
derChristoph
Themenstarter
Liebe Forumsgemeinde,
im Folgenden geht's um eine Uhr, die hier eh schon rauf- und runterdiskutiert wurde. Zerpflückt und gelobt. Egal, meine wurde es noch nicht. Ich freu mich über die Lady. Und will sie mal vorstellen. Beziehungsweise euch teilhaben lassen, wie ich zu ihr und sie zu mir kam.
Wie es eine Steinhart Ocean One Vintage Red wurde.
Wer unbedarft hier ins Uhrforum stolpert, hat manchmal keine Ahnung, was da alles an verborgenen Schönheiten am Uhrenhimmel glitzert und funkelt. Es dauerte nicht lange und ich war dem Glanz von Steinhart-Uhren verfallen. Trotzdem, preislich lagen sie immer einen Tick außerhalb einer fiktiven finanziellen Grenze, die man sich für eine Uhr vorstellt. Und beuhrt war ich ja. Also warum noch eine Uhr?
Warum nicht? Bald bin ich in japanischen Gefilden jamesbondig angefixt worden und hätte um ein Haar zugeschlagen. Aber irgendwie sprang der Funke dann doch nicht über – sind ja doch ein paar Kilometer nach Japan. Dann kam wieder eine Ernüchterungsphase. Und regelmäßiges Schielen in den Marktplatz. Wo auch die eine oder andere schöne Uhr, die in mein Beuteschema passen würde, zu angemessenen Preis den Besitzer wechselte. Irgendwann ertappte ich mich dabei, dass ich mir Namen von Uhren merkte. Aha. Kurz darauf sucht ich schon explizit nach Steinhart Ocean One.
Ein paar Tage später plauderte ich mit einem Freund über Uhren. Er hat 2 Tudors und wir beide fanden Gefallen an der Black Bay. Das Missfallen der momentanen Unerreichbarkeit des Verkaufspreises eben jener war uns auch gemein. Und der Reiz, der von einer Rolex Sub ausging. Über die Preisfrage brauch ich da ja nicht weiter die Tastatur bemühen.
Ich hatte aber den Tipp Steinhart Ocean One für Ihn parat. Steinhart kannte er noch nicht. Und ich war perplex. Überrascht von mir selber. Ich hab da einfach einen Namen einer Uhr auswendig rauspalavert. Da muss was dran sein. Aus Selbstschutz lies ich es dabei und hielt uhreneinkauftechnisch die Finger still. Aber beim nächsten Browserstart musste ich lesen – „demnächst wieder verfügbar“. Und diese Zeilen las auch mein Freund.
E-Mail für Dich.
Betreff: "Sie ist wieder verfügbar." Wochen später bekam ich ein Mail. Und dann ging’s schnell. Welche denn jetzt? Black? Green? Red? Blue? Gemeinsam bestellen? Oder überhaupt? Er schwankte zwischen Black und Green. Ich war Vintage Red im Gesicht und machte mir ein verspätetes Weihnachtsgeschenk. Einfach so. Klick. Klick. Telefonische Absprache mit meinem Freund, der die Sache wesentlich cooler anging. Gut, der hatte ja auch schon wertige Uhren. Also Sammelbestellung abschicken. Online banken. Und dann warten. Warten, bis das Versandbestätigung-Mail kommt.
Der Magnetismus der DPD-Trackingnummer.
Trackingnummern. Trackingnummern sind eine Geißel der Menschheit. Gut, ich präzisiere: eine Geißel von Internetbestellern. Oder zumindest: Eine Geißel für mich. Wenn ich eine Trackingnummer hab, dann will ich wissen, wo das Ersehnte denn grad ist. Die Möglichkeit zu Wissen nährt den Bedarf des Wissen-wollens. Egal. Der Trackingnummer hab ich mich alsbald an die Fersen geheftet. Und Freitag war es soweit. Die Uhr kam in der Zustellzentrale an. Und ging gleich wieder raus. "Heute wird's was." Gänsehäute laufen den Rücken rauf und runter.
Die geheime Übernahme.
Mittagspause. Trackingnummernachschaupause. "Eingelangt". "Se igl häs länded". "Sie. Ist. Da." Aha. Die Empfangsdame hat das Paket entgegen genommen. Und lässt mich offenbar schmoren. Ich koche. Ich koche natürlich nicht. Sondern ich eile. Zum Empfang. Keiner da. Obwohl, keiner ist untertrieben. Da liegt ein Paket. Unscheinbar. Schmucklos. Und trotzdem hör ich das Rauschen zweier Ozeane. Ich schnapp' mir das Paket und entschwinde wieder zu meinem Platz.
Dort angekommen, wird erst mal telefoniert: "Rat mal, was ich grad in der Hand hab?" Und ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage: Freund hat nicht lange geraten.
Der erste Blick.
Ratsch. Die Plastiksackerlverpackung ist aufgerissen. 2 weiße Blisterfolienbrocken blubbern mich an. Links oder rechts? Rechts. Ich wickle die weiße Schachtel aus und arbeite mich vorsichtig durch Überkarton, Butterpapier, Papieren und Box durch. Zur grünen. Also schnell wieder zu. "Sorry!". Ein Gefühl, als hätte ich durch einen dummen Zufall die falsche Frau nackt gesehen. "Sorry, war keine Absicht." Deckel zu, Papiere rein und eingewickelt.
Andachtsvoller geht's nun an meine Uhr. Und sie lächelt mich schüchtern an. Wie leise sie ist. Wie sanft der Sekundenzeiger seine Runden dreht. Glanz da, tiefes Schwarz dort, knisterndes Klappern des Bandes. "Ruh' dich aus, Baby." Sie hat eine lange Reise hinter sich. Ich lass sie mal ankommen und ein wenig schlummern.
Die Krux mit dem Wir-bestellen-miteinder.
Ich bin ja selber schuld. Eine "Sammelbestellung" halbiert die Porto-Kosten, ok. Aber sie verlängert auch die Vorfreude. Ungemein lang. Weil, weshalb sollte ich die neue Uhr vor meinem Kumpel tragen, dessen Uhr in der selben Lieferung war, wie meine? Quasi Geschwister. Und die soll man nicht trennen. Ich beschließe also zu warten. Warten bis zur "geheimen Übergabe". Und erst dann meine Uhr erstmals anlegen. Das Problem – wir haben uns für Dienstag verabredet.
Des Wartens erster Teil.
Wie blöd kann man eigentlich sein? Da bestellt man sich eine Uhr, auf die man schon lange geschielt hat. Bekommt diese nach langem Warten und dann, dann reißt man diese nicht gleich aufs Handgelenk, sondern lässt sie noch warten. Reifen? Ich einige mich mit mir, dass sie noch reifen müsse. Beziehungsweise auch ich reifen müsse. Es klingt nach Fieberwahn. War es wahrscheinlich auch. Sie lag also da. Im Regal hinter mir. Im Büro. Verpackt. Verklebt. Und ich wagte nur ab und zu einen Blick zurück. Nur nicht zu oft. Sonst häng' ich noch sabbernd unter den verstörten Blicken der Kollegen über dem Paket und zitiere Gollum. Gut, der Freitag war bald rum. Und ein letzter Blick aufs Päckchen zum Abschied lies mich beruhigt ins Wochenende gleiten.
Wochenend ohne Sonnenschein.
Gott sei's gedankt: Ich bin Vater und die Liebste war ein wenig kränklich. Das bindet Zeit. Und lenkt ab. An die, in sicherer Entfernung schlummernde Ocean One, verliere ich kaum einen Gedanken. Oder suche gar nicht danach. Rodeln, Spielen, Lesen, Einkaufen und die Wiederergesundende mit Tee zu versorgen - das bindet Zeit und Muse. Sei's drum. Sonntag Abend kam dann das Gribbeln zurück. Aber auch die Müdigkeit. Rein in die Falle, eine neue Woche wartet. Und nicht nur die.
Das lange Warten geht weiter.
Montag. Im Büro. Keiner da. Außer die Zwei. Und die zwei Putzfrauen. Der erste Blick. Beide noch da. Und ich schau nicht rein. Soviel Zeit muss sein. Also Disziplin. Und wer mich kennt, der weiß, dass ich manchmal nicht mal fähig bin, Disziplin überhaupt im Wortschatz zu finden. Aber nach kurzem Kramen in der Wortschatzkiste hab' ich sie, gefunden und mir übergestreift. Die Disziplin wohlgemerkt. Und so nahm der Montag seinen Lauf. Immer mit dem leisen Gefühl, beobachtet zu werden.
Das lange Warten dauert mir zu lange - oder das Tripple-Wow.
Montag Abend. Ich halt's nicht aus. Die Lady kommt doch mit nach Hause. Aber erst mal Abendessen mit den Mädels. Geht sich ja nicht immer aus. Und diesmal schmeckt's gleich nochmal so gut. Die Kurze ist gut aufgelegt. Die Holde wieder gesund. Alles perfekt. Gut, ich bring die Kurze noch in die Federn und dann, ja dann, dann war es soweit: Ich hab sie ausgezogen: Folien ab, Anhänger weg, Band gekürzt. Und dann an den Arm. "Wow". Noch ein "Wow" von der Holden. Und das dritte kam dann heute morgen von der Kurzen. "Eine schöne Uhr." Mehr braucht man nicht zu sagen. Sie greift sich gut an. Sie tickt leise vor sich hin. Sie schmiegt sich gut ans Handgelenk. Sie lockt meine Augen andauernd an. Sie macht Spaß. Sie ist da. Angekommen. Endlich.
Wie übersetzt man 90-60-90 überhaupt in Uhrensprache?
42mm, 13mm, 190g, oder? Das Herz der Guten ist ein ETA 2824-2, also ein Automatik-Werk mit Sekundenstopp, 25 Rubine sorgen für reibungslosen Ablauf der Zeitanzeige. Und die wird mit Zentralsekunden-, Minuten- und Stundenzeiger realisiert. Die nächste Zeiteinheit darf durch ein Fenster den Tag verkünden ¬¬– und das gleich neben der verschraubten Krone, direkt auf "Drei Uhr". Das Werk selbst ist eingebettet in ein satiniertes Edelstahlgehäuse, der Rücken ist verschraubt und wunderschön graviert. Das hübsche Gesicht ist schwarz, geschminkt mit grüner Superluminova C3 und wird von einem 2-fach entspiegelten Saphirglas geschützt.
Und mein Freund?
Heute, 17 Uhr 45. Das ist genau der Zeitpunkt, an dem man wahrscheinlich in ganz Wien und Umgebung 2 hochschnellende Mundwinkel sehen wird. Denn die Steinhart Ocean One Green, die er geordert hat, ist auch eine Hübsche.
Bilder sagen mehr als 1387 Worte.
So viele stehen nämlich schon da. Und müssen über die Wischtelefonbilder hinwegtrösten. Aber ich liefere welche nach. Worte und Bilder. Versprochen.


im Folgenden geht's um eine Uhr, die hier eh schon rauf- und runterdiskutiert wurde. Zerpflückt und gelobt. Egal, meine wurde es noch nicht. Ich freu mich über die Lady. Und will sie mal vorstellen. Beziehungsweise euch teilhaben lassen, wie ich zu ihr und sie zu mir kam.
Wie es eine Steinhart Ocean One Vintage Red wurde.
Wer unbedarft hier ins Uhrforum stolpert, hat manchmal keine Ahnung, was da alles an verborgenen Schönheiten am Uhrenhimmel glitzert und funkelt. Es dauerte nicht lange und ich war dem Glanz von Steinhart-Uhren verfallen. Trotzdem, preislich lagen sie immer einen Tick außerhalb einer fiktiven finanziellen Grenze, die man sich für eine Uhr vorstellt. Und beuhrt war ich ja. Also warum noch eine Uhr?
Warum nicht? Bald bin ich in japanischen Gefilden jamesbondig angefixt worden und hätte um ein Haar zugeschlagen. Aber irgendwie sprang der Funke dann doch nicht über – sind ja doch ein paar Kilometer nach Japan. Dann kam wieder eine Ernüchterungsphase. Und regelmäßiges Schielen in den Marktplatz. Wo auch die eine oder andere schöne Uhr, die in mein Beuteschema passen würde, zu angemessenen Preis den Besitzer wechselte. Irgendwann ertappte ich mich dabei, dass ich mir Namen von Uhren merkte. Aha. Kurz darauf sucht ich schon explizit nach Steinhart Ocean One.
Ein paar Tage später plauderte ich mit einem Freund über Uhren. Er hat 2 Tudors und wir beide fanden Gefallen an der Black Bay. Das Missfallen der momentanen Unerreichbarkeit des Verkaufspreises eben jener war uns auch gemein. Und der Reiz, der von einer Rolex Sub ausging. Über die Preisfrage brauch ich da ja nicht weiter die Tastatur bemühen.
Ich hatte aber den Tipp Steinhart Ocean One für Ihn parat. Steinhart kannte er noch nicht. Und ich war perplex. Überrascht von mir selber. Ich hab da einfach einen Namen einer Uhr auswendig rauspalavert. Da muss was dran sein. Aus Selbstschutz lies ich es dabei und hielt uhreneinkauftechnisch die Finger still. Aber beim nächsten Browserstart musste ich lesen – „demnächst wieder verfügbar“. Und diese Zeilen las auch mein Freund.
E-Mail für Dich.
Betreff: "Sie ist wieder verfügbar." Wochen später bekam ich ein Mail. Und dann ging’s schnell. Welche denn jetzt? Black? Green? Red? Blue? Gemeinsam bestellen? Oder überhaupt? Er schwankte zwischen Black und Green. Ich war Vintage Red im Gesicht und machte mir ein verspätetes Weihnachtsgeschenk. Einfach so. Klick. Klick. Telefonische Absprache mit meinem Freund, der die Sache wesentlich cooler anging. Gut, der hatte ja auch schon wertige Uhren. Also Sammelbestellung abschicken. Online banken. Und dann warten. Warten, bis das Versandbestätigung-Mail kommt.
Der Magnetismus der DPD-Trackingnummer.
Trackingnummern. Trackingnummern sind eine Geißel der Menschheit. Gut, ich präzisiere: eine Geißel von Internetbestellern. Oder zumindest: Eine Geißel für mich. Wenn ich eine Trackingnummer hab, dann will ich wissen, wo das Ersehnte denn grad ist. Die Möglichkeit zu Wissen nährt den Bedarf des Wissen-wollens. Egal. Der Trackingnummer hab ich mich alsbald an die Fersen geheftet. Und Freitag war es soweit. Die Uhr kam in der Zustellzentrale an. Und ging gleich wieder raus. "Heute wird's was." Gänsehäute laufen den Rücken rauf und runter.
Die geheime Übernahme.
Mittagspause. Trackingnummernachschaupause. "Eingelangt". "Se igl häs länded". "Sie. Ist. Da." Aha. Die Empfangsdame hat das Paket entgegen genommen. Und lässt mich offenbar schmoren. Ich koche. Ich koche natürlich nicht. Sondern ich eile. Zum Empfang. Keiner da. Obwohl, keiner ist untertrieben. Da liegt ein Paket. Unscheinbar. Schmucklos. Und trotzdem hör ich das Rauschen zweier Ozeane. Ich schnapp' mir das Paket und entschwinde wieder zu meinem Platz.
Dort angekommen, wird erst mal telefoniert: "Rat mal, was ich grad in der Hand hab?" Und ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage: Freund hat nicht lange geraten.
Der erste Blick.
Ratsch. Die Plastiksackerlverpackung ist aufgerissen. 2 weiße Blisterfolienbrocken blubbern mich an. Links oder rechts? Rechts. Ich wickle die weiße Schachtel aus und arbeite mich vorsichtig durch Überkarton, Butterpapier, Papieren und Box durch. Zur grünen. Also schnell wieder zu. "Sorry!". Ein Gefühl, als hätte ich durch einen dummen Zufall die falsche Frau nackt gesehen. "Sorry, war keine Absicht." Deckel zu, Papiere rein und eingewickelt.
Andachtsvoller geht's nun an meine Uhr. Und sie lächelt mich schüchtern an. Wie leise sie ist. Wie sanft der Sekundenzeiger seine Runden dreht. Glanz da, tiefes Schwarz dort, knisterndes Klappern des Bandes. "Ruh' dich aus, Baby." Sie hat eine lange Reise hinter sich. Ich lass sie mal ankommen und ein wenig schlummern.
Die Krux mit dem Wir-bestellen-miteinder.
Ich bin ja selber schuld. Eine "Sammelbestellung" halbiert die Porto-Kosten, ok. Aber sie verlängert auch die Vorfreude. Ungemein lang. Weil, weshalb sollte ich die neue Uhr vor meinem Kumpel tragen, dessen Uhr in der selben Lieferung war, wie meine? Quasi Geschwister. Und die soll man nicht trennen. Ich beschließe also zu warten. Warten bis zur "geheimen Übergabe". Und erst dann meine Uhr erstmals anlegen. Das Problem – wir haben uns für Dienstag verabredet.
Des Wartens erster Teil.
Wie blöd kann man eigentlich sein? Da bestellt man sich eine Uhr, auf die man schon lange geschielt hat. Bekommt diese nach langem Warten und dann, dann reißt man diese nicht gleich aufs Handgelenk, sondern lässt sie noch warten. Reifen? Ich einige mich mit mir, dass sie noch reifen müsse. Beziehungsweise auch ich reifen müsse. Es klingt nach Fieberwahn. War es wahrscheinlich auch. Sie lag also da. Im Regal hinter mir. Im Büro. Verpackt. Verklebt. Und ich wagte nur ab und zu einen Blick zurück. Nur nicht zu oft. Sonst häng' ich noch sabbernd unter den verstörten Blicken der Kollegen über dem Paket und zitiere Gollum. Gut, der Freitag war bald rum. Und ein letzter Blick aufs Päckchen zum Abschied lies mich beruhigt ins Wochenende gleiten.
Wochenend ohne Sonnenschein.
Gott sei's gedankt: Ich bin Vater und die Liebste war ein wenig kränklich. Das bindet Zeit. Und lenkt ab. An die, in sicherer Entfernung schlummernde Ocean One, verliere ich kaum einen Gedanken. Oder suche gar nicht danach. Rodeln, Spielen, Lesen, Einkaufen und die Wiederergesundende mit Tee zu versorgen - das bindet Zeit und Muse. Sei's drum. Sonntag Abend kam dann das Gribbeln zurück. Aber auch die Müdigkeit. Rein in die Falle, eine neue Woche wartet. Und nicht nur die.
Das lange Warten geht weiter.
Montag. Im Büro. Keiner da. Außer die Zwei. Und die zwei Putzfrauen. Der erste Blick. Beide noch da. Und ich schau nicht rein. Soviel Zeit muss sein. Also Disziplin. Und wer mich kennt, der weiß, dass ich manchmal nicht mal fähig bin, Disziplin überhaupt im Wortschatz zu finden. Aber nach kurzem Kramen in der Wortschatzkiste hab' ich sie, gefunden und mir übergestreift. Die Disziplin wohlgemerkt. Und so nahm der Montag seinen Lauf. Immer mit dem leisen Gefühl, beobachtet zu werden.
Das lange Warten dauert mir zu lange - oder das Tripple-Wow.
Montag Abend. Ich halt's nicht aus. Die Lady kommt doch mit nach Hause. Aber erst mal Abendessen mit den Mädels. Geht sich ja nicht immer aus. Und diesmal schmeckt's gleich nochmal so gut. Die Kurze ist gut aufgelegt. Die Holde wieder gesund. Alles perfekt. Gut, ich bring die Kurze noch in die Federn und dann, ja dann, dann war es soweit: Ich hab sie ausgezogen: Folien ab, Anhänger weg, Band gekürzt. Und dann an den Arm. "Wow". Noch ein "Wow" von der Holden. Und das dritte kam dann heute morgen von der Kurzen. "Eine schöne Uhr." Mehr braucht man nicht zu sagen. Sie greift sich gut an. Sie tickt leise vor sich hin. Sie schmiegt sich gut ans Handgelenk. Sie lockt meine Augen andauernd an. Sie macht Spaß. Sie ist da. Angekommen. Endlich.
Wie übersetzt man 90-60-90 überhaupt in Uhrensprache?
42mm, 13mm, 190g, oder? Das Herz der Guten ist ein ETA 2824-2, also ein Automatik-Werk mit Sekundenstopp, 25 Rubine sorgen für reibungslosen Ablauf der Zeitanzeige. Und die wird mit Zentralsekunden-, Minuten- und Stundenzeiger realisiert. Die nächste Zeiteinheit darf durch ein Fenster den Tag verkünden ¬¬– und das gleich neben der verschraubten Krone, direkt auf "Drei Uhr". Das Werk selbst ist eingebettet in ein satiniertes Edelstahlgehäuse, der Rücken ist verschraubt und wunderschön graviert. Das hübsche Gesicht ist schwarz, geschminkt mit grüner Superluminova C3 und wird von einem 2-fach entspiegelten Saphirglas geschützt.
Und mein Freund?
Heute, 17 Uhr 45. Das ist genau der Zeitpunkt, an dem man wahrscheinlich in ganz Wien und Umgebung 2 hochschnellende Mundwinkel sehen wird. Denn die Steinhart Ocean One Green, die er geordert hat, ist auch eine Hübsche.
Bilder sagen mehr als 1387 Worte.
So viele stehen nämlich schon da. Und müssen über die Wischtelefonbilder hinwegtrösten. Aber ich liefere welche nach. Worte und Bilder. Versprochen.


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