NZZ Interview mit Thierry Stern zur Einstellung der Nautilus 5711

Diskutiere NZZ Interview mit Thierry Stern zur Einstellung der Nautilus 5711 im Uhrencafé Forum im Bereich Uhren-Forum; Auf Monochrome-Watches findet sich eine Zusammenfassung des sehr interessanten Interviews mit dem PP-Chef von letztem Donnerstag (wer ein NZZ-Abo...
  • NZZ Interview mit Thierry Stern zur Einstellung der Nautilus 5711 Beitrag #1
Brambilla

Brambilla

Themenstarter
Dabei seit
23.03.2014
Beiträge
9.442
Ort
Schweiz
Auf Monochrome-Watches findet sich eine Zusammenfassung des sehr interessanten Interviews mit dem PP-Chef von letztem Donnerstag (wer ein NZZ-Abo hat, findet im Artikel von Monochrome auch den Link zum Interview).

Must Read - Thierry Stern On Why Stopping Patek Philippe Nautilus 5711

Das Gespräch lässt tief blicken in die Welt der Luxusuhren. Als Hauptgrund für den Produktionsstop der Stahl-Nautilus sagt Stern, dass nicht eine Uhr im Sortiment haben wolle, die 50 % der Kollektion ausmacht. Zudem habe er eine Verantwortung gegenüber den Kunden, dass die Uhren ihren wert behalten, weshalb die "Seltenheit" der Schlüsselfaktor sei. Selbstverständlich würden nicht alle auf den Wartelisten bedient werden. Zudem machte Stern Andeutungen für einen "Nachfolger" der Stahl-Nautilus.
 
  • NZZ Interview mit Thierry Stern zur Einstellung der Nautilus 5711 Beitrag #2
Vincent_Rock

Vincent_Rock

Dabei seit
16.05.2015
Beiträge
6.564
Nummer bestätigt
"Als Hauptgrund für den Produktionsstop der Stahl-Nautilus sagt Stern, dass nicht eine Uhr im Sortiment haben wolle, die 50 % der Kollektion ausmacht" und deshalb stellen sie das Stahlmodell ein und bringen sowohl eine Titan- als auch eine WG Variante raus. :lol:
Oh, und eine Abschieds-Variante in Stahl.
 
  • NZZ Interview mit Thierry Stern zur Einstellung der Nautilus 5711 Beitrag #3
Spitfire73

Spitfire73

Dabei seit
04.08.2009
Beiträge
26.355
Ort
Bayern
Ist halt als Unternehmer sicher schwierig, die Balance zu finden zwischen ungewollter Abhängigkeit/ Reduziertwerden auf ein einziges gehyptes Modell und dem daraus resultierenden wirtschaftlichem Erfolg, den ein Unternehmen aber zum Leben braucht. Denn mit Sicherheit hat das Stahlmodell kräftig mitgeholfen, den ein oder anderen Ladenhüter in der Restkollektion abverkauft zu bekommen.

Andererseits wird Herr Stern solche Intimitäten nicht ohne Hintergedanken verbreiten sondern um auf die Vorstellung des Nachfolgers einzustimmen. Dass er sich seinen Kunden verpflichtet fühlt, ehrt ihn ja.

Gruß
Helmut
 
Zuletzt bearbeitet:
  • NZZ Interview mit Thierry Stern zur Einstellung der Nautilus 5711 Beitrag #4
G

Gast100329

Gast
Eigentlich schon unglaublich was hier passiert: ein Produkt, das sich sehr gut verkauft, wird eingestellt, gerade weil es sich so gut verkauft.
 
  • NZZ Interview mit Thierry Stern zur Einstellung der Nautilus 5711 Beitrag #5
CFG

CFG

Dabei seit
09.02.2019
Beiträge
10.059
Vielleicht hat er sich Anteile am Graumarkt geholt.
 
  • NZZ Interview mit Thierry Stern zur Einstellung der Nautilus 5711 Beitrag #6
Mondjäger

Mondjäger

Dabei seit
21.11.2015
Beiträge
913
heißt es nun, dass 50% der Käufer aussteigen werden?
 
  • NZZ Interview mit Thierry Stern zur Einstellung der Nautilus 5711 Beitrag #7
Brambilla

Brambilla

Themenstarter
Dabei seit
23.03.2014
Beiträge
9.442
Ort
Schweiz
Eigentlich schon unglaublich was hier passiert: ein Produkt, das sich sehr gut verkauft, wird eingestellt, gerade weil es sich so gut verkauft.

Genau das ist die Kernaussage von Stern. Und dazu hat er auch einen kleinen Seitenhieb auf die AP Royal Oak gemacht. Er findet die AP RO "eine tolle Uhr", sagt aber "...ab einem gewissen Punkt wird es gefährlich, wenn ein Modell zu dominant wird. Der Geschmack (....) kann sich plötzlich ändern, und dann hat man keine Alternativen anzubieten. Das will ich bei Patek unbedingt verhindern."

Wenn man sich die Mühen von AP mit der Code 11.59 anschaut, dann erkennt man, wie schwierig es für die Bog Boys der Szene ist, die durch die ikonischen Modellreihen ausgetretenen Pfade zu verlassen. Wobei ich bei Patek das "Rolex-Syndrom" erkenne; die können eigentlich in Stahl machen, was sie wollen, der Markt nimmt das begierig auf.
 
  • NZZ Interview mit Thierry Stern zur Einstellung der Nautilus 5711 Beitrag #8
mannberlin

mannberlin

Dabei seit
29.06.2013
Beiträge
2.352
Ich halte es erstmal für Marketing... Bestimmt kommt ein Nachfolger, bei dem dann irgendwas im Werk anders wird und ein Zeiger 0,4 mm schmaler und die Indices um, 2% verdickt, wird dann als neues Modell gefeiert... siehe Speedmaster..

duck und weg
 
  • NZZ Interview mit Thierry Stern zur Einstellung der Nautilus 5711 Beitrag #9
Mondjäger

Mondjäger

Dabei seit
21.11.2015
Beiträge
913
der Preis steigt gleich um 100% wenn fertig gelesen.
 
  • NZZ Interview mit Thierry Stern zur Einstellung der Nautilus 5711 Beitrag #10
uwe733

uwe733

Dabei seit
30.09.2018
Beiträge
726
um auf die Vorstellung des Nachfolgers einzustimmen
Ich denke auch, dass es sich hierbei vor allem um eine Marketingmaßnahme handelt, um eine Nachfrage nach einer Nachfolger(kollektion?) zu erzeugen. Nicht dumm und nachvollziehbar.

Viele Grüße, Uwe
 
  • NZZ Interview mit Thierry Stern zur Einstellung der Nautilus 5711 Beitrag #11
ETA2824

ETA2824

Gesperrt
Dabei seit
04.11.2018
Beiträge
11.139
Ort
En Suisse
Eigentlich schon unglaublich was hier passiert: ein Produkt, das sich sehr gut verkauft, wird eingestellt, gerade weil es sich so gut verkauft.
Die wirtschaftliche Logik im Luxus-Segment ist halt komplett anders als im allgemeinen Konsumgüterbereich.
Sogar ganz anders als im Premium-Bereich.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • NZZ Interview mit Thierry Stern zur Einstellung der Nautilus 5711 Beitrag #13
navitimer11

navitimer11

Dabei seit
15.06.2008
Beiträge
2.080
Ort
NRW
Das Gespräch lässt tief blicken in die Welt der Luxusuhren. Als Hauptgrund für den Produktionsstop der Stahl-Nautilus sagt Stern, dass nicht eine Uhr im Sortiment haben wolle, die 50 % der Kollektion ausmacht. Zudem habe er eine Verantwortung gegenüber den Kunden, dass die Uhren ihren wert behalten, weshalb die "Seltenheit" der Schlüsselfaktor sei. Selbstverständlich würden nicht alle auf den Wartelisten bedient werden. Zudem machte Stern Andeutungen für einen "Nachfolger" der Stahl-Nautilus.
Genau so gut hätte er sagen können: "Wir wollen künftig noch weniger, dafür aber noch reicheres Klientel als Kunden, um zu zeigen, wo wir uns mit der Marke PP positioniert sehen wollen. Unsere Käufer sind unser Image. Man stelle sich nur einmal vor, der Vorstand eines Milliardenkonzernes würde feststellen, dass einer seiner eigenen Angestellten eine PP trägt. Der würde doch nie mehr eine PP kaufen"

..... er hat es einfach nur etwas freundlicher umschrieben, läuft im Kern aber auf das selbe hinaus :-(
 
  • NZZ Interview mit Thierry Stern zur Einstellung der Nautilus 5711 Beitrag #14
Spitfire73

Spitfire73

Dabei seit
04.08.2009
Beiträge
26.355
Ort
Bayern
Das kann ich so eigentlich nicht herauslesen. Die Überlegungen von Herrn Stern sind doch recht nachvollziehbar. Natürlich möchte er das Standing der Marke wahren und Geld verdienen aber sich dazu eben nicht einem einzigen Stahlmodell ausliefern. Der Stahluhrenhype ist ihm ganz offensichtlich unheimlich. Und recht hat er damit. Vermutlich weil er nicht von Quartal zu Quartal denkt.

Gruß
Helmut
 
  • NZZ Interview mit Thierry Stern zur Einstellung der Nautilus 5711 Beitrag #15
JohnnyM

JohnnyM

Dabei seit
01.10.2018
Beiträge
886
Ort
Baden-Württemberg
Andererseits muss man sagen,
dass heutzutage viele Uhrenmarken ein einziges Zugpferd haben und nur deshalb mit vielen anderen Modellen weiterhin am Markt bestehen bleiben.
Ich denke es ist auch nötig, bei der immer größer werdenden Vielfalt (vorallem durch Microbrands und Modemarken), ein Aushängeschild zu haben,
das die Kunden anlockt.

Das war ja auch teilweise schon früher der Fall:
Omega (Speedmaster mit seinen vielen Abwandlungen)
Eterna (Kontiki-Reihe)
Fortis (Official Cosmonauts)
Rado (Golden Horse)
...

Aber klar, wirtschaftlich und Lagerhaltungsmäßig gesehen wäre es schon schön, wenn jedes Produkt gleich gut verkauft wird.
Die Uhren sind halt eben nicht mit Kleidung oder Automobilen zu vergleichen. Bei Uhren kommt es noch stärker auf ein gelungenes und zeitgemäßes Design an.
Bei Automobilen kann man immerhin noch unterschiedliche Gesellschaftsgruppen ansprechen (innerhalb eines Unternehmens): SUV, Kleinwagen, Transporter, LKW,...
Da kann man bei Uhren nicht mehr viel differenzieren. Angezogen wird, was gefällt und was leistbar ist. Nicht jeder Mensch braucht Diver, Dresser und Daily Rocker.
Überhaupt benötigt (fast) niemand mehr eine Armbanduhr.
 
  • NZZ Interview mit Thierry Stern zur Einstellung der Nautilus 5711 Beitrag #16
ronhan

ronhan

Dabei seit
07.06.2011
Beiträge
2.138
Ort
Nordöstliches Niederösterreich
So ein Pech aber auch mit der Einstellung des Modells.

Gerade als ich als Neukunde beim nächsten Patek-Konzi vorbeischauen und fragen wollte, ober nicht eine 5711 aus seinem Lager holen könnte.

Die hätte ich dann auch zum Listenpreis genommen.
 
  • NZZ Interview mit Thierry Stern zur Einstellung der Nautilus 5711 Beitrag #17
Vincent_Rock

Vincent_Rock

Dabei seit
16.05.2015
Beiträge
6.564
Nummer bestätigt
Ich denke auch, dass es sich hierbei vor allem um eine Marketingmaßnahme handelt, um eine Nachfrage nach einer Nachfolger(kollektion?) zu erzeugen. Nicht dumm und nachvollziehbar.

Viele Grüße, Uwe

Eben. Angebliche Leaks zu einer 6711 gibt es ja schon. Und da wird nochmal ein ordentliche Aufschlag kommen.
Wenn die Leute äh.... sagen wir... bereit dazu sind derartige Aufschläge für graue und gebrauchte zu zahlen macht es ja Sinn das aktuelle Modell abzukündigen und ein neues zum höheren Preis anzubieten. Würde ich auch so machen.
 
  • NZZ Interview mit Thierry Stern zur Einstellung der Nautilus 5711 Beitrag #18
Lemonbaby

Lemonbaby

Dabei seit
22.08.2008
Beiträge
3.284
Eigentlich schon unglaublich was hier passiert: ein Produkt, das sich sehr gut verkauft, wird eingestellt, gerade weil es sich so gut verkauft.
Wir reden aber nicht von einer Playstation. Die Produktionskapazitäte von PP sind begrenzt und extrem "überbucht". Absolut klare Schlussfolgerung: bei konstanten Stückzahlen den Durchschnittspreis erhöhen. Dazu kann man im Vorbeigehen die Wahrnehmung der Marke korrigieren, um nicht in eine ähnliche Sackgasse wie AP zu laufen. Man WILL nicht die "Nautilus-Company" sein.
 
  • NZZ Interview mit Thierry Stern zur Einstellung der Nautilus 5711 Beitrag #19
MilWatch

MilWatch

Dabei seit
20.06.2013
Beiträge
522
Eben. Angebliche Leaks zu einer 6711 gibt es ja schon. Und da wird nochmal ein ordentliche Aufschlag kommen.
Wenn die Leute äh.... sagen wir... bereit dazu sind derartige Aufschläge für graue und gebrauchte zu zahlen macht es ja Sinn das aktuelle Modell abzukündigen und ein neues zum höheren Preis anzubieten. Würde ich auch so machen.

Das ist auch meine Überzeugung. Eine Einstellung um das Modell exklusiv zu halten – so ein Quatsch, exklusiv ist es auch so. Die Einstellung, verbunden mit einer sich anschließenden, wahrscheinlich ganz ähnlichen Neuauflage, dient vornehmlich als elegante, da durch den pro-forma-Modellwechsel kaschierte, Preiserhöhung, um den sich aus der erheblichen Differenz zwischen Listen- und Marktpreis ergebenden monetären Rahm des Wiederverkäufermarktes ein gutes Stück weit selbst abzuschöpfen. Rolex hat sich das zuletzt nicht getraut, was ich interessant fand, aber auch verstehe, im Volumensegment muss man da sehr vorsichtig sein, gilt doch bei der imagewahrenden Preisgestaltung im Luxusbereich das Motto: Vorwärs immer, rückwärts nimmer. Bei Patek klafft die ein gutes Stück weit selbst gesteuerte Angebotslücke nun aber so weit, dass man, zumal bei den geringeren Stückzahlen und dazu im krisenfesten Uberluxury-Bereich, mutiger zu Werke geht. Interessante Zeiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • NZZ Interview mit Thierry Stern zur Einstellung der Nautilus 5711 Beitrag #20
navitimer11

navitimer11

Dabei seit
15.06.2008
Beiträge
2.080
Ort
NRW
Der Stahluhrenhype ist ihm ganz offensichtlich unheimlich.

Gruß
Helmut
Aber ist genau dieser "Hype" denn letztendlich nicht gerade darin begründet, dass Stahluhren von Natur aus günstiger sind als Gold oder Platin? Will sagen: Wer sich ein bestimmtes PP-Modell in Edelstahl bisher vielleicht noch "gerade mal so" zusammensparen konnte, wird nun möglicherweise an der Edelmetall-Hürde scheitern (von irgendwelchen auch in Stahl ohnehin schon nahezu unbezahlbaren Referenzen mal abgesehen)
 
Thema:

NZZ Interview mit Thierry Stern zur Einstellung der Nautilus 5711

Oben