
Mister Owen
Themenstarter
Eigentlich war ich auf der Jagd nach einer alten Quarzuhr. Es sollte meine "dad watch" werden: Ein alter Citizen Quarzer, den ich als Teenie irgendwann verschlampt hatte. Also machte ich mir hier im Citizen Club auf die Suche:
Das Naheliegendste für sowas ist natürlich die große Bucht. Doch in der schwimmen auch andere schöne Fische, und so ist es dann passiert. Auf einem Streifzug durch die Bucht und Youtube ist mir dann dieses Exemplar ins Auge gefallen und hat sich sofort in meinem Hirn festgesetzt:
Leider genau mein Ding. Ich mag solche Uhren. Snobs würden vielleicht über den langweiligen Opa-Style lästern. Für mich ist diese Citizen ein absoluter Japan-Klassiker – wie die SARB oder die Orient Star Standard Date. サラリーマンに最適: Perfekt für den Salaryman. Über das JDM-Modell ist in westlichen Breitengraden natürlich nicht viel zu finden. Das Video von Tiktakmir verstärkte den Habenwollen-Effekt. Diese Farbe! Ein kräftiges Blau, das von Dunkelnavy bis ins Petrol changiert. Dass der japanische eBay-Händler meines Vertrauens die Uhr dann zu einem ganz guten Kurs anbot, hat dann auch den letzten Restwiderstand gebrochen. Dank DHL Express war die Wartezeit nicht zu lang.
Da ist sie also:
Citizen Collection Automatic Ref. NB1041-84L
Das Modell wurde 2018 eingeführt, zum Listenpreis von 82.500 Yen (75.000 plus Steuern); das sind umgerechnet rund 675 Euro. Außer der blauen Variante gibt es noch eine mit schwarzem Zifferblatt (NB1041-84E) sowie ein Modell in Rotgold-Bicolor mit braunem Zifferblatt (NB1045-16W). In den Katalog für 2019 wurde davon nur die Schwarze übernommen. Dazu kamen eine klassische Bicolor mit goldenem Zifferblatt (Ref. NB1044-86P) und eine weiße Variante mit Lederarmband (Ref. NB1041-17A). Das blaue Modell scheint also schon wieder aus dem Sortiment geflogen zu sein – schade, aber es gibt sie noch.
Man sieht der Uhr auf den ersten Blick an, dass sich Citizen hier auf SARB-Territorium begibt, aus dem sich Seiko bekanntlich zurückgezogen hat. Aber in den Details gibt es genug Eigenheiten, mit denen sich die Citizen nicht vor dem Seiko-Klassiker verstecken muss – im Gegenteil. Natürlich fällt das blaue Sunburst-Dial sofort ins Auge. Die Farbe ist eine angenehme Abwechslung von den ganzen Navy-Blues auf dem Markt. Je nach Licht changiert das Zifferblatt von dunkelblau, fast schwarz bis zu einem kräftigen Petrol. Die polierten Zeiger und aufgesetzten Indizes bekommen da manchmal ein Kontrastproblem. Auch kann dei AR-Beschichtung des Saphirglases (einseitig?) nicht mit der Orient Star mithalten und sorgt stellenweise für störende Spiegelungen. Keine Kontrastprobleme gibt es beim gerahmten Datumsfenster. Dass die Datumsscheibe weiß ist, werden sicher einige Leute unschön finden, doch lässt sich das Datum so sehr gut ablesen.

Erst auf den zweiten Blick zeigt sich der andere große Pluspunkt: das toll verarbeitete und für mich perfekt proportionierte Gehäuse. Mit 41 mm (44,5 mm inkl. Krone) ist die Citizen deutlich größer als die SARB. Dank des schlankeren Werks ist sie aber nicht so ein Pummelchen und passt mit 11 mm Bauhöhe bequem unter die Manschette. Das Gehäuse ist weitgehend mattiert. Eine schmale polierte Fase, die auf der Kronenseite in einen sich verjüngenden Kronenschutz übergeht, sorgt für einen glitzernden Akzent. Der dezente Kronenschutz gibt der Uhr noch einen etwas sportlicheren Touch. Die Linienführung an der Seite ist Citizen gut gelungen. Die Hörner machen eine Kurve, die vom Band weitergeführt wird, ohne abzuknicken.
Womit wir beim Band sind: Die Anstoßbreite von 21 mm ist sicher nicht ideal für Leute, die öfter das Band wechseln wollen. Das ist vielleicht aber auch nicht nötig: das montierte Stahlband passt mit den polierten Akzenten sehr gut und trägt sich bequem. Massive Glieder und Endlinks, eine schön schlanke Schließe mit einem etwas blechern wirkenden Verschlussdeckel. Abzüge in der B-Note gibt's für nur zwei Mikroverstellungen und fehlende Halbglieder, was die Anpassung erschweren könnte.
In der Summe aber eine tolle Uhr, die ich sicher nicht so schnell wieder hergebe. Passt super, trägt sich bequem und zeigt bisher unauffälliges Gangverhalten.
(PS Kleines dickes SARB zu verkaufen
)
Zu den schönsten Stücken in einer Uhrensammlung gehören ja immer die, die mit einer persönlichen Geschichte verbunden sind – zum Beispiel die vom Vater geerbte Uhr. Mir war das leider nicht vergönnt, was auch daran lag, dass mein Vater sich für Uhren nie interessiert hat. Weshalb die Uhr, um die es mir geht, auch eine Weile in seiner Schublade lag, bis ich sie entdeckt habe. Da war ich irgendwas um die 15. Die Uhr hatte es mir angetan und eine Weile habe ich sie mit Stolz getragen, bis ich sie dann – ganz der verpeilte Teenager – irgendwo verloren habe. Das war etwa Mitte der 1980er Jahre.
Viel weiß ich nicht mehr: Es war eine Citizen mit Quarzwerk, kräftig-blauem Zifferblatt und schlichten Strich-Indizes. Ich meine, mich auch an eine Datumskomplikation zu erinnern, vielleicht sogar mit Tag/Datum. Es war eine klassische Sportuhr mit polierter Stahllünette und einem Flex-Stahlband, das aber wohl nicht original war. Mir kam sie damals sehr groß vor, deshalb würde ich 38mm vermuten. Vom Stil her würde ich auf die 80er tippen, 70er eher nicht.
Das Naheliegendste für sowas ist natürlich die große Bucht. Doch in der schwimmen auch andere schöne Fische, und so ist es dann passiert. Auf einem Streifzug durch die Bucht und Youtube ist mir dann dieses Exemplar ins Auge gefallen und hat sich sofort in meinem Hirn festgesetzt:
Leider genau mein Ding. Ich mag solche Uhren. Snobs würden vielleicht über den langweiligen Opa-Style lästern. Für mich ist diese Citizen ein absoluter Japan-Klassiker – wie die SARB oder die Orient Star Standard Date. サラリーマンに最適: Perfekt für den Salaryman. Über das JDM-Modell ist in westlichen Breitengraden natürlich nicht viel zu finden. Das Video von Tiktakmir verstärkte den Habenwollen-Effekt. Diese Farbe! Ein kräftiges Blau, das von Dunkelnavy bis ins Petrol changiert. Dass der japanische eBay-Händler meines Vertrauens die Uhr dann zu einem ganz guten Kurs anbot, hat dann auch den letzten Restwiderstand gebrochen. Dank DHL Express war die Wartezeit nicht zu lang.
Da ist sie also:
Citizen Collection Automatic Ref. NB1041-84L
- Kaliber: Citizen 9011 (Miyota 9015) mit 24 Steinen
- 28.800 Halbschwingungen
- Abweichung: -10 bis +20 Sekunden / Tag
- Gangreserve: 42 Stunden
- Blaues Sunburst-Zifferblatt mit aufgesetzten, strukturierten silbernen Indizes
- Datumsanzeige auf drei Uhr
- Silberne polierte Dauphine-Zeiger
- Aufgesetztes Citizen-Logo bei zwölf Uhr, Aufdruck "Automatic" bei sechs Uhr
- Saphirglas mit AR-Beschichtung
- Stahlgehäuse: 41 mm Durchmesser, 11 mm dick
- Lug-to-lug 47 mm
- Wasserdicht bis 10 bar (100 Meter)
- Gebürstetes fünfgliedriges Stahlband, mit zwei schmalen polierten Gliedern als Akzent
- Stifte mit Hülse
- Anstoßbreite 21 mm
- Gewicht: 139 g
Das Modell wurde 2018 eingeführt, zum Listenpreis von 82.500 Yen (75.000 plus Steuern); das sind umgerechnet rund 675 Euro. Außer der blauen Variante gibt es noch eine mit schwarzem Zifferblatt (NB1041-84E) sowie ein Modell in Rotgold-Bicolor mit braunem Zifferblatt (NB1045-16W). In den Katalog für 2019 wurde davon nur die Schwarze übernommen. Dazu kamen eine klassische Bicolor mit goldenem Zifferblatt (Ref. NB1044-86P) und eine weiße Variante mit Lederarmband (Ref. NB1041-17A). Das blaue Modell scheint also schon wieder aus dem Sortiment geflogen zu sein – schade, aber es gibt sie noch.
Man sieht der Uhr auf den ersten Blick an, dass sich Citizen hier auf SARB-Territorium begibt, aus dem sich Seiko bekanntlich zurückgezogen hat. Aber in den Details gibt es genug Eigenheiten, mit denen sich die Citizen nicht vor dem Seiko-Klassiker verstecken muss – im Gegenteil. Natürlich fällt das blaue Sunburst-Dial sofort ins Auge. Die Farbe ist eine angenehme Abwechslung von den ganzen Navy-Blues auf dem Markt. Je nach Licht changiert das Zifferblatt von dunkelblau, fast schwarz bis zu einem kräftigen Petrol. Die polierten Zeiger und aufgesetzten Indizes bekommen da manchmal ein Kontrastproblem. Auch kann dei AR-Beschichtung des Saphirglases (einseitig?) nicht mit der Orient Star mithalten und sorgt stellenweise für störende Spiegelungen. Keine Kontrastprobleme gibt es beim gerahmten Datumsfenster. Dass die Datumsscheibe weiß ist, werden sicher einige Leute unschön finden, doch lässt sich das Datum so sehr gut ablesen.

Erst auf den zweiten Blick zeigt sich der andere große Pluspunkt: das toll verarbeitete und für mich perfekt proportionierte Gehäuse. Mit 41 mm (44,5 mm inkl. Krone) ist die Citizen deutlich größer als die SARB. Dank des schlankeren Werks ist sie aber nicht so ein Pummelchen und passt mit 11 mm Bauhöhe bequem unter die Manschette. Das Gehäuse ist weitgehend mattiert. Eine schmale polierte Fase, die auf der Kronenseite in einen sich verjüngenden Kronenschutz übergeht, sorgt für einen glitzernden Akzent. Der dezente Kronenschutz gibt der Uhr noch einen etwas sportlicheren Touch. Die Linienführung an der Seite ist Citizen gut gelungen. Die Hörner machen eine Kurve, die vom Band weitergeführt wird, ohne abzuknicken.
Womit wir beim Band sind: Die Anstoßbreite von 21 mm ist sicher nicht ideal für Leute, die öfter das Band wechseln wollen. Das ist vielleicht aber auch nicht nötig: das montierte Stahlband passt mit den polierten Akzenten sehr gut und trägt sich bequem. Massive Glieder und Endlinks, eine schön schlanke Schließe mit einem etwas blechern wirkenden Verschlussdeckel. Abzüge in der B-Note gibt's für nur zwei Mikroverstellungen und fehlende Halbglieder, was die Anpassung erschweren könnte.
In der Summe aber eine tolle Uhr, die ich sicher nicht so schnell wieder hergebe. Passt super, trägt sich bequem und zeigt bisher unauffälliges Gangverhalten.
(PS Kleines dickes SARB zu verkaufen

Zuletzt bearbeitet: