M
Meya
Themenstarter
Einen wunderschönen guten Morgen wünsche ich euch, liebe Mit-Uhrenfreaks!
Mich hat schon immer der Gedanke fasziniert eine Uhr der sogenannten "Holy Trinity" zu besitzen, also ein Modell einer der drei renommiertesten Hersteller (Patek Philippe, Audemars Piguet und Vacheron Constantin). Meine Uhren-Sammelleidenschaft hat klein angefangen, ich habe mich über Seiko und Orient über die Jahre zu einigen Vintage-Schweizern (Ulysse Nardin, Tissot, Doxa) und dann weiter zu Jaeger-Lecoultre, Nomos, Cartier und Rolex (meine absolute Lieblingsmarke) "hochgearbeitet".
Doch eine Uhr aus diesem illustren Club der "Big Three" hat mich immer gereizt, ein Nimbus der Unerreichbarkeit für einen Normalverdiener der nebenbei Haus baut, gehaltstechnisch der Mittelschicht zugehörig ist und jetzt ein kleines Kind hat hat die Marken immer umgeben.
Auf dem Vintage Markt ist mir dann aufgefallen dass bei Patek Alles teuer ist, bei AP und VC nur bestimmte Modelle, bei Vacheron sind bestimmte Vintage-Referenzen sogar um einen sehr vernünftigen Kurs zu haben.
Trotzdem waren mir die aufgerufenen Beträge schlicht und einfach zu steil, so "nebenbei" als Impulskauf war das nicht machbar.
Aber ich habe immer wieder ein bisschen weitergesucht, meine Kriterien: Größe >= 34mm, Handaufzug, kein Datum.
Plötzlich ist mir beim Stöbern auf Chrono24 dann ein Inserat aufgefallen: Eine Vacheron & Constantin Referenz 6456 um einen sensationell niedrigen Preis. Die Fotos haben recht vernünftig ausgesehen und die Uhr war sogar von einem Händler.
Ok, es ist eine derzeit nicht sehr gefragte 34mm Uhr in Gelbgold, aber wie kann das sein dass sich dieses Modell im Preisbereich eines neuen Tag Heuer Quartz-Chronographs bewegt?
Dann habe ich mit dem Händler Kontakt aufgenommen und gefragt ob die Uhr denn defekt sei. Nein, Alles in Ordnung - sie läuft perfekt und da sie von einem Händler ist gäbe es sogar Gewährleistung.
Daraufhin habe ich mir nochmal die Bilder angesehen - folgende Negativpunkte sind mir aufgefallen:
Dornschließe nicht original - egal, ist bei den wenigsten Uhren aus dieser Zeit der Fall
Krone vermutlich auch nicht original, wobei ich mir da nicht sicher bin - detto, haben die Wenigsten
ZIfferblatt etwas fleckig/zerkratzt - stört mich nicht, spuren von Korrosion oder Wassereintritt konnte ich keine feststellen
Eine tiefer Kerbe bei dem Horn auf 7 Uhr - darf eine Uhr mit dem Alter ruhig haben
Dann habe ich die positiven Punkte gegenübergestellt:
Das Plexiglas ist neu und sieht perfekt aus
Das Uhrwerk sieht sehr gut aus, hier wäre mir nichts aufgefallen
Kauf vom Händler
Wunderschöne Uhr
Sensationeller Preis
Ich habe dann noch den Preis minimal verhandelt und dann hab ich schon den Kauf abgeschlossen, das hat wie gewohnt perfekt über Chrono 24 funktioniert.
Am Freitag habe ich die Uhr bezahlt und gestern ist schon ein Paket aus Spanien bei mir angekommen. Ich hätte mit dem schlimmsten gerechnet - einer "Leiche" von Uhr verpackt in einem Knäuel von Zeitungspapier, aber sogar in dem Punkt wurde ich positiv überrascht - eine in dem Paket war gepolstert von Zeitungspapier eine schöne Kartonbox (leider etwas staubig):
Darin hat sich dann die richtige Box versteckt:
Bevor es jetzt mit den Bildern der Uhr selbst rausrücke noch ein paar Infos zu dem Modell:
Hersteller: Vacheron & Constantin
Referenz: 6456
Material: 18 K Gelbgold
Durchmesser: 34mm
Höhe: ungefähr 5-6mm (habe kein geeignetes Messwerkzeug)
Baujahr: Unbekannt, laut Seriennummer des Uhrwerkes zwischen 1960 und 1965
Uhrwerk: Kaliber K 1001
Untenstehende Details habe ich mir von Uhrenhersteller "V" geborgt:
Nun kommen die Fotos der Uhr, sicher ist sie keine Neuuhr mehr, aber ich finde die alte Dame kann sich trotzdem sehen lassen:
Ich bitte die "Qualität" der Fotos zu entschuldigen - für bessere Fotos hatte ich neben Hausbau, Arbeit und Kind leider keine Zeit auf die Schnelle, ich kann aber gerne welche nachreichen.
Ich empfinde durch das große Zifferblatt im Vergleich zum Gehäuse die 34mm als perfekte Größe einer solchen Uhr für mein 16,5cm Handgelenk. Durch das helle Zifferblatt und das goldenen Gehäuse hat sie eine perfekte Präsenz am Arm.
Mir ist bezüglich Gangverhalten bis jetzt nichts negatives aufgefallen in den ersten 24 Stunden, mangels Sekundenstop ist das aber sicher auch keine Uhr für Präzisions-Freaks.
Ich habe jetzt noch einmal alle mir bekannten Online-Börsen und Märkte durchforstet - ich habe da die günstigste runde Vacheron Constantin mit 34mm erworben die es derzeit zu kaufen gibt. Da die originale Schließe nicht mehr dabei ist und der Zustand sicher nicht 1a ist habe ich da jetzt nicht das überdrüber-Investment-Stück gekauft, aber ich prognostiziere trotzdem dass sie den bezahlten Preis über die nächsten Jahre zumindest halten wenn nicht sogar beträchtlich steigern wird.
Wie geht es mit der Uhr nun weiter? Ich werde sie in erster Linie als meine Dresswatch verwenden, also mit Anzug, Krawatte, schwarzen Oxfords und goldenen Manschettenknöpfen. Das bedeutet dass ich sie vermutlich nur 4-5 Mal pro Jahr tragen werde. Ich werde ihr nach einiger Zeit evtl. ein Service beim Uhrmacher meines Vertrauens gönnen und sie dann vielleicht mit einem braunen Band ausstatten, damit sie mehr Tragezeit bekommt (zu Chinos/Wollhosen mit Sakko oder Woll-Pullover, ach Gott, von mir aus sogar zu Jeans, Kaschmirpulli und Chelsea/Jodhpur Boots - das könnte echt geil aussehen als Accessoire dazu)... Vielleicht hole ich mir auch einen Auszug aus den Archiven von Vacheron Constantin, da würde ich noch mehr über die Uhr erfahren und diese Auszüge sind bei VC unglaublich billig wenn man den Preis mit dem vergleicht was da andere Marken an unteren Ende der Nahrungskette verlangen und was sonst jeder Furz bei VC kostet.
Ich hoffe euch hat meine Vorstellung gefallen, ich habe riiiiiesige Freude mit meinem Spontankauf, die Uhr wird mir noch viel Tragevergnügen bereiten und durch ihre Größe kann sie auch meine Tochter einmal tragen wenn ich sie (hoffentlich) mit dem Uhrenvirus anstecke.
LG,
Clemens

Mich hat schon immer der Gedanke fasziniert eine Uhr der sogenannten "Holy Trinity" zu besitzen, also ein Modell einer der drei renommiertesten Hersteller (Patek Philippe, Audemars Piguet und Vacheron Constantin). Meine Uhren-Sammelleidenschaft hat klein angefangen, ich habe mich über Seiko und Orient über die Jahre zu einigen Vintage-Schweizern (Ulysse Nardin, Tissot, Doxa) und dann weiter zu Jaeger-Lecoultre, Nomos, Cartier und Rolex (meine absolute Lieblingsmarke) "hochgearbeitet".
Doch eine Uhr aus diesem illustren Club der "Big Three" hat mich immer gereizt, ein Nimbus der Unerreichbarkeit für einen Normalverdiener der nebenbei Haus baut, gehaltstechnisch der Mittelschicht zugehörig ist und jetzt ein kleines Kind hat hat die Marken immer umgeben.
Auf dem Vintage Markt ist mir dann aufgefallen dass bei Patek Alles teuer ist, bei AP und VC nur bestimmte Modelle, bei Vacheron sind bestimmte Vintage-Referenzen sogar um einen sehr vernünftigen Kurs zu haben.
Trotzdem waren mir die aufgerufenen Beträge schlicht und einfach zu steil, so "nebenbei" als Impulskauf war das nicht machbar.
Aber ich habe immer wieder ein bisschen weitergesucht, meine Kriterien: Größe >= 34mm, Handaufzug, kein Datum.
Plötzlich ist mir beim Stöbern auf Chrono24 dann ein Inserat aufgefallen: Eine Vacheron & Constantin Referenz 6456 um einen sensationell niedrigen Preis. Die Fotos haben recht vernünftig ausgesehen und die Uhr war sogar von einem Händler.
Ok, es ist eine derzeit nicht sehr gefragte 34mm Uhr in Gelbgold, aber wie kann das sein dass sich dieses Modell im Preisbereich eines neuen Tag Heuer Quartz-Chronographs bewegt?
Dann habe ich mit dem Händler Kontakt aufgenommen und gefragt ob die Uhr denn defekt sei. Nein, Alles in Ordnung - sie läuft perfekt und da sie von einem Händler ist gäbe es sogar Gewährleistung.
Daraufhin habe ich mir nochmal die Bilder angesehen - folgende Negativpunkte sind mir aufgefallen:
Dornschließe nicht original - egal, ist bei den wenigsten Uhren aus dieser Zeit der Fall
Krone vermutlich auch nicht original, wobei ich mir da nicht sicher bin - detto, haben die Wenigsten
ZIfferblatt etwas fleckig/zerkratzt - stört mich nicht, spuren von Korrosion oder Wassereintritt konnte ich keine feststellen
Eine tiefer Kerbe bei dem Horn auf 7 Uhr - darf eine Uhr mit dem Alter ruhig haben
Dann habe ich die positiven Punkte gegenübergestellt:
Das Plexiglas ist neu und sieht perfekt aus
Das Uhrwerk sieht sehr gut aus, hier wäre mir nichts aufgefallen
Kauf vom Händler
Wunderschöne Uhr
Sensationeller Preis
Ich habe dann noch den Preis minimal verhandelt und dann hab ich schon den Kauf abgeschlossen, das hat wie gewohnt perfekt über Chrono 24 funktioniert.
Am Freitag habe ich die Uhr bezahlt und gestern ist schon ein Paket aus Spanien bei mir angekommen. Ich hätte mit dem schlimmsten gerechnet - einer "Leiche" von Uhr verpackt in einem Knäuel von Zeitungspapier, aber sogar in dem Punkt wurde ich positiv überrascht - eine in dem Paket war gepolstert von Zeitungspapier eine schöne Kartonbox (leider etwas staubig):
Darin hat sich dann die richtige Box versteckt:
Bevor es jetzt mit den Bildern der Uhr selbst rausrücke noch ein paar Infos zu dem Modell:
Hersteller: Vacheron & Constantin
Referenz: 6456
Material: 18 K Gelbgold
Durchmesser: 34mm
Höhe: ungefähr 5-6mm (habe kein geeignetes Messwerkzeug)
Baujahr: Unbekannt, laut Seriennummer des Uhrwerkes zwischen 1960 und 1965
Uhrwerk: Kaliber K 1001
Untenstehende Details habe ich mir von Uhrenhersteller "V" geborgt:
Gesamt Ø Höhe Steine Frequenz Gangreserve Antriebsart Hemmung Hersteller Basis Herstellung Stückzahl Typ Platine / Brücken Funktionen Ausstattung Qualitätsausführung | 20.80 mm (9¼"') 2.94 mm / 3.44 mm (Versionsabhängig) 17-18 (Versionsabhängig) 18.000 A/h (2.5 Hz) 31 Std. Handaufzug • Schweizer Anker • Breguet- / Flach-Spirale • Glucydur-Unruh, 2-schenklig, 18 Masseschrauben (VC 1001 sowie VC 1002) • Gyromax-Unruh, 2-schenklig, 8 Exzenter-Regulierschrauben (VC 1001/1 sowie VC 1002/2) Jaeger-LeCoultre; Vacheron Constantin, Branch of Richemont International SA (beide Richemont) Jaeger-LeCoultre Kaliber 818 (VC 1001) / Jaeger- LeCoultre Kaliber 819 (VC 1002) 1953 / ? / ? / ? ? / ? / ? / ? Ankerwerk • Uhren-Messing, rhodiniert; Extra flache Ausführung • Stunde • Minute • Kleine Sekunde auf "6" (VC 1001, VC 1001/1) • Zentralsekunde, indirekt (VC 1002, VC 1002/2) • Zeigerstellung durch Ziehen der Krone (Rückseite) • Beweglicher Spiralklötzchenträger • Ankerradkloben mit Deckstein und Decksteinplättchen • Stoßsicherung • Alle Brücken und Kloben angliert • Alle Stahlteile matt gebürstet / hochglanzpoliert sowie angliert • Schraubenköpfe hochglanzpoliert • Perlierte Grundplatine • Genfer Streifenschliff • Genfer Siegel |
Nun kommen die Fotos der Uhr, sicher ist sie keine Neuuhr mehr, aber ich finde die alte Dame kann sich trotzdem sehen lassen:
Ich bitte die "Qualität" der Fotos zu entschuldigen - für bessere Fotos hatte ich neben Hausbau, Arbeit und Kind leider keine Zeit auf die Schnelle, ich kann aber gerne welche nachreichen.
Ich empfinde durch das große Zifferblatt im Vergleich zum Gehäuse die 34mm als perfekte Größe einer solchen Uhr für mein 16,5cm Handgelenk. Durch das helle Zifferblatt und das goldenen Gehäuse hat sie eine perfekte Präsenz am Arm.
Mir ist bezüglich Gangverhalten bis jetzt nichts negatives aufgefallen in den ersten 24 Stunden, mangels Sekundenstop ist das aber sicher auch keine Uhr für Präzisions-Freaks.
Ich habe jetzt noch einmal alle mir bekannten Online-Börsen und Märkte durchforstet - ich habe da die günstigste runde Vacheron Constantin mit 34mm erworben die es derzeit zu kaufen gibt. Da die originale Schließe nicht mehr dabei ist und der Zustand sicher nicht 1a ist habe ich da jetzt nicht das überdrüber-Investment-Stück gekauft, aber ich prognostiziere trotzdem dass sie den bezahlten Preis über die nächsten Jahre zumindest halten wenn nicht sogar beträchtlich steigern wird.
Wie geht es mit der Uhr nun weiter? Ich werde sie in erster Linie als meine Dresswatch verwenden, also mit Anzug, Krawatte, schwarzen Oxfords und goldenen Manschettenknöpfen. Das bedeutet dass ich sie vermutlich nur 4-5 Mal pro Jahr tragen werde. Ich werde ihr nach einiger Zeit evtl. ein Service beim Uhrmacher meines Vertrauens gönnen und sie dann vielleicht mit einem braunen Band ausstatten, damit sie mehr Tragezeit bekommt (zu Chinos/Wollhosen mit Sakko oder Woll-Pullover, ach Gott, von mir aus sogar zu Jeans, Kaschmirpulli und Chelsea/Jodhpur Boots - das könnte echt geil aussehen als Accessoire dazu)... Vielleicht hole ich mir auch einen Auszug aus den Archiven von Vacheron Constantin, da würde ich noch mehr über die Uhr erfahren und diese Auszüge sind bei VC unglaublich billig wenn man den Preis mit dem vergleicht was da andere Marken an unteren Ende der Nahrungskette verlangen und was sonst jeder Furz bei VC kostet.
Ich hoffe euch hat meine Vorstellung gefallen, ich habe riiiiiesige Freude mit meinem Spontankauf, die Uhr wird mir noch viel Tragevergnügen bereiten und durch ihre Größe kann sie auch meine Tochter einmal tragen wenn ich sie (hoffentlich) mit dem Uhrenvirus anstecke.

LG,
Clemens