Hättest du da mal einen Link o.ä. (oder ist das eine persönliche Erfahrung ?) ?
Würde mich wirklich mal interessieren (auch gern per PN).
Der Bericht zur Oris 110 Years Limited ist in der September/Oktober Ausgabe der Chronos nachzulesen.
Leider ist er noch nicht kostenlos im Netz, aber du findest e-paper um erträgliche 8 EUR.
In der kurzen Zusammenfassung: die Oris Limited hat eine Gangreserve von 10 Tagen (für die 110 Jahre Firmengeschichte)
und erreichen das mit einer einzigen großen Zugfeder. Das Problem bei solchen Konstruktionen ist, dass das Federhaus bei Vollaufzug viel zu viel Schub an die Unruh abgibt und das Werk direkt durchprellt, mit unkontrollierbaren Verhalten auf die Ganggenauigkeit. Die Chronos schaffte stabile Messungen erst nach zwei Tagen. Vorher streikten die Messgeräte. Und gegen Ende der Gangreserve gibts dann dafür wieder viel zu wenig Schub, ebenfalls mit fatalen Folgen für die Präzision (die Chronos maß am achten Tag bereits einen Vorgang von 37,7 Sekunden!).
Diesen Problemen entgeht man normalerweise auf und/oder zwei Arten: nicht ein einziges großes Federhaus, sondern zwei in Serie geschaltenen. Und mit einer mechanischen Stoppung der Unruh 1-2 Tage vor endgültigem Ablauf der Gangreserve. Letzte und billigste Variante: man gibt den letzten Rest Gangreserve einfach nicht offiziell aus und behält den als "Reserve".
Oris wollte beides nicht und das hat vermutlich ausschließlich mit Marketing zu tun.
An der Stelle darf man übrigens auch eine Brücke zu gewissen Kalibern von Patek schlagen: teilweise gibts dort nur Gangreserven von 38 Stunden! Manche sagen da: für eine Uhr dieser Preisklasse völlig inakzeptabel. Ich würde sagen: lasst euch nicht von Zahlenspielereien durch die Gegend treiben. Rein technisch deutet das auf kleinere Federhäuser und damit ausgeglichenerem Gangverhalten hin. Patek ist hier schlauer als manche Konsumenten.