
dottore007
Themenstarter
Auf einer Florida-Rundreise im November 2008 bin ich erstmals auf die Firma Ball Watch aufmerksam geworden. Es war bei einem Rundgang in St. Petersburg. Im Schaufenster eines Juweliers lagen Uhren vieler deutscher und schweizer Hersteller sowie Uhren der Marke Ball Watch Co.
Von Anfang an hat mich die Technik der selbstleuchtenden gasgefüllten Mikroröhrchen (H3) fasziniert, die weder von der Sonne aufgeladen werden müssen noch Batterien benötigen und eine intensive und langlebige Helligkeit bieten. Bei der Herstellung, z.B. der Indexe, wird reines Tritium in ein Hohlröhrchen aus Mineralglas eingeschlossen. Das Innere des Röhrchens ist mit einer Leuchtmasse beschichtet, die immer dann Licht ausstrahlt, wenn sie von den Elektronen des Tritiums aktiviert wird – ähnlich wie beim Fernsehbildschirm.
Ein Kauf jedweder Uhr war damals jedoch überhaupt nicht eingeplant, da mich die „Uhren-Seuche“ noch nicht erwischt hatte
und so geriet die Ball Watch wieder in Vergessenheit
BIS
zu meinem Beitritt ins UF und die dortigen Uhren-Vorstellungen
. Hier tauchte gelegentlich auch der Name Ball auf, so dass ich mich wieder mit dieser Marke beschäftigt habe. Für einen anstehenden Nordamerika-Urlaub war deshalb ein neuerlicher Besuch bei einem ausgewählten Ball-Händler fest eingeplant. Im Oktober 2014 war es dann in der am Michigan-See gelegenen Stadt Chicago so weit. Ich hatte mir die Adresse von New York Jewelers Home | New York Jewelers in Erwartung eines Schnäppchens mitgenommen und den Laden auch gezielt angesteuert.
ABER
wieder ging dieser Kelch an mir vorüber, da der Preis incl. Steuern und Zoll deutlich über dem eines holländischen Händlers lag, den ich vorher (aus UF-Quellen) kontaktiert hatte. Nach meiner Rückkehr sollte also nun die Online-Bestellung erfolgen. Aber wieder ging ein Jahr ins Land, weil mir andere Investitionen wichtiger erschienen (Junghans Meister Telemeter, Omega Speedmaster, Tag Heuer Aquaracer).
ENDLICH
habe ich nun - bei einem deutschen Händler - zugeschlagen und das zu einem absolut akzeptablen Neujahrspreis.
Hier die technischen Daten:
Für die interessierten Wissen-Sammler unter Euch noch einige Hintergrundinformationen.
History
Vielen von Euch wird aus dem UF bekannt sein, dass die Fa. Ball Watch Co. eng mit der Geschichte der amerikanischen Eisenbahn verbunden ist. Aus diesen Grund auch das Logo im Firmennamen und auf dem Uhrendeckel - aber hierzu später.
Da es bereits Vorstellungen anderer Uhren der Marke Ball gegeben hat und bei diesen auch mehr oder weniger ausführlich auf den Begründer Webster Clay Ball (geb. 06.10. 1847 in Fredericktown, Ohio; gest. 1922, kurz: Webb C. Ball), einen US-amerikanischer Juwelier und Uhrmacher eingegangen wurde, möchte ich Euch stattdessen ein wenig in die Geschichte der Zeitzonen und Uhrengeschichte in Verbindung mit der amerikanischen Eisenbahn-Entwicklung mitnehmen.
Für alle anderen gilt „scroll down“.
Zwei Bedingungen haben im 19. Jahrhundert den Lauf der Zeit beeinflusst:
Während der frühen Entwicklung der Vereinigten Staaten und Kanada, war die aktuelle Zeit eine lokale Angelegenheit entsprechend des örtlichen Sonnenstands, die jede Gemeinde und Stadt durch ihre eigene offizielle Uhr definierten (z.B. auf einem Kirchturm oder im Fenster eines Juweliers). Dies war ausreichend bis zur Einführung der Dampfmaschine, des Telegraphen und des Eisenbahnverkehrs, die es ermöglichten, sehr viel schneller lange Strecken zurücklegen.
Bei Reisen in den Osten oder in den Westen, änderte sich die lokale Sonnenzeit alle 12,5 Meilen um eine Minute. Dieser Unterschiede führte häufig zur Verwirrung. Passagiere und Lokführer sowie Mitarbeiter für den Zugbetrieb, den Verkauf von Fahrkarten und die Erstellung der Fahrplänen wurden durch die Vielzahl der Zeitstandards im ganzen Land verwirrt. Fehler und Irrtümer waren häufig und manchmal katastrophal.
Der Fahrplanbetrieb erforderte aber, dass alle fahrenden Zügen eine einheitliche, standardisierte Zeit nutzen. Eine „Railroad Time“ wurde erstmals auf der Great Western Railway in England im Jahre 1840 eingeführt, indem eine Reihe von verschiedenen lokalen Zeiten synchronisiert und eine einzelne Standardzeit eingeführt wurde. Die „Railroad Time“ wurde in den kommenden zwei bis drei Jahre von allen anderen Eisenbahngesellschaften in Großbritannien, unter Verwendung der Ortszeit für London (London Time) übernommen. Allen sicher bekannt als Greenwich Mean Time (GMT), definiert vom Royal Observatory in Greenwich.
Zurück nach Amerika: Zwischen 1840 und 1880 versuchte jede Eisenbahngesellschaft in den Vereinigten Staaten und Kanada, die Uhrzeit auf der Grundlage der durch seine Heimatstadt oder eine andere wichtige Stadt führenden Linie und dort vorhandene Ortszeit zu standardisieren. Bis zu 70 unterschiedliche lokale Zeiten waren zeitweise auf dem gesamten Kontinent vorhanden.
Eine Gruppe von Eisenbahnbetriebsleitern traf sich deshalb 1872 in St. Louis, um bis zum Sommer einen einheitlichen Fahrplan zu vereinbaren. In dem Wunsch, eine dauerhafte Organisation aufzustellen bildeten sie die „Time-Table Convention“, die später den Namen „General Time Convention“ erhielt.
Im Jahre 1883 wurde die „General Time Convention“ im Grand Pacific Hotel in Chicago abgehalten. Die Delegierten wurden aufgefordert, ein besseres und einheitliches Zeitsystem für den Bahnbetrieb zu entwickeln.
Ein „Standard-Time System“ basierend auf fünf gleichen Zeitzonen in den USA und Kanada wurde von William F. Allen vorgeschlagen. Jede Zeitzone genau eine Stunde vor seiner westlich angrenzenden Zone, so dass die Eisenbahnen die Fahrpläne vereinheitlichen konnten. Die Zonen wurden von Greenwich aus in westlicher Richtung für eine mittlere Sonnenzeit an folgenden Meridianen definiert:

Quelle Map of 5 Time Zones RailsWest.com Interpreting Tracks, Trains and People in the American West
Es fehlte nun noch die Genauigkeit der Uhren und deren Prüfung / Zertifizierung.
Während der 1840er und 1850er Jahre begannen die amerikanischen Uhrenmanufakturen mit Untersuchungen zur Herstellung von Uhren mit automatischen Maschinen, um mit der Produktion austauschbarer Teile eine höhere Genauigkeit zu erreichen.
Nicht alle Eisenbahnunternehmen hatten jedoch die gleichen Anforderungen an den Zeitmesser. In den ersten Jahren trug auf einigen Eisenbahnen nur der Lokführer eine Taschenuhr, die manchmal durch die Firma selbst hergestellt war. Manchmal wurde neben dem Lokführer auch ein weiterer Mitarbeiter verpflichtet, eine Taschenuhr zu tragen und es wurde erwartet, diese in regelmäßigen Abständen zu vergleichen.
Ungenaue Uhren erzeugten deutlich wahrnehmbare Zeitunterschiede, die manchmal zu Unfällen führten. Obwohl nur ein kleiner Prozentsatz der Zugunglücke ihre Ursache in ungenauen Uhren hatten, deuteten mehrere schreckliche Zugunfälle daraufhin, dass die amerikanische Eisenbahnen nicht alle auf zuverlässige Zeitmesser Wert legten.
Ab dem Jahr 1857 wurden dann einige der ersten hochwertigen, maschinell hergestellten amerikanischen Uhren direkt in den Eisenbahndienst übernommen (American Watch Co., Appleton Tracy & Co., Elgin National Watch Company).
Ein Frontal-Zusammenstoß zweier Züge am 18. April 1891 auf dem Lake Shore und Michigan Southern Railway bei Kipton, 40 Meilen westlich von Cleveland, Ohio, beherrschte die Schlagzeilen im ganzen Land und änderte alles in Bezug auf die Anforderungen an damalige Zeitmesser. Der Postzug Nr. 14 fuhr nach Osten, als auf der gleichen Spur der Personenzug Nr. 21 (Toledo Express) in Richtung Westen unterwegs war. Bei dem Unfall starben 9 Personen und mehrere wurden schwer verletzt.
Im offiziellen Bericht wird festgestellt, dass nicht genug Zeit für den Passagierzug vorhanden gewesen sei, um in den Ausweichbereich zu gelangen. Und hier kommt nun erstmalig Webster Clay Ball ins Spiel.
Als Folge des Unfalls stellte die Eisenbahngesellschaft Webb C. Ball, einen bekannten Cleveland Juwelier ein, den Einsatz der Uhren auf dieser Strecke zu untersuchen. Viele zeitgenössische Berichte zitieren Webb C. Ball, nach der die Kollision durch eine für 4 Minuten stehen gebliebene Uhr des Maschinisten verursacht wurde.
Seine Untersuchungen ergaben, dass die Eisenbahner beim Einsatz von Zeitmessern keine Standards beachteten. Webb führte deshalb eine neue Reihe von Richtlinien für Eisenbahn-Taschenuhren ein:
Und hier beginnt nun die Geschichte der Ball Watch Company: Balls erstes kleines Schmuckgeschäft in Cleveland entwickelte sich zur Ball Watch Company. Ball verwendete zunächst Kaliber von amerikanischen Top-Uhrenherstellern, die nach seinen Vorgaben bestellt und dann unter dem Markennamen Ball weiterverkauft wurden. Uhren entsprechend dem „Official RailRoad Standard (ORRS)“ für Eisenbahn-Zeitmesser wurden Balls Markenzeichen und sind auf jeder Ball Watch zu sehen.
Als Quelle diente mir die sehr umfangreiche amerikanische Seite RailsWest.com Interpreting Tracks, Trains and People in the American West die ich hier in sehr kleinen Auszügen für alle Interessierten übersetzt habe.
Hier nun endlich die Bilder meiner Neuerwerbung








Alle Aviator Modelle sind eine Hommage an die Flug-Pioniere, Orville und Wilbur Wright, die am 17.12.1903 mit ihrem Doppeldecker den ersten gesteuerten Motorflug durchführten. Der Gehäuseboden ist mit einer Gravur des Doppeldeckers und dem Schriftzug der Gebrüder Wright versehen.

Nightshot mit 15 Mikrogasröhren auf den Indexen sowie Stunden-, Minuten und Sekundenzeiger.
Die Ziffern sind Lume.
Von Anfang an hat mich die Technik der selbstleuchtenden gasgefüllten Mikroröhrchen (H3) fasziniert, die weder von der Sonne aufgeladen werden müssen noch Batterien benötigen und eine intensive und langlebige Helligkeit bieten. Bei der Herstellung, z.B. der Indexe, wird reines Tritium in ein Hohlröhrchen aus Mineralglas eingeschlossen. Das Innere des Röhrchens ist mit einer Leuchtmasse beschichtet, die immer dann Licht ausstrahlt, wenn sie von den Elektronen des Tritiums aktiviert wird – ähnlich wie beim Fernsehbildschirm.
Ein Kauf jedweder Uhr war damals jedoch überhaupt nicht eingeplant, da mich die „Uhren-Seuche“ noch nicht erwischt hatte

BIS
zu meinem Beitritt ins UF und die dortigen Uhren-Vorstellungen

ABER
wieder ging dieser Kelch an mir vorüber, da der Preis incl. Steuern und Zoll deutlich über dem eines holländischen Händlers lag, den ich vorher (aus UF-Quellen) kontaktiert hatte. Nach meiner Rückkehr sollte also nun die Online-Bestellung erfolgen. Aber wieder ging ein Jahr ins Land, weil mir andere Investitionen wichtiger erschienen (Junghans Meister Telemeter, Omega Speedmaster, Tag Heuer Aquaracer).
ENDLICH
habe ich nun - bei einem deutschen Händler - zugeschlagen und das zu einem absolut akzeptablen Neujahrspreis.
Hier die technischen Daten:
- Automatikaufzug Kaliber BALL RR1102
- Stunde, Minute, Zentralsekunde, Wochentag und Datum
- Edelstahlgehäuse mit verschraubtem Deckel
- D=46mm H=13,3mm, Wasserdicht bis 100m
- ZB grau mit 15 Mikrogasröhren
- Entspiegeltes Saphirglas
- Edelstahlband mit Faltschließe
- Verschraubte Krone
Für die interessierten Wissen-Sammler unter Euch noch einige Hintergrundinformationen.
History
Vielen von Euch wird aus dem UF bekannt sein, dass die Fa. Ball Watch Co. eng mit der Geschichte der amerikanischen Eisenbahn verbunden ist. Aus diesen Grund auch das Logo im Firmennamen und auf dem Uhrendeckel - aber hierzu später.
Da es bereits Vorstellungen anderer Uhren der Marke Ball gegeben hat und bei diesen auch mehr oder weniger ausführlich auf den Begründer Webster Clay Ball (geb. 06.10. 1847 in Fredericktown, Ohio; gest. 1922, kurz: Webb C. Ball), einen US-amerikanischer Juwelier und Uhrmacher eingegangen wurde, möchte ich Euch stattdessen ein wenig in die Geschichte der Zeitzonen und Uhrengeschichte in Verbindung mit der amerikanischen Eisenbahn-Entwicklung mitnehmen.
Für alle anderen gilt „scroll down“.
Zwei Bedingungen haben im 19. Jahrhundert den Lauf der Zeit beeinflusst:
- die Einführung von Zeitzonen
- die Genauigkeit von Zeitmessern
Während der frühen Entwicklung der Vereinigten Staaten und Kanada, war die aktuelle Zeit eine lokale Angelegenheit entsprechend des örtlichen Sonnenstands, die jede Gemeinde und Stadt durch ihre eigene offizielle Uhr definierten (z.B. auf einem Kirchturm oder im Fenster eines Juweliers). Dies war ausreichend bis zur Einführung der Dampfmaschine, des Telegraphen und des Eisenbahnverkehrs, die es ermöglichten, sehr viel schneller lange Strecken zurücklegen.
Bei Reisen in den Osten oder in den Westen, änderte sich die lokale Sonnenzeit alle 12,5 Meilen um eine Minute. Dieser Unterschiede führte häufig zur Verwirrung. Passagiere und Lokführer sowie Mitarbeiter für den Zugbetrieb, den Verkauf von Fahrkarten und die Erstellung der Fahrplänen wurden durch die Vielzahl der Zeitstandards im ganzen Land verwirrt. Fehler und Irrtümer waren häufig und manchmal katastrophal.
Der Fahrplanbetrieb erforderte aber, dass alle fahrenden Zügen eine einheitliche, standardisierte Zeit nutzen. Eine „Railroad Time“ wurde erstmals auf der Great Western Railway in England im Jahre 1840 eingeführt, indem eine Reihe von verschiedenen lokalen Zeiten synchronisiert und eine einzelne Standardzeit eingeführt wurde. Die „Railroad Time“ wurde in den kommenden zwei bis drei Jahre von allen anderen Eisenbahngesellschaften in Großbritannien, unter Verwendung der Ortszeit für London (London Time) übernommen. Allen sicher bekannt als Greenwich Mean Time (GMT), definiert vom Royal Observatory in Greenwich.
Zurück nach Amerika: Zwischen 1840 und 1880 versuchte jede Eisenbahngesellschaft in den Vereinigten Staaten und Kanada, die Uhrzeit auf der Grundlage der durch seine Heimatstadt oder eine andere wichtige Stadt führenden Linie und dort vorhandene Ortszeit zu standardisieren. Bis zu 70 unterschiedliche lokale Zeiten waren zeitweise auf dem gesamten Kontinent vorhanden.
Eine Gruppe von Eisenbahnbetriebsleitern traf sich deshalb 1872 in St. Louis, um bis zum Sommer einen einheitlichen Fahrplan zu vereinbaren. In dem Wunsch, eine dauerhafte Organisation aufzustellen bildeten sie die „Time-Table Convention“, die später den Namen „General Time Convention“ erhielt.
Im Jahre 1883 wurde die „General Time Convention“ im Grand Pacific Hotel in Chicago abgehalten. Die Delegierten wurden aufgefordert, ein besseres und einheitliches Zeitsystem für den Bahnbetrieb zu entwickeln.
Ein „Standard-Time System“ basierend auf fünf gleichen Zeitzonen in den USA und Kanada wurde von William F. Allen vorgeschlagen. Jede Zeitzone genau eine Stunde vor seiner westlich angrenzenden Zone, so dass die Eisenbahnen die Fahrpläne vereinheitlichen konnten. Die Zonen wurden von Greenwich aus in westlicher Richtung für eine mittlere Sonnenzeit an folgenden Meridianen definiert:
- Intercolonial-Zeit bei 60° AST = UTC -4 Std
- Östliche Zeit bei 75° EST = UTC -5 Std
- Zentral-Zeit bei 90° CST = UTC -6 Std
- Gebirgs-Zeit bei 105° MST = UTC -7 Std
- Pazifik-Zeit bei 120° PST = UTC -8 Std

Quelle Map of 5 Time Zones RailsWest.com Interpreting Tracks, Trains and People in the American West
Es fehlte nun noch die Genauigkeit der Uhren und deren Prüfung / Zertifizierung.
Während der 1840er und 1850er Jahre begannen die amerikanischen Uhrenmanufakturen mit Untersuchungen zur Herstellung von Uhren mit automatischen Maschinen, um mit der Produktion austauschbarer Teile eine höhere Genauigkeit zu erreichen.
Nicht alle Eisenbahnunternehmen hatten jedoch die gleichen Anforderungen an den Zeitmesser. In den ersten Jahren trug auf einigen Eisenbahnen nur der Lokführer eine Taschenuhr, die manchmal durch die Firma selbst hergestellt war. Manchmal wurde neben dem Lokführer auch ein weiterer Mitarbeiter verpflichtet, eine Taschenuhr zu tragen und es wurde erwartet, diese in regelmäßigen Abständen zu vergleichen.
Ungenaue Uhren erzeugten deutlich wahrnehmbare Zeitunterschiede, die manchmal zu Unfällen führten. Obwohl nur ein kleiner Prozentsatz der Zugunglücke ihre Ursache in ungenauen Uhren hatten, deuteten mehrere schreckliche Zugunfälle daraufhin, dass die amerikanische Eisenbahnen nicht alle auf zuverlässige Zeitmesser Wert legten.
Ab dem Jahr 1857 wurden dann einige der ersten hochwertigen, maschinell hergestellten amerikanischen Uhren direkt in den Eisenbahndienst übernommen (American Watch Co., Appleton Tracy & Co., Elgin National Watch Company).
Ein Frontal-Zusammenstoß zweier Züge am 18. April 1891 auf dem Lake Shore und Michigan Southern Railway bei Kipton, 40 Meilen westlich von Cleveland, Ohio, beherrschte die Schlagzeilen im ganzen Land und änderte alles in Bezug auf die Anforderungen an damalige Zeitmesser. Der Postzug Nr. 14 fuhr nach Osten, als auf der gleichen Spur der Personenzug Nr. 21 (Toledo Express) in Richtung Westen unterwegs war. Bei dem Unfall starben 9 Personen und mehrere wurden schwer verletzt.
Im offiziellen Bericht wird festgestellt, dass nicht genug Zeit für den Passagierzug vorhanden gewesen sei, um in den Ausweichbereich zu gelangen. Und hier kommt nun erstmalig Webster Clay Ball ins Spiel.
Als Folge des Unfalls stellte die Eisenbahngesellschaft Webb C. Ball, einen bekannten Cleveland Juwelier ein, den Einsatz der Uhren auf dieser Strecke zu untersuchen. Viele zeitgenössische Berichte zitieren Webb C. Ball, nach der die Kollision durch eine für 4 Minuten stehen gebliebene Uhr des Maschinisten verursacht wurde.
Seine Untersuchungen ergaben, dass die Eisenbahner beim Einsatz von Zeitmessern keine Standards beachteten. Webb führte deshalb eine neue Reihe von Richtlinien für Eisenbahn-Taschenuhren ein:
- max. Gangabweichung von 30 Sekunden pro Woche
- Kaliber mit mind. 15 Steine (später 17 Steine)
- weißes ZB mit schwarzen arabische Ziffern
- Anzeige jeder Minute
- Temperaturkompensation
- Antimagnetisch (später zusätzlich definiert)
Und hier beginnt nun die Geschichte der Ball Watch Company: Balls erstes kleines Schmuckgeschäft in Cleveland entwickelte sich zur Ball Watch Company. Ball verwendete zunächst Kaliber von amerikanischen Top-Uhrenherstellern, die nach seinen Vorgaben bestellt und dann unter dem Markennamen Ball weiterverkauft wurden. Uhren entsprechend dem „Official RailRoad Standard (ORRS)“ für Eisenbahn-Zeitmesser wurden Balls Markenzeichen und sind auf jeder Ball Watch zu sehen.
Als Quelle diente mir die sehr umfangreiche amerikanische Seite RailsWest.com Interpreting Tracks, Trains and People in the American West die ich hier in sehr kleinen Auszügen für alle Interessierten übersetzt habe.
Hier nun endlich die Bilder meiner Neuerwerbung








Alle Aviator Modelle sind eine Hommage an die Flug-Pioniere, Orville und Wilbur Wright, die am 17.12.1903 mit ihrem Doppeldecker den ersten gesteuerten Motorflug durchführten. Der Gehäuseboden ist mit einer Gravur des Doppeldeckers und dem Schriftzug der Gebrüder Wright versehen.

Nightshot mit 15 Mikrogasröhren auf den Indexen sowie Stunden-, Minuten und Sekundenzeiger.
Die Ziffern sind Lume.