
sören123
Themenstarter
- Dabei seit
- 19.07.2018
- Beiträge
- 34
Liebe Forumsmitglieder,
die ruhigen Tage zwischen Weihnachten und Neujahr möchte ich nutzen, um die Vorstellung zu meiner Speedy zu verfassen. Die technischen Informationen zur aktuellen Speedmaster (Ref. 311.33.42.30.01.001) sind hier hinreichend bekannt und dürften schon oft genannt worden sein. Da ich Foren-Neuling bin, möchte ich die Vorstellung daher eher nutzen, um ein paar Worte zu mir und meinem Weg zur Moonwatch zu verlieren.
Zu meinem bisherigen Uhren-Bestand:
Casio Edifice im Chrono-Stil, erste Uhr als Jugendlicher
Junkers Quarz Fliegeruhr
Slow Watch: "Slow Jo"
Daniel Wellington 40mm
Also das Repertoire eines unbelesenen jungen Modeuhrenträgers mit Internetanschluss. Mein Wunsch nach einer "richtigen" Uhr im teureren Preissegment wurde aber tatsächlich durch die Daniel Wellington begründet, die mir meine Freundin schenkte. Man kann über das Preis-Leistungsverhältnis von DW vortrefflich streiten, für mich steht sie jedoch sinnbildlich für mein gewecktes Interesse an Armbanduhren. Fortan klebte ich stundenlang an den Forenbeiträgen im Uhrforum, einschlägigen YouTube-Kanälen und natürlich an den Schaufensterscheiben der Innenstädte. So sollte Ende 2017 mit der Seiko SARB033 meine erste mechanische Uhr an mein Handgelenk wandern.
Bereits früh war mir klar, dass einige Uhren auf jeden Fall einmal in meiner Schublade liegen sollten, darunter auch die Speedmaster Professional in der Hesalit-Version. Sie ist für mich unter anderem aus den folgenden vier Gründen eine sehr begehrenswerte Uhr:
Einerseits sollte es für mich zunächst eine Diver werden, und zwar die Omega Speedmaster 300M. Ich wollte eine Wasserdichte Uhr mit Saphirglas und Keramiklünette haben, die ich zum Schwimmen und Segeln tragen kann. Zudem sprachen finanzielle Erwägungen dafür: Die Seamaster Diver ist beim Konzi einfach noch einmal mind. 700 € günstiger als die Speedy und mein selbst gesetztes Budget betrug fixe 3500€. Die Speedy stellte für mich immer eine "will ich später mal haben"-Uhr dar.
Andererseits wollte ich meine erste "richtige" Uhr bei einem Konzessionär kaufen. Ich war mir sicher, den Kauf meiner ersten Luxusuhr niemals zu vergessen und dafür wollte ich das volle Drum und Dran - auch, weil ich durchaus bereit bin, die Beratung und einen Ansprechpartner vor Ort zu entlohnen.
Meine Besuche bei verschiedenen Konzessionären in der Hamburger Innenstadt waren jedoch sehr ernüchternd. Zum einen vermochte die Seamaster Diver 300M (nicht zuletzt aufgrund des Stahlarmbandes) nicht richtig zu "zünden". Zum anderen war ich von der persönlichen Betreuung und der Beratung in den Filialen nicht begeistert. Ich mag möglicherweise mit den jeweiligen Zeitpunkten bzw. Mitarbeitern Pech gehabt haben, aber ich hatte den Eindruck, dass man mir dort außer "steht Ihnen" nichts über die Uhren zu erzählen vermochte. Weiterhin reagierten einige Konzi-Mitarbeiter gar abweisend. Letzteres mag meinem jungen Alter (Mitte 20, werde oft jünger geschätzt) und meinem Outfit (mit Job ohne Kleiderordnung entsprechend locker) geschuldet gewesen sein. Ich sehe es jedoch auch nicht ein, mich für einen Uhrenkauf verkleiden zu müssen.
Ich haderte daraufhin ca. 1-2 Monate mit mir, meinen Prinzipien und der angestrebten Uhr (Dank gebührt auch meiner geduldigen Partnerin
). Eines Nachmittags saß ich im Zug, dachte wieder nach und ich landete in meinen Gedanken auf dem Chronext-Angebot zur aktuellen Hesalit-Speedy am Lederarmband. Ehe ich mich versah, tippte ich auf "Kaufen", trug meine Daten inkl. dem Wunsch nach persönlicher Abholung in Hamburg ein und tippte auf "Abschicken".
Was mich zu dieser Übersprungshandlung bewog? Ich hatte einfach Bock drauf.
Viele andere Menschen hätten diese Kaufentscheidung in meiner Lebenslage sicherlich nicht getroffen. Ich bin auch eigentlich kein Verfechter der "Lebe jeden Tag deines Lebens, als wäre es dein letzter"-Ideologie, aber ein bisschen was Wahres ist daran: Wenn du für ein Objekt deiner Begierde bereits genügend Geld zusammengespart hast, es permanent auf Bildern siehst und denkst "das will ich irgendwann einmal haben" - warum nicht einfach das "irgendwann" streichen? Möglicherweise gibt es kein "irgendwann" und auch wenn doch, kann man sich von heute bis "irgendwann" ja bestens an einer Speedmaster erfreuen. Zudem lag die Speedmaster beim Grauhändler innerhalb meines selbst gesetzten Budgets, wenngleich sie immer noch deutlich teurer als die Seamaster war.
Der Gedanke, dass es eine Diver und nicht die Speedy werden sollte, war also passé und das zweite Vorurteil: Pro Konzi und persönliche Beziehung - contra unpersönliches, anonymes Internetgeschäft sollte auch noch aufgelöst werden.
Dass ich es bei meiner persönlichen Abholung in Hamburg mit dem Verkäufer Niklas Burschberg nicht mit irgendeinem x-beliebigen Typen zu tun hatte, der mir lediglich mein Geld abnimmt, die Uhr übergibt und eine Unterschrift einholt, sondern mit einem echten Uhrenliebhaber, wurde schnell klar. Das Patek Philippe-Logo-Tattoo auf dem linken Handgelenk, am rechten eine goldene Vintage Omega und am Hals eine Uhrmacherlupe sind jedenfalls ein Statement für sich.
So ging es in sein Büro, wo die Übergabe von Geld und Uhr eher einen Zeitraum von fünf Minuten einnahm - den Rest haben wir nämlich vortrefflich über verschiedene Uhrenmarken, Messen, Modelle, Preise und Trends philosophiert. Niklas - wir waren inzwischen per du - ist selbst passionierter Sammler, gelernter Uhrmacher und hat ein unglaublich umfangreiches Wissen über Uhren. Danke an dieser Stelle für dieses unerwartet schöne Kauferlebnis über den Dächern Hamburgs.
Eine Frage stellte er mir noch, auf die ich gerne eingehen möchte: Warum das Lederband?
Relativ einfache Antwort: Das Metallarmband gefällt mir nicht. Ich habe ein ziemlich schmales Handgelenk, mag Lederbänder schlichtweg einfach lieber und sehe nicht ein, weshalb ich die ca. 400 € Aufpreis fürs Stahlarmband beim Grauhändler für etwas bezahlen soll, was man nicht will, nur weil es "vernünftiger" erscheint. Ein Vernunftkauf ist die Uhr ja ohnehin nicht. Da ich mir ganz sicher bin, diese Uhr auch langfristig behalten zu wollen, war auch der spätere Wiederverkaufswert kein Argument für mich. Zugegebenermaßen bin ich mit dem mitgelieferten Omega-Lederband nicht so richtig warmgeworden und habe es hier im Forum verkauft. Für den Erlös habe ich ein maßangefertigtes Lederband passend für die Omega-Schließe und mein Handgelenk in Auftrag gegeben, welches ich bei Interesse und Gelegenheit nochmal hier zeigen kann, wenn es angekommen ist.
Hinsichtlich der Bilder müsst Ihr daher vorerst mit dem Natoband Vorlieb nehmen. Ich hoffe, sie gefallen euch trotzdem, ich habe mir jedenfalls viel Mühe gegeben:
die ruhigen Tage zwischen Weihnachten und Neujahr möchte ich nutzen, um die Vorstellung zu meiner Speedy zu verfassen. Die technischen Informationen zur aktuellen Speedmaster (Ref. 311.33.42.30.01.001) sind hier hinreichend bekannt und dürften schon oft genannt worden sein. Da ich Foren-Neuling bin, möchte ich die Vorstellung daher eher nutzen, um ein paar Worte zu mir und meinem Weg zur Moonwatch zu verlieren.
Zu meinem bisherigen Uhren-Bestand:
Casio Edifice im Chrono-Stil, erste Uhr als Jugendlicher
Junkers Quarz Fliegeruhr
Slow Watch: "Slow Jo"
Daniel Wellington 40mm
Also das Repertoire eines unbelesenen jungen Modeuhrenträgers mit Internetanschluss. Mein Wunsch nach einer "richtigen" Uhr im teureren Preissegment wurde aber tatsächlich durch die Daniel Wellington begründet, die mir meine Freundin schenkte. Man kann über das Preis-Leistungsverhältnis von DW vortrefflich streiten, für mich steht sie jedoch sinnbildlich für mein gewecktes Interesse an Armbanduhren. Fortan klebte ich stundenlang an den Forenbeiträgen im Uhrforum, einschlägigen YouTube-Kanälen und natürlich an den Schaufensterscheiben der Innenstädte. So sollte Ende 2017 mit der Seiko SARB033 meine erste mechanische Uhr an mein Handgelenk wandern.
Bereits früh war mir klar, dass einige Uhren auf jeden Fall einmal in meiner Schublade liegen sollten, darunter auch die Speedmaster Professional in der Hesalit-Version. Sie ist für mich unter anderem aus den folgenden vier Gründen eine sehr begehrenswerte Uhr:
- Geschichte
Zur Geschichte dieses Modells brauche ich eigentlich gar nicht so viele Worte zu verlieren. Sexyer als Raumfahrt geht es einfach kaum.
- Kombinierbarkeit
Die Uhr ist unglaublich wandelbar. Ich habe selten eine Uhr gesehen, die an so unglaublich vielen verschiedenen Bändern und Outfits zwar komplett unterschiedlich aussieht, aber stets eine gute Figur macht. Ob Kroko, Textil, Stahl (dazu später mehr) oder am Leder im abgerockten Vintage-Stil: Die Speedmaster rockt einfach.
- Design
Das Gehäuse besticht durch viele Interessante Details, an denen das Auge kleben bleibt. Sei es die Tachymetre-Lünette, die sich beim Blick von der Seite emporhebt. Seien es die im Gehäuse "versenkten" Drücker und Krone. Seien es die sich windenden polierten Flanken im Kontrast zu den angrenzenden, matt gebürsteten Flächen. Wo ich sie mir gerade wieder ansehe, fällt mir mal wieder auf, auf welch geniale weise das gewölbte, warm wirkende Plexiglas das Ziffernblatt beim seitlichen Blick verzerrt (siehe Bilder).
- Understatement
Auch wenn es natürlich schlichtere Uhren gibt: Die Uhr trägt für mich überhaupt nicht dick auf, verschwindet super unter der Hemdmanschette und wird viel seltener wiedererkannt als z.B. gängige Diver. Wer sich nicht für Uhren interessiert, erkennt das Modell - insbesondere wenn es am Lederband getragen wird - bei einem schnellen Blick in der Regel nicht unbedingt. Nicht falsch verstehen: Z.B. Die Rolex Submariner, wohl das Modell mit dem höchsten Wiedererkennungswert, ist eine unglaublich begehrenswerte Uhr, die ich auf jeden Fall irgendwann einmal besitzen möchte. Dennoch finde ich es irgendwie auch charmant, ein bisschen mehr unter dem Radar zu fliegen.
Einerseits sollte es für mich zunächst eine Diver werden, und zwar die Omega Speedmaster 300M. Ich wollte eine Wasserdichte Uhr mit Saphirglas und Keramiklünette haben, die ich zum Schwimmen und Segeln tragen kann. Zudem sprachen finanzielle Erwägungen dafür: Die Seamaster Diver ist beim Konzi einfach noch einmal mind. 700 € günstiger als die Speedy und mein selbst gesetztes Budget betrug fixe 3500€. Die Speedy stellte für mich immer eine "will ich später mal haben"-Uhr dar.
Andererseits wollte ich meine erste "richtige" Uhr bei einem Konzessionär kaufen. Ich war mir sicher, den Kauf meiner ersten Luxusuhr niemals zu vergessen und dafür wollte ich das volle Drum und Dran - auch, weil ich durchaus bereit bin, die Beratung und einen Ansprechpartner vor Ort zu entlohnen.
Meine Besuche bei verschiedenen Konzessionären in der Hamburger Innenstadt waren jedoch sehr ernüchternd. Zum einen vermochte die Seamaster Diver 300M (nicht zuletzt aufgrund des Stahlarmbandes) nicht richtig zu "zünden". Zum anderen war ich von der persönlichen Betreuung und der Beratung in den Filialen nicht begeistert. Ich mag möglicherweise mit den jeweiligen Zeitpunkten bzw. Mitarbeitern Pech gehabt haben, aber ich hatte den Eindruck, dass man mir dort außer "steht Ihnen" nichts über die Uhren zu erzählen vermochte. Weiterhin reagierten einige Konzi-Mitarbeiter gar abweisend. Letzteres mag meinem jungen Alter (Mitte 20, werde oft jünger geschätzt) und meinem Outfit (mit Job ohne Kleiderordnung entsprechend locker) geschuldet gewesen sein. Ich sehe es jedoch auch nicht ein, mich für einen Uhrenkauf verkleiden zu müssen.
Ich haderte daraufhin ca. 1-2 Monate mit mir, meinen Prinzipien und der angestrebten Uhr (Dank gebührt auch meiner geduldigen Partnerin

Was mich zu dieser Übersprungshandlung bewog? Ich hatte einfach Bock drauf.
Viele andere Menschen hätten diese Kaufentscheidung in meiner Lebenslage sicherlich nicht getroffen. Ich bin auch eigentlich kein Verfechter der "Lebe jeden Tag deines Lebens, als wäre es dein letzter"-Ideologie, aber ein bisschen was Wahres ist daran: Wenn du für ein Objekt deiner Begierde bereits genügend Geld zusammengespart hast, es permanent auf Bildern siehst und denkst "das will ich irgendwann einmal haben" - warum nicht einfach das "irgendwann" streichen? Möglicherweise gibt es kein "irgendwann" und auch wenn doch, kann man sich von heute bis "irgendwann" ja bestens an einer Speedmaster erfreuen. Zudem lag die Speedmaster beim Grauhändler innerhalb meines selbst gesetzten Budgets, wenngleich sie immer noch deutlich teurer als die Seamaster war.
Der Gedanke, dass es eine Diver und nicht die Speedy werden sollte, war also passé und das zweite Vorurteil: Pro Konzi und persönliche Beziehung - contra unpersönliches, anonymes Internetgeschäft sollte auch noch aufgelöst werden.
Dass ich es bei meiner persönlichen Abholung in Hamburg mit dem Verkäufer Niklas Burschberg nicht mit irgendeinem x-beliebigen Typen zu tun hatte, der mir lediglich mein Geld abnimmt, die Uhr übergibt und eine Unterschrift einholt, sondern mit einem echten Uhrenliebhaber, wurde schnell klar. Das Patek Philippe-Logo-Tattoo auf dem linken Handgelenk, am rechten eine goldene Vintage Omega und am Hals eine Uhrmacherlupe sind jedenfalls ein Statement für sich.
So ging es in sein Büro, wo die Übergabe von Geld und Uhr eher einen Zeitraum von fünf Minuten einnahm - den Rest haben wir nämlich vortrefflich über verschiedene Uhrenmarken, Messen, Modelle, Preise und Trends philosophiert. Niklas - wir waren inzwischen per du - ist selbst passionierter Sammler, gelernter Uhrmacher und hat ein unglaublich umfangreiches Wissen über Uhren. Danke an dieser Stelle für dieses unerwartet schöne Kauferlebnis über den Dächern Hamburgs.
Eine Frage stellte er mir noch, auf die ich gerne eingehen möchte: Warum das Lederband?
Relativ einfache Antwort: Das Metallarmband gefällt mir nicht. Ich habe ein ziemlich schmales Handgelenk, mag Lederbänder schlichtweg einfach lieber und sehe nicht ein, weshalb ich die ca. 400 € Aufpreis fürs Stahlarmband beim Grauhändler für etwas bezahlen soll, was man nicht will, nur weil es "vernünftiger" erscheint. Ein Vernunftkauf ist die Uhr ja ohnehin nicht. Da ich mir ganz sicher bin, diese Uhr auch langfristig behalten zu wollen, war auch der spätere Wiederverkaufswert kein Argument für mich. Zugegebenermaßen bin ich mit dem mitgelieferten Omega-Lederband nicht so richtig warmgeworden und habe es hier im Forum verkauft. Für den Erlös habe ich ein maßangefertigtes Lederband passend für die Omega-Schließe und mein Handgelenk in Auftrag gegeben, welches ich bei Interesse und Gelegenheit nochmal hier zeigen kann, wenn es angekommen ist.
Hinsichtlich der Bilder müsst Ihr daher vorerst mit dem Natoband Vorlieb nehmen. Ich hoffe, sie gefallen euch trotzdem, ich habe mir jedenfalls viel Mühe gegeben:
Zuletzt bearbeitet: