C
Christoph_Ritter
Themenstarter
Reparaturbericht einer Turmuhr, um 1750, Eisen
Im Frühjahr des letzten Jahres bekamen wir den Auftrag vom örtlichen Kapuzinerkloster, im Zuge einer Renovierung ihres Heimes die Turmuhr auf Vordermann zu bringen. Nachdem wir uns über den Preis geeinigt hatten ging es auch schon bald mit der Reparatur los.
Das größte Problem war der z.T. sehr starke Rost, Schmutz („Patina“) und die extrem ausgelaufenen Lager.
Man beachte das oberste Lager, da ist gar keins mehr drin!
Schmutz, Staub , „Patina“, hier ist das Gangrad sehr schön zu sehen.
Also ging es auf Materialsuche, Messing in Stärken von 10-22mm für die Lager wurde gesucht und nach längerer Zeit wurden wir auf der Modellbaumesse in Friedrichshafen fündig.
und noch das Ziffernblatt
Anschließend zerlegte ich die Turmuhr und reinigte sie aufs Gröbste, sprich mit harter und weicher Bürste, Benzin, Schleifpapier.
Als sie halbwegs vom Patina befreit war, wurden die Räder nochmals alle ins Gehäuse gestellt und die Lager überprüft.
Die zu erneuernden Lager wurden mit Hilfe eines Hammers sowie versch. Punzen herausgeklopft.
Da die neuen Lager natürlich nirgends in der Größe zu finden waren, musste ich selbst „Hand anlegen“. Also hab ich sie in stundenlanger Arbeit an der Drehbank mit Hilfe des Kreuzsupports selbst angefertigt.
Um den richtigen Innendurchmesser für die Zapfen herzubekommen, hab ich sie zu erst ein bisschen aufgebohrt und dann mit Hilfe von Reibahlen genau angepasst.
Passende Lager und blutige Finger waren das Ergebnis J.
Eins der neuen Lager
Als alle nötigen Lager erneuerten wurden, wurde die Uhr noch mal komplett gereinigt und vom letzten Rost befreit, anschließend setzte ich sie wieder zusammen und ersetzte die alten Gewichtsseile und Rollen durch neue (Rollen selbst angefertigt).
Turmuhr gereinigt, alte und neue Seilrollen
Da die Kapuziner die Turmuhr frei im Haus aufhängen wollen, mussten wir uns noch was für die Glocken und Schlagwerkshämmer überlegen. Gewünscht wurde es so, das die Glocken direkt über dem Werk stehen. Also konstruierten mein Vater und ich eine Art Vorrichtung für die Glocken.
Soweit ist der Stand der Dinge, momentan wird noch eine Vorrichtung zum Aufhängen der Uhr bei uns im Haus (zum probieren) und dann anschließend im Kloster von einem uns bekanntem Schlosser hergestellt. Das Gehäuse und die Räder werden danach geschwärzt, wir sind noch auf der Suche nach der besten Art.
Ich werde weiter berichten, die Uhr muss bis zum 1. August diesen Jahres fertig sein, allerdings muss ich am 12. Februar für 10 Wochen in die Berufschule nach Karlstein.
Die Uhr und ich, war noch was früh heut morgen J
So, war viel Arbeit dieser Text! Hoffe er gefällt euch
.
Gruß, Christoph, der gestern seine erste Automatik (Seiko 5) repariert hat.
Kann noch mehr Bilder posten wenn es gewünscht ist!

Im Frühjahr des letzten Jahres bekamen wir den Auftrag vom örtlichen Kapuzinerkloster, im Zuge einer Renovierung ihres Heimes die Turmuhr auf Vordermann zu bringen. Nachdem wir uns über den Preis geeinigt hatten ging es auch schon bald mit der Reparatur los.
Das größte Problem war der z.T. sehr starke Rost, Schmutz („Patina“) und die extrem ausgelaufenen Lager.
Man beachte das oberste Lager, da ist gar keins mehr drin!

Schmutz, Staub , „Patina“, hier ist das Gangrad sehr schön zu sehen.

Also ging es auf Materialsuche, Messing in Stärken von 10-22mm für die Lager wurde gesucht und nach längerer Zeit wurden wir auf der Modellbaumesse in Friedrichshafen fündig.

und noch das Ziffernblatt

Anschließend zerlegte ich die Turmuhr und reinigte sie aufs Gröbste, sprich mit harter und weicher Bürste, Benzin, Schleifpapier.

Als sie halbwegs vom Patina befreit war, wurden die Räder nochmals alle ins Gehäuse gestellt und die Lager überprüft.
Die zu erneuernden Lager wurden mit Hilfe eines Hammers sowie versch. Punzen herausgeklopft.
Da die neuen Lager natürlich nirgends in der Größe zu finden waren, musste ich selbst „Hand anlegen“. Also hab ich sie in stundenlanger Arbeit an der Drehbank mit Hilfe des Kreuzsupports selbst angefertigt.

Um den richtigen Innendurchmesser für die Zapfen herzubekommen, hab ich sie zu erst ein bisschen aufgebohrt und dann mit Hilfe von Reibahlen genau angepasst.
Passende Lager und blutige Finger waren das Ergebnis J.
Eins der neuen Lager

Als alle nötigen Lager erneuerten wurden, wurde die Uhr noch mal komplett gereinigt und vom letzten Rost befreit, anschließend setzte ich sie wieder zusammen und ersetzte die alten Gewichtsseile und Rollen durch neue (Rollen selbst angefertigt).
Turmuhr gereinigt, alte und neue Seilrollen


Da die Kapuziner die Turmuhr frei im Haus aufhängen wollen, mussten wir uns noch was für die Glocken und Schlagwerkshämmer überlegen. Gewünscht wurde es so, das die Glocken direkt über dem Werk stehen. Also konstruierten mein Vater und ich eine Art Vorrichtung für die Glocken.
Soweit ist der Stand der Dinge, momentan wird noch eine Vorrichtung zum Aufhängen der Uhr bei uns im Haus (zum probieren) und dann anschließend im Kloster von einem uns bekanntem Schlosser hergestellt. Das Gehäuse und die Räder werden danach geschwärzt, wir sind noch auf der Suche nach der besten Art.
Ich werde weiter berichten, die Uhr muss bis zum 1. August diesen Jahres fertig sein, allerdings muss ich am 12. Februar für 10 Wochen in die Berufschule nach Karlstein.
Die Uhr und ich, war noch was früh heut morgen J

So, war viel Arbeit dieser Text! Hoffe er gefällt euch

Gruß, Christoph, der gestern seine erste Automatik (Seiko 5) repariert hat.
Kann noch mehr Bilder posten wenn es gewünscht ist!