C
classicguy0815
Themenstarter
- Dabei seit
- 27.12.2020
- Beiträge
- 40
Nachdem ich gut 10 Jahre mit meiner MarcelloC unterwegs war bekam ich Lust auf etwas anderes. Die MarcelloC erschien mir etwas zu hoch gebaut, ein bisschen zu groß, ein bisschen zu präsent in manchen Situationen, v.a. unter der Hemdmanschette. Ich wollte auch etwas mehr Farbe und Abwechslung (und ich hatte immer Probleme mit braunen Lederschuhen, da ich damals die MarcelloC noch am schwarzen Lederband trug - ja, man findet schnell Gründe für neue Uhren... aber das kennt ihr ja sicher).
Mir war schnell klar, dass es sich um ein blaues Zifferblatt und ein Metallband handeln sollte.
Ich verbrachte viel Zeit mit der Recherche: Die TAG HEUER Calibre 5 hat es mir angetan (WAR201E.BA0723). Allerdings gefiel mir die Tagesangabe bei der Datumsanzeige nicht. Also ging die Suche weiter.
Natürlich kam ich auch bei der Aqua Terra vorbei. Allerdings wollte mir die seltsame Pfeilform des Minutenzeigers nicht zusagen. Der Preis einer Aqua Terra erschien mir als unbedarften Uhrenkäufer auch durchaus beachtlich. Aber es ging natürlich noch teurer - auch Rolex hat schöne Modelle, die die Kriterien "Metallband" und "blaues Zifferblatt" vortrefflich erfüllen.
Der Preis brachte mich aber zum Nachdenken: Arbeit ist bei mir – wie für viele andere vermutlich auch – ein wesentlicher Bestandteil der Woche. Ich bin beruflich sehr viel unterwegs und verbringe im Schnitt mehr als 70h pro Woche bei Kunden. Dabei komme ich mit den verschiedensten Personengruppen in regelmäßigen Kontakt, von Leuten mit einem Jahreseinkommen im höheren 7-stelligen Bereich bis zu regulären Angestellten, die natürlich deutlich darunter liegen. Je nach Thema/ Situation bei den jeweiligen Kunden werden mit meiner Rolle bestimmte Vorurteile und Klischees in Verbindung gebracht. Mein Erfolg hängt aber im Wesentlichen davon ab, mit allen Beteiligten einigermaßen gut zusammenzuarbeiten, um eine möglichst gute Lösung für den Kunden zu entwickeln.
Ich machte mir Gedanken über die Wirkung einer Uhr im Preissegment von 5000-8000 EUR, also häufig in der Größenordnung des doppelten oder dreifachen Monatsnettogehalts eines möglichen Gesprächspartners. Auch wenn es keinen objektiven Grund dafür gibt, käme ich mir etwas schäbig vor, z.B. bei Kostensenkungsthemen mit einer 5000-EUR-Uhr am Handgelenk aufzukreuzen. Im Grunde sind diese Gedanken lächerlich, weil das eine Summe ist, die andere in unvernünftige Autos stecken, für Urlaubsreisen oder andere Sachen ausgeben, aber ich machte mir eben Gedanken über die Symbolwirkung und die Befeuerung des Klischees.
Also suchte ich weiter.
Und ich wurde Ende 2018 im Internet fündig. Seiko hatte mit der SARX045 eine Uhr im Programm, die in diversen Foren hochgelobt wurde, v.a. die wertige Anmutung und das Zifferblatt. Leider ist es ein JDM Modell, das nur für den lokalen japanischen Markt bestimmt ist. Also weiter recherchiert, einen Händler in Japan gefunden, der vertrauenswürdig ist und bestellt…
Es klappte wie am Schnürchen – eine knappe Woche später hielt ich das Schmuckstück in den Händen und war überwältigt. Das Zifferblatt mit der feinen vertikalen Struktur und der Farbveränderung je nach Lichteinfall ist phänomenal, das Armband mit den flachen, kantigen Elementen wirkt modern-sportlich und reflektiert das Licht auf eine besondere Weise und hat etwas „Gerald-Genta-mäßiges“ (was ich damals natürlich nicht wusste, sondern mir erst später auffiel). Das vergleichsweise leere Blatt gefällt mir sehr gut – spätere Nachfolge-Modelle aus der Seiko Presage Reihe haben auf dem Zifferblatt hinter dem SEIKO-Logo eine seltsame Hintergrund-Umrandung und den Presage Schriftzug, was mir nicht zusagt. Außerdem finde ich den kursiven „Automatic“ Schriftzug auf der SARX045 ansprechender. Das Band trägt sich sehr angenehm und ist durch kleine Bandelemente sehr genau einstellbar.
Leider wird die SARX045 aktuell nicht mehr hergestellt, ist aber noch vereinzelt zu bekommen. Zwei kleine Punkte gibt es, die Seiko aus meiner Sicht hätte besser machen können: Die Krone hätte wie bei der SARX033 auch signiert sein können (und nicht mit diesem schwarzen Punkt versehen) und die „schleichende“ Datumsumstellung um Mitternacht herum finde ich schrecklich (das liegt am Werk und ist bei allen 6r15-basierten Modellen so). Da gefällt mir das Verhalten wie z.B. des ETA 2428 deutlich besser.
Von da an wurde meine MarcelloC ans Nato-Band geklemmt und die Wochenend-Uhr, während mich die SARX045 während der Woche durch die Welt begleitete – Frankfurt, London, München, Abu Dhabi, Zürich, Köln, Madrid, Barcelona, Mailand, Moskau, St. Petersburg. Die Uhr fällt auf und zieht Blicke auf sich – ich wurde schon oft darauf angesprochen. Sie passt sehr gut zu allen Outfits, egal ob braune oder schwarze Lederschuhe
In den letzten beiden Jahren hat sie auch ein paar Schrammen abbekommen, was man auf den Bildern sieht. Mit dem Service ist das mit dem JDM-Modell nicht so einfach, sobald die Corona-Situation wieder besser ist, muss ich mal intensiver nach einem Händler suchen, der die Lünette austauschen kann. Ich schleiche aktuell um verschiedene GS-Modelle herum, weshalb ich einen Besuch in einer der Seiko-Boutiquen aktuell etwas hinauszögere
Aber jetzt zu den Bildern, danke für’s lesen.
Anbei noch die technischen Daten:
Seiko SARX045 mit 6r15d-Werk (50h Gangreserve, 3 Hz),
39,5mm Durchmesser,
11,3mm Höhe,
48mm Lug-to-Lug
100 ATM,
Saphirglas
Mir war schnell klar, dass es sich um ein blaues Zifferblatt und ein Metallband handeln sollte.
Ich verbrachte viel Zeit mit der Recherche: Die TAG HEUER Calibre 5 hat es mir angetan (WAR201E.BA0723). Allerdings gefiel mir die Tagesangabe bei der Datumsanzeige nicht. Also ging die Suche weiter.
Natürlich kam ich auch bei der Aqua Terra vorbei. Allerdings wollte mir die seltsame Pfeilform des Minutenzeigers nicht zusagen. Der Preis einer Aqua Terra erschien mir als unbedarften Uhrenkäufer auch durchaus beachtlich. Aber es ging natürlich noch teurer - auch Rolex hat schöne Modelle, die die Kriterien "Metallband" und "blaues Zifferblatt" vortrefflich erfüllen.
Der Preis brachte mich aber zum Nachdenken: Arbeit ist bei mir – wie für viele andere vermutlich auch – ein wesentlicher Bestandteil der Woche. Ich bin beruflich sehr viel unterwegs und verbringe im Schnitt mehr als 70h pro Woche bei Kunden. Dabei komme ich mit den verschiedensten Personengruppen in regelmäßigen Kontakt, von Leuten mit einem Jahreseinkommen im höheren 7-stelligen Bereich bis zu regulären Angestellten, die natürlich deutlich darunter liegen. Je nach Thema/ Situation bei den jeweiligen Kunden werden mit meiner Rolle bestimmte Vorurteile und Klischees in Verbindung gebracht. Mein Erfolg hängt aber im Wesentlichen davon ab, mit allen Beteiligten einigermaßen gut zusammenzuarbeiten, um eine möglichst gute Lösung für den Kunden zu entwickeln.
Ich machte mir Gedanken über die Wirkung einer Uhr im Preissegment von 5000-8000 EUR, also häufig in der Größenordnung des doppelten oder dreifachen Monatsnettogehalts eines möglichen Gesprächspartners. Auch wenn es keinen objektiven Grund dafür gibt, käme ich mir etwas schäbig vor, z.B. bei Kostensenkungsthemen mit einer 5000-EUR-Uhr am Handgelenk aufzukreuzen. Im Grunde sind diese Gedanken lächerlich, weil das eine Summe ist, die andere in unvernünftige Autos stecken, für Urlaubsreisen oder andere Sachen ausgeben, aber ich machte mir eben Gedanken über die Symbolwirkung und die Befeuerung des Klischees.
Also suchte ich weiter.
Und ich wurde Ende 2018 im Internet fündig. Seiko hatte mit der SARX045 eine Uhr im Programm, die in diversen Foren hochgelobt wurde, v.a. die wertige Anmutung und das Zifferblatt. Leider ist es ein JDM Modell, das nur für den lokalen japanischen Markt bestimmt ist. Also weiter recherchiert, einen Händler in Japan gefunden, der vertrauenswürdig ist und bestellt…
Es klappte wie am Schnürchen – eine knappe Woche später hielt ich das Schmuckstück in den Händen und war überwältigt. Das Zifferblatt mit der feinen vertikalen Struktur und der Farbveränderung je nach Lichteinfall ist phänomenal, das Armband mit den flachen, kantigen Elementen wirkt modern-sportlich und reflektiert das Licht auf eine besondere Weise und hat etwas „Gerald-Genta-mäßiges“ (was ich damals natürlich nicht wusste, sondern mir erst später auffiel). Das vergleichsweise leere Blatt gefällt mir sehr gut – spätere Nachfolge-Modelle aus der Seiko Presage Reihe haben auf dem Zifferblatt hinter dem SEIKO-Logo eine seltsame Hintergrund-Umrandung und den Presage Schriftzug, was mir nicht zusagt. Außerdem finde ich den kursiven „Automatic“ Schriftzug auf der SARX045 ansprechender. Das Band trägt sich sehr angenehm und ist durch kleine Bandelemente sehr genau einstellbar.
Leider wird die SARX045 aktuell nicht mehr hergestellt, ist aber noch vereinzelt zu bekommen. Zwei kleine Punkte gibt es, die Seiko aus meiner Sicht hätte besser machen können: Die Krone hätte wie bei der SARX033 auch signiert sein können (und nicht mit diesem schwarzen Punkt versehen) und die „schleichende“ Datumsumstellung um Mitternacht herum finde ich schrecklich (das liegt am Werk und ist bei allen 6r15-basierten Modellen so). Da gefällt mir das Verhalten wie z.B. des ETA 2428 deutlich besser.
Von da an wurde meine MarcelloC ans Nato-Band geklemmt und die Wochenend-Uhr, während mich die SARX045 während der Woche durch die Welt begleitete – Frankfurt, London, München, Abu Dhabi, Zürich, Köln, Madrid, Barcelona, Mailand, Moskau, St. Petersburg. Die Uhr fällt auf und zieht Blicke auf sich – ich wurde schon oft darauf angesprochen. Sie passt sehr gut zu allen Outfits, egal ob braune oder schwarze Lederschuhe

In den letzten beiden Jahren hat sie auch ein paar Schrammen abbekommen, was man auf den Bildern sieht. Mit dem Service ist das mit dem JDM-Modell nicht so einfach, sobald die Corona-Situation wieder besser ist, muss ich mal intensiver nach einem Händler suchen, der die Lünette austauschen kann. Ich schleiche aktuell um verschiedene GS-Modelle herum, weshalb ich einen Besuch in einer der Seiko-Boutiquen aktuell etwas hinauszögere

Aber jetzt zu den Bildern, danke für’s lesen.
Anbei noch die technischen Daten:
Seiko SARX045 mit 6r15d-Werk (50h Gangreserve, 3 Hz),
39,5mm Durchmesser,
11,3mm Höhe,
48mm Lug-to-Lug
100 ATM,
Saphirglas