QVC verkauft grundsätzlich kaum Qualitätsware, soviel sollte klar sein.
Japanische Messer sind in Europa gerade ziemlich en vogue; aber die Herkunft macht kein gutes Messer. Wenn die Messer billig wirken, sind die es höchstwahrscheinlich auch.
Der Verkauf bestückter Messerblöcke ist sowieso nur ein Trick, um Leute zum Kauf von Gegenständen zu bewegen, die sie nicht brauchen. Selbst die meisten ambitionierten Hobby-Köche wie ich kommen eigentlich mit 3 Messern aus: ein kleines zum schälen, putzen etc.; dann ein großes Kochmesser (europäische Form oder japanisches Santoku) als Universalmesser, und ein Messer mit Wellenschliff für Brot, Kuchen und alles mit Kruste. Alle anderen Messer, derer üblicherweise mindestens 2-3 in jedem Messerblock stecken, sind für spezielle Aufgaben gedacht und konstruiert, und zwar für Aufgaben, die die meisten Menschen nie oder so gut wie zuhause erledigen. Besonders häufig sieht man in Messerblöcken Ausbeinmesser. Wie häufig entbeint man zuhause irgendwelche Tiere? Das Messer hat aber eine so spezielle Form (sehr schmale Klinge), daß es sich für etwas anderes, außer Ausbeinen, nicht eignet.
Wenn man Profi-Köche im TV beobachtet, dann merkt man schnell, daß ich Recht habe. Die haben immer irgendwo einen Riesenhaufen Messer an einer Magnetleiste hängen oder im Block stecken, weil der Sponsor sich präsentieren will; sie benutzen aber so gut wie immer nur die drei von mir genannten. Achte mal darauf.
Wenn ein Messer billig wirkt, ist es das i.d.R. auch. Scharf können auch billige japanische Messer sein, v.a. deswegen, weil Japaner die Schneide grundsätzlich dünner formen, als Europäer. Die Frage ist aber nicht bloß, wie scharf das Messer am Anfang ist, sondern vielmehr, wie lange es die Schärfe halten kann, und wie gut es sich wieder schärfen läßt. Kein Messer bleibt bei regelmäßiger Benutzung lange scharf. Wenn einem TV-Werbung etwas anderes erzählt, dann ist das eine glatte Lüge. Die meisten Menschen merken einfach nicht, daß die Messer stumpf werden, weil das langsam geschieht. Und das ist schon mal das eine Problem mit billigen Messern: der Stahl ist weich, und die Klinge wird schnell stumpf. Das zweite Problem dabei ist, daß weicher Stahl sich schlecht schärfen läßt, und zwar je weicher, desto schlechter. Es kostet viel Zeit und Aufwand, ein billiges Messer scharfzubekommen, und es lohnt nicht, weil's schon nach wenigen Tagen wieder die Schärfe verliert.
Halbwegs gute große Messer mit Klingen aus halbwegs gutem Stahl, der halbwegs gut geschmiedet und bearbeitet wurde, bekommt man in Deutschland nicht unter 50 € neu. Kleine gibt es ab 30 € (mit Ausnahme der kleinen Mühlenmesser von der Fa. Herder; die kosten ca. 8 bis 12 € und haben gute Klingen, aber ganz billige und miese Holzgriffe; trotzdem sind sie empfehlenswert). Pro Messer, wohlgemerkt. Man kann sich schnell ausrechnen, wieviel ein Messerblock mit 5 oder mehr Messern kostet, wenn diese Messer hochwertig sind; und in diesen Blöcken sind ja oft auch noch Wetzstäbe etc. dabei, und die sind auch nicht billig (obwohl reichlich nutzlos). Wenn ein ganzer Messerblock weniger kostet, als ein einziges vernünftiges Messer, dann erübrigt sich jeder weitere Kommentar.