
Seikovnik
Themenstarter
Als ich vor ca. zehn Jahren meine erste „richtige“ Uhr kaufte, also eine vollmechanische Automatikuhr, reichte es mal gerade für eine Hunderfuffzich-Euro-Seiko. Aber der Virus hatte sich eingenistet und sollte während der kommenden Jahre immer aggressiver werden.
Schon sehr bald hatte ich eine recht präzise Vorstellung von meiner Traum-Uhr: So ziemlich genau ein Longines HydroConquest Chronograf: Phantastisch verarbeitet, klare Linien, hohe Qualität, klangvoller Name, etablierter Hersteller aus der Schweiz. Aber das war lediglich eine Träumerei, eine Utopie. Wer gibt schon vierstellige Beträge für eine Uhr aus? Ich jedenfalls brauchte das Geld für essenziellere Dinge wie Nahrung, Unterkunft und Mobilität.
Und wenn mal was übrig war, wurde es in bescheidene Uhren der Seiko/Orient/J.Springs-Klasse gesteckt, später ging‘s auch schon mal über fünfhundert Euro (Forumsuhr). Die waren auch alle sehr schön und zuverlässig – nur die ganz große Freude kam letztlich doch nicht auf. Die Distanz zur Traumuhr war einfach immer noch zu groß.
Glücklicherweise hat sich meine finanzielle Lage seither ein wenig gebessert und es bleibt öfter mal etwas mehr für die „hohe Kante“ über, aber natürlich bei Weitem nicht genug für die horologische Oberliga. Langer Rede kurzer Sinn: Letzte Woche war ich der Meinung, ausreichend Mittel für meine Traumuhr zusammengekratzt zu haben und ich setzte mich ernsthaft vor meinen PC und graste systematisch den Marktplatz des Uhrforums nach passenden Angeboten ab.
Einziger Haken: Die HydroConquest gefiel mir nach der langen Zeit gar nicht mehr so gut. Zu viele schöne Uhren habe ich seit meinen Anfängen im UFo sehen müssen, zu viele Informationen sind auf mich eingeprasselt, zu sehr hat sich mein Geschmack dadurch verändert.
Aber ich kämpfte mich tapfer weiter durch das Angebot, hier eine Longines, da eine Mido, dort eine Tissot betrachtet, den einen oder anderen Exoten links liegengelassen, bis ich schließlich das Angebot für eine Maurice Lacroix Pontos S öffnete. Ich wusste sofort: Das ist sie. Vom Design her genau mein Ding, eine schöne Größe, orange Akzente (ich liebe orange), ein Hersteller der für gehobene Qualität steht, ein modifiziertes Valjoux 7750 als Antrieb, ein massives Stahlband (ich hasse Leder- und Kautschukbänder) und ein sehr fairer, wenn auch nicht besonders moderater Preis (verglichen mit meinen Seikos).
Die Verhandlungen waren kurz und freundschaftlich. Am folgenden Tag holte ich meine Neuerwerbung am schönen Niederrhein persönlich ab. Seither trage ich sie mit Stolz und Freude. Sie passt wie ein bequemer Hausschuh, strahlt Qualität und Robustheit aus, überzeugt immer wieder mit schönen Details und stellt meine bisher angesammelten Zeitmesser leider ganz schön in den Schatten.
Da ist zunächst einmal das Gesicht der Uhr, ein relativ aufgeräumtes Chronografen-Zifferblatt mit 7750-typischer Anordnung der Subdials. Das einzige, was mich etwas stört, ist das Datum auf sechs Uhr, das in den Stundentotalisator hineingequetscht wurde. Aber es gelingt mir dennoch, mir auch dieses Feature als etwas Besonderes schönzureden.
Die gravierte Krone ist verschraubt und vereinigt die Funktionen Aufzug, Datums-Schnellverstellung und Einstellung der Uhrzeit in sich. Die beiden Drücker sind nicht verschraubt. Der obere mit dem orangen Ring hat noch eine Zusatzfunktion: Drückt man den Ring nieder, kann man durch Drehen die innenliegende Lünette verstellen. Beide Drücker funktionieren, auch wiederum 7750-typisch, knorpelig aber präzise. Die Rückstellung befördert die Zeiger exakt in ihre Nullpositionen.
Der Boden hat vom Hersteller leider nur einen schnöden Schraubdeckel bekommen. Nichts zu sehen von dem rhodinierten und finissierten Chronografenwerk. Schönrede hier: Understatement. Die Pontos S trägt den Pelz nach innen
.
Die Schließe, die das massive Stahlband zusammenhält, ist für mich auch immer wieder Gegenstand höchster Bewunderung. Die Liebe, mit der hier teils aus dem Vollen gefräst, teils in minutiöse Details investiert wurde finde ich immer wieder faszinierend. Die kleinteilige Tauchverlängerung, die verdeckten Bohrungen für die Feinverstellung, die Präzision, mit der alles ineinander greift zeigt, dass diese Uhr qualitativ in einer gehobenen Liga spielt.
Mein Fazit zu der Uhr: Die Pontos S ist mit weitem Abstand das Beste, was ich je am Arm hatte (geliebte Menschen schließe ich bei dieser Aussage ausdrücklich aus
). Die Qualitätsanmutung, die Ausstrahlung, das Design, die klare Form, die Farbakzente, der Tragekomfort – all das vereinigt sich hier in einer Uhr, die weit entfernt ist von allem was mir bisher bekannt war. Die Gangwerte liegen entsprechend auf höchstem Niveau. Bis jetzt konnte ich keine Abweichung von der Funkzeit feststellen.
Zum Abschluss hier noch einige technische Daten:
Schon sehr bald hatte ich eine recht präzise Vorstellung von meiner Traum-Uhr: So ziemlich genau ein Longines HydroConquest Chronograf: Phantastisch verarbeitet, klare Linien, hohe Qualität, klangvoller Name, etablierter Hersteller aus der Schweiz. Aber das war lediglich eine Träumerei, eine Utopie. Wer gibt schon vierstellige Beträge für eine Uhr aus? Ich jedenfalls brauchte das Geld für essenziellere Dinge wie Nahrung, Unterkunft und Mobilität.
Und wenn mal was übrig war, wurde es in bescheidene Uhren der Seiko/Orient/J.Springs-Klasse gesteckt, später ging‘s auch schon mal über fünfhundert Euro (Forumsuhr). Die waren auch alle sehr schön und zuverlässig – nur die ganz große Freude kam letztlich doch nicht auf. Die Distanz zur Traumuhr war einfach immer noch zu groß.
Glücklicherweise hat sich meine finanzielle Lage seither ein wenig gebessert und es bleibt öfter mal etwas mehr für die „hohe Kante“ über, aber natürlich bei Weitem nicht genug für die horologische Oberliga. Langer Rede kurzer Sinn: Letzte Woche war ich der Meinung, ausreichend Mittel für meine Traumuhr zusammengekratzt zu haben und ich setzte mich ernsthaft vor meinen PC und graste systematisch den Marktplatz des Uhrforums nach passenden Angeboten ab.
Einziger Haken: Die HydroConquest gefiel mir nach der langen Zeit gar nicht mehr so gut. Zu viele schöne Uhren habe ich seit meinen Anfängen im UFo sehen müssen, zu viele Informationen sind auf mich eingeprasselt, zu sehr hat sich mein Geschmack dadurch verändert.
Aber ich kämpfte mich tapfer weiter durch das Angebot, hier eine Longines, da eine Mido, dort eine Tissot betrachtet, den einen oder anderen Exoten links liegengelassen, bis ich schließlich das Angebot für eine Maurice Lacroix Pontos S öffnete. Ich wusste sofort: Das ist sie. Vom Design her genau mein Ding, eine schöne Größe, orange Akzente (ich liebe orange), ein Hersteller der für gehobene Qualität steht, ein modifiziertes Valjoux 7750 als Antrieb, ein massives Stahlband (ich hasse Leder- und Kautschukbänder) und ein sehr fairer, wenn auch nicht besonders moderater Preis (verglichen mit meinen Seikos).
Die Verhandlungen waren kurz und freundschaftlich. Am folgenden Tag holte ich meine Neuerwerbung am schönen Niederrhein persönlich ab. Seither trage ich sie mit Stolz und Freude. Sie passt wie ein bequemer Hausschuh, strahlt Qualität und Robustheit aus, überzeugt immer wieder mit schönen Details und stellt meine bisher angesammelten Zeitmesser leider ganz schön in den Schatten.
Da ist zunächst einmal das Gesicht der Uhr, ein relativ aufgeräumtes Chronografen-Zifferblatt mit 7750-typischer Anordnung der Subdials. Das einzige, was mich etwas stört, ist das Datum auf sechs Uhr, das in den Stundentotalisator hineingequetscht wurde. Aber es gelingt mir dennoch, mir auch dieses Feature als etwas Besonderes schönzureden.
Die gravierte Krone ist verschraubt und vereinigt die Funktionen Aufzug, Datums-Schnellverstellung und Einstellung der Uhrzeit in sich. Die beiden Drücker sind nicht verschraubt. Der obere mit dem orangen Ring hat noch eine Zusatzfunktion: Drückt man den Ring nieder, kann man durch Drehen die innenliegende Lünette verstellen. Beide Drücker funktionieren, auch wiederum 7750-typisch, knorpelig aber präzise. Die Rückstellung befördert die Zeiger exakt in ihre Nullpositionen.
Der Boden hat vom Hersteller leider nur einen schnöden Schraubdeckel bekommen. Nichts zu sehen von dem rhodinierten und finissierten Chronografenwerk. Schönrede hier: Understatement. Die Pontos S trägt den Pelz nach innen

Die Schließe, die das massive Stahlband zusammenhält, ist für mich auch immer wieder Gegenstand höchster Bewunderung. Die Liebe, mit der hier teils aus dem Vollen gefräst, teils in minutiöse Details investiert wurde finde ich immer wieder faszinierend. Die kleinteilige Tauchverlängerung, die verdeckten Bohrungen für die Feinverstellung, die Präzision, mit der alles ineinander greift zeigt, dass diese Uhr qualitativ in einer gehobenen Liga spielt.
Mein Fazit zu der Uhr: Die Pontos S ist mit weitem Abstand das Beste, was ich je am Arm hatte (geliebte Menschen schließe ich bei dieser Aussage ausdrücklich aus

Zum Abschluss hier noch einige technische Daten:
- Hersteller: Maurice Lacroix SA
- Modellbezeichnung: Pontos S Ref. PT6008-SS001-332
- Kaliber: ML112 (Grundlage Valjoux 7750)
- Frequenz: 28.800 A/h
- Funktionen: Stunde, Minute, Stoppsekunde aus der Mitte. Stoppminute auf 12h, Stoppstunde auf 6h, Sekunde auf 9h, Datum auf 6h.
- Durchmesser: 42mm o.K.
- Bandanstoß: 22mm
- Lug to Lug: 52mm
- Höhe: 14mm
- Mehrfach entspiegeltes Saphirglas
- Wasserdicht: 20bar / 200m
- Gangautonomie: 46 Std.
... und natürlich noch der obligatorische Schuss ins Dunkle:
Danke für Euer Interesse.
Gruß ausm Pott
Seikovnik