Identisch ist gut...
Mit zwei stark zugekniffenen Augen (bis sie Sicht verschwimmt) sehe ich auch gewisse Ähnlichkeiten.

Das sind zwei absolut verschiedene Werke aus verschiedenen Zeiten.
Deine Tau ist ein gutes Stück jünger als die die du auf ebay gefunden hast.
Und Stein-Zylinder ist auch nochmals eine ganz andere Klasse an sich.
Diese sind in der Herstellung ziemlich komplex und fragil, wenn da mal was bricht...
Deine Tau hat keinen Rubin-Zylinder, das gibt der Unruhkloben nicht her.
Ich spüre hier irgendwie subtil Wunschdenken in eine gewisse Richtung...
Ich denke, ohne es böse zu meinen, es liegt am fehlenden Verständnis wie damals solche Uhren entstanden.
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Du kannst dir die Herstellung solcher Taschenuhren damals wie mit den heutigen Micro-Brands vorstellen.
Heutige Micro-Brands greifen fast immer auf das NH35 oder ETA-2824 zu und entweder fertigen die das Case selber oder lassen es fertigen.
Ganz grob zu deiner TAU:
Damals, also 1850-1870, gab es keine wirklich etablierten Marken wie heute. Diese haben sich erst so ab/um/nach 1900 richtig etabliert.
Der Vertrieb der Uhren fand damals meistens über LOKALEN Juwelier oder Uhrmacher statt.
Diese haben damals fertige ganze Werke und Gehäuse eingekauft und diese dann zusammen verheiratet.
Sie haben damals die Uhren entweder spezifisch nach Kundenwunsch nach zeitlichen Geschmack "zusammengepfuscht",
was halt gerade so angesagt war.
Die meisten Kunden kauften nach dem äußeren Erscheinungsbild.
Was drin tickt interessierte den damals, wie heute, nicht.
So wurden Gehäuse, wie deins, in Serie hergestellt.
Solche Gehäuse hatten gewisse Maße und konnten eine Reihe bestimmter Werke aufnehmen und was nicht passte wurde passend gemacht.
Denn wie bereits beschrieben; Die Verkäufer von damals waren Uhrmacher und Juweliere die problemlos selbst mal Hand anlegen konnten.
Dazu muss man sagen: So viel Auswahl gab es nun wieder auch nicht.
Deshalb finden wir viele ähnliche Uhren aus dieser Zeit.
Da lokal gekauft wurde, haben sich eben die lokalen Vertriebler auf den Uhren verewigt. Wenn eben dieser Vetriebler damals einen guten Namen hatten, und keinen Ramscht teuer verkaufte, haben die Kunden diesen Namen mit Qualität in Verbindung gebracht.
Und weil diese Ihren eigenen auf das Werk / Case oder Zifferblatt machen wollten kauften die "nackte" Ware, ohne Label des Hersteller.
Der Kunde wollte ja die Uhr mit den Namen des lokalen Verkäufers und nicht irgend einen komischen
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Zu Patek und Co:
Damals war Patek anfangs ebenso eine "Microbrand", kaufte fertige Gehäuse und Werke ein und verheiratete dies dann zu fertigen Uhren.
Und dann noch die Ganze Thematik um die Entwicklung des Namens... Soll jetzt nicht das Thema sein.
Da es bereits am Markt vorhandenes benutzt wurde, gab es zwangläufig auch Uhren am Markt die aussahen wie die von Patek.
Dies ist einmal dem Geschmack der Zeit geschuldet und den wenigen möglichen Kobinationen aus Case und Werk.
Gab ja nicht an jeder Ecke Ebauches die Repetitionswerke herstellten konnten...
Die Situation ist einwenig vergleichbar wie Stowa-Flieger, Laco-Flieger, Flieger-Klone und so weiter...
Alles nach dem Geschmack der Zeit und Mode.
Alles gleiche Werke, gleiche Gehäuse, gleiche Blätter, gleiche...
Zur Patek:
Weil auf bereit vorhandenes zurückgegriffen wurde, gibt es zwangsläufig vergleichbares / identisches recht großer Menge.
Die typischen Lepine-Style-Schlüssel-Werke waren damals einfach Massenprodukte auf die alle Zugriff hatten.
Und so sehen viele Uhren aus wie Patek und Patek-Uhren sehen aus wie viele andere Uhren.
Und nu die Krux an der Sache:
Gewiefte Verkäufer wissen über den Umstand natürlich bestens bescheid.
Und einige betätigen sich wirklich sehr kreativ darin die für sie preissteigernde, wundervollsten Zusammenhänge herzustellen.
Da werden aus Dreiecken Kreise gemacht und anderes herum bis sich die Balken biegen und brechen.
Glaubste nicht, dann schaue mal in den Omega X Swatch Thread rein: Was sich so der eine oder andere Händler auf Kleinanzeigen und Co. ausdenkt warum die Uhren jetzt mehrer tausende Euronen wert sein sollen...
Unterhaltung Pur.
Zu guter Letzt: Der Hund beißt nicht die Hand die ihn füttert.