
chmoses
Themenstarter
Hallo Leute,
eine Vorstellung in schwierigen Zeiten. Ich befand mich als ich den Bestellknopf gedrückt hatte unter Quarantäne, da ich Kontakt zu Leuten aus einem Risikogebiet hatte.
Was macht man also, wenn man so viel zuhause ist? Genau, man surft im Netz und sieht sich Uhren an. Es war sowieso eine Anschaffung geplant, zwar eher für Mai, aber gut, irgendwie muss man sich ja für das Einhalten der behördlichen Vorgaben belohnen.
Meiner Frau habe ich vor einiger Zeit mal eine Certina mit Stahllünette gekauft, diese hier:
Seitdem lässt mich das nicht mehr los. Mal mehr, mal weniger schiele ich also, auf Uhren mit Stahllünette. Die Suchparameter waren somit klar. Es gibt diesbezüglich ja inzwischen einige Modelle. Hängengeblieben bin ich dann bei Breitling. Das war für mich auch erstaunlich, da ich bisher immer wenig mit der Marke anfangen konnte. Bis auf die enttäuschende Anprobe einer SOH (hat mir am Handgelenk gar nicht gefallen), hatte ich bisher wenig Berührungspunkte. Zur Wahl standen Avenger Gmt, oder Colt, bei der aber eher die Vorgänger-Modelle, die aktuellen sind mir ein bisschen zu steril.
Ich bedanke mich an dieser Stelle mal bei Helmut, der mir unter die Arme gegriffen hat, da ich beim Thema Breitling wenig Ahnung hatte.
Nach einigen Internet-Recherchen war mir schnell klar, dass es wohl eine ältere Colt wird (passende Größe mit 41 mm, 500 m Wasserdichte, das Professional 3 Armand, ein aufgesetztes Logo usw.). Ich musste ein bisschen rumsuchen, bin aber dann doch fündig geworden.
Der Bestellprozess über Chrono24 war dann aber etwas kompliziert. Ich hatte für zwei Modelle einen Preisvorschlag abgegeben, mich dann aber hauptsächlich auf eine konzentriert. Der wurde auch angenommen, mir aber später wieder mitgeteilt, dass die Uhr schon weg ist und der Vorschlag storniert wird. Ich konnte nach einigen Erklärungsversuchen, dem Verkäufer klar machen, dass das die andere ist und „meine“ ja noch immer für mich reserviert ist. Letztendlich musste mir der Verkäufer auch zustimmen. Dann hieß es warten, bis der Paketzusteller klingelt und darin bin ich wirklich nicht gut und relativ ungeduldig.
Obwohl Breitling eine der bekanntesten Marken überhaupt sein dürfte, war ich relativ blank was Historie usw. anbelangt. Vielleicht geht es einigen ähnlich daher ein paar Quick-Facts:
Gegründet 1884 von Leon Breitling in Saint Imier im Berner Jura
1892 nach La Chaux de Fonds verlegt
1934 wurde der erste Chrono mit zwei unabhängigen Chronographen Drückern von Breitling lanciert
1942 veröffentlichte Breitling das Modell Chronomat, einen Chronographen mit Rechenschieber und Handaufzug
-1952 Navitimer ein Fliegerchronograph mit komplexer Lünette z.B. für Berechnung des Treibstoffverbrauchs, Steig- oder Sinkflugraten usw.
1958 kam die Superocean und somit die erste Taucher Uhr auf den Markt
1979 Willy Breitling verkauft die Namensrechte an Ernest Schneider
1982 Umzug der Fertigung nach Grenchen
1984 lancierte Breitling die neue Chronomat unter Mitwirkung der italienischen Kunstflugstaffel Frecce Tricolori
1999 alle mechanischen Uhrwerke werden COSC zertifiziert und ab 2001 auch alle elektronischen
2002 die mechanischen Uhren kehren nach La Chaux de Fonds zurück
2009 zum 125-jährigen Firmenjubiläum wird das Inhouse Chronographen-Kaliber B01 vorgestellt
2017 die britische CVC Capital Partners übernimmt 80% der Anteile und 2018 auch die restlichen 20% von der Familie Schneider
2017 George Kern, bis dahin Uhren-Chef der Richemont Gruppe, übernimmt Breitling als CEO und ist auch an der Firma beteiligt
So jetzt ist die kurze Geschichtsstunde aber auch wieder beendet. Ich habe also gespannt auf UPS gewartet. Bei einer gebrauchten Uhr aus 2012 ist man ja immer gespannt ob sie der Beschreibung tatsächlich auch entspricht und vernünftig läuft.
Als es dann soweit war, war ich baff. Die sieht aus wie neu. Überhaupt, die Verarbeitung der Uhr ist grandios.
Aber der Reihe nach.
Die Colt wurde in einer sehr schweren und hochwertigen, wohl nagelneuen Box geliefert. Super finde ich in diesem Zusammenhang, dass Breitling auch gleich das Reiseetui mitliefert, da könnten sich einige andere Hersteller was abschneiden.
So jetzt endlich zur Uhr.
Die Lünette ist recht aufwendig und super sauber verarbeitet und hat so gut wie kein Spiel und rastet absolut exakt. Das Band ist ebenfalls erste Sahne, leicht Abstriche gibt es, wie so oft bei der Schließe.
Trotzdem wirkt sie deutlich wertiger als beispielsweise bei meiner TH Gmt (die mich inzw. wieder verlassen hat). Auf dem Zifferblatt ist ein bisschen mehr los, als das gemeinhin bei Divern der Fall ist, aber gerade deswegen gefällt sie mir so gut. Die Zeiger haben die optimale Länge und sind eher unauffällig, lediglich der Sekundenzeiger sticht etwas hervor. Die Entspiegelung ist perfekt, bei der Draufsicht kann man das Glas nur erahnen. Sowas kannte ich bisher nur von einer Zenith, die ich leider auch ziehen ließ. Überhaupt finde ich es schon erstaunlich, was man damals (dieses Modell wurde glaube ich 2009 vorgestellt) für etwa 2k € noch bekommen hat. Meine ist wohl aus 2012 und dürfte somit eine der letzten Modelle mit dieser Referenz sein.
So jetzt noch ein paar Fotos (so gut mir das eben gelingt, ich hab da nicht das richtige Equipment).
Noch ein par technische Daten:
Uhrwerk: Breitling Kaliber 17 (ETA 2824-2) COSC- zertifiziert (nach aktueller Beobachtung +6 Sekunden in 4 Tagen)
Referenznummer: A17380
Gangreserve: 42h
Schwingungen: 28800A/h
Gehäusematerial: Edelstahl
Glas: Saphirglas (beidseitig entspiegelt)
Durchmesser: 41 mm ohne Krone gemessen
Höhe: 12,4 mm
Ich freue mich, wenn hier jemand reinschaut und einen Kommentar da lässt.
eine Vorstellung in schwierigen Zeiten. Ich befand mich als ich den Bestellknopf gedrückt hatte unter Quarantäne, da ich Kontakt zu Leuten aus einem Risikogebiet hatte.
Was macht man also, wenn man so viel zuhause ist? Genau, man surft im Netz und sieht sich Uhren an. Es war sowieso eine Anschaffung geplant, zwar eher für Mai, aber gut, irgendwie muss man sich ja für das Einhalten der behördlichen Vorgaben belohnen.
Meiner Frau habe ich vor einiger Zeit mal eine Certina mit Stahllünette gekauft, diese hier:
Seitdem lässt mich das nicht mehr los. Mal mehr, mal weniger schiele ich also, auf Uhren mit Stahllünette. Die Suchparameter waren somit klar. Es gibt diesbezüglich ja inzwischen einige Modelle. Hängengeblieben bin ich dann bei Breitling. Das war für mich auch erstaunlich, da ich bisher immer wenig mit der Marke anfangen konnte. Bis auf die enttäuschende Anprobe einer SOH (hat mir am Handgelenk gar nicht gefallen), hatte ich bisher wenig Berührungspunkte. Zur Wahl standen Avenger Gmt, oder Colt, bei der aber eher die Vorgänger-Modelle, die aktuellen sind mir ein bisschen zu steril.
Ich bedanke mich an dieser Stelle mal bei Helmut, der mir unter die Arme gegriffen hat, da ich beim Thema Breitling wenig Ahnung hatte.
Nach einigen Internet-Recherchen war mir schnell klar, dass es wohl eine ältere Colt wird (passende Größe mit 41 mm, 500 m Wasserdichte, das Professional 3 Armand, ein aufgesetztes Logo usw.). Ich musste ein bisschen rumsuchen, bin aber dann doch fündig geworden.
Der Bestellprozess über Chrono24 war dann aber etwas kompliziert. Ich hatte für zwei Modelle einen Preisvorschlag abgegeben, mich dann aber hauptsächlich auf eine konzentriert. Der wurde auch angenommen, mir aber später wieder mitgeteilt, dass die Uhr schon weg ist und der Vorschlag storniert wird. Ich konnte nach einigen Erklärungsversuchen, dem Verkäufer klar machen, dass das die andere ist und „meine“ ja noch immer für mich reserviert ist. Letztendlich musste mir der Verkäufer auch zustimmen. Dann hieß es warten, bis der Paketzusteller klingelt und darin bin ich wirklich nicht gut und relativ ungeduldig.
Obwohl Breitling eine der bekanntesten Marken überhaupt sein dürfte, war ich relativ blank was Historie usw. anbelangt. Vielleicht geht es einigen ähnlich daher ein paar Quick-Facts:
Gegründet 1884 von Leon Breitling in Saint Imier im Berner Jura
1892 nach La Chaux de Fonds verlegt
1934 wurde der erste Chrono mit zwei unabhängigen Chronographen Drückern von Breitling lanciert
1942 veröffentlichte Breitling das Modell Chronomat, einen Chronographen mit Rechenschieber und Handaufzug
-1952 Navitimer ein Fliegerchronograph mit komplexer Lünette z.B. für Berechnung des Treibstoffverbrauchs, Steig- oder Sinkflugraten usw.
1958 kam die Superocean und somit die erste Taucher Uhr auf den Markt
1979 Willy Breitling verkauft die Namensrechte an Ernest Schneider
1982 Umzug der Fertigung nach Grenchen
1984 lancierte Breitling die neue Chronomat unter Mitwirkung der italienischen Kunstflugstaffel Frecce Tricolori
1999 alle mechanischen Uhrwerke werden COSC zertifiziert und ab 2001 auch alle elektronischen
2002 die mechanischen Uhren kehren nach La Chaux de Fonds zurück
2009 zum 125-jährigen Firmenjubiläum wird das Inhouse Chronographen-Kaliber B01 vorgestellt
2017 die britische CVC Capital Partners übernimmt 80% der Anteile und 2018 auch die restlichen 20% von der Familie Schneider
2017 George Kern, bis dahin Uhren-Chef der Richemont Gruppe, übernimmt Breitling als CEO und ist auch an der Firma beteiligt
So jetzt ist die kurze Geschichtsstunde aber auch wieder beendet. Ich habe also gespannt auf UPS gewartet. Bei einer gebrauchten Uhr aus 2012 ist man ja immer gespannt ob sie der Beschreibung tatsächlich auch entspricht und vernünftig läuft.
Als es dann soweit war, war ich baff. Die sieht aus wie neu. Überhaupt, die Verarbeitung der Uhr ist grandios.
Aber der Reihe nach.
Die Colt wurde in einer sehr schweren und hochwertigen, wohl nagelneuen Box geliefert. Super finde ich in diesem Zusammenhang, dass Breitling auch gleich das Reiseetui mitliefert, da könnten sich einige andere Hersteller was abschneiden.
So jetzt endlich zur Uhr.
Die Lünette ist recht aufwendig und super sauber verarbeitet und hat so gut wie kein Spiel und rastet absolut exakt. Das Band ist ebenfalls erste Sahne, leicht Abstriche gibt es, wie so oft bei der Schließe.
Trotzdem wirkt sie deutlich wertiger als beispielsweise bei meiner TH Gmt (die mich inzw. wieder verlassen hat). Auf dem Zifferblatt ist ein bisschen mehr los, als das gemeinhin bei Divern der Fall ist, aber gerade deswegen gefällt sie mir so gut. Die Zeiger haben die optimale Länge und sind eher unauffällig, lediglich der Sekundenzeiger sticht etwas hervor. Die Entspiegelung ist perfekt, bei der Draufsicht kann man das Glas nur erahnen. Sowas kannte ich bisher nur von einer Zenith, die ich leider auch ziehen ließ. Überhaupt finde ich es schon erstaunlich, was man damals (dieses Modell wurde glaube ich 2009 vorgestellt) für etwa 2k € noch bekommen hat. Meine ist wohl aus 2012 und dürfte somit eine der letzten Modelle mit dieser Referenz sein.
So jetzt noch ein paar Fotos (so gut mir das eben gelingt, ich hab da nicht das richtige Equipment).
Noch ein par technische Daten:
Uhrwerk: Breitling Kaliber 17 (ETA 2824-2) COSC- zertifiziert (nach aktueller Beobachtung +6 Sekunden in 4 Tagen)
Referenznummer: A17380
Gangreserve: 42h
Schwingungen: 28800A/h
Gehäusematerial: Edelstahl
Glas: Saphirglas (beidseitig entspiegelt)
Durchmesser: 41 mm ohne Krone gemessen
Höhe: 12,4 mm
Ich freue mich, wenn hier jemand reinschaut und einen Kommentar da lässt.

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