Prof. Guillaume hat Legierungen entwickelt, die sich bei Erwärmung nicht ausdehnen, sogar
konträhr arbeiten. (Dafür gab es den Nobelpreis).
Die heutigen Unruhen in allen mechanischen Armbanduhren basieren auf dieser Technik.
Da ist aber jemand im Thema

Die selbskompensierenden Spiralen setzen eine monometallische, geschlossene Unruh voraus. Eines der Patente (es gab einige, bei denen Guillaume seine Finger im Spial hatte), war das Schweizer Patent 82081. Es ist ein Gemeinschaftpatent der "Société des Fabriques des Spiraux Réunies" und Charles Edouard Guillaume und behandelt eben diese Legierungen für Unruhspiralen. Nebenbei war Guillaume um die Jahrhundertwende eine der treibenden Kräfte bei der Entstehung der Spiraux Reunies.
....und nun blättern wir mal eine Seite zurück und sehen uns den Beitrag 242 an. Das ist nämlich eine der Versuchsuhren, die für die Testzwecke von Spiraux Reunies verwendet wurde. Diese Uhr stammt aus einer Serie von Observatoriumschronometern, die ursprünglich mit einer Guillaume Unruh ausgestattet waren, von Spiraux Reunies aber für die Testreihen mit einer Chrom-Nickel Spirale und einer monometallsichen, geschlossenen Unruh ausgestattet wurden. Es war eine Kleinstserie mit diesen Umbauten. Kleinstserie bedeutet in diesem Fall weniger als 50 Stück.
Ursprünglich wurde dieses Zenith-Chronometer mit der klassischen Guillaume Unruh von Charles Fleck feinjustiert. Diese Feinstellung hatte sich mit dem Umbau dann natürlich erledigt. Da Spiraux Reunies kein Uhrenhersteller war, sondern Spiralenfabrikant, waren sie für die Forschungen und Testzwecke auf den Zukauf hochwertiger Chronometer angewiesen. In diesem Fall war es Zenith, es gab aber auch noch andere Lieferanten.
Diese damaligen Forschungsarbeiten waren die Basis für die heutigen Glucydur Unruhen.
Die Angaben zu der Uhr sind nicht aus den Fingern gesogen, sondern sind von zwei unabhängig voneinander agierenden - nennen wir es mal "Fachstellen" - bestätigt.
Spiraux Reunies fusionierte in den 80'ern mit seinem damals schärfsten Konkurrenten, der Nivarox S.A. (Quartzkrise!)
Die Firma hieß anschließend Nivarox-FAR. 1990 war es das einzige Unternehmen in der Schweiz, das Unruhspiralen produzierte. Aber auch das reichte nicht aus, um das Unternehmen langfristig gegen die Quartztechnik am Leben zu erhalten. Es war dann Nicolas Hayek, der Swatch anwies, eine günstige mechanische Uhr zu konstruieren. Das rettete Nivarox die Existenz. Und nicht nur Nivarox. Nicht ganz umsonst wird Hayek als Retter der Schweizer Uhrenindustrie verehrt.
Heute gehört Nivarox übrigens zum Swatch Konzern.