Liebe Freunde alter Zeitmesser,
als ich im Sommer des letzten Jahres einen Abstecher in die ostfranzösische Region Franche-Comté unternahm und in der einstigen Uhrenmetropole Besançon das MUSEE DU TEMPS besuchte, wurde ich in der damaligen Sonderausstellung „L’HORLOGERIE DANS SES MUR. LIEUX HOLOGERS DE BESANÇON ET DU HAUT-DOUBS“ unter vielen anderen interessanten Uhrenherstellern auf die Uhrenmarke SARDA mit ihrer großen Bandbreite an Uhrenmodellen aufmerksam.
Und so beschloss ich, nach einem typischen Modell der Marke SARDA Ausschau zu halten. Leider gestaltete sich die Suche schwieriger als gedacht, da im Netz nur sehr wenige noch erhaltene Uhren (Armband- oder Taschenuhren) zu finden sind.
Doch vor kurzem hatte ich die Chance eine passabel erhaltene Taschenuhr aus dem Hause SARDA zu erstehen. Erstaunlicherweise war ich, abgesehen von einem anderen Interessenten, der Einzige, der auf die in der französischen Bucht laufende Auktion ein Angebot abgab und glücklicherweise den Zuschlag bekam.
Mit einem Durchmesser von knapp 50 mm und eine Aufbauhöhe von 12 mm hat sie eine für eine Herren-Taschenuhr übliche Größe.
Das aufgeräumte emaillierte Zifferblatt hat erfreulicherweise keine Risse zu verzeichnen. Die blaue Beschriftung unter dem „SARDA“-Logo sowie die blauen Ziffern der Minuterie geben der Uhr eine besondere Optik.
Das nicht versilberte, sondern lediglich verchromte Gehäuse ist ein mögliches Indiz für eine eher einfachere Ausführung. Leider hatte jemand versucht in dilettantischer Weise sich auf dem ovalen Feld auf der Deckelrückseite zu verewigen. Wirklich schade und ärgerlich!
Die Bezeichnung Chronomètre deutet aber daraufhin, dass sie wohl eine gewisse Genauigkeitsstufe der Zeitmessung erfüllt haben musste, aber dazu später mehr.
Nun war ich natürlich begierig zur Marke SARDA mehr herauszufinden und konnte immerhin folgendes in Erfahrung bringen:
Man schrieb das Jahr 1893, als in der französischen Uhren-Metropole Besançon, der Uhrmacher Hycinthe Sarda in 33, Qaui Veil-Picard im Erdgeschoss eines nach dem Krieg wieder aufgebauten Stadthauses ein Uhrengeschäft eröffnete und in den oberen Stockwerken wohl auch eine Uhrenwerksatt betrieb.
(Foto des Uhrengeschäftes H. Sarda, im 33 Qaui Veil-Picard in Besançon)
Die Schaufenster seines Uhrengeschäftes waren reichhaltig bestückt mit einem umfangreichen Sortiment an Taschenuhren mit Zylinder- und Ankerhemmung, aber auch Tisch- und Wanduhren sowie auch Schmuckwaren. Zum Ende des 19.Jahrhunderts war das Uhrengeschäft H. Sarda in Sachen Produktvielfalt und Qualität dem damals schon bekannten Comptoir Lipmann durchaus ebenbürtig.
Und wie das Comptoire Lipmann verfügte auch H. Sarda schon bald über einen eigenen Taschenuhr-Chronometer
(Anzeige von 1906)
Bereits im Jahre 1910 konnte er bei einem Chronometer-Wettbewerb des L’Observatoire National de Chronométrie Besançon einen Preis erringen und war auch in den Jahren 1913, 1914, 1919, 1932 und 1933 erfolgreicher Teilnehmer.
(L’Observatoire National de Chronométrie Besançon)
1912 reichte H. Sarda eine bemerkenswertes Patent für einen Chronometer mit 24-Stundeanzeige beim französischen Patentamt und wenig später beim schweizerischen Patentamt ein. Der Chronometer verfügte über ein kleines Fenster, welches ab 13.00 Uhr die jeweils aktuelle Stunde zeigte.
(Anzeige von 1912)
Interessant an dieser Anzeige ist zudem, dass auch schon damals das „Facilités de Paiement“, das Zahlen in Raten angeboten wurde.
Wie damals üblich rührte auch H. Sarda mit großformatigen und mehrseitigen Anzeigen in Zeitschriften sowie Werbe-Postkarten kräftig die Werbetrommel.
Der 1. Weltkrieg bedeutete wohl auch für H. Sarda die Verpflichtung für das Militär tätig zu werden.
Schon bald nach dem 1. Weltkrieg erfolgte eine Umstrukturierung des Unternehmens. Das vormalige ETABLISSEMENTS SARDA –FABRIQUE D’HORLOGERIE DE PRÉCISION firmierte zu einer SOCIÉTÉ A RESPONSABILTÉ LIMITÉE AU CAPITAL DE 525.000 FRANCS. Auch gewann der Export für das Unternehmen immer mehr an Bedeutung und hatte sogar Vertretungen in Casablanca (Marokko), Tananarive (Madakaskar), Pointe-a-Pitre (Guadeloupe) und Ho-Chi-Minh-Stadt dem früheren Saigon (Vietnam).
In 20er Jahren zierten die Anzeigen und Briefköpfe schon diese SARDA-Markensymbole
(„SARDA“-Logos)
Zeigten die von Sarda aufgelegten Anzeigen und Kataloge der 20er Jahre noch hauptsächlich Taschenuhren, Wanduhren und Schmuck so warteten die Anzeigen und Kataloge der 30er Jahre mit einem breitgefächerten Angebot an einfachen bis hochwertigen Armbanduhren, Chronometern, ersten Armbanduhr-Chronographen, Taschenuhren mit diversen Komplikationen und Weckern auf und verdeutlichten, dass das Unternehmen hinsichtlich der Trends gut aufgestellt war und sich im hart umkämpften Uhrengeschäft behaupten konnte.
Hier eine Auswahl diverser Anzeigen aus den 30er Jahren

1932 eröffnete das Unternehmen, in dem mittlerweile auch der Sohn von H. Sarda eingestiegen war, in der 21 Avenue Carnot ein neues im Art Deko-Stil gehaltenes Fabrikgebäude
(Entwurf des neuen Fabrikgebäudes)
Es folgten Jahre großer Umsatzsteigerungen bis zur deutschen Besatzung 1940, die auch bei SARDA die Produktion mehr oder weniger zum Erliegen brachte.
Nach der Befreiung Besancons konnte die Fabrik wieder bezogen und der Betrieb wieder aufgenommen werden.
Die Zeit der Taschenuhren war jedoch vorbei. Armbanduhren für den kleinen wie großen Geldbeutel wurden zum Kerngeschäft aber auch Tisch- und Reisewecker wurden ins Portfolio aufgenommen.
Die 50er Jahre waren bei SARDA einerseits geprägt von zunehmender Optimierung der Produktionsabläufe,
(SARDA Juli 1958)
aber auch von wachsendem Konkurrenzdruck, was 1959 dazu führte, dass SARDA sich mit der Versandhandelsfirma DIFOR zusammenschloss, um gemeinsam auf dem Uhrenmarkt weiter bestehen zu können.
(Das Gebäude mit Werbebanner Difor/Sarda)
(Anzeige Difor/Sarda von 1961)
Die Uhrenproduktion wurde wohl noch bis etwa 1980 betrieben, bevor die Quarzkrise auch hier die Pforten dieses Unternehmens für immer schloss.
Als ich das Fabrikgebäude in der Avenue Carnot letztes Jahr aufsuchte stand es leer.
Zurückkommend zu meiner Chronometer-Taschenuhr, möchte ich auf einen nicht ganz uninteressanten Aspekt hinweisen, der Einstufung der Chronometer-Uhren in zwei Klassen.
So bot SARDA Chronometer-Taschenuhren mit jeweiligen Zertifikat des L’Observatoire National de Chronométrie Besançon der 1. und 2. Klasse an.
SARDA TU-Chronometer der 1. und 2. Klasse
Das Zertifikat der 1. Klasse wurde an Chronometer vergeben, sofern sie den nachfolgenden festgelegten Test mit ausreichender Punktzahl bestanden hatten:
Über eine Dauer von 44 Tagen, unterteilt in 8 Perioden, wird der Chronometer abwechselnd in fünf verschiedenen Positionen (oberseitig, rechts, links, hochkant, unterseitig) und in thermischen Tests zwischen 0 Grad und + 30 Grad, bei Umgebungstemperatur + 15 Grad auf Kriterien des Laufverhaltens überprüft. Hier eine Auswahl der wichtigsten Prüfkriterien:
Chronometer der 2. Klasse mussten folgenden Test mit ausreichender Punktezahl bestehen:
Die Testdauer betrug 33 Tage, unterteilt in 6 Perioden, in denen der Chronometer abwechselnd in zwei Positionen (horizontal und vertikal) und in thermischen Tests zwischen 0 Grad und + 30 Grad, bei Umgebungstemperatur + 15 Grad auf folgende Kriterien des Laufverhaltens überprüft wurde:
In der oben gezeigten Chronometer-Anzeige von SARDA wird unter anderem erwähnt, dass die TU-Chronometer der 2. Klasse vernickelte, verchromte Gehäuse, aber auch über Gehäuse aus Edelstahl, Silber und Gold verfügten, während die TU-Chronometer der 1. Klasse ausschließlich Gehäuse aus Silber oder Gold erhielten.
An der Innenseite des äußeren Deckels ist folgende Gravur „CHROME BN“ vorzufinden
Das vernickelte, verchromte Gehäuse dürfte ein Indiz dafür sein, dass meine TU ein Chronometer der 2. Klasse ist.
Betrachtet man das Uhrwerk,
so erkennt man ein sauberes, vergoldetes Uhrwerk mit Ankerhemmung, punziert mit dem „SARDA“-Logo und der Nr. 2098.
Das Uhrwerk dürfte ein von SARDA selbst entwickeltes Chronometer-Uhrwerk sein.
Ob es sich bei der Nummer, um die Modellbezeichnung des Uhrwerks handelt, konnte ich leider nicht herausfinden.
Bisher läuft das Uhrwerk augenscheinlich ohne erkennbare Abweichung. Ob es dabei noch die Chronometer-Kriterien erfüllt, wage ich aufgrund des Alters (Herstellungszeit vermutlich Ende 20er bis frühe 30 Jahre) eher zu bezweifeln.
Die nötige Tragezeit werde ich sicherlich angedeihen lassen.
Solltet Ihr noch weitere Informationen zur Marke SARDA haben, oder selber eine SARDA-Uhr Euer Eigen nennen, so seid Ihr natürlich herzlich eingeladen sie hier zu präsentieren.

Auf jeden Fall freue ich mich auf Euer Feedback.
als ich im Sommer des letzten Jahres einen Abstecher in die ostfranzösische Region Franche-Comté unternahm und in der einstigen Uhrenmetropole Besançon das MUSEE DU TEMPS besuchte, wurde ich in der damaligen Sonderausstellung „L’HORLOGERIE DANS SES MUR. LIEUX HOLOGERS DE BESANÇON ET DU HAUT-DOUBS“ unter vielen anderen interessanten Uhrenherstellern auf die Uhrenmarke SARDA mit ihrer großen Bandbreite an Uhrenmodellen aufmerksam.
Und so beschloss ich, nach einem typischen Modell der Marke SARDA Ausschau zu halten. Leider gestaltete sich die Suche schwieriger als gedacht, da im Netz nur sehr wenige noch erhaltene Uhren (Armband- oder Taschenuhren) zu finden sind.
Doch vor kurzem hatte ich die Chance eine passabel erhaltene Taschenuhr aus dem Hause SARDA zu erstehen. Erstaunlicherweise war ich, abgesehen von einem anderen Interessenten, der Einzige, der auf die in der französischen Bucht laufende Auktion ein Angebot abgab und glücklicherweise den Zuschlag bekam.
Mit einem Durchmesser von knapp 50 mm und eine Aufbauhöhe von 12 mm hat sie eine für eine Herren-Taschenuhr übliche Größe.
Das aufgeräumte emaillierte Zifferblatt hat erfreulicherweise keine Risse zu verzeichnen. Die blaue Beschriftung unter dem „SARDA“-Logo sowie die blauen Ziffern der Minuterie geben der Uhr eine besondere Optik.
Das nicht versilberte, sondern lediglich verchromte Gehäuse ist ein mögliches Indiz für eine eher einfachere Ausführung. Leider hatte jemand versucht in dilettantischer Weise sich auf dem ovalen Feld auf der Deckelrückseite zu verewigen. Wirklich schade und ärgerlich!
Die Bezeichnung Chronomètre deutet aber daraufhin, dass sie wohl eine gewisse Genauigkeitsstufe der Zeitmessung erfüllt haben musste, aber dazu später mehr.
Nun war ich natürlich begierig zur Marke SARDA mehr herauszufinden und konnte immerhin folgendes in Erfahrung bringen:
Man schrieb das Jahr 1893, als in der französischen Uhren-Metropole Besançon, der Uhrmacher Hycinthe Sarda in 33, Qaui Veil-Picard im Erdgeschoss eines nach dem Krieg wieder aufgebauten Stadthauses ein Uhrengeschäft eröffnete und in den oberen Stockwerken wohl auch eine Uhrenwerksatt betrieb.
(Foto des Uhrengeschäftes H. Sarda, im 33 Qaui Veil-Picard in Besançon)
Die Schaufenster seines Uhrengeschäftes waren reichhaltig bestückt mit einem umfangreichen Sortiment an Taschenuhren mit Zylinder- und Ankerhemmung, aber auch Tisch- und Wanduhren sowie auch Schmuckwaren. Zum Ende des 19.Jahrhunderts war das Uhrengeschäft H. Sarda in Sachen Produktvielfalt und Qualität dem damals schon bekannten Comptoir Lipmann durchaus ebenbürtig.
Und wie das Comptoire Lipmann verfügte auch H. Sarda schon bald über einen eigenen Taschenuhr-Chronometer
(Anzeige von 1906)
Bereits im Jahre 1910 konnte er bei einem Chronometer-Wettbewerb des L’Observatoire National de Chronométrie Besançon einen Preis erringen und war auch in den Jahren 1913, 1914, 1919, 1932 und 1933 erfolgreicher Teilnehmer.
(L’Observatoire National de Chronométrie Besançon)
1912 reichte H. Sarda eine bemerkenswertes Patent für einen Chronometer mit 24-Stundeanzeige beim französischen Patentamt und wenig später beim schweizerischen Patentamt ein. Der Chronometer verfügte über ein kleines Fenster, welches ab 13.00 Uhr die jeweils aktuelle Stunde zeigte.
(Anzeige von 1912)
Interessant an dieser Anzeige ist zudem, dass auch schon damals das „Facilités de Paiement“, das Zahlen in Raten angeboten wurde.
Wie damals üblich rührte auch H. Sarda mit großformatigen und mehrseitigen Anzeigen in Zeitschriften sowie Werbe-Postkarten kräftig die Werbetrommel.
Der 1. Weltkrieg bedeutete wohl auch für H. Sarda die Verpflichtung für das Militär tätig zu werden.
Schon bald nach dem 1. Weltkrieg erfolgte eine Umstrukturierung des Unternehmens. Das vormalige ETABLISSEMENTS SARDA –FABRIQUE D’HORLOGERIE DE PRÉCISION firmierte zu einer SOCIÉTÉ A RESPONSABILTÉ LIMITÉE AU CAPITAL DE 525.000 FRANCS. Auch gewann der Export für das Unternehmen immer mehr an Bedeutung und hatte sogar Vertretungen in Casablanca (Marokko), Tananarive (Madakaskar), Pointe-a-Pitre (Guadeloupe) und Ho-Chi-Minh-Stadt dem früheren Saigon (Vietnam).
In 20er Jahren zierten die Anzeigen und Briefköpfe schon diese SARDA-Markensymbole
(„SARDA“-Logos)
Zeigten die von Sarda aufgelegten Anzeigen und Kataloge der 20er Jahre noch hauptsächlich Taschenuhren, Wanduhren und Schmuck so warteten die Anzeigen und Kataloge der 30er Jahre mit einem breitgefächerten Angebot an einfachen bis hochwertigen Armbanduhren, Chronometern, ersten Armbanduhr-Chronographen, Taschenuhren mit diversen Komplikationen und Weckern auf und verdeutlichten, dass das Unternehmen hinsichtlich der Trends gut aufgestellt war und sich im hart umkämpften Uhrengeschäft behaupten konnte.
Hier eine Auswahl diverser Anzeigen aus den 30er Jahren

1932 eröffnete das Unternehmen, in dem mittlerweile auch der Sohn von H. Sarda eingestiegen war, in der 21 Avenue Carnot ein neues im Art Deko-Stil gehaltenes Fabrikgebäude
(Entwurf des neuen Fabrikgebäudes)
Es folgten Jahre großer Umsatzsteigerungen bis zur deutschen Besatzung 1940, die auch bei SARDA die Produktion mehr oder weniger zum Erliegen brachte.
Nach der Befreiung Besancons konnte die Fabrik wieder bezogen und der Betrieb wieder aufgenommen werden.
Die Zeit der Taschenuhren war jedoch vorbei. Armbanduhren für den kleinen wie großen Geldbeutel wurden zum Kerngeschäft aber auch Tisch- und Reisewecker wurden ins Portfolio aufgenommen.
Die 50er Jahre waren bei SARDA einerseits geprägt von zunehmender Optimierung der Produktionsabläufe,
(SARDA Juli 1958)
aber auch von wachsendem Konkurrenzdruck, was 1959 dazu führte, dass SARDA sich mit der Versandhandelsfirma DIFOR zusammenschloss, um gemeinsam auf dem Uhrenmarkt weiter bestehen zu können.
(Das Gebäude mit Werbebanner Difor/Sarda)
(Anzeige Difor/Sarda von 1961)
Die Uhrenproduktion wurde wohl noch bis etwa 1980 betrieben, bevor die Quarzkrise auch hier die Pforten dieses Unternehmens für immer schloss.
Als ich das Fabrikgebäude in der Avenue Carnot letztes Jahr aufsuchte stand es leer.
Zurückkommend zu meiner Chronometer-Taschenuhr, möchte ich auf einen nicht ganz uninteressanten Aspekt hinweisen, der Einstufung der Chronometer-Uhren in zwei Klassen.
So bot SARDA Chronometer-Taschenuhren mit jeweiligen Zertifikat des L’Observatoire National de Chronométrie Besançon der 1. und 2. Klasse an.
SARDA TU-Chronometer der 1. und 2. Klasse
Das Zertifikat der 1. Klasse wurde an Chronometer vergeben, sofern sie den nachfolgenden festgelegten Test mit ausreichender Punktzahl bestanden hatten:
Über eine Dauer von 44 Tagen, unterteilt in 8 Perioden, wird der Chronometer abwechselnd in fünf verschiedenen Positionen (oberseitig, rechts, links, hochkant, unterseitig) und in thermischen Tests zwischen 0 Grad und + 30 Grad, bei Umgebungstemperatur + 15 Grad auf Kriterien des Laufverhaltens überprüft. Hier eine Auswahl der wichtigsten Prüfkriterien:
- Durchschnittliches Gangverhalten in jeder Periode
- Gangabweichung in jeder Position
- Durchschnittliche Gangabweichung am Tag
- Durchschnittliche Abweichung bei Positionsänderung
- Kompensationsfehler - thermische Tests
- Sekundärfehler
- Lauferholung zwischen Periode 1 bis 8.
Chronometer der 2. Klasse mussten folgenden Test mit ausreichender Punktezahl bestehen:
Die Testdauer betrug 33 Tage, unterteilt in 6 Perioden, in denen der Chronometer abwechselnd in zwei Positionen (horizontal und vertikal) und in thermischen Tests zwischen 0 Grad und + 30 Grad, bei Umgebungstemperatur + 15 Grad auf folgende Kriterien des Laufverhaltens überprüft wurde:
- Durchschnittliche Gangabweichung pro Periode
- Durchschnittliche Gangabweichung am Tag
- Gangabweichung in jeder Position
- Kompensationsfehler
- - thermische Tests
- Lauferholung
In der oben gezeigten Chronometer-Anzeige von SARDA wird unter anderem erwähnt, dass die TU-Chronometer der 2. Klasse vernickelte, verchromte Gehäuse, aber auch über Gehäuse aus Edelstahl, Silber und Gold verfügten, während die TU-Chronometer der 1. Klasse ausschließlich Gehäuse aus Silber oder Gold erhielten.
An der Innenseite des äußeren Deckels ist folgende Gravur „CHROME BN“ vorzufinden
Das vernickelte, verchromte Gehäuse dürfte ein Indiz dafür sein, dass meine TU ein Chronometer der 2. Klasse ist.
Betrachtet man das Uhrwerk,
so erkennt man ein sauberes, vergoldetes Uhrwerk mit Ankerhemmung, punziert mit dem „SARDA“-Logo und der Nr. 2098.
Das Uhrwerk dürfte ein von SARDA selbst entwickeltes Chronometer-Uhrwerk sein.
Ob es sich bei der Nummer, um die Modellbezeichnung des Uhrwerks handelt, konnte ich leider nicht herausfinden.
Bisher läuft das Uhrwerk augenscheinlich ohne erkennbare Abweichung. Ob es dabei noch die Chronometer-Kriterien erfüllt, wage ich aufgrund des Alters (Herstellungszeit vermutlich Ende 20er bis frühe 30 Jahre) eher zu bezweifeln.
Die nötige Tragezeit werde ich sicherlich angedeihen lassen.
Solltet Ihr noch weitere Informationen zur Marke SARDA haben, oder selber eine SARDA-Uhr Euer Eigen nennen, so seid Ihr natürlich herzlich eingeladen sie hier zu präsentieren.

Auf jeden Fall freue ich mich auf Euer Feedback.
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