R
Revierler
Themenstarter
Es ist, glaube ich, ca. 20 Jahre her, als ich das erste Mal mit der Marke Sinn in Berührung kam. Damals müsste es ein EZM2 gewesen sein, den mir ein lieber Schützenkollege aus Landshut anlässlich eines Besuches bei den Polizei- und Militärschützen Landshut unter die Nase hielt und sinngemäß sagte:
„Do schaug dir des o, des is a Uhr von Sinn - kennst de? - De is mit Öi gfuit. Sogoa die Gehesgehnein hot de.“
Feines Ührchen, dachte ich mir.
Einige Jahre später kaufte ich mir über den Marktplatz des Tacticalforums einen EZM3, trug die Uhr gerne und lange, bis sie mir auf den Fliesenboden knallte mit dem Resultat der Abflachung der Kante/Ecke eines Horns, was ich mental nicht verdauen konnte und die Uhr daher viel zu günstig abgab. Die Geschichte ist ja bekannt.
Ab da trug ich G-Shocks, Citizens und eine Suunto, sowie eine KHS-Uhr. Aber die Reue über den Verkauf des EZM3 blieb, und damit wuchs die Sehnsucht.
Fast Forward 15 Jahre:
Nachdem die Suunto-Bänder praktisch am Handgelenk zerfallen, die KHS einen Batteriewechsel mit den mikrofeinen Kontakten nicht überstand und die G-Shocks eher juvenil aussahen, musste eine Sinn ins Haus. Etwas stabiles, mechanisches. Wer Kunststoff kennt, der nimmt Metall, eine alte Weisheit, sehr vernünftig also.
Ich fand günstig eine praktisch neuwertige Sinn 104 ST SA I, sehr schön. Sinn ist Sinn, oder? Ob erst Dazu erstand ich auf dem Sekundärmarkt das Feingliederband.
Da das Feingliederband satiniert war und die Uhr hochglanzpoliert, begann ich zu grübeln. Eines Tages, als ich mich wieder über meine Frau geärgert hatte, tat ich das vernünftigste, das ich in diesem Zustand tun konnte und zog den Abzug bei einer schönen Sinn 556 A, die auf dem Sekundärmarkt angeboten wurde.
Natürlich ging es mir primär darum, den Zwischenraum zwischen den beiden Bandanstößen meines satinierten Uhrbandes auszufüllen (ganz klar, das hier hat nichts mit Uhrensucht zu tun und ist nur vernünftig).
Aber ich wollte eigentlich einen Einsatzzeitmesser. Es folgten ein EZM3, danach noch einer (weil: einer ist keiner, das ist eine reine Vernunftsache) und einiges an Zubehör wie Bänder, Schließen etc.
Dann, im Frühjahr 2022 erspähte ich einen EZM2B (die UX) auf einer Verkaufsplattform. Die Uhr schien in leidlich schlechtem Zustand zu sein, dafür war der Preis happig. Es folgte eine nette Korrespondenz mit der Verkäuferin, in der wir so verblieben, dass die Uhr weiterhin angeboten bliebe, in der Hoffnung, dafür den aufgerufenen, aber angesichts des Zustandes viel zu hohen, Preis zu erzielen.
Es vergingen viele Monde, bis ich wieder Kontakt aufnahm. In der Zwischenzeit hatte auch der Anbieter der Uhr einen Händler aufgesucht, der ihm ein Angebot unterbreitete. Wissend, dass das Angebot nicht ganz unrealistisch, aber eher am unteren Ende der Skala angesetzt war, überbot ich den Preis um einen vernünftigen (ihr seht, ich bin vernunftgesteuert!) Betrag, bei dem mir kein Nierenstein spontan abging, wenn ich daran denken musste. Damit war der Deal besiegelt und die Uhr kam kurz drauf in einem güldenen Helena Rubinstein-Schächtelchen zu meines Vaters Sohn.

Der Zustand war besser als erhofft, praktisch kaum Spuren, eine Luftblase im Gehäuse. Größenmäßig wirkte sie auf meinem 17,5er Handgelenk kleiner als eine 42mm Laco Augsburg, obwohl der EZM2B 44mm misst, und angenehm zu tragen war sie auch noch. Sie verfügte über ein EZM CHRONOMETER Zifferblatt und eine verschraubte Krone.
Die Uhr tickte noch fleißig, aber es fehlte ein wenig Öl, was sich durch eine ordentliche Luftblase bemerkbar machte. Das muss kein Nachteil sein, denn wenn das Uboot sinkt hat man so einen kleine Atemluftvorrat am Handgelenk (das ist nur vernünftig, was mich wieder dazu brachte, diese Uhr als reinen Vernunftkauf zu sehen). Da ich aber selten auf Ubooten bin, wollte ich eher eine vollständig gefüllte Uhr, was sicher vernünftig ist.

Sinn teilte mir auf Anfrage ob der Seriennummer mit, dass die Uhr 2007 gekauft worden war und 2010 zum Service musste, wobei das Zifferblatt erneuert wurde und ein Zeigeraustausch stattfand. Aha, dachte ich mir, das war die damalige Geschichte mit dem Öl, das sich eintrübte und Probleme machte und daher der UX. Dennoch errechneten meine müden Gehirnzellen, dass die Batterie der anstandslos laufenden Uhr jetzt wohl einen 12-Jahres-Marathon hingelegt haben müsste.
Oooooooder: Der Besitzer der Uhr hatte die Batterie irgendwann zwischen 2010 und 2022 selbst getauscht und dabei die Luftblase im Gehäuse verursacht. Da war also in den späten 2000er-Jahren Öl verloren gegangen, aber damals klebte sich noch niemand aus Verzweiflung und Zukunftsangst auf die Straße. Klang für mich plausibel – und vernünftig.
Ich sandte die Uhr zu Sinn zur Komplettrevision, was bekanntermaßen 240€ kostet. Dazu kam ein neues Chronissimo-Band (übrigens bei Sinn, mit Sinn-Branding und Sinn-Schließe deutlich günstiger als beim Hersteller Di-Modell, also eine WIRKLICH total vernünftige Anschaffung) und eine neue Originalbox mit Werkzeug nebst Bedienungsanleitung.
Die prognostizierte Servicezeit betrug 6-8 Wochen, ich erhielt die Uhr nach knapp über 7 Wochen zurück, trotz der Weihnachtsfeiertage. Da gibt’s meinerseits nichts zu meckern.
Da war sie nun, meine ölgefüllte Schönheit, sweet sixteen, noch fast taufrisch, und bereit, alles mitzumachen und gerne als Anhaltspunkt für die Einstellung meiner Uhren zu dienen. Zwei Tage nach Weihnachten, en verspätetes Weihnachtsgeschenk von mir an mich selbst, denn die Geschenke, die man sich selbst macht sind die vernünftigsten.

Sie verfügte über alle Features, wie den butterweich rastenden Drehring und den serienmäßigen Zeiger-Bounce (das ist kein Bug, das ist ein Feature!!!), die handrückenfreundliche Krone auf 04:01 Uhr und der grandiosen Ablesbarkeit einer UX.
Bounce, Baby!!! (Zeitlupe)
Ablesen? Jederzeit! Aber nicht jede Uhr kann das so gut!
Jetzt der abschließende Kalauer: Endlich hat mein Leben nicht nur einen Sinn, sondern gleich 2, die ich abwechselnd als Standarduhr trage, den EZM2B und den EZM3. Klingt vernünftig.
Maße und Gewicht
Gehäusedurchmesser: 44,0 mm
Bandanstoßbreite: 22 mm
Gesamthöhe in Mitte der Uhr: 13,3 mm
Gewicht ohne Band: 105 Gramm
Drucksicherheit des Uhrwerkes bis 5.000 m und des Gehäuses bis 12.000 m Tauchtiefe, zertifiziert durch DNV
Quarzwerk
ETA 955.652, temperaturstabilisiert, 7 Rubinlagersteine, Sekundenstopp, Antimagnetisch nach DIN 8309
„Do schaug dir des o, des is a Uhr von Sinn - kennst de? - De is mit Öi gfuit. Sogoa die Gehesgehnein hot de.“

Einige Jahre später kaufte ich mir über den Marktplatz des Tacticalforums einen EZM3, trug die Uhr gerne und lange, bis sie mir auf den Fliesenboden knallte mit dem Resultat der Abflachung der Kante/Ecke eines Horns, was ich mental nicht verdauen konnte und die Uhr daher viel zu günstig abgab. Die Geschichte ist ja bekannt.
Ab da trug ich G-Shocks, Citizens und eine Suunto, sowie eine KHS-Uhr. Aber die Reue über den Verkauf des EZM3 blieb, und damit wuchs die Sehnsucht.
Fast Forward 15 Jahre:
Nachdem die Suunto-Bänder praktisch am Handgelenk zerfallen, die KHS einen Batteriewechsel mit den mikrofeinen Kontakten nicht überstand und die G-Shocks eher juvenil aussahen, musste eine Sinn ins Haus. Etwas stabiles, mechanisches. Wer Kunststoff kennt, der nimmt Metall, eine alte Weisheit, sehr vernünftig also.
Ich fand günstig eine praktisch neuwertige Sinn 104 ST SA I, sehr schön. Sinn ist Sinn, oder? Ob erst Dazu erstand ich auf dem Sekundärmarkt das Feingliederband.
Da das Feingliederband satiniert war und die Uhr hochglanzpoliert, begann ich zu grübeln. Eines Tages, als ich mich wieder über meine Frau geärgert hatte, tat ich das vernünftigste, das ich in diesem Zustand tun konnte und zog den Abzug bei einer schönen Sinn 556 A, die auf dem Sekundärmarkt angeboten wurde.
Natürlich ging es mir primär darum, den Zwischenraum zwischen den beiden Bandanstößen meines satinierten Uhrbandes auszufüllen (ganz klar, das hier hat nichts mit Uhrensucht zu tun und ist nur vernünftig).
Aber ich wollte eigentlich einen Einsatzzeitmesser. Es folgten ein EZM3, danach noch einer (weil: einer ist keiner, das ist eine reine Vernunftsache) und einiges an Zubehör wie Bänder, Schließen etc.
Dann, im Frühjahr 2022 erspähte ich einen EZM2B (die UX) auf einer Verkaufsplattform. Die Uhr schien in leidlich schlechtem Zustand zu sein, dafür war der Preis happig. Es folgte eine nette Korrespondenz mit der Verkäuferin, in der wir so verblieben, dass die Uhr weiterhin angeboten bliebe, in der Hoffnung, dafür den aufgerufenen, aber angesichts des Zustandes viel zu hohen, Preis zu erzielen.
Es vergingen viele Monde, bis ich wieder Kontakt aufnahm. In der Zwischenzeit hatte auch der Anbieter der Uhr einen Händler aufgesucht, der ihm ein Angebot unterbreitete. Wissend, dass das Angebot nicht ganz unrealistisch, aber eher am unteren Ende der Skala angesetzt war, überbot ich den Preis um einen vernünftigen (ihr seht, ich bin vernunftgesteuert!) Betrag, bei dem mir kein Nierenstein spontan abging, wenn ich daran denken musste. Damit war der Deal besiegelt und die Uhr kam kurz drauf in einem güldenen Helena Rubinstein-Schächtelchen zu meines Vaters Sohn.

Der Zustand war besser als erhofft, praktisch kaum Spuren, eine Luftblase im Gehäuse. Größenmäßig wirkte sie auf meinem 17,5er Handgelenk kleiner als eine 42mm Laco Augsburg, obwohl der EZM2B 44mm misst, und angenehm zu tragen war sie auch noch. Sie verfügte über ein EZM CHRONOMETER Zifferblatt und eine verschraubte Krone.
Die Uhr tickte noch fleißig, aber es fehlte ein wenig Öl, was sich durch eine ordentliche Luftblase bemerkbar machte. Das muss kein Nachteil sein, denn wenn das Uboot sinkt hat man so einen kleine Atemluftvorrat am Handgelenk (das ist nur vernünftig, was mich wieder dazu brachte, diese Uhr als reinen Vernunftkauf zu sehen). Da ich aber selten auf Ubooten bin, wollte ich eher eine vollständig gefüllte Uhr, was sicher vernünftig ist.

Sinn teilte mir auf Anfrage ob der Seriennummer mit, dass die Uhr 2007 gekauft worden war und 2010 zum Service musste, wobei das Zifferblatt erneuert wurde und ein Zeigeraustausch stattfand. Aha, dachte ich mir, das war die damalige Geschichte mit dem Öl, das sich eintrübte und Probleme machte und daher der UX. Dennoch errechneten meine müden Gehirnzellen, dass die Batterie der anstandslos laufenden Uhr jetzt wohl einen 12-Jahres-Marathon hingelegt haben müsste.
Oooooooder: Der Besitzer der Uhr hatte die Batterie irgendwann zwischen 2010 und 2022 selbst getauscht und dabei die Luftblase im Gehäuse verursacht. Da war also in den späten 2000er-Jahren Öl verloren gegangen, aber damals klebte sich noch niemand aus Verzweiflung und Zukunftsangst auf die Straße. Klang für mich plausibel – und vernünftig.
Ich sandte die Uhr zu Sinn zur Komplettrevision, was bekanntermaßen 240€ kostet. Dazu kam ein neues Chronissimo-Band (übrigens bei Sinn, mit Sinn-Branding und Sinn-Schließe deutlich günstiger als beim Hersteller Di-Modell, also eine WIRKLICH total vernünftige Anschaffung) und eine neue Originalbox mit Werkzeug nebst Bedienungsanleitung.
Die prognostizierte Servicezeit betrug 6-8 Wochen, ich erhielt die Uhr nach knapp über 7 Wochen zurück, trotz der Weihnachtsfeiertage. Da gibt’s meinerseits nichts zu meckern.
Da war sie nun, meine ölgefüllte Schönheit, sweet sixteen, noch fast taufrisch, und bereit, alles mitzumachen und gerne als Anhaltspunkt für die Einstellung meiner Uhren zu dienen. Zwei Tage nach Weihnachten, en verspätetes Weihnachtsgeschenk von mir an mich selbst, denn die Geschenke, die man sich selbst macht sind die vernünftigsten.

Sie verfügte über alle Features, wie den butterweich rastenden Drehring und den serienmäßigen Zeiger-Bounce (das ist kein Bug, das ist ein Feature!!!), die handrückenfreundliche Krone auf 04:01 Uhr und der grandiosen Ablesbarkeit einer UX.
Bounce, Baby!!! (Zeitlupe)
Ablesen? Jederzeit! Aber nicht jede Uhr kann das so gut!
Jetzt der abschließende Kalauer: Endlich hat mein Leben nicht nur einen Sinn, sondern gleich 2, die ich abwechselnd als Standarduhr trage, den EZM2B und den EZM3. Klingt vernünftig.
Maße und Gewicht
Gehäusedurchmesser: 44,0 mm
Bandanstoßbreite: 22 mm
Gesamthöhe in Mitte der Uhr: 13,3 mm
Gewicht ohne Band: 105 Gramm
Drucksicherheit des Uhrwerkes bis 5.000 m und des Gehäuses bis 12.000 m Tauchtiefe, zertifiziert durch DNV
Quarzwerk
ETA 955.652, temperaturstabilisiert, 7 Rubinlagersteine, Sekundenstopp, Antimagnetisch nach DIN 8309
Zuletzt bearbeitet: