
jo3861
Themenstarter
Metallbänder von Forstner oder Uncle Seiko sind eine beliebte Alternative zu Originalbändern oder ein passender Ersatz, wenn das Original in die Jahre gekommen ist. Typischerweise kosten die Bänder zwischen 120 und knapp 200 US-Dollar, mit Steuer und Fracht bei uns etwa den gleichen Betrag in Euro. Unstrittig ist, dass man ihre Qualität nicht mit einem modernen Oyster- oder Omega-Bracelet vergleichen kann. Aber diese Bänder kostet auch das vier- bis fünffache! Originale Vintage-Bänder in passabler Qualität sind manchmal kaum noch zu finden. Für den geforderten Preis, da sind sich die meisten einig, liefert Forstner, wie auch Uncle Seiko, jedenfalls eine gute Qualität. Das in Kombination mit einer hinreißenden Historie macht sie für viele Uhrenfans interessant und so kombinieren sie ihre mehrtausend Euro teure Uhr mit einem 150-Euro-Armband.

Oben die First Omega in Space (links) und die Broad Arrow '57. Von oben: die Bänder von Omegas '57er, Forstner Contemporary und das normale Flat Link, hier nachgerüstet mit der komfortablen neuen Schließe.
Eine Uhr, die dafür wegen ihrer starken Historie besonders in Frage kommt, ist die Speedmaster. Ganz besonders eine Variante, die „First Omega in Space“ (FOiS). Dieses Modell war die erste historisch ziemlich korrekte Neuauflage eines frühen Speedmaster-Modells von Omega. Das der 2. Speedy-Generation, CK2998, nachempfundene Modell bot Omega von 2012 bis 2020 an. Nur ein Metallband fehlte – Omega lieferte die FOiS am schnöden Lederriemen. Da fehlt also etwas und daher wird die FOiS besonders gerne mit mit einem Forstner nachgerüstet. Sei es nun dem Meshband Komfit oder dem ebenso berühmten „Flat Link“. Letzteres stammt allerdings nicht aus der „Küche“ des Firmengründers William Forstner, sondern originär von Omega. Das Forstner ist ein Nachbau des Bandes mit der Referenz 1035. So heißt ein – durchaus gleichwertiges – Konkurrenzprodukt von Uncle Seiko auch nicht zufälligerweise „US 1035“.
Die Bandglieder sind nur 2,5 mm hoch, das bedeutet ein sehr geringes Gewicht der Metallbandes. Zudem ist das Band, egal ob Original, Forstner oder Uncle Seiko, ein Rasselband – nicht zu vergleichen mit modernen Omegabändern (obwohl das neue Moonwatch-Band wieder in diese Richtung geht). Auch die Schließen sind einfachste Drücker- und Nagelbrecher-Mechanismen. Das gefällt nicht jedem und Forstner bietet seit Kurzem mit dem „Contemporary Flat Link Bracelet“ eine moderner anmutende Variante an. Die Glieder sind hier 3 mm dick und mit 6,5 statt 5 mm auch etwas länger. Das ist mit dem schönen englischen Begriff „more substantial“ gut beschrieben. Zu modernen Speedmastern passt das Band nach meiner Meinung besser als das leichtgewichtigere Original. Was der neuen, kräftigeren Version fehlt, sind allerdings die drei mit Federn verbundenen Glieder, die ein bis zwei Millimeter nachgeben, wenn das Handgelenk anschwillt. Was die neue Version der älteren aber voraus hat ist ein komfortabel mit zwei Drückern zu öffnende Schließe (die man auch fürs alte Band nachkaufen kann, siehe Fotos).
Ich trage meine FOiS seit Längerem mit Forstners Komfit oder Flat Link und wollte nun auch das neue „Contemporary“ testen. Das Band kam (dieses Mal) recht schnell aus USA, nur zehn Tage dauerte es. Wie immer bei Forstner, liegt alles erforderliche bei: Band, Endlinks, Federstege und ein zu den Bandschrauben passender Schraubendreher. Anders als beim Ur-Flat Link, das wegen der Konterschrauben mit zwei Drehern gleichzeitig montiert werden muss, gibt es hier nur Schrauben auf einer Seite der Bandglieder. Die sind einfach zu lösen und wieder zu befestigen. Jeder mittelprächtige Feinmotoriker schafft es spielend, das Band anzupassen und auch die Montage der Endlinks an Band und Uhr per Federsteg ist mit ein wenig Übung leicht zu schaffen.
Tatsächlich hält das Band, was es verspricht: es ist etwas wertiger als das dünne Flat Link, weniger klapperig. An der FOiS ist es für mich mindestens gleichwertig, eher sogar passender – es muss allerdings noch ein paar Tage auf mich einwirken. Jedenfalls war es ein guter Kauf!

An der Broad Arrow sieht das Contemporary zwar gut aus, leider passen die Endlinks nicht perfekt (links). Das Originalband von Omega ist noch mächtiger, passt aber natürlich 100%ig. Für die FOiS (rechts) ist das neue Forstner dagegen genau richtig.
Ich habe das Band auch probeweise mal an die 1957 Broad Arrow montiert, den sehr originalgetreuen Nachbau der CK2915 von 2017. Omega liefert diese Uhr bereits mit einem Flat Link aus, allerdings einem mit wesentlich dickeren und größeren Gliedern als das 1035 sie hatte – und ohne Verjüngung des Bandes. Zudem hat das Band eine recht klobige Schließe (aber mit stufenloser Schnellverstellung!), die oft kritisiert wird. Ich finde das Armband allerdings sehr hochwertig und bequem, die Größe der Schließe stört am Arm nicht. Das Band war auch nicht als Nachbau gedacht gewesen, es wurde auch für andere Uhrenmodelle verwendet. Wie auch immer, das Forstner lässt sich auch auf die Broad Arrow leicht montieren, die Endlinks sitzen aber hier etwas zu tief (siehe Foto). In diesem Fall lasse ich lieber das Originalband darauf.
Fazit: Für die FOiS ist das Flat, egal ob von Uncle Seiko oder Forstner, eine gute Lösung. Das neue „Contemporary“ passt – mit den 20er Endlinks – vermutlich perfekt zur Speedmaster Professional, die in den 1960ern und frühen 70ern tatsächlich mit so einem Band (Ref. 1039) ausgeliefert wurde.

Das Originalband der Broad Arrow (links) ist das mächtigste, das Contemporary von Forstner die Mitte und das klassische Forstner Flat das authentischste.

Gleiches gilt bei der Dicke. Von innen nach außen: Klassisches Flat Link, Contemporary und Omega Original der Brad Arrow.

Ein anderer Vergleich: Das Contemporary Flat Link an der FOiS (links) ist etwas kräftiger als Omegas eigener Neuauflage ihres 1035er-Bandes an der „Ed White“.

Vergleich des klassischen Forstner Flat Link (links. hier mit der Originalschließe) mit dem Omega-Band der „Ed White“: Stil , Wirkung und Abmessungen sind gleich, aber das Omega-Band ist wesentlich hochwertiger.

Die Dimensionen der Bandglieder des Omega Bandes der „Ed White“ (oben) und des normalen Forstner Flat Links (Mitte) sind fast gleich. Die des Contemporary sind größer und dicker.

Oben die First Omega in Space (links) und die Broad Arrow '57. Von oben: die Bänder von Omegas '57er, Forstner Contemporary und das normale Flat Link, hier nachgerüstet mit der komfortablen neuen Schließe.
Eine Uhr, die dafür wegen ihrer starken Historie besonders in Frage kommt, ist die Speedmaster. Ganz besonders eine Variante, die „First Omega in Space“ (FOiS). Dieses Modell war die erste historisch ziemlich korrekte Neuauflage eines frühen Speedmaster-Modells von Omega. Das der 2. Speedy-Generation, CK2998, nachempfundene Modell bot Omega von 2012 bis 2020 an. Nur ein Metallband fehlte – Omega lieferte die FOiS am schnöden Lederriemen. Da fehlt also etwas und daher wird die FOiS besonders gerne mit mit einem Forstner nachgerüstet. Sei es nun dem Meshband Komfit oder dem ebenso berühmten „Flat Link“. Letzteres stammt allerdings nicht aus der „Küche“ des Firmengründers William Forstner, sondern originär von Omega. Das Forstner ist ein Nachbau des Bandes mit der Referenz 1035. So heißt ein – durchaus gleichwertiges – Konkurrenzprodukt von Uncle Seiko auch nicht zufälligerweise „US 1035“.
Die Bandglieder sind nur 2,5 mm hoch, das bedeutet ein sehr geringes Gewicht der Metallbandes. Zudem ist das Band, egal ob Original, Forstner oder Uncle Seiko, ein Rasselband – nicht zu vergleichen mit modernen Omegabändern (obwohl das neue Moonwatch-Band wieder in diese Richtung geht). Auch die Schließen sind einfachste Drücker- und Nagelbrecher-Mechanismen. Das gefällt nicht jedem und Forstner bietet seit Kurzem mit dem „Contemporary Flat Link Bracelet“ eine moderner anmutende Variante an. Die Glieder sind hier 3 mm dick und mit 6,5 statt 5 mm auch etwas länger. Das ist mit dem schönen englischen Begriff „more substantial“ gut beschrieben. Zu modernen Speedmastern passt das Band nach meiner Meinung besser als das leichtgewichtigere Original. Was der neuen, kräftigeren Version fehlt, sind allerdings die drei mit Federn verbundenen Glieder, die ein bis zwei Millimeter nachgeben, wenn das Handgelenk anschwillt. Was die neue Version der älteren aber voraus hat ist ein komfortabel mit zwei Drückern zu öffnende Schließe (die man auch fürs alte Band nachkaufen kann, siehe Fotos).
Ich trage meine FOiS seit Längerem mit Forstners Komfit oder Flat Link und wollte nun auch das neue „Contemporary“ testen. Das Band kam (dieses Mal) recht schnell aus USA, nur zehn Tage dauerte es. Wie immer bei Forstner, liegt alles erforderliche bei: Band, Endlinks, Federstege und ein zu den Bandschrauben passender Schraubendreher. Anders als beim Ur-Flat Link, das wegen der Konterschrauben mit zwei Drehern gleichzeitig montiert werden muss, gibt es hier nur Schrauben auf einer Seite der Bandglieder. Die sind einfach zu lösen und wieder zu befestigen. Jeder mittelprächtige Feinmotoriker schafft es spielend, das Band anzupassen und auch die Montage der Endlinks an Band und Uhr per Federsteg ist mit ein wenig Übung leicht zu schaffen.
Tatsächlich hält das Band, was es verspricht: es ist etwas wertiger als das dünne Flat Link, weniger klapperig. An der FOiS ist es für mich mindestens gleichwertig, eher sogar passender – es muss allerdings noch ein paar Tage auf mich einwirken. Jedenfalls war es ein guter Kauf!

An der Broad Arrow sieht das Contemporary zwar gut aus, leider passen die Endlinks nicht perfekt (links). Das Originalband von Omega ist noch mächtiger, passt aber natürlich 100%ig. Für die FOiS (rechts) ist das neue Forstner dagegen genau richtig.
Ich habe das Band auch probeweise mal an die 1957 Broad Arrow montiert, den sehr originalgetreuen Nachbau der CK2915 von 2017. Omega liefert diese Uhr bereits mit einem Flat Link aus, allerdings einem mit wesentlich dickeren und größeren Gliedern als das 1035 sie hatte – und ohne Verjüngung des Bandes. Zudem hat das Band eine recht klobige Schließe (aber mit stufenloser Schnellverstellung!), die oft kritisiert wird. Ich finde das Armband allerdings sehr hochwertig und bequem, die Größe der Schließe stört am Arm nicht. Das Band war auch nicht als Nachbau gedacht gewesen, es wurde auch für andere Uhrenmodelle verwendet. Wie auch immer, das Forstner lässt sich auch auf die Broad Arrow leicht montieren, die Endlinks sitzen aber hier etwas zu tief (siehe Foto). In diesem Fall lasse ich lieber das Originalband darauf.
Fazit: Für die FOiS ist das Flat, egal ob von Uncle Seiko oder Forstner, eine gute Lösung. Das neue „Contemporary“ passt – mit den 20er Endlinks – vermutlich perfekt zur Speedmaster Professional, die in den 1960ern und frühen 70ern tatsächlich mit so einem Band (Ref. 1039) ausgeliefert wurde.

Das Originalband der Broad Arrow (links) ist das mächtigste, das Contemporary von Forstner die Mitte und das klassische Forstner Flat das authentischste.

Gleiches gilt bei der Dicke. Von innen nach außen: Klassisches Flat Link, Contemporary und Omega Original der Brad Arrow.

Ein anderer Vergleich: Das Contemporary Flat Link an der FOiS (links) ist etwas kräftiger als Omegas eigener Neuauflage ihres 1035er-Bandes an der „Ed White“.

Vergleich des klassischen Forstner Flat Link (links. hier mit der Originalschließe) mit dem Omega-Band der „Ed White“: Stil , Wirkung und Abmessungen sind gleich, aber das Omega-Band ist wesentlich hochwertiger.

Die Dimensionen der Bandglieder des Omega Bandes der „Ed White“ (oben) und des normalen Forstner Flat Links (Mitte) sind fast gleich. Die des Contemporary sind größer und dicker.
Eine kurze Geschichte der Firma Forstner
„Forstner Chain Corporation“ wurde 1920 im US-Bundesstaat New Jersey gegründet. 1939 erfand und patentierte William Forstner ein Band, das seine Firma später berühmt machte: das Komfit mit der am Band gleitenden, arretierbaren Verstellung. In den späten 1950ern entdeckten einige Nasa-Astronauten die Omega Speedmaster für sich – noch bevor die Uhr offizielle Nasa-Uhr wurde. Einige trugen sie auch an Forstners Komfit-Band. Das hatte den Vorteil, das es auch außen auf die Ärmel der Raumanzüge der Mercury- und Gimini-Ära geschnallt werden konnte. Gerüchteweise schätzte man aber auch seine „Sollbruchstelle“: Der Verschluss gab bei zu großem Zug nach, bevor der Anzug oder das Handgelenk verletzt wurden, frei nach dem Motto: „Der Klügere gibt nach“. Später kaufte die Nasa die inzwischen Weltraum-qualifizierten Speedmaster und dazu auch etliche Komfit-Bänder.
Zwischenzeitlich, 1963, war der Firma Forstner von Jacoby-Bender gekauft und umbenannt worden, das Komfit hieß später „JB Champion“. Irgendwann in den 70ern machte JB zu und die Komfits, ebenso wie das recht bekannte „Bonklip“-Band – eine weitere Erfindung von William Forstner – verschwanden vom Markt. Bis Forstner 2019 neu gegründet wurde und seither die berühmten Metallbänder wieder herstellt und vertreibt.
„Forstner Chain Corporation“ wurde 1920 im US-Bundesstaat New Jersey gegründet. 1939 erfand und patentierte William Forstner ein Band, das seine Firma später berühmt machte: das Komfit mit der am Band gleitenden, arretierbaren Verstellung. In den späten 1950ern entdeckten einige Nasa-Astronauten die Omega Speedmaster für sich – noch bevor die Uhr offizielle Nasa-Uhr wurde. Einige trugen sie auch an Forstners Komfit-Band. Das hatte den Vorteil, das es auch außen auf die Ärmel der Raumanzüge der Mercury- und Gimini-Ära geschnallt werden konnte. Gerüchteweise schätzte man aber auch seine „Sollbruchstelle“: Der Verschluss gab bei zu großem Zug nach, bevor der Anzug oder das Handgelenk verletzt wurden, frei nach dem Motto: „Der Klügere gibt nach“. Später kaufte die Nasa die inzwischen Weltraum-qualifizierten Speedmaster und dazu auch etliche Komfit-Bänder.
Zwischenzeitlich, 1963, war der Firma Forstner von Jacoby-Bender gekauft und umbenannt worden, das Komfit hieß später „JB Champion“. Irgendwann in den 70ern machte JB zu und die Komfits, ebenso wie das recht bekannte „Bonklip“-Band – eine weitere Erfindung von William Forstner – verschwanden vom Markt. Bis Forstner 2019 neu gegründet wurde und seither die berühmten Metallbänder wieder herstellt und vertreibt.
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