G
Galathea
Themenstarter
- Dabei seit
- 02.05.2022
- Beiträge
- 135
Wo beginne ich nur? Klar, eigentlich von vorne. Aber manchmal ist das gar nicht so einfach.
Doch einmal eine generelle Einleitung: IWC macht tolle Fliegeruhren. Und ich wollte schon lange eine davon. Leider habe ich aber schmale Handgelenke. Und mehr als 38mm Durchmesser bei Uhren hatte ich bislang noch nie. Da hatte ich also die 36mm IWC zur Auswahl und aus. Die ist zwar wunderschön, aber irgendwie hat es zwischen uns nie gefunkt. Irgendwie? Okay, da lüge ich mir selbst was vor. Ich wollte von Beginn an eine Mark. Aber ja, 40mm. Nö – muss ich nicht mal probieren.
Dann kam es zu Wunder Nr. 1: Mein Vater wollte auch eine Uhr. Also so eine richtig richtige Uhr. Tissot etc ist zwar nett, aber nun sollte es one level up sein. Und IWC. Den Grund dafür habe ich zwar nicht ganz verstanden, aber das Herz will, was das Herz will. Somit habe ich als brave Tochter einmal ein paar Modelle online ausgewählt, ihm gezeigt etc. Sein Herz blieb bei einer Limited Edition hängen – der Mark XVIII Saint Exupery.
Weiterhin brave (und nun auch stolze) Tochter, die ich bin, trabe ich in die IWC Boutique, um die Limited Edition aufzutreiben, wenn Papa einmal auf Besuch kommt, sodass wir sie gemeinsam probieren können. Limited Edition irgendwie schwer auftreibbar, ich in Plauderlaune. Also zeigt man mir Alternativen. Und ihr kennt das ja – wegen Lichteinfall, Erlebnis, Gesamteindruck und was auch immer – man muss sie auf jeden Fall selbst probieren, um sich ein Bild von ihnen machen zu können. Also Spitfire ab auf mein Handgelenk und – geeeeeeil!!! Ja, schon gross. Aber egal – geeeeeil!!! Die will ich, denke ich. Also mit «einmal darüber schlafen».
Daher, zwei Tage später, mit Schatzi im Schlepptau. Dieser hat zwar auch die Uhrenkrankheit, aber keine Begeisterung für Fliegeruhren. Und weist mich regelmässig liebevoll darauf hin, dass meine Sammlung sehr unisex bis männlich aussieht – und ich daher doch vielleicht einmal eine Frauenuhr kaufen sollte. Schatzi gibt Spitfire einen duldenden Blick. Verkäufer sieht dies – und setzt zum Powermove schlechthin an. Mark XX. Bei mir Schnappatmung und «die passt mir nie». Bei Schatzi «das hat sich eh gleich erübrigt». Dann Mark XX vor mir. Also, sie ist eigentlich schon vergeben. Aber mal probieren. Herzchen in den Augen. Herzflimmern. Anprobiert uuuuund. Ja, gross. Schon sehr gross. Big Pilot. Big Pilot für mich!!!!!! Will haben!!!!! Schatzi «äh ja, die steht Dir echt… besser als die andere… also wirklich sehr gut». Ich erkläre noch im schockverliebten Zustand dem Verkäufer, dass ich immer schon eine Uhr wollte, die so heisst wie eine Rüstung von Iron Man. Der ist dezent überrascht, aber eine Fachsimpelei über Iron Man folgt.
Uhr wird daher bestellt. Mark XX für mich, Mark XVIII Limited Edition für Papi. Meine kommt früher an und früher auf mein Handgelenk, die andere ein wenig später. Und auch da – der Apfel fällt ja bekanntlich nicht weit vom Stamm. Ebenfalls Liebe auf den ersten Blick.

Beim Besprechen der Uhrenwahl später offenbaren sich tiefe Abgründe. Papi mag IWC wegen Geschichte, guter Technik. Und weil er in der Schulzeit die Romane von Saint Exupery geliebt hat. Ich liebe meine Mark XX, weil ich einmal mutig war. Eine grosse Grösse gewählt habe. Meinem Stil gefolgt bin. Und da kommt Lewis Hamilton ins Spiel – der macht einfach sein Ding. Trägt seinen Stil. Das Ergebnis, davon kann man halten, was man will. Aber DASS er es macht – Hut ab. Und für uns beide – der F1 Bezug. Nicht weil uns dieser Sport so gut gefällt. Sondern weil wir ihn früher immer gemeinsam geschaut haben. Als Einzelkind und Tochter fielen mir eben auch einige typische Sohn-Aufgaben zu, die ich gerne übernommen habe.
Ein bisschen technischer gesprochen: Die Mark XVIII ist mit eingekauftem Werk, aber brav und verlässlich. Sonderedition hat ein braunes Zifferblatt. Die Bilder im Internet tun diesem nicht Gerechtigkeit. Was online irgendwie okay wirkt, ist live wow. Sonnenschliff ist auch wunderschön. Und das Braun, das liefert so ein schönes Farbenspiel. 40mm Durchmesser.
Die Mark XX ist die erste Mark mit eigenem Werk. Und super Daten – gefühltermassen ewige Gangreserve und Wasserdicht bis zu einer Tiefe, in die ich mich nie wagen will. Ziffern sind ein wenig kleiner als bei der Mark XVIII und sie trägt sich minimal kleiner als die Mark XVIII. Im Gegensatz zum Vorgängermodell ist das Datumsfeld mit weissem Hintergrund – und damit gut ablesbar.
Nachtleuchtend sind beide eine Schönheit.

Die technischen Daten sind wie folgt:
Mark XVIII
Durchmesser 40mm
Bandbreite 20mm
Gangreserve 42h
Wasserdichtheit 6 bar
Höhe 11mm
Mark XX
Durchmesser 40mm
Bandbreite 20mm – Bandwechselsystem mit easx-change
Gangreserve 120h
Wasserdichtheit 10 bar
Höhe 10,8mm


Worauf wollte ich mit diesem Artikel hinaus?
Natürlich ist er auch ein klein bisschen dafür da, auf die Mark XX aufmerksam zu machen.
Doch ich musste erkennen, was einen Uhrenkauf für mich toll macht. Es ist nicht ein «oh, ich hab den Anruf, meine Rolex ist da»-Vorfreude-Einkauf. Auch nicht das «es gibt Champagner und Goodies». Auch nicht «wow, die ist technisch super/die Marke ist total spannend». Es ist ein «das bin ich». Und noch viel mehr ein «das sind wir». Denn ja, im Endeffekt kaufen wir mit Luxusgütern ja keine Waren, sondern Emotionen. Dann sollten wir doch vielleicht Luxusgüter kaufen, die auch wirklich Emotionen bei uns auslösen, die nicht nur eine Wiedergabe derer der Marketingindustrie sind, sondern unsere eigenen.
Doch einmal eine generelle Einleitung: IWC macht tolle Fliegeruhren. Und ich wollte schon lange eine davon. Leider habe ich aber schmale Handgelenke. Und mehr als 38mm Durchmesser bei Uhren hatte ich bislang noch nie. Da hatte ich also die 36mm IWC zur Auswahl und aus. Die ist zwar wunderschön, aber irgendwie hat es zwischen uns nie gefunkt. Irgendwie? Okay, da lüge ich mir selbst was vor. Ich wollte von Beginn an eine Mark. Aber ja, 40mm. Nö – muss ich nicht mal probieren.
Dann kam es zu Wunder Nr. 1: Mein Vater wollte auch eine Uhr. Also so eine richtig richtige Uhr. Tissot etc ist zwar nett, aber nun sollte es one level up sein. Und IWC. Den Grund dafür habe ich zwar nicht ganz verstanden, aber das Herz will, was das Herz will. Somit habe ich als brave Tochter einmal ein paar Modelle online ausgewählt, ihm gezeigt etc. Sein Herz blieb bei einer Limited Edition hängen – der Mark XVIII Saint Exupery.
Weiterhin brave (und nun auch stolze) Tochter, die ich bin, trabe ich in die IWC Boutique, um die Limited Edition aufzutreiben, wenn Papa einmal auf Besuch kommt, sodass wir sie gemeinsam probieren können. Limited Edition irgendwie schwer auftreibbar, ich in Plauderlaune. Also zeigt man mir Alternativen. Und ihr kennt das ja – wegen Lichteinfall, Erlebnis, Gesamteindruck und was auch immer – man muss sie auf jeden Fall selbst probieren, um sich ein Bild von ihnen machen zu können. Also Spitfire ab auf mein Handgelenk und – geeeeeeil!!! Ja, schon gross. Aber egal – geeeeeil!!! Die will ich, denke ich. Also mit «einmal darüber schlafen».
Daher, zwei Tage später, mit Schatzi im Schlepptau. Dieser hat zwar auch die Uhrenkrankheit, aber keine Begeisterung für Fliegeruhren. Und weist mich regelmässig liebevoll darauf hin, dass meine Sammlung sehr unisex bis männlich aussieht – und ich daher doch vielleicht einmal eine Frauenuhr kaufen sollte. Schatzi gibt Spitfire einen duldenden Blick. Verkäufer sieht dies – und setzt zum Powermove schlechthin an. Mark XX. Bei mir Schnappatmung und «die passt mir nie». Bei Schatzi «das hat sich eh gleich erübrigt». Dann Mark XX vor mir. Also, sie ist eigentlich schon vergeben. Aber mal probieren. Herzchen in den Augen. Herzflimmern. Anprobiert uuuuund. Ja, gross. Schon sehr gross. Big Pilot. Big Pilot für mich!!!!!! Will haben!!!!! Schatzi «äh ja, die steht Dir echt… besser als die andere… also wirklich sehr gut». Ich erkläre noch im schockverliebten Zustand dem Verkäufer, dass ich immer schon eine Uhr wollte, die so heisst wie eine Rüstung von Iron Man. Der ist dezent überrascht, aber eine Fachsimpelei über Iron Man folgt.
Uhr wird daher bestellt. Mark XX für mich, Mark XVIII Limited Edition für Papi. Meine kommt früher an und früher auf mein Handgelenk, die andere ein wenig später. Und auch da – der Apfel fällt ja bekanntlich nicht weit vom Stamm. Ebenfalls Liebe auf den ersten Blick.

Beim Besprechen der Uhrenwahl später offenbaren sich tiefe Abgründe. Papi mag IWC wegen Geschichte, guter Technik. Und weil er in der Schulzeit die Romane von Saint Exupery geliebt hat. Ich liebe meine Mark XX, weil ich einmal mutig war. Eine grosse Grösse gewählt habe. Meinem Stil gefolgt bin. Und da kommt Lewis Hamilton ins Spiel – der macht einfach sein Ding. Trägt seinen Stil. Das Ergebnis, davon kann man halten, was man will. Aber DASS er es macht – Hut ab. Und für uns beide – der F1 Bezug. Nicht weil uns dieser Sport so gut gefällt. Sondern weil wir ihn früher immer gemeinsam geschaut haben. Als Einzelkind und Tochter fielen mir eben auch einige typische Sohn-Aufgaben zu, die ich gerne übernommen habe.
Ein bisschen technischer gesprochen: Die Mark XVIII ist mit eingekauftem Werk, aber brav und verlässlich. Sonderedition hat ein braunes Zifferblatt. Die Bilder im Internet tun diesem nicht Gerechtigkeit. Was online irgendwie okay wirkt, ist live wow. Sonnenschliff ist auch wunderschön. Und das Braun, das liefert so ein schönes Farbenspiel. 40mm Durchmesser.
Die Mark XX ist die erste Mark mit eigenem Werk. Und super Daten – gefühltermassen ewige Gangreserve und Wasserdicht bis zu einer Tiefe, in die ich mich nie wagen will. Ziffern sind ein wenig kleiner als bei der Mark XVIII und sie trägt sich minimal kleiner als die Mark XVIII. Im Gegensatz zum Vorgängermodell ist das Datumsfeld mit weissem Hintergrund – und damit gut ablesbar.
Nachtleuchtend sind beide eine Schönheit.

Die technischen Daten sind wie folgt:
Mark XVIII
Durchmesser 40mm
Bandbreite 20mm
Gangreserve 42h
Wasserdichtheit 6 bar
Höhe 11mm
Mark XX
Durchmesser 40mm
Bandbreite 20mm – Bandwechselsystem mit easx-change
Gangreserve 120h
Wasserdichtheit 10 bar
Höhe 10,8mm


Worauf wollte ich mit diesem Artikel hinaus?
Natürlich ist er auch ein klein bisschen dafür da, auf die Mark XX aufmerksam zu machen.
Doch ich musste erkennen, was einen Uhrenkauf für mich toll macht. Es ist nicht ein «oh, ich hab den Anruf, meine Rolex ist da»-Vorfreude-Einkauf. Auch nicht das «es gibt Champagner und Goodies». Auch nicht «wow, die ist technisch super/die Marke ist total spannend». Es ist ein «das bin ich». Und noch viel mehr ein «das sind wir». Denn ja, im Endeffekt kaufen wir mit Luxusgütern ja keine Waren, sondern Emotionen. Dann sollten wir doch vielleicht Luxusgüter kaufen, die auch wirklich Emotionen bei uns auslösen, die nicht nur eine Wiedergabe derer der Marketingindustrie sind, sondern unsere eigenen.