Sowohl als auch.
Ja, ein Nicht-Konzessionär hat keine Möglichkeit, direkt vom Hersteller/Generalvertreter Uhren der entsprechenden Marken zu erhalten. Nein, Das Anbieten von Ware, die nicht direkt von o. g. Quellen erworben wurde, ist nicht illegal!
Die Uhrenbranche - und da speziell hochpreisige Konzessionärsmarken - lebt vom Bedürfnis des Menschen nach Luxus. Darüber identifizieren wir uns und grenzen uns voneinander ab. Wer glaubt, er würde für x-tausend Euro einen adäquaten Materialwert und die entsprechende Arbeitsleistung erhalten, der wäre ziemlich naiv.
Und weil gerade in dieser Branche der "Wert" viel eher über den Preis bestimmt wird, als über sämtliche anderen Eigenschaften (Ganggenauigkeit, Funktionsumfang oder Stabilität sind ab einem bestimmten Grundniveau völlig unwesentlich für den Erfolg einer Marke), somit beinahe ausschließlich Emotionen, also rein ideelle Gegenwerte, verkauft werden, liegt den Markeninhabern sehr viel daran, ihr jeweiliges "Image" aufrechtzuerhalten.
Unter anderem bedingt durch den in Stückzahlen relativ geringen Absatz und der besonderen Neigung potentieller Kaufer, gerade hier verhandeln zu wollen (was im Erfolgsfall als Kundenbindung interptetiert werden kann), gewähren die Hersteller den Konzessionären, bezogen auf die UVP, enorm hohe Margen. Diese Margen können auch erst entstehen, da eben für den Endkunden kein adäquater materieller Gegenwert vorliegt!
Weil nun aber unkontrollierbare Vertriebswege, z. B. über teils ausländische Konzessionäre, die "illegal" als Zwischenhändler fungieren, auch unkontrollierbaren Preisverfall bedeuten und damit das Marketing-Grundgerüst jedes Luxusanbieters geschädigt wird, liegt den Herstellern sehr viel daran, Ware entsprechender Herkunft bzw. deren Anbieter zu diskreditieren (in anderen Branchen, z. B. der Filmvermarktung auf DVD oder bei Spielkonsolen werden deshalb sogar techniche Maßnahmen ergriffen, um zumindest den Ländermarkt-übergreifenden Vertrieb zu stören).
Selbstverständlich existiert ein blühender Handel mit Plagiaten von Luxusuhren. Weil aber nicht zwangsweise alle Okassionen, die von nicht konzessionierten Händlern stammen, Fälschungen sind (vermutlich nur eine verschwindend geringe Minderheit, die bei eingeführten Händlern auch zu vernachlässigen ist), muss im konkreten Fall TagHeuer die Bedenken Dir gegenüber im Konjunktiv formulieren.
Häffner, bzw. watch.de, ist nach meiner Kenntnis ein seriöser Anbieter, der eben nur nicht Konzessionär aller angebotenen Marken ist. Vom Gegenteil habe ich noch nichts vernommen. Es hat wohl auch seinen Grund, weshalb bei ihm alle Drittmarken-Okassionen stets als "ungetragen", statt als "neu", angeboten werden.
Wenn Du Zweifel hegst, dann lass' die Echtheit Deiner Uhr ruhig überprüfen. Aber veranlasse das bitte nicht direkt bei TagHeuer. Damit erleichterst Du ihnen nur die Möglichkeit, die jeweiligen Quellen zu identifizieren und auzutrocknen. Und das wäre über Kurz oder Lang zum Schaden aller, die auch - wie Du - in den Genuß günstiger Angebote ausserhalb traditioneller Vertriebsschienen gelangen möchten!
EDIT: war mal wieder jemand schneller und prägnanter als ich. :?