B
berlinzeit
Themenstarter
- Dabei seit
- 11.01.2022
- Beiträge
- 9
Liebe Uhrenliebhaber!
Ich habe wieder eine Uhr auf meinem Tisch gehabt und hab paar Videos und Bilder gemacht um euch alles zeigen zu können! Diese Uhr habe ich, nach logistischen Problemen von DHl, endlich nach einem Jahr bekommen. Zufällig hatte mir ein Kumpel zu meinem Geburtstag ein Buch zur Uhrmacherei geschenkt und da dachte ich mir: Es wäre doch das perfekte Geschenk für sein Geburtstag etwas zu haben, was zeigt das sein Geschenk sich gelohnt hat. Also habe ich ihm diese Uhr repariert.
Um genau zu sein geht es um eine sowjetische Luch 2209. Ich hab am Anfang der Bericht Erhebung nicht gewusst ob alle Bestandteile Originale waren und durch weitere Kanäle habe ich herausgefunden das sie alle Original sind, jedoch aus verschiedenen Produktionszeiten stammen und nie so verbaut werden sollten. Man kann sich nur vorstellen wie das Leben dieser Uhr war!
Äußere Diagnose der Uhr:
Innere Diagnose:
Jetzt kommt das komplette Auseinanderbauen des Uhrwerkes:
1. Angefangen mit der Entfernung des Lünettenringes damit man das Werk von vorne rausnehmen kann. Bei mir war das Ziffernblatt auch nicht befestigt also ist es auch gleich rausgefallen!
2. Die Auszugswelle an der Krone entfernen indem man auf den Wellenfreigabenknopf drückt und die Welle entfernt. Sie hatte ganz schön viel alten Schmutz und Öl .
3. Minutenrad und Stundenrad entfernen.
4. Die Zeigerstellabdeckung entfernen
5. Die zwei Wechselräder und das Übersetzungsrad entfernen
6. Das Zeigerstellsystem, also Stellfeder, Stellhebel und Zeigerstell- und Aufzugstrieb entfernen.
Damit ist die Vorderseite auch schon abgebaut. Der übriggebliebene Hebel beim Auszugssystem kann erst durch ab Montagen hinten entfernt werden. Hier das Werk einmal wenden. Beim wenden ist mir der Sekndenritzel rausgefallen. Den nicht vergessen!
7. Die Unruhe, das Ankerhemmungssystem entfernen.
8. Hauptbrücke entfernen.
9. Das Zahnradgetriebe entfernen.
10. Die zweite kleinere versteckte Brücke entfernen und dabei auch die zwei Wechselräder, (hier würde man auch den Sekundenritzel entfernen), und das Viertelrohr abnehmen.
( Hab leider vergessen ein Bild hier zu nehmen, sorry!)
11. Das Ausziehsystem auf der Hinterseite abbauen. Dazu gehören das Sperr-rad,feder und klinke, drei Wechselräder und drei schrauben. Achtung, zwischen den Wechselrädern und den Stegen auf denen sie liegen gibt es noch je einen kleinen metallischen Reibungsring! (War echt dreckig!)
12. Die Federhausbrücke entfernen. Dabei kann man dann das Federhaus und einen Hebel lockern was einem ermöglicht den letzten Hebel vorne zu entfernen! Damit ist auf der Ausseinanderbau beendet!
Zugfeder:
Die Zugfeder habe ich dann au dem Federhaus ausgebaut und mir angeschaut. War etwas dreckig aber die form sah relativ intakt aus also habe ich sie einmal gereinigt und geölt. Da dies eine Handaufzugsuhr war gab es eine federzaum, der sich in den Deckel und den Boden des federhauses fest festmachte. Interessant da alle bisherigen Zäume ich ich gesehen habe sich in die wand des federhauses befestigten! Beim manuellem reindrehen habe ich leider falschrum reingedreht und habe die Feder zerstört aber ich hatte einen ersatz also war es nicht so schlimm, trotzdem blöd! Hier paar bilder:
Reinigung:
Da mein armes Studentenbudget leider keine Reinigungsmaschine oder Flüssigkeiten leisten kann, habe ich alles ganz primitiv gereinigt. Mit der hand
Erstmal die Teile in ein Benzinbad um alte Öle und Fette zu lösen und danach mit Isopropanol kurz abwaschen. Natürlich wurden alle Shellack enthaltenden Teile vom Isopropanol weggehalten. Das Ziffernblatt habe ich mit etwas Wasser und einem Wattestäbchen probiert zu reinigen. Hat aber wenig gebracht leider!
Schmierung:
Moebius 8200 für die Zugfeder und das Federhaus
Moebius 9010 für alle Juwelen Lager
Moebius 9415 für die Ankerhemmungs steine
Hp 1300 für langsamer drehende Komponenten. Viertelrohr etc.
Molykote Dx für die Kontaktpunkte bei dem Auszugs und Stellsystem
Zusammenbau:
Einfach das Ausseinanderbauen umdrehen, natürlich die Unruhlager schmieren und reinigen und entmagnetisieren!
Regulierung:
1. Beim ersten Rauflegen auf die Zeitwaage war es eine Katastrophe. Ich bin mit nicht sicher ob es an der Unruhfeder liegt? Tipps oder Vermutungen sind immer willkommen! Nichtsdestotrotz habe ich die Unruh einfach gegen einen Spender ausgetauscht:

2. Das sah dann so aus, schon mal viel besser:

3. Nach der Regulierung dann. Die Ursache für den Hohen Beat Error habe ich letzten endlich auch nicht isolieren können. Irgendwelche Vermutungen?

Ich habe dann das gekaufte Armband hinzugefügt um dieses Ergebnis zu bekommen:


Zusammenfassend ein ganz lustiges und interessantes kleines Projekt! Natürlich sind Vermutungen in Richtung der Ursache des hohen Beat Errors gerne erwünscht! Ich habe im Internet gesehen das es heutzutage custom durchsichtige glas rücken für die Luch 2209 gibt, jedoch sind sie sehr selten also hoffe ich mal das ich eine zwischen die Finger kriege! Die Uhr hat meinem Kumpel auf jedenfall gefallen
Kritik, ideen, Kommentare bitte hinschreiben, sonst habe ich hier noch eine ganzes kommentieres Video zum Projekt:
Machts gut und bleibt gesund!
Ich habe wieder eine Uhr auf meinem Tisch gehabt und hab paar Videos und Bilder gemacht um euch alles zeigen zu können! Diese Uhr habe ich, nach logistischen Problemen von DHl, endlich nach einem Jahr bekommen. Zufällig hatte mir ein Kumpel zu meinem Geburtstag ein Buch zur Uhrmacherei geschenkt und da dachte ich mir: Es wäre doch das perfekte Geschenk für sein Geburtstag etwas zu haben, was zeigt das sein Geschenk sich gelohnt hat. Also habe ich ihm diese Uhr repariert.
Um genau zu sein geht es um eine sowjetische Luch 2209. Ich hab am Anfang der Bericht Erhebung nicht gewusst ob alle Bestandteile Originale waren und durch weitere Kanäle habe ich herausgefunden das sie alle Original sind, jedoch aus verschiedenen Produktionszeiten stammen und nie so verbaut werden sollten. Man kann sich nur vorstellen wie das Leben dieser Uhr war!
Äußere Diagnose der Uhr:
- Fehlendes Uhrenglas
- Verschleiß am Gehäuse
- Dreck am Ziffernblatt
- Loser Sekundenzeiger
Innere Diagnose:
- Fehlende Gehäuse schrauben und Halter.
- Fehlendes zentrales Juwel in der hauptbrücke
Jetzt kommt das komplette Auseinanderbauen des Uhrwerkes:
1. Angefangen mit der Entfernung des Lünettenringes damit man das Werk von vorne rausnehmen kann. Bei mir war das Ziffernblatt auch nicht befestigt also ist es auch gleich rausgefallen!
2. Die Auszugswelle an der Krone entfernen indem man auf den Wellenfreigabenknopf drückt und die Welle entfernt. Sie hatte ganz schön viel alten Schmutz und Öl .
3. Minutenrad und Stundenrad entfernen.
4. Die Zeigerstellabdeckung entfernen
5. Die zwei Wechselräder und das Übersetzungsrad entfernen
6. Das Zeigerstellsystem, also Stellfeder, Stellhebel und Zeigerstell- und Aufzugstrieb entfernen.
Damit ist die Vorderseite auch schon abgebaut. Der übriggebliebene Hebel beim Auszugssystem kann erst durch ab Montagen hinten entfernt werden. Hier das Werk einmal wenden. Beim wenden ist mir der Sekndenritzel rausgefallen. Den nicht vergessen!
7. Die Unruhe, das Ankerhemmungssystem entfernen.
8. Hauptbrücke entfernen.
9. Das Zahnradgetriebe entfernen.
10. Die zweite kleinere versteckte Brücke entfernen und dabei auch die zwei Wechselräder, (hier würde man auch den Sekundenritzel entfernen), und das Viertelrohr abnehmen.
( Hab leider vergessen ein Bild hier zu nehmen, sorry!)
11. Das Ausziehsystem auf der Hinterseite abbauen. Dazu gehören das Sperr-rad,feder und klinke, drei Wechselräder und drei schrauben. Achtung, zwischen den Wechselrädern und den Stegen auf denen sie liegen gibt es noch je einen kleinen metallischen Reibungsring! (War echt dreckig!)
12. Die Federhausbrücke entfernen. Dabei kann man dann das Federhaus und einen Hebel lockern was einem ermöglicht den letzten Hebel vorne zu entfernen! Damit ist auf der Ausseinanderbau beendet!
Zugfeder:
Die Zugfeder habe ich dann au dem Federhaus ausgebaut und mir angeschaut. War etwas dreckig aber die form sah relativ intakt aus also habe ich sie einmal gereinigt und geölt. Da dies eine Handaufzugsuhr war gab es eine federzaum, der sich in den Deckel und den Boden des federhauses fest festmachte. Interessant da alle bisherigen Zäume ich ich gesehen habe sich in die wand des federhauses befestigten! Beim manuellem reindrehen habe ich leider falschrum reingedreht und habe die Feder zerstört aber ich hatte einen ersatz also war es nicht so schlimm, trotzdem blöd! Hier paar bilder:
Reinigung:
Da mein armes Studentenbudget leider keine Reinigungsmaschine oder Flüssigkeiten leisten kann, habe ich alles ganz primitiv gereinigt. Mit der hand

Schmierung:
Moebius 8200 für die Zugfeder und das Federhaus
Moebius 9010 für alle Juwelen Lager
Moebius 9415 für die Ankerhemmungs steine
Hp 1300 für langsamer drehende Komponenten. Viertelrohr etc.
Molykote Dx für die Kontaktpunkte bei dem Auszugs und Stellsystem
Zusammenbau:
Einfach das Ausseinanderbauen umdrehen, natürlich die Unruhlager schmieren und reinigen und entmagnetisieren!

Regulierung:
1. Beim ersten Rauflegen auf die Zeitwaage war es eine Katastrophe. Ich bin mit nicht sicher ob es an der Unruhfeder liegt? Tipps oder Vermutungen sind immer willkommen! Nichtsdestotrotz habe ich die Unruh einfach gegen einen Spender ausgetauscht:

2. Das sah dann so aus, schon mal viel besser:

3. Nach der Regulierung dann. Die Ursache für den Hohen Beat Error habe ich letzten endlich auch nicht isolieren können. Irgendwelche Vermutungen?

Ich habe dann das gekaufte Armband hinzugefügt um dieses Ergebnis zu bekommen:


Zusammenfassend ein ganz lustiges und interessantes kleines Projekt! Natürlich sind Vermutungen in Richtung der Ursache des hohen Beat Errors gerne erwünscht! Ich habe im Internet gesehen das es heutzutage custom durchsichtige glas rücken für die Luch 2209 gibt, jedoch sind sie sehr selten also hoffe ich mal das ich eine zwischen die Finger kriege! Die Uhr hat meinem Kumpel auf jedenfall gefallen

Machts gut und bleibt gesund!