
Mapa
Gewinner Uhrenvorstellung 2022
Themenstarter
Ich schwöre Leute, es hat sich genau so zugetragen…
Quelle: impawards.com / © Lionsgate
Da sitze ich nun. Nervös spiele ich an meiner PAM herum. Drehe sie um das Handgelenk und wieder zurück. Öffne den Bügel, mache ihn wieder zu. Als nächstes bin ich an der Reihe. Leicht zitternde Knie und ein latentes Gefühl der Übelkeit. Ein Glück habe ich heute Morgen nicht gefrühstückt, andernfalls würde ich wohl die Rauhfasertapete des Wartezimmers neu streichen. Wischtechnik. War in den 90igern mal In. Lieber nicht. Die Türe geht auf und man ruft mich herein. Da sitzen sie. Mustern mich. Locker schlendere ich zum Stuhl auf dem ich mich breitbeinig niederlasse. Ich versuche cool zu wirken. Gelingt mäßig. Castingtime, Baby. Lange habe ich auf diesen Moment gewartet, habe hart trainiert, alles hintenangestellt. Low fat, low carb, high protein. Mein Körper ist ein einziger Muskel. Der Körper dieser Kerle die mir gegenüber sitzen auch. Das Casting für einen Hollywood-Blockbuster hätte ich mir größer vorgestellt. Pompöser. Das sitzen sie. Die zwei Stars und der Produzent. Sly wirkt größer als vermutet, Jason einiges kleiner. Ich wusste, dass er kein Riese ist, aber das?... egal.
© Verleih
Aus dem Englischen übersetzt:
Sly: Hi, wie geht es Dir? Alles gut?
Ich: Klar, Danke der Nachfrage.
Sly: Nun, wir haben nicht viel Zeit. Du bewirbst Dich für die Rolle des Tool, richtig?
Ich: Ja, korrekt.
Sly: Gut, dann leg mal los.
Ich gebe mein Bestes. Der einstudierte Text sprudelt förmlich aus mir heraus. Schon meine Oma sagte: „Aus Dir wird einmal ein Filmstar.“ Recht sollte sie behalten, ich hab´s drauf. Immer wieder spiele ich bei meiner Darbietung gedankenverloren an meiner PAM herum. Alles einstudiert. Klar. Hast Du ne Pam, bist du bei den Expandables halb im Boot. Natürlich. Als ich wieder in mein wahres Ich zurückkehre sehe ich zufriedene Gesichter.
Sly: Ja, ich denke das könnte funktionieren. Jason, was sagst Du?
Jason: Ich denke auch, aber eine Sache müssen wir ändern.
Er beugt sich vor, grinst und zeigt auf meine Panerai…
©Verleih
Jason: Junge, was soll das sein? Eine 2392? 42mm? 100m Wasserdicht? Ne, ne. So läuft das hier nicht. Du brauchst eine neue Uhr. Eine PAM muss groß sein, sagen sie im german Uhrforum auch immer. Mindestens 47mm. Ordentlich wasserdicht. Mit dem Ding kannst du es hier knicken.
Ich gucke eingeschüchtert. Meine Unterlippe zittert leicht und gerade so kann ich noch ein Tränchen unterdrücken das sich ansonsten ungehindert einen Weg auf meine Wange gebahnt hätte.
Jason: Besorg Dir was Neues. Am besten eine Submersible, oder so. Ne G-Shock geht auch, irgendetwas tooliges, ok?
Ich: Etwas tooliges?
Sly: Ja, Bro, er hat schon Recht. Schau dich in Ruhe um. Und zum ersten Drehtag bringst Du einfach ein Werkzeug mit, keinen Schmuck, ok? Wir spielen echte Männer, keine Modells.
Ich: Ok, alles klar.
Etwas bedröppelt verlasse ich den Raum. Hin- und hergerissen zwischen Freude um die Rolle und Niedergeschlagenheit darüber, dass meine doch so maskuline PAM nicht den männlichen Ansprüchen genügt. Der Schuss wäre fast nach hinten losgegangen. Das darf nicht noch einmal passieren. Zuhause angekommen surfe ich sofort los. Toolwatch. Werkzeug. Alles klar. Panerai? Lieber nicht nochmal… außerdem viel zu teuer so ne Sub. G-Shock? Ne. Viel zu viel Plastik. Nachher lachen sie wieder. Ich surfe weiter. Verliere mich in den Tiefen des World Wide Web. Formex, Traser, Timex, Sinn, Damasko. Nichts dabei. Ich surfe weiter… Moment, mal kurz ne Site zurück. Was ist das? Das könnte passen… oh wow… passt wie Arsch auf Eimer…
Lastenheft:
Ich falle auf den Bestellbutton. Als einige Tage später das erwartete Paket eintrifft bin ich begeistert. Damit lässt sich doch etwas anfangen.
Jetzt kann Jason sich nicht mehr über mich lustig machen. Und um auch wirklich auf Nummer sicher zu gehen, habe ich für den noch böseren Auftritt das schwarze Stahlband auch gleich dazu bestellt…
2 Wochen später. Drehtag 1.
Selbstbewusst bewege ich mich am Set. Noch sind Jason und Sly nicht da, aber Ronda scheint echt n Nette zu sein.
©Lionsgate/Quelle: Filmfutter.com
Auch Jet ist ein cooler Typ. Hat wirklich Humor der Kollege.
©Lionsgate/Twitter
Wir unterhalten uns ganz ungezwungen. Machen ein paar Aufwärmübungen für die Actionszenen. Sparring und so… Kann mich dabei nicht entscheiden, ob ich lieber von Jet Li oder Ronda Rousey verklopft werde. Tun beide weh. Egal. Da kommen sie. Sly und Jason. Kurzer Handschlag. Hartes Kopfnicken und wir gehen ans Werk.
Szene 1 - Klappe – Die Erste!
Sly sitzt oben ohne auf ner Harley. Ich soll ihm den Rücken tätowieren. An der Hand die die Tattoomaschine führt trage ich die Sinn. Halte sie prominent in Kamera.
©Lionsgate/Quelle: swoonsandsnarls.com
Sly: Schön wieder hier zu sein. Mach mir nen Totenkopf drauf, ok?
Ich: Klar, kein Problem, Bro!
Sly: Ich merke, ich werde…
Auf einmal springt Jason mitten in Bild
Jason: WHAT THE FU**! Mapa, was baumelt da an Deiner Hand?!
Die Szene wird unterbrochen. Jason reißt meine Hand hoch und inspiziert die Sinn ganz genau.
Jason: Was ist das für ein starkes Männerteil?! Die sieht ja cool aus. Leute, kommt mal rüber!
Alle strömen herbei. Sie fangen an die Sinn zu befingern. Jeder darf einmal. Die Begeisterung ist groß. Aus allen Winkeln wird sie betrachtet. Man löchert mich mit Fragen. Woher? Wie teuer? Wie wasserdicht? Etc. Ich stehe Rede und Antwort. Irgendwann zieht Jason seine Submersible Bronzo vom Arm und legt die U2 an. Von da an ist es um ihn geschehen. Einer nach dem anderem tut es ihm gleich. Als ich kurze Zeit später eine Sammelbestellung auf der Sinn Homepage tätige staunt man in Frankfurt wohl nicht schlecht. Einmal volle Kapelle für jedes Mitglied der Expandables. Als kurze Zeit später die Päckchen eintreffen ist die Freude am Set riesig. Wie kleine Kinder an Weihnachten packen die Schauspieler ihre Uhren aus und freuen sich wahnsinnig. Jason ist total aus dem Häuschen…
Von nun an trägt keiner mehr Panerai. Alle tragen U2. Die Revolution hat begonnen. Auch auf den offiziellen Werbefotos setzt sich der Siegeszug der Frankfurter Schönheit fort…
Hier Sly in cooler Pose:
© Lionsgate/Quelle: cinemablend.com
Arnold mit seiner neuesten Errungenschaft:
© Lionsgate/Quelle: cinemablend.com
Und auch Jet ist ganz von den Socken:
© Lionsgate/Quelle: cinemablend.com
Aber der glückseligste von allen ist der gute Jason. Trunken vor Glück grinst er von nun an in jede Kamera die er finden kann:
© Lionsgate/Quelle: cinemablend.com
Auch ich wähne mich am Ziel. Freundschaftlich verbunden mit den großen Schauspielern unserer Zeit. Ich kann mein Glück kaum fassen. Da klingelt mein Handy. 001-213… USA-Vorwahl. Los Angeles. Ein schneller Blick auf den GMT-Zeiger meiner U2 verrät mir, dass es dort Frühmorgens ist. Das muss der Produzent Avi sein. Um die Uhrzeit? Kein gutes Zeichen…
Aus dem Denglischen übersetzt:
Ich: Hello?
Avi: What the f*** are you thinking about?!
Ich: Häh?
Avi: What häh? What denkst Du Dir with the Sinn? We´re having a Vertrag with Panerai. Du kannst doch nicht einfach eine andere Watch an die Crew verteilen!!
Ich: Aber die Sinn ist doch viel nicer!
Avi: That´s mir scheißegal! Das geht so nicht! You´re fired!
Ich: Häh?
Avi: Du bist raus! Mickey Rourke übernimmt Deine Rolle!
Er legt auf. Vollkommen desillusioniert starre ich ins Nichts. Dann geht alles ganz schnell. Offensichtlich hat Avi im Vorfeld schon alles geregelt. Mickey fährt auf seiner Harley vor. Das Hemd offen. Das Gesicht zu einer hässlichen Grinse-Maske verzogen. Er wird herzlich von den anderen Crew-Mitgliedern empfangen. Für mich bleibt zum Abschied nicht einmal ein feuchter Händedruck.
Als ich einige Tage später einsam in meinem Wohnzimmer sitze und mir gerade überlege wie ich meiner Oma beibringe, dass es eben doch nichts geworden ist mit der großen Schauspielkarriere, klingelt plötzlich mein Telefon. Zwei WhatsApp-Nachrichten von Jason. In der einen muntert er mich auf und teilt mir mit, dass er in den Drehpausen heimlich im Trailer immer die Sinn anlegt und sich beim Dreh extra viel Mühe gibt die PAM zu verkratzen, und in der anderen zwei Bilder…
Einmal wie er meinem Nachfolger den Stein des Anstoßes meines Rauswurfes zeigt:
© Lionsgate/Quelle: moviepilot.de
Und dann noch ein Andenken von der Crew. Unterschrieben von jedem Mitglied. Sie haben mich also doch nicht vergessen:
© Verleih
Quelle: impawards.com / © Lionsgate
Da sitze ich nun. Nervös spiele ich an meiner PAM herum. Drehe sie um das Handgelenk und wieder zurück. Öffne den Bügel, mache ihn wieder zu. Als nächstes bin ich an der Reihe. Leicht zitternde Knie und ein latentes Gefühl der Übelkeit. Ein Glück habe ich heute Morgen nicht gefrühstückt, andernfalls würde ich wohl die Rauhfasertapete des Wartezimmers neu streichen. Wischtechnik. War in den 90igern mal In. Lieber nicht. Die Türe geht auf und man ruft mich herein. Da sitzen sie. Mustern mich. Locker schlendere ich zum Stuhl auf dem ich mich breitbeinig niederlasse. Ich versuche cool zu wirken. Gelingt mäßig. Castingtime, Baby. Lange habe ich auf diesen Moment gewartet, habe hart trainiert, alles hintenangestellt. Low fat, low carb, high protein. Mein Körper ist ein einziger Muskel. Der Körper dieser Kerle die mir gegenüber sitzen auch. Das Casting für einen Hollywood-Blockbuster hätte ich mir größer vorgestellt. Pompöser. Das sitzen sie. Die zwei Stars und der Produzent. Sly wirkt größer als vermutet, Jason einiges kleiner. Ich wusste, dass er kein Riese ist, aber das?... egal.
© Verleih
Aus dem Englischen übersetzt:
Sly: Hi, wie geht es Dir? Alles gut?
Ich: Klar, Danke der Nachfrage.
Sly: Nun, wir haben nicht viel Zeit. Du bewirbst Dich für die Rolle des Tool, richtig?
Ich: Ja, korrekt.
Sly: Gut, dann leg mal los.
Ich gebe mein Bestes. Der einstudierte Text sprudelt förmlich aus mir heraus. Schon meine Oma sagte: „Aus Dir wird einmal ein Filmstar.“ Recht sollte sie behalten, ich hab´s drauf. Immer wieder spiele ich bei meiner Darbietung gedankenverloren an meiner PAM herum. Alles einstudiert. Klar. Hast Du ne Pam, bist du bei den Expandables halb im Boot. Natürlich. Als ich wieder in mein wahres Ich zurückkehre sehe ich zufriedene Gesichter.
Sly: Ja, ich denke das könnte funktionieren. Jason, was sagst Du?
Jason: Ich denke auch, aber eine Sache müssen wir ändern.
Er beugt sich vor, grinst und zeigt auf meine Panerai…
©Verleih
Jason: Junge, was soll das sein? Eine 2392? 42mm? 100m Wasserdicht? Ne, ne. So läuft das hier nicht. Du brauchst eine neue Uhr. Eine PAM muss groß sein, sagen sie im german Uhrforum auch immer. Mindestens 47mm. Ordentlich wasserdicht. Mit dem Ding kannst du es hier knicken.
Ich gucke eingeschüchtert. Meine Unterlippe zittert leicht und gerade so kann ich noch ein Tränchen unterdrücken das sich ansonsten ungehindert einen Weg auf meine Wange gebahnt hätte.
Jason: Besorg Dir was Neues. Am besten eine Submersible, oder so. Ne G-Shock geht auch, irgendetwas tooliges, ok?
Ich: Etwas tooliges?
Sly: Ja, Bro, er hat schon Recht. Schau dich in Ruhe um. Und zum ersten Drehtag bringst Du einfach ein Werkzeug mit, keinen Schmuck, ok? Wir spielen echte Männer, keine Modells.
Ich: Ok, alles klar.
Etwas bedröppelt verlasse ich den Raum. Hin- und hergerissen zwischen Freude um die Rolle und Niedergeschlagenheit darüber, dass meine doch so maskuline PAM nicht den männlichen Ansprüchen genügt. Der Schuss wäre fast nach hinten losgegangen. Das darf nicht noch einmal passieren. Zuhause angekommen surfe ich sofort los. Toolwatch. Werkzeug. Alles klar. Panerai? Lieber nicht nochmal… außerdem viel zu teuer so ne Sub. G-Shock? Ne. Viel zu viel Plastik. Nachher lachen sie wieder. Ich surfe weiter. Verliere mich in den Tiefen des World Wide Web. Formex, Traser, Timex, Sinn, Damasko. Nichts dabei. Ich surfe weiter… Moment, mal kurz ne Site zurück. Was ist das? Das könnte passen… oh wow… passt wie Arsch auf Eimer…
Lastenheft:
- Groß? Check!
- Martialisch? Check!
- Wasserdicht? Check!
- Kratzfest? Check!
- Schwer? Check!
- Drehlünette? Check!
- Zweite Zeitzone um den Call aus LA nicht zu verpassen? Check!
- Entspiegeltes Saphirglas? Check!
- Toolig? Check!
- Bääm? Check!
Ich falle auf den Bestellbutton. Als einige Tage später das erwartete Paket eintrifft bin ich begeistert. Damit lässt sich doch etwas anfangen.
Jetzt kann Jason sich nicht mehr über mich lustig machen. Und um auch wirklich auf Nummer sicher zu gehen, habe ich für den noch böseren Auftritt das schwarze Stahlband auch gleich dazu bestellt…
2 Wochen später. Drehtag 1.
Selbstbewusst bewege ich mich am Set. Noch sind Jason und Sly nicht da, aber Ronda scheint echt n Nette zu sein.
©Lionsgate/Quelle: Filmfutter.com
Auch Jet ist ein cooler Typ. Hat wirklich Humor der Kollege.
©Lionsgate/Twitter
Wir unterhalten uns ganz ungezwungen. Machen ein paar Aufwärmübungen für die Actionszenen. Sparring und so… Kann mich dabei nicht entscheiden, ob ich lieber von Jet Li oder Ronda Rousey verklopft werde. Tun beide weh. Egal. Da kommen sie. Sly und Jason. Kurzer Handschlag. Hartes Kopfnicken und wir gehen ans Werk.
Szene 1 - Klappe – Die Erste!
Sly sitzt oben ohne auf ner Harley. Ich soll ihm den Rücken tätowieren. An der Hand die die Tattoomaschine führt trage ich die Sinn. Halte sie prominent in Kamera.
©Lionsgate/Quelle: swoonsandsnarls.com
Sly: Schön wieder hier zu sein. Mach mir nen Totenkopf drauf, ok?
Ich: Klar, kein Problem, Bro!
Sly: Ich merke, ich werde…
Auf einmal springt Jason mitten in Bild
Jason: WHAT THE FU**! Mapa, was baumelt da an Deiner Hand?!
Die Szene wird unterbrochen. Jason reißt meine Hand hoch und inspiziert die Sinn ganz genau.
Jason: Was ist das für ein starkes Männerteil?! Die sieht ja cool aus. Leute, kommt mal rüber!
Alle strömen herbei. Sie fangen an die Sinn zu befingern. Jeder darf einmal. Die Begeisterung ist groß. Aus allen Winkeln wird sie betrachtet. Man löchert mich mit Fragen. Woher? Wie teuer? Wie wasserdicht? Etc. Ich stehe Rede und Antwort. Irgendwann zieht Jason seine Submersible Bronzo vom Arm und legt die U2 an. Von da an ist es um ihn geschehen. Einer nach dem anderem tut es ihm gleich. Als ich kurze Zeit später eine Sammelbestellung auf der Sinn Homepage tätige staunt man in Frankfurt wohl nicht schlecht. Einmal volle Kapelle für jedes Mitglied der Expandables. Als kurze Zeit später die Päckchen eintreffen ist die Freude am Set riesig. Wie kleine Kinder an Weihnachten packen die Schauspieler ihre Uhren aus und freuen sich wahnsinnig. Jason ist total aus dem Häuschen…
Von nun an trägt keiner mehr Panerai. Alle tragen U2. Die Revolution hat begonnen. Auch auf den offiziellen Werbefotos setzt sich der Siegeszug der Frankfurter Schönheit fort…
Hier Sly in cooler Pose:
© Lionsgate/Quelle: cinemablend.com
Arnold mit seiner neuesten Errungenschaft:
© Lionsgate/Quelle: cinemablend.com
Und auch Jet ist ganz von den Socken:
© Lionsgate/Quelle: cinemablend.com
Aber der glückseligste von allen ist der gute Jason. Trunken vor Glück grinst er von nun an in jede Kamera die er finden kann:
© Lionsgate/Quelle: cinemablend.com
Auch ich wähne mich am Ziel. Freundschaftlich verbunden mit den großen Schauspielern unserer Zeit. Ich kann mein Glück kaum fassen. Da klingelt mein Handy. 001-213… USA-Vorwahl. Los Angeles. Ein schneller Blick auf den GMT-Zeiger meiner U2 verrät mir, dass es dort Frühmorgens ist. Das muss der Produzent Avi sein. Um die Uhrzeit? Kein gutes Zeichen…
Aus dem Denglischen übersetzt:
Ich: Hello?
Avi: What the f*** are you thinking about?!
Ich: Häh?
Avi: What häh? What denkst Du Dir with the Sinn? We´re having a Vertrag with Panerai. Du kannst doch nicht einfach eine andere Watch an die Crew verteilen!!
Ich: Aber die Sinn ist doch viel nicer!
Avi: That´s mir scheißegal! Das geht so nicht! You´re fired!
Ich: Häh?
Avi: Du bist raus! Mickey Rourke übernimmt Deine Rolle!
Er legt auf. Vollkommen desillusioniert starre ich ins Nichts. Dann geht alles ganz schnell. Offensichtlich hat Avi im Vorfeld schon alles geregelt. Mickey fährt auf seiner Harley vor. Das Hemd offen. Das Gesicht zu einer hässlichen Grinse-Maske verzogen. Er wird herzlich von den anderen Crew-Mitgliedern empfangen. Für mich bleibt zum Abschied nicht einmal ein feuchter Händedruck.
Als ich einige Tage später einsam in meinem Wohnzimmer sitze und mir gerade überlege wie ich meiner Oma beibringe, dass es eben doch nichts geworden ist mit der großen Schauspielkarriere, klingelt plötzlich mein Telefon. Zwei WhatsApp-Nachrichten von Jason. In der einen muntert er mich auf und teilt mir mit, dass er in den Drehpausen heimlich im Trailer immer die Sinn anlegt und sich beim Dreh extra viel Mühe gibt die PAM zu verkratzen, und in der anderen zwei Bilder…
Einmal wie er meinem Nachfolger den Stein des Anstoßes meines Rauswurfes zeigt:
© Lionsgate/Quelle: moviepilot.de
Und dann noch ein Andenken von der Crew. Unterschrieben von jedem Mitglied. Sie haben mich also doch nicht vergessen:
© Verleih
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