Servus zusammen
Nachdem sich raxon inzwischen ziemlich bedeckt hält, hat sich nun doch eine lebhafte Diskussion entwickelt. Das finde ich gut, denn es beleuchtet die "Geiz ist geil-Mentalität" doch auch mal aus einem anderen Blickwinkel.
Gehen wir jetzt nochmals von dem Rechenbeispiel aus. Sagen wir, dass der Händler für 300 verkaufen will, 210 bekommt und 150 (netto) zahlt. Davon ausgehend muß der Händler 28.97 EUR an Mehrwersteuer abführen. Gehen wir weiter davon aus, er bekommt keine Großmengenprozente oder bekommt 2% Skonto und zahlt dafür Versandkosten, so wird er auch etwa 150 EUR netto für die Uhr zahlen (die Vorsteuer lasen wir der Einfachheit halber mal weg, denn die wird ja abgesetzt). Von diesen Eckpfeilern ausgehend verbleiben dem Händler 31,03 EUR. Punkt und fertisch. Nicht mehr und nicht weniger.
Und jetzt mal im Einzelnen:
@Bernhard
Soweit mir bekannt, sind die Rabatte, bzw. Margen bei Luxusuhren weit geringer als im günstigen Bereich. Absolut ist bei teuren Uhren natürlich ein ordentlicher Rabatt in EUR drin. Aber eben nur weil die Summen entsprechend hoch sind.
@raxon
Klar bringt er Beiden was, aber nur solange bis der Händler seine Pforten geschlossen hat. Der Übergang (oder sollte ich sagen der Verfall) ist schleichend. Und was bringt es dem Händler, wenn der selbe Kunde wieder kommt, und wieder 30% Rabatt will (oder inzwischen mehr weil ja letztes Mal schon 30% drin waren, immerhin ist man ja Stammkunde).
@Petersen
Logisch. Manchmal spielen viele Faktoren mit, die einen Händler bewegen hohe Rabatte zu geben. Meist weil die Kapitalbindung eben zu hoch ist, Abnahmeverträge existieren, oder, oder , oder..... ! Nur auf Dauer kann das nicht gut gehen, denn irgendwann bekommen die Kunden welche "normal" bezahlt haben eben mit, dass Sie zu blöd waren. Dann hat der Händler bald keine "Normalen" mehr. Und, zu deinem ersten Post, dass wenigstens der Strom bezahlt ist, so möchte ich denjenigen sehen, der sein Geschäft betreiben will, nur um den Strom zu finanzieren. Nett dass Du Ihm wenigstens seine Unkosten zugesehst. Er selbst hat ja auch das eine oder andere Bedürfniss, was in diesem Fall aber dann wohl keine Rolle spielt.
@MikeB
Ja, online ist in der Summe günstiger. Aber nicht für umme (umsonst) zu haben. Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Fußgängerzone ist extrem teuer. Klar. Aber auch ein online-shop kann auf Dauer nicht mit 31,03 EUR o.g. Rechnung überleben, es sei denn er verkauft massenhaft. Auch so ein kleiner shop wie Meiner kostet immens. Da geht es los mit shopsoftware, Werbung, Mieten, Pflegen des shops, Bilder erstellen, Ware einstellen, und, und, und .....! Das ist nicht gejammert, es sind Tatsachen. Wenn ich meine Zeit rechnen würde, würde ich im Tal des Jammers ertrinken.
So, und warum schreibe ich das? Weil es mir auf den Senkel geht, wie hier jeder nur nach der Prämisse verfährt, wo der letzte EUR noch zu holen ist. Sorry, aber wir leben in einem Jammerland und erzählen uns immer wie schlecht es uns geht, schieben aber den Karren immer weiter an den Abgrund. Wir werfen den Kapitalisten (Managern) vor alles ins Ausland zu verlagern, und handeln nach den selben Prinzipien. BILLIG, BILLIGER, NOCH BILLIGER.
Klar will jeder leben, und jeder ist sich selbst der Nächste. Aber würden im o.g. Fall nicht auch 10 oder 12 % reichen? Müssen wir uns immer noch weiter aufgeilen wo noch mehr zu holen ist? Ich bin auch Kunde und muß auf´s Geld schauen, aber alles hat seine (moralischen) Grenzen.
Erst wenn der letzte EUR gespart ist, werden wir feststellen, dass man Geld nicht essen kann.
In diesem Sinne
Grüßle
Gerald
p.s. Wenn es auch sehr emotional rüberkommen mag, so habe ich den post recht entspannt geschrieben. Also fühlt Euch nicht auf den Schlips getreten.