Mozart, Schiller, Goethe und ein silberner Zeitmesser - Spindel-Taschenuhr von J. Bamsted aus dem Jahr 1767

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Dies ist der Versuch, die fiktive Geschichte des Londoner Uhrmachers James Bamsted mit biografischen Daten berühmter Persönlichkeiten ihrer Zeit zu verweben. Die folgenden Kapitel beschreiben Ereignisse um das Jahr 1767, teilweise von Geschichtsschreibern festgehalten, teilweise von mir frei erfunden.
😉

Nun, einen Uhrmacher namens Bamsted gab es in London tatsächlich. Und dass dieser zumindest eine, aber sehr wahrscheinlich mehrere Zeitmesser hergestellt hat, beweist die wunderschöne, mit seinem Namen versehene Spindel-Taschenuhr im Doppelgehäuse aus Sterlingsilber, die vor mir auf dem Schreibtisch liegt, während ich diese Zeilen schreibe. Das erste Kapitel meiner Geschichte könnte sich also durchaus genauso zugetragen haben…….

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Bild 1: Straßenszene in London, 18. Jahrhundert (Quelle: catawiki.com)

London, England, im Februar 1767, Tudor Street 4 - Uhrmacherwerkstatt von James Bamsted

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Bild 2: Stadtplan von London (1767) (Quelle: Wikipedia)

Von der ölbetriebenen Straßenlaterne, die über der Eingangstüre im Wind baumelt, fällt ein gelber Fetzen Licht durch das kleine Fenster der Uhrmacherwerkstatt in der Tudor Street Nummer 4, unweit der Blackfriars-Bridge und St Paul’s Cathedral.

Es ist schon weit nach Mitternacht, als drei stark angetrunkene Matrosen grölend an besagter Werkstatt vorbeiziehen. Offenbar verbrachten die Seeleute den Abend im nahegelegenen Bordell am Fleet Market und zogen dann weiter in Richtung Themse, auf der Suche nach einem Pub, der zu dieser Zeit noch geöffnet hat.

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Bild 3: Bordellszene im 18. Jahrhundert aus William Hogarths "Werdegang eines Wüstlings" (Quelle: stern.de)

Der Uhrmacher James Bamsted, dem die kleine Werkstatt in der Londoner Altstadt gehört, sieht kurz auf und sein Blick erhascht gerade noch die weiße Mütze eines der an der Fassade entlang torkelnden Männer. Dann wird es still vor seinem Fenster und James Bamsted widmet sich wieder seiner Arbeit. Vor ihm liegt die feuervergoldete Platine eines feinen Spindelwerkes, einer Auftragsarbeit für einen wohlhabenden Kunden aus dem Stadtteil Greenwich im Südosten Londons.

Der Uhrmacher ist gerade im Begriff, seinen Namenszug in das Werkstück zu gravieren, als er die ermahnende Stimme seiner Gemahlin vernimmt, sich doch endlich zur Nachtruhe zu begeben und zu ihr ins Schlafzimmer zu kommen. „Natürlich, Liebste, ich mache Schluss für heute“ murmelt er halblaut vor sich hin, pustet die Messingspäne von der Platine und löscht das Licht seiner Petroleumlampe.

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Bild 4 (Foto: music-power)

Salzburg, Österreich, 12. März 1767 - Residenz des Fürsterzbischofs von Schrattenbach

Rückblende: Am 27. Januar 1756 um acht Uhr Morgens kommt im österreichischen Salzburg in der Getreidegasse Nummer 9 in einer Dreizimmerwohnung eines Mehrfamilienhauses ein Säugling auf die Welt, welcher am nächsten Vormittag um zehn Uhr im Salzburger Dom von Stadtkaplan Leopold Lamprecht auf die Namen Joannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus getauft und so im Taufbuch eingetragen wird.

Dieser Junge sollte wenige Jahre später als das „musikalische Wunderkind“ Wolfgang Amadé Mozart in ganz Europa bekannt werden.

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Bild 5: Der junge Mozart beim Komponieren (Quelle: kunstkopie.de)

Ebenfalls in Salzburg erhält das kleines Wunderkind, gerade 11 Jahre alt, in jenem Jahr 1767 von Fürsterzbischof Sigismund III. Christoph Graf von Schrattenbach seinen ersten bezahlten Kompositionsauftrag. Er soll das Oratorium „Die Schuldigkeit des ersten Gebots“ (KV 45) vertonen.

Die Aufführung des ersten Teils fand am 12. März 1767 in der Residenz des Fürsterzbischofs statt. Der zweite Teil folgte am 19., der dritte am 26. März.

Angeblich wurde Wolfgang Amadeus Mozart beim Komponieren seiner ersten Oper vom Erzbischof in ein Zimmer geschlossen, um die Einflussnahme durch den Vater zu verhindern. Mozarts fertige Komposition umfing schließlich 208 Notenseiten, sie enthielt eine Sinfonie, acht Arien und ein Schlussterzett. Der Elfjährige gab sich alle Mühe und erhielt schließlich die Bestätigung des Erzbischofs über seine alleinige Autorenschaft.

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Bild 6: Mozart (am Klavier) musiziert mit dem gleichaltrigen Thomas Linley junior (Violine). Florenz 1770 (Quelle: Wikipedia)

Ludwigsburg, Herzogtum Württemberg, Deutschland im Frühjahr 1767 - Lateinschule in der Beckengasse

Johann Caspar Schiller, Wundarzt und Werbeoffizier in der Reichsstadt Schwäbisch Gmünd, bewohnt mit seiner Frau Dorothea und den Kindern Christophine, Friedrich sowie der im November 1766 geborenen Luise ein kleines Haus im beschaulichen Lorch. Noch im Dezember wird der Vater auf eigenen Wunsch in die Residenz- und Garnisonsstadt Ludwigsburg versetzt.

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Bild 7: Herzog Carl Eugen von Württemberg (Quelle: planet-wissen.de)

Die Familie zieht infolgedessen in die ca. 5.000 Einwohner große Stadt um, deren öffentliches Leben vom Hof des Herzogs Carl Eugens und seinem Heer bestimmt ist. Für die Familie bedeutet der Wechsel von der idyllischen Weltabgeschiedenheit Lorchs mitten hinein in das städtische Treiben der Residenzstadt, mehr als nur einen weiteren Umzug. Vater Schiller hofft, hier in der Nähe des Hofes endlich wieder für seine Dienste vom Herzog regelmäßig bezahlt zu werden und bekommt als Kompaniechef im Range eines Hauptmanns neue Aufgaben.

In Ludwigsburg besucht Sohn Friedrich, 7-jährig, ab Anfang des Jahres 1767 mit seinen Freunden Friedrich Wilhelm, Christoph August von Hoven und Immanuel Gottlieb Elwert die Lateinschule, die sich zu dieser Zeit in der Beckengasse (heutige Eberhardstraße) befindet. Der Besuch der Lateinschule ist in dieser Zeit Voraussetzung dafür, in ein Predigerseminar mit anschließendem Theologiestudium aufgenommen zu werden.

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Bild 8: Der junge Friedrich Schiller als Karlsschüler und Regimentsmedikus, etwa Mitte der 1770er Jahre (Quelle: stuttgart-lese.de)

Auf Befehl des württembergischen Herzogs Carl Eugen kommt Schiller im Alter von 14 Jahren am 16. Januar 1773 in die Karlsschule, gelegen im Schloss Solitude bei Stuttgart. Der Herzog erfüllt sich mit der Schule den Traum einer eigens gedrillten Elite, aus dem der württembergische Staat seine Beamten rekrutieren soll.

Carl Eugen ermöglicht Friedrich das Studium der Medizin. Doch die Schul- und Ausbildungszeit gleicht einer Kerkerhaft. Schiller lebt unter strengstem militärischen Drill, es gibt so gut wie keinen Urlaub und keine Freistunden. Die Eltern müssen alle "Erziehungsrechte" an den Herzog abtreten, jeder Besuch erfolgt unter militärischer Bewachung.


Literatur als Flucht

Um der Engstirnigkeit des Alltags zu entfliehen, beginnt Schiller zu lesen und macht sich allen Verboten zum Trotz mit den Werken von Rousseau, Shakespeare und Klopstock vertraut. Und bald schon beginnt Friedrich selbst zu schreiben. Noch als Zögling der Stuttgarter Militärakademie begibt er sich im Jahr 1777 an "Die Räuber", das eines seiner berühmtesten Werke werden wird.

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Bild 9: Friedrich Schiller, Ölgemälde von Anton Graff 1791 (Quelle: wikipedia.de)

Vier Jahre später – Friedrich Schiller hat mittlerweile die Akademie beendet und eine Stelle als Regimentsarzt angetreten – ist das Bühnenstück fertig und gelangt auf Umwegen in die Hände des Intendanten des Mannheimer Hof- und Nationaltheaters, Wolfgang Heribert von Dalberg, der "Die Räuber" uraufführt. Mit einem Schlag wird Schiller über die Landesgrenzen hinaus berühmt.

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Bild 10: Theaterzettel zur Uraufführung der Räuber von Friedrich Schiller am 13. Januar 1782 in Mannheim (Quelle: Wikipedia)


London, England, Ende April 1767 - Werkstatt von James Bamsted

Zurück in London, in der Uhrmacherwerkstatt von James Bamsted. Der ungeduldige Kunde aus Greenwich drängt auf Fertigstellung seiner Uhr. Es ist der 27. April 1767, als sich gegen 10 Uhr am Vormittag die Ladentüre knarrend öffnet. Die kleine Glocke am Türrahmen bimmelt nur verhalten und fast hätte Mr. Bamsted den eintretenden Kunden gar nicht bemerkt, so sehr vertieft war er in seine Arbeit.

Er sah auf, setzte seine Brille ab und legte das Werkstück, an dem er gerade arbeitete, zurück auf den Tisch. Dann erhob er sich, trat dem elegant gekleideten Herrn mittleren Alters entgegen und begrüßte ihn mit den Worten „Einen schönen guten Tag wünsche ich, Mr. Rakewell, Sir!“ „Bamsted, mein Bester“ entgegnete der feine Herr aus Greenwich, während er seinen, aus Biberhaar gefertigten Filzhut ablegte. „Wie geht es mit der Uhr voran?“

„Mit der Uhr, ja, natürlich, mit der Uhr.“ antwortete der Uhrmacher mit dem breitesten, ihm zur Verfügung stehenden Grinsen. Seine Stimme klang brüchig, er räusperte sich. „Ich habe heute das Gehäuse vom Silberschmied erhalten. Der Gute hat noch das Glas angepasst und das Übergehäuse ist wohl auch schon fertig. Feinstes Sterlingsilber, Sir! Ganz, wie sie es in Auftrag gegeben haben, Mr. Rakewell.“

„Wann darf ich mit der Fertigstellung meiner Uhr rechnen?“ Rakewell wirkte etwas gereizt. „Ich gebe in drei Wochen einen Empfang und da möchte ich das gute Stück in der Innentasche meines Gehrocks wissen“. „Aber gewiss doch, Mr. Rakewell, Sir. Das Uhrwerk hat schon einen Probelauf hinter sich und ich bin zuversichtlich, es in der nächsten Woche vollenden zu können.“

„Ihr Wort in Gottes Ohr, Bamsted, Ihr Wort in Gottes Ohr!“ Rakewell nahm seinen Hut vom Haken, brachte den, aus dunklem Tuch maßgeschneiderten Rock in Form und verließ wortlos die Uhrmacherwerkstatt, ohne sich noch einmal umzudrehen.

James Bamsted setzte sich wieder an seinen Tisch, kramte das rotvergoldete Spindelwerk aus einer Schublade, zog es mit dem passenden Schlüssel etwas auf und betrachtete zufrieden den gemächlichen Gang der Eisen-Unruh.


Bild 11/Videosequenz: (music-Power) - Sie hören: W.A. Mozart, Streichquartett Nr. 21, D-Dur


Leipzig, Kurfürstentum Sachsen, Deutschland, 11. Mai 1767 - „Große Feuerkugel“ am Neumarkt, Universitätsstraße

Der 17-jährige Jura-Student Johann Wolfgang Goethe (noch ohne „von“ im Namen - die Nobilitierung erfolgte erst 1782) bewohnte von 1765 bis etwa 1768 eine Studentenwohnung im Hofgebäude des Hauses „Große Feuerkugel“ am Neumarkt.

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Bild 12: Hof der „Großen Feuerkugel“ – Goethes Studentenwohnung in Leipzig (Quelle: Wikipedia)

Auf Weisung des Vaters begann Goethe im Oktober 1765 ein Jurastudium an der traditionsreichen Universität Leipzig. Im Gegensatz zum eher altfränkischen Frankfurt, das damals noch keine eigene Universität hatte, war Leipzig eine elegante, weltoffene Stadt, die den Spitznamen „Klein-Paris“ trug. Goethe wurde wie jemand behandelt, der aus der Provinz kam, und musste sich zunächst in Kleidung und Umgangsformen anpassen, um von seinen neuen Mitbürgern akzeptiert zu werden. Von seinem Vater mit einem monatlichen Wechsel von 100 Gulden versorgt, verfügte er über doppelt so viel Geld, wie ein Student selbst an den teuersten Universitäten damals benötigte.

Das Studium selbst betreibt er eher halbherzig. Goethe befasst sich lieber mit Theologie, Naturwissenschaft und Medizin, geht ins Theater, lernt radieren, kupferstechen und zeichnen bei Adam Oeser, einem Freund des Archäologen Johann Joachim Winckelmann.

Der Dramaturg und Literaturtheoretiker Johann Christoph Gottsched und Christian Fürchtegott Gellert, ein deutscher Dichter und Moralphilosoph, lehren zu dieser Zeit ebenfalls in Leipzig. Durchaus möglich, dass Johann Wolfgang auch deren Vorlesungen besucht hat.

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Bild 13: Johann Wolfgang Goethe, 1775/76, Gemälde von Georg Melchior Kraus, Öl auf Leinwand, Klassik Stiftung Weimar (Quelle: goethezeitportal.de)

In einem Brief an die Schwester Cornelie vom 11. Mai 1767 berichtet Goethe:

„Da ich ganz ohne Stolz bin, kann ich meiner innerlichen Uberzeugung glauben, die mir sagt daß ich einige Eigenschaften besitze die zu einem Poeten erfordert werden und daß ich durch Fleiß einmal einer werden könnte. Ich habe von meinem zehenten Jahre, angefangen Verse zu schreiben, und habe geglaubt sie seyen gut, jetzo in meinem 17ten sehe ich daß sie schlecht sind, aber ich bin doch 7 Jahre älter und mache sie um 7 Jahre besser. Hätte mir einer anno 62 von meinem Joseph gesagt, was ich jetzt selbst davon sage ich würde so niedergeschlagen worden seyn, daß ich nie eine Feder angerührt hätte.“

1768 erkrankte der junge Goethe schwer an Tuberkulose und er musste sein Studium in Leipzig abbrechen. Zu Hause erholte er sich langsam. Er nutzte die Zeit zum Schreiben und veröffentlichte seinen ersten Band mit Gedichten. 1770 drängte sein Vater ihn, das Studium wieder aufzunehmen - so kam es, dass Goethe weiter Jura in Straßburg studierte und sogar seine Doktorwürde erlangte. Der junge Student besuchte nebenbei erneut andere Vorlesungen - vor allem Chemie hatte es ihm diesmal angetan. Während seines Studiums schrieb er immer wieder Gedichte und in dieser Zeit entstand sein erstes Lustspiel, "Die Mitschuldigen". Aber noch war Goethe unbekannt und sein Talent noch nicht entdeckt.

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Bild 14: Johann Wolfgang Goethe, Ölgemälde von Georg Oswald May, 1779 (Quelle: de.wikipedia.org)

Erst Jahre später kam es zu seinen wohl bekanntesten Werken, wie dem Schauspiel „Götz von Berlichingen“ (1773 fertiggestellt und 1774 in 5 Akten in Berlin uraufgeführt), dem Roman „Die Leiden des Jungen Werther“ (1774) und der Tragödie „Faust“ (erste Entwürfe um 1772, erschienen 1808)

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Bild 15: Goethe‘s „Faust“ - Titelblatt der Erstausgabe von 1808 (Quelle: de.wikipedia.org)

London, England, 13. Mai 1767 - Haus von James Bamsted

Als James Bamsted an diesem regnerischen Mittwoch Morgen aus seinem Schlafzimmerfenster blickte - dieses zeigte in Richtung Themse, von der aber aufgrund der ziemlich verbauten Häuserkulisse nichts zu sehen war - plagten ihn gleich mehrere Sorgen. Würde Ernest Rakewell mit seiner Arbeit zufrieden sein? Würde er den vereinbarten Preis in voller Höhe bezahlen, wenn er die inzwischen fertiggestellte Uhr heute Nachmittag in Empfang nähme? Was, wenn Rakewell etwas auszusetzen hätte?

Die Uhr war ein Meisterstück, das wusste James Bamsted. Auf das Geld war er angewiesen. Der Silberschmied wollte bezahlt werden und die Miete für das kleine Haus in der Tudor Street war auch überfällig. Der Uhrmacher begab sich ins Untergeschoss und nach einem kleinen Frühstück mit seiner Frau machte er sich wieder an die Arbeit. Das Spindelwerk saß passgenau in seinem Silbergehäuse. James Bamsted zog das Werk bis zum Anschlag der Kette auf. Ein kräftiges Ticken war zu vernehmen. Die Uhr lief perfekt.


Bild 16/Videosequenz: (Quelle: music-power) - Sie hören: W.A. Mozart, Streichquartett Nr. 21, D-Dur

Der Uhrmacher holte tief Luft und atmete langsam wieder aus. Anschließend legte er die Uhr in das bereitliegende Übergehäuse und polierte die glänzende Oberfläche mit einem weichen Tuch. „Es ist vollbracht“ murmelte James Bamsted in seinen dichten, grauen Bart. „Mr. Rakewell kann kommen“.

Winterbach im Remstal, Deutschland, im Dezember 2022

Ich klappe meinen Laptop zu und schließe die Augen. Ich bin noch ganz in der Welt des 18. Jahrhunderts gefangen und sehe vor meinem geistigen Auge die beiden Männer in der Werkstatt von James Bamsted bei der Übergabe der silbernen Spindeltaschenuhr. In meiner Fantasie treffe ich Goethe bei einem seiner Spaziergänge durch die Leipziger Altstadt und begleite Friedrich Schiller ins Mannheimer Nationaltheater, um der Uraufführung der „Räuber“ beizuwohnen.

Langsam komme ich zu mir, die Eindrücke verschwimmen mehr und mehr und ich nehme wieder meine unmittelbare Umgebung wahr. Ich stehe auf, lege eine CD mit dem Klavierkonzert Nr. 9 in Es-Dur von Mozart in den Player und drücke die Starttaste.

Zurück an meinem Schreibtisch greife ich nach der Uhr und halte das kühle Sterlingsilber-Gehäuse an mein Ohr. Das kräftige, sonore Ticken ist nach mehr als 250 Jahren immer noch deutlich zu vernehmen. Man stelle sich einmal vor, dass genau dieser Klang seit einem Viertel Jahrtausend (!) von zahlreichen, ganz unterschiedlichen Besitzern gehört wurde. Auch jeder unserer Protagonisten könnte die Uhr, zumindest theoretisch, einmal in der Hand gehabt haben!

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Bild 17 (Foto: music-power)

Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass vor 250 Jahren der Besitzer einer Taschenuhr sehr wohlhabend sein musste. Diese diente nicht in erster Linie als Zeitmesser - sie war eher ein Prestigeobjekt. Der Gegenwert einer Uhr wie dieser, hier vorgestellten „J. Bamsted“, dürfte heute dem eines Mittelklassewagens entsprechen.

Was ich noch selbst zur Uhr beitragen kann

Die „J. Bamsted“ Spindel-Taschenuhr aus England habe ich Anfang des Jahres von einem Sammler aus dem Odenwald erworben. Seine, wie auch meine, Recherchen führten zur Altersbestimmung: Die Uhr ist mit „an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ im Jahre 1767 entstanden. Zumindest kann man das über die, seit über 700 Jahren in Großbritannien gebräuchlichen „Silberpunzen“, auch „Hallmarks“ genannt, ziemlich genau eingrenzen. Da es sich hierbei aber lediglich um die Herstellung der Gehäusefür die Uhr handelt, kann das tatsächliche Herstellungsdatum des Uhrwerkes etwas abweichen, es entstand aber sicher „zeitnah“.

Englische Hallmarks bestehen im Wesentlichen aus drei Punzierungen: dem „schreitenden Löwen“, welcher für den Feingehalt des Silbers steht, dem Stadtwappen, (der Stadt, in der der Silberschmied tätig war) und dem Datierungsstempel. Bei Letzterem ist eine Kombination aus Stadtwappen und Datierungsstempel mit all seinen Formen entscheidend. Diese sind meist im Staubdeckel des Gehäuses vermerkt.

Mehr zum Thema: British Sterling - English Hallmarks, Irish Hallmarks & Scottish Hallmarks

Die Hallmarks meiner Uhr finden sich sowohl im Deckel des Uhrengehäuses, als auch in dem des Übergehäuses. (identisch)

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Bild 18 (Foto: music-power)

Da sich die Hallmarks nach einigen Jahren oft wiederholen, sind mehrere Jahreszahlen möglich. Die richtige Jahreszahl ergibt sich dann aus der Bauweise und den Merkmalen der Uhr bzw. des Uhrwerks. Unter Mithilfe zweier fachkundiger Mitglieder dieses Forums erhielt ich dann folgendes Ergebnis:

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Bild 19 und 20 (Quelle: mikrolisk.de)

Hierzu bekam ich wertvolle Hinweise unserer Taschenuhren-Spezialisten Roland (@Spindel) und Peter (@pet.sch) Herzlichen Dank an dieser Stelle! 🙏

Denn, Hallmarks sind nicht gleich Hallmarks ☝️, wie ich jetzt lernen durfte! Zunächst dachte ich, es handelt sich beim Datierungsstempel um ein kleingeschriebenes „m“, bis ich darauf hingewiesen wurde, dass man in dieser Zeit das „kleine“ mit einem Balken in der Mitte zum „großen M“ gemacht hat! Treffer: 1767!

Darüberhinaus war der „Leopards Head“, welcher für das Stadtwappen für London steht, bis 1820 mit einer Krone versehen - danach nicht mehr. Der Leopard im Gehäuse meiner Uhr ist noch gekrönt. Sehr spannend!


Ende Teil 1, Teil 2 folgt zugleich⬇️👇
 
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Und weiter mit Teil 2

Die gleichen Hallmarks wie in meiner Uhr finden sich z. B. auch auf diesen Soßieren aus Sterlingsilber:

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Bild 21 und 22: Soßieren aus Sterlingsilber, England, 1767 (Quelle: 2covet.com)

Gehäuse und Übergehäuse

Eine Spindeltaschenuhr wurde üblicherweise in einem zweiten Gehäuse, dem sog. „Übergehäuse“ getragen. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von „Pair Case“. Durch das zweite Gehäuse war die Uhr besser geschützt und es konnte so kaum Schmutz oder Feuchtigkeit durch das Aufzugsloch ins Innere gelangen. Im 18. Jahrhundert gab es noch keine befestigten Straßen. Eine Reise mit der Pferdekutsche war anstrengend und meist eine sehr staubige Angelegenheit.

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Bild 23 (Foto: music-power)

Meist wurden Taschenuhrengehäuse aus massiven Silberblechen handgetrieben. In England war das sog. „Sterlingsilber“ vorherrschend. Sterlingsilber ist eine Legierung aus 92,5 % Silber und 7,5 % anderen Metallen, normalerweise Kupfer. Der Feingehalt beträgt also 925/1000.

Der Name bezieht sich übrigens auf das britische Pfund Sterling; Sterlingsilber war das Münzmaterial der frühen englischen Silberpennys, der „Sterlinge“. Die Bezeichnung „Sterling“ leitet sich von „e(a)sterling“ (aus dem Osten kommend) her und bezeichnete frühe Pfennigmünzen, die vom europäischen Festland nach England importiert wurden.

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Bild 24 (Foto: music-power)


Uhrmacher hinterließen nach einer Reparatur gerne ein „Watchpaper“ im Boden des Übergehäuses. Dieses kreisrunde Stück Papier war sozusagen die Visitenkarte des Betriebes, bei dem der Besitzer seine Uhr zum Service gab.


Zifferblatt und Zeiger

Wie bei den meisten Taschenuhren dieser Epoche, besteht auch das Zifferblatt meiner Uhr aus Email, auch „Schmelzglas“ genannt. Das Emaillieren ist ein Verfahren, bei dem eine Masse anorganischer Zusammensetzung, meist aus Silikaten und Oxiden bestehend, manchmal mit Zusätzen, in der Regel in einer oder mehreren Schichten auf ein Trägermaterial aufgebracht und bei hohen Temperaturen und kurzer Brenndauer geschmolzen wird.

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Bild 25 (Foto: music-power)


Das Ergebnis ist eine glatte und hochglänzende Oberfläche, die auch nach Jahrhunderten ihren Glanz nicht verliert. Auf die fertig emaillierten Blätter wurden anschließend von Porzellanmalern die Stundenziffern und ggf. eine Minuterie, sowie oft auch der Namenszug des Uhrmachers von Hand aufgetragen!

Im Falle der Bamsted-Uhr sind das Römische Ziffern für die Stunden, eine feine Minuterie mit Punkten rundum, sowie zusätzliche arabische Zahlen in Fünf-Minuten-Schritten.



Käfer und Schürhaken - eine beliebte Zeigerform im 18. Jahrhundert

„Beetle and Poker Hands“, eine häufig in englischen Taschen- und Tischuhren verwendete Form von Stunden- und Minutenzeiger. Der Name soll daher stammen, dass der Kopf des Stundenzeigers dem eines Käfers ähneln soll (engl. beetle), der lanzenförmig zugespitzte Minutenzeiger einem Schürhaken (engl. poker)

Meist wurden die Zeiger aus Eisen gefertigt, in manchen Fällen aber auch aus Messing, Bronze oder Gold. Das Schmiedeeisen wurde auf die gewünschte Dicke gewalzt und ausgesägt. Die rohe Fassionierung erfolgte dann durch Ziselieren des gewünschten Dessins. Spätere Verfeinerungen erfolgten mit der Radiernadel und dem Gravierstichel. Zuerst waren es immer Ziseleure und Graveure, die solche kleinen Kunstwerke für die Uhrmacher schufen.

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Bild 26 (Foto: music-power)

Diese Fertigung war bis etwa Mitte des 18. Jahrhundert üblich. Erst David Courvoisier-Clément aus La Chaux-de-Fonds konstruierte 1754 die erste Zeiger-Stanze für die Rohform.

Das (Spindel-)Uhrwerk und seine Funktionsweise

Quelle des nachfolgenden Textes: Dr. Andreas Schröter (www.mikrolisk.de)

Die Spindelhemmung ist in ihrer Grundform die älteste Uhrenhemmung überhaupt. Anfangs für Turmuhren verwendet, konnte sie zusammen mit den übrigen Bauteilen der Uhr später auf "Taschenuhr-Größe" verkleinert werden. Mit einer Radunruh samt Spirale taucht die Spindelhemmung erstmals 1675 auf, vorher gabs einen Balken (Foliot) oder Löffelunruhen.

Aufbau und Funktion der Spindelhemmung


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Bild 27 (Quelle: Mikrolisk)


Das Gangrad, auch "Steigrad" oder "Kronrad" (hier grün eingezeichnet) sitzt hier horizontal, auffällig ist hier auch die Zahnform. Da das Steigrad vor dem Drehrichtungswechsel der Spindel ein kleines Stück zurückgeführt wird, bezeichnet man die Spindelhemmung als rückführende Hemmung. Die Unruh (gelb) sitzt auf einer langen Welle, der Spindel, an der rechtwinklig zueinander zwei Spindellappen befestigt sind. Dessen Abstand entspricht auch der Größe des Gangrades, so daß sie abwechseln in dessen Zähne greifen können.

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Bild 28 (Foto: music-Power)



Zu erkennen ist eine Taschenuhr mit Spindelhemmung stets am Kronrad (in der Zeichnung leicht blau), das bei der Werkseinsicht sofort ins Auge fällt - moment, nochmal "Kronrad"??? Dieses Rad ist das letzte Rad des Räderwerks und nennt sich im englischen das "Forth Wheel" und entspricht etwa dem Sekundenrad bei moderneren Uhren. Da Spindeluhren aber kein Sekundenrad haben, die Übersetzung der Zahnräder auch verschieden ist und die Form dieses Zahnrades auch an eine Krone erinnert, nennt sich auch dieses Rad Kronrad!

Sobald der Kraftfluß vom Federhaus über das Räderwerk am Kronrad angelagt ist, drückt der vordere Zahn den passenden Spindellappen mit und dreht somit auch die Unruh. Der andere Spindellappen dreht sich jedoch auch mit und versperrt dem Zahn des Kronrades auf seiner Seite den Weg. Nun versucht dieser Zahn, den Spindellappen wegzudrücken und dreht die Unruh in entgegengesetzter Richtung, bis wieder der erstgenannte Spindellappen einen Zahn blockiert. Dadurch ergibt es sicht auch, daß die Unruh nur einen Schwingbereich von etwa 90 Grad besitzt.


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Bild 29 (Quelle: Mikrolisk)


Die Spindelhemmung ist jedoch auch recht störanfällig und besitzt eine durch ihre Bauart bedingte Ungenauigkeit (wie alle rückführenden Hemmungen). Wenn eine Taschenuhr mit Spindelhemmung "nur" 5 Minuten am Tag falsch geht, so hat man schon eine "genau" gehende Taschenuhr! Einige hochqualitative Taschenuhren bringen es gar auf 2 Minuten pro Tag.

Ausnahmen von dieser Ungenauigkeit gibt es natürlich auch: John Harrison baute ja für die Bestimmung des Längengrades auf hoher See einige berühmte Uhren, bekannt als H1, H2 oder auch die berühmte H4 in der Größe einer Taschenuhr, die in 90 Tagen auf hoher See nur wenige Sekunden Abweichung aufwies. Auch diese Uhr war mit einer Spindelhemmung ausgestattet! Diese war natürlich besonders, abgewandelt in Bezug zur herkömmlichen Spindelhemmung, ruhend und mit Diamant-Paletten versehen, aber es war eine Spindelhemmung! Das wichtigste bei dieser Uhr war die vorhandene Temperaturkompensation der Unruhspirale sowie die besonders sorgfältige Herstellung.“



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Bild 30 (Foto: music-power)

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Bild 31: Prinzip einer Spindeluhr (Zeichnung zur Verfügung gestellt durch Roland aka @Spindel)


Das vor 255 Jahren von James Bamsted gebaute Spindelwerk hat noch eine Besonderheit! (Danke schon mal an Peter, aka @pet.sche, für die Erklärung dafür!) Ich zitiere ihn auszugsweise:

„Eine Uhr wie diese, aber auch spätere Spitzzahnankerraduhren und Schiffschronometer werden mit einer Kette angetrieben, die beim Aufzug auf einen Schneckengang gezogen wird….“

„Nach Vollaufzug zieht die Feder an der kleinen Windung des Schneckengangs ganz oben und je mehr die Feder abläuft und die Kette zurück auf dem Federhaus gewickelt ist, desto weiter aussen auf dem Schneckengang unten treibt sie das Werk an. Die Federkraft wird also schwächer und dieser Kraftverlust wird durch die größere Hebelkraft, die an der Welle der Schnecke zieht, ausgeglichen. Damit man die Feder mit der Kette nicht bis zum bitteren Ende aufziehen kann, gibt es eine Aufzugsbegrenzung.…“

„Beim Aufzug wickelt sich die Kette auf dem Schneckengang immer höher auf den Windungen auf und drückt, kurz bevor die Uhr voll aufgezogen ist, damit einen Sperrhebel , der sich federnd etwas schräg nach unten über der zum Federhaus laufenden Kette befindet, nach oben. Dieser Sperrhebel blockiert, wenn er durch die Kette auf der letzten oberen Windung nach oben gedrückt wurde, dann eine Art Ausleger der Schnecke, so dass sie gesperrt ist und man nicht weiter aufziehen kann.

Das schont das Federende im Federhaus und auch den Haken mit dem die Kette in das Federhaus eingehakt ist. Außerdem wirkt es auf die Aufzugskraft ungefähr so wie ein späteres Malteserkreuz.

Ich kann zwar den ganzen Sperrhebel auf dem Foto nicht zeigen, wohl aber die Halterung wo er gelagert ist. Ich habe das auf dem Werksausschnittfoto mal rot eingekreist. Da ist er beweglich gelagert, führt ins Werksinnere knapp am Schneckegang vorbei und wird mit einer Feder nach unten gedrückt. In der Anfangslage ist er wirkungslos, aber die Kette drückt ihn dann, je mehr sie aufgezogen wird, immer mehr nach oben, solange bis er oben den Schneckengang sperrt, wie ich es vorher schon beschrieben habe.“


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Bild 32 (Foto: music-power - Fotobearbeitung: pet.sche)

Kunstvolle Bearbeitung inklusive

Jetzt haben wir viel über die komplizierte Uhrentechnik des 18. Jahrhunderts gelernt. Nicht nur, dass man das alles damals konstruieren und berechnen konnte, nein, das eigentlich faszinierende ist ja, dass eine solche Miniatur überhaupt funktionsfähig gebaut werden konnte. Wir sprechen hier von einem komplexen Gebilde, kaum größer, als 35 x 20 mm! Und das trotz all den Widrigkeiten jener Zeit: ohne elektrisches Licht, mit einfachsten Werkzeugen, jedes einzelne Bauteil musste von Hand angefertigt werden!

Die Uhrmacher von damals hatten aber auch durchaus einen Sinn für Ästhetik. So wurden die Spindelkloben kunstvoll ausgesägt und mit Rocaillen dekoriert. Im Mittelpunkt stand immer eine sogenannte „Fratze“, die ebenso kunstvoll in die Spindelbrücke graviert wurde.

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Bild 33 bis 36 (Fotos: music-power)

Stilvolles wie praktisches Accessoire - die Uhrenkette

Ganz zum Schluss meiner Vorstellung möchte ich noch auf die Uhrenkette eingehen, die ich von meinem Vorbesitzer zusammen mit der Uhr erhalten habe.

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Bild 37 (Foto: music-power)

Diese ist nicht ganz so alt, wie die Uhr, die daran befestigt ist. Dennoch handelt es sich hier auch um ein antikes Stück! Die ebenfalls aus 925/1000 Sterlingsilber gefertigte Kette dürfte gut und gerne 200 Jahre alt sein. Das mache ich an der Gestaltung der Kettenglieder fest. Man beachte die flachen, länglichen Glieder, die einzeln von Hand ausgesägt sind! Eine Arbeit, die heute nahezu unbezahlbar wäre!

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Bild 38 und 39 (Fotos: music-power)

Epilog

Wolfgang Amadé Mozart (27.01.1756 bis 05.12.1791) starb mit 35 - er war 1767, als diese Uhr entstand, elf Jahre alt. Johann Christoph Friedrich von Schiller (10.11.1759 bis 09.05.1805) starb mit 45 - er war 1767 sieben Jahre alt. Johann Wolfgang von Goethe (28.08.1749 bis 22.03.1832) starb mit 72 - er war 1767 achtzehn Jahre alt.

Die oben vorgestellten Herren Literaten und Komponisten haben ein umfangreiches Lebenswerk hinterlassen und gelten heute als die jeweils größten Genies ihres Fachs.

Die genauen Lebensdaten des Londoner Uhrmachers James Bamsted sind weitestgehend unbekannt. Einen Beweis für seine Existenz gibt es dennoch: Meine Spindel-Taschenuhr „J. Bamsted, London“ mit der Werknummer 23763.


Vielen Dank für Euer Interesse.

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Bild 40: Biber- oder auch Kastorhut (Quelle: de.wikipedia.org)

Wer mag, darf auch gern meine weiteren Beiträge hier im Uhrforum nachlesen:

Uhrenvorstellungen

Steve‘s Darling oder: einmal so cool sein wie McQueen - Mein Hanhart Flieger-Chronograph 417 ES

Mit kleineren Turbulenzen war zu rechnen: DEKLA Turbulenz V.3 im 40mm 6Steel-Gehäuse

„Alle Mann an Deck, Uhr in Sicht!“ - Die DEKLA Marineuhr in den Fängen der zamonischen Zwergpiraten *

Eiscafé oder Nudelgericht? Nein, Uhr! Meine Titoni Heritage Two-Tone und eine kleine Firmengeschichte

Hart aber fair - DEKLA Turbulenz v.2 Pro mit Magnetfeldschutz und gehärtetem Gehäuse


Redaktionelle Beiträge

Science Fiction für‘s Handgelenk: Hamilton Pulsar - die erste vollelektronische Armbanduhr der Welt wird 50 - oder das Phänomen der amerikanischen LED

Die Erfindung der Schiffsuhr und eine kurze Geschichte der Navigation auf See


Vintage/Taschenuhen/Mariage

Railroad Watch Standard - die Norm für Eisenbahner-Uhren Anfang des 20. Jahrhunderts und der lange Weg dorthin.

Hamilton 921 - Die Wiedergeburt. Dokumentation und Vorstellung einer Mariage


Beste Grüße,
Frank
 
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  • Mozart, Schiller, Goethe und ein silberner Zeitmesser - Spindel-Taschenuhr von J. Bamsted aus dem Jahr 1767 Beitrag #4
goodbye_logik

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Was war das für eine schöne Nachtlektüre heute. Danke für diese famose Vorstellung und Gratulation zur tollen Uhr. Kurz vor Ladenschluss nochmal ein heißer Kandidat auf die Vorstellung des Jahres.
 
  • Mozart, Schiller, Goethe und ein silberner Zeitmesser - Spindel-Taschenuhr von J. Bamsted aus dem Jahr 1767 Beitrag #5
Orion

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Wow, das ist mal ne super Vorstellung! Eine tolle Mischung aus Geschichte, Fiktion und Technik und dazu noch bewegte Bilder mit Ton und Farbfotos 😉
Spindeluhren sind schon etwas Besonderes aber diese hier ist ausgesprochen schön, aussen edel, dabei fast schlicht und das Werk ist ja mal der Hammer, wunderschöne Fratze, meine Gratulation! Besonders beachtlich finde ich, dass zu dieser Zeit wirklich alles von Hand hergestellt wurde, das waren damals echte Künstler, Meister mit vielen Fähigkeiten, die die Nachwelt heute bestaunen darf. Danke fürs Zeigen.
 
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  • Mozart, Schiller, Goethe und ein silberner Zeitmesser - Spindel-Taschenuhr von J. Bamsted aus dem Jahr 1767 Beitrag #6
I.v.e

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Vielen Dank für den tollen Film, der sich in mein Hirn abgespielt hat! 👏🏼

Die Uhr ist wunderschön und es ist immer wieder erstaunlich zu sehen, was wir Menschen alles mit unseren Händen erschaffen können - großartig! 👌🏼🤩
 
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  • Mozart, Schiller, Goethe und ein silberner Zeitmesser - Spindel-Taschenuhr von J. Bamsted aus dem Jahr 1767 Beitrag #7
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Stuart9

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Wunderbare Lektüre zum Sonntagmorgen, vielen Dank für deine sehr spannende, tiefgründige Vorstellung, Chapeau!
Vielen Dank auch für die tolle Arbeit der Recherche, es fühlt sich gut an wieder etwas interessantes gelernt zu haben, Merci.
Ach ja und Gratulation natürlich zur ganz besonderen Uhr.
 
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  • Mozart, Schiller, Goethe und ein silberner Zeitmesser - Spindel-Taschenuhr von J. Bamsted aus dem Jahr 1767 Beitrag #8
Brambilla

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Ich ziehe meinen Hut (oder Zylinder): phantastische Vorstellung einer hochinteressanten und wunderschönen Uhr. :super:
Perfekt geschrieben, lehrreich und kurzweilig sowie toll bebildert. Die Lektüre hat mich richtig in diese Szenerien der grossen Geister und handwerklichen Genies versetzt. Danke vielmals dafür!
Die Uhrmacherkunst des 18. Jahrhunderts kann man, wohl auch aus heutiger Sicht, nicht hoch genug einschätzen. Mechanik „at ist best“ und einfach ästhetisch perfekt umgesetzt.
Sicher kennst Du auch das Buch von Dava Sobel. Ich habe mich beim Lesen Deiner Vorstellung einige male an dieses Buch erinnert.

PS
Ich bin auch deshalb begeistert, weil ich gerade auf eine Uhr warte, die etwas von diesem Spirit in sich trägt. Auch wenn sie neuzeitlich ist.
 
  • Mozart, Schiller, Goethe und ein silberner Zeitmesser - Spindel-Taschenuhr von J. Bamsted aus dem Jahr 1767 Beitrag #9
Westminster

Westminster

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Wunderbar! Vielen Dank für diese tolle Vorstellung und Deine Mühe.
Manchmal wünsche ich mir eine Zeitmaschine, schöne Dinge aus der Vergangenheit sind eine kleine Flucht in die Welt von damals. Viel Freude mit dem schönen Stück weiterhin!
 
  • Mozart, Schiller, Goethe und ein silberner Zeitmesser - Spindel-Taschenuhr von J. Bamsted aus dem Jahr 1767 Beitrag #11
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Schlicht und einfach: Klasse!

Vielen Dank dafür!
 
  • Mozart, Schiller, Goethe und ein silberner Zeitmesser - Spindel-Taschenuhr von J. Bamsted aus dem Jahr 1767 Beitrag #12
Uhren_Freund

Uhren_Freund

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Spitze, das nenne ich eine Vorstellung, eine sehr schöne Lektüre und ein toller Ausflug in die Vergangenheit.

Vielen Dank für deine Mühe, diese Vorstellung zu schreiben hat sicherlich etwas gedauert. :super:
 
  • Mozart, Schiller, Goethe und ein silberner Zeitmesser - Spindel-Taschenuhr von J. Bamsted aus dem Jahr 1767 Beitrag #13
Michael1981

Michael1981

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Was für eine schöne und zugleich informative Geschichte. Genau richtig, um in ein viertes Adventswochenende zu starten. Vielen Dank dafür. Eine großartige Uhr, Ich glaube die hatte ich auch schon mal in meinen Händen?
Gruß und schönen besinnlichen Sonntag
Gruß Michael
 
  • Mozart, Schiller, Goethe und ein silberner Zeitmesser - Spindel-Taschenuhr von J. Bamsted aus dem Jahr 1767 Beitrag #14
music-power

music-power

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Egal um welche Uhr es geht, Deine Vorstellungen sind einfach Pflichtlektüre
Große Klasse 👍
Herzlichen Dank!
Was war das für eine schöne Nachtlektüre heute. Danke für diese famose Vorstellung und Gratulation zur tollen Uhr. Kurz vor Ladenschluss nochmal ein heißer Kandidat auf die Vorstellung des Jahres.
Dann habe ich ja schon mal einen, der mir seine Stimme gibt! Danke Dir!
Wow, das ist mal ne super Vorstellung! Eine tolle Mischung aus Geschichte, Fiktion und Technik und dazu noch bewegte Bilder mit Ton und Farbfotos 😉
Spindeluhren sind schon etwas Besonderes aber diese hier ist ausgesprochen schön, aussen edel, dabei fast schlicht und das Werk ist ja mal der Hammer, wunderschöne Fratze, meine Gratulation! Besonders beachtlich finde ich, dass zu dieser Zeit wirklich alles von Hand hergestellt wurde, das waren damals echte Künstler, Meister mit vielen Fähigkeiten, die die Nachwelt heute bestaunen darf. Danke fürs Zeigen.
Ja, die Uhr ist etwas ganz Besonderes! Alleine die Tatsache, dass sie nach über einem Viertel Jahrtausend immer noch funktioniert, ist schon beeindruckend!
Wunderbare Lektüre zum Sonntagmorgen, vielen Dank für deine sehr spannende, tiefgründige Vorstellung, Chapeau!
Vielen Dank auch für die tolle Arbeit der Recherche, es fühlt sich gut an wieder etwas interessantes gelernt zu haben, Merci.
Ach ja und Gratulation natürlich zur ganz besonderen Uhr.
Auch Dir herzlichen Dank!
Vielen Dank für den tollen Film, der sich in mein Hirn abgespielt hat! 👏🏼

Die Uhr ist wunderschön und es ist immer wieder erstaunlich zu sehen, was wir Menschen alles mit unseren Händen erschaffen können - großartig! 👌🏼🤩
Dankeschön! War auch genau mein Gedankengang, als ich dieses Meisterstück zum ersten Mal in Händen halten durfte!
Ich ziehe meinen Hut (oder Zylinder): phantastische Vorstellung einer hochinteressanten und wunderschönen Uhr. :super:
Perfekt geschrieben, lehrreich und kurzweilig sowie toll bebildert. Die Lektüre hat mich richtig in diese Szenerien der grossen Geister und handwerklichen Genies versetzt. Danke vielmals dafür!
Die Uhrmacherkunst des 18. Jahrhunderts kann man, wohl auch aus heutiger Sicht, nicht hoch genug einschätzen. Mechanik „at ist best“ und einfach ästhetisch perfekt umgesetzt.
Sicher kennst Du auch das Buch von Dava Sobel. Ich habe mich beim Lesen Deiner Vorstellung einige male an dieses Buch erinnert.
Danke, Paul! Es freut mich sehr, dass Dir meine Vorstellung gefallen hat! Und, selbstverständlich habe ich das Buch „Längengrad“ von Dava Sobel! 😉
Wunderbar! Vielen Dank für diese tolle Vorstellung und Deine Mühe.
Manchmal wünsche ich mir eine Zeitmaschine, schöne Dinge aus der Vergangenheit sind eine kleine Flucht in die Welt von damals. Viel Freude mit dem schönen Stück weiterhin!
In einer Zeitmaschine saß sich gefühlt mehrere lange Abende und Wochenenden in den letzten Monaten! Danke Dir!
Ganz großes Kino, Frank. Das hat richtig Spaß gemacht zu lesen.
Vielen Dank! :super:
Dankeschön, Markus!
Schlicht und einfach: Klasse!

Vielen Dank dafür!
Danke Dir, Floh!
Spitze, das nenne ich eine Vorstellung, eine sehr schöne Lektüre und ein toller Ausflug in die Vergangenheit.

Vielen Dank für deine Mühe, diese Vorstellung zu schreiben hat sicherlich etwas gedauert. :super:
Ein Lob aus berufenem Munde! Vielen Dank dafür! Wie lange so etwas in Summe dauert, kannst Du natürlich mit am Besten beu(h)rteile, lieber Uhren_Freund!
Was für eine schöne und zugleich informative Geschichte. Genau richtig, um in ein viertes Adventswochenende zu starten. Vielen Dank dafür. Eine großartige Uhr, Ich glaube die hatte ich auch schon mal in meinen Händen?
Gruß und schönen besinnlichen Sonntag
Gruß Michael
Herzlichen Dank, Michael! Freut mich sehr, dass ich Dir den letzten Advents-Sonntag mit meiner Vorstellung etwas versüßen konnte!

Du hattest genau diese Uhr schon mal in Deinen Händen?

Beste Grüße,
Frank
 
  • Mozart, Schiller, Goethe und ein silberner Zeitmesser - Spindel-Taschenuhr von J. Bamsted aus dem Jahr 1767 Beitrag #15
Michael1981

Michael1981

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Herzlichen Dank, Michael! Freut mich sehr, dass ich Dir den letzten Advents-Sonntag mit meiner Vorstellung etwas versüßen konnte!

Du hattest genau diese Uhr schon mal in Deinen Händen?

Beste Grüße,
Frank

Ich war mal bei Dir wegen dem Tausch Echo neutra, da hattest Du doch eine schöne Spindeluhr auf dem Tisch liegen. Ich dachte, es wäre diese;-)
 
  • Mozart, Schiller, Goethe und ein silberner Zeitmesser - Spindel-Taschenuhr von J. Bamsted aus dem Jahr 1767 Beitrag #16
music-power

music-power

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Ich war mal bei Dir wegen dem Tausch Echo neutra, da hattest Du doch eine schöne Spindeluhr auf dem Tisch liegen. Ich dachte, es wäre diese;-)
Ach natürlich, Michael, wie konnte ich das vergessen! Das Alter! (also meines, nicht das der Bamsted!) :lol:Ja, natürlich, es war genau diese Uhr!
 
  • Mozart, Schiller, Goethe und ein silberner Zeitmesser - Spindel-Taschenuhr von J. Bamsted aus dem Jahr 1767 Beitrag #17
Matthias MUC

Matthias MUC

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Sehr schöne Vorstellung, und gerade wieder der Ausflug in die Geschichte, der alte Uhren so spannend macht.

Ich finde es immer wieder spannend, sich die Zeiten, die solche alten Uhren erlebt haben, zu vergegenwärtigen. Was war damals los, wer hat die Uhr vielleicht getragen oder benützt? Wer waren die Zeitgenossen? (Glücksfall vielleicht sogar - konkrete Familiengeschichte?...)
Aus der Zeit hab ich jetzt keine Uhr, aber dieselben Gedankenspiele wie Du, angesichts einer ganz einfachen, kleinen Baumscheibe, die wir mal vor wohl gut über 20 Jahren vom Brennholzmachen bei der Rotwandlhütte im Karwendel mitgebracht hatten - eine kleine Fichte oder Tanne von vielleicht 15 cm Durchmesser, aber (mit der Lupe gezählt) über 250 Jahresringen - die war wohl schon ein kleines Bäumchen, zu den Zeiten, wo die Protagonisten Deiner Geschichte noch in den Windeln lagen....
Und ich mache mir immer Gedanken, was z.B. meine inzwischen beiden "ältesten" Stücke erlebt haben mögen, wer die ersten Besitzer waren usw. - meine (laut Uhrmacher 1820er Jahre) anonyme französische Spindel (die ich schon tausendmal erwähnt habe, aber noch nie richtig vorgestellt :roll:, aber sehr ähnlich der von andi2 vorgestellten), und die vielleicht kaum jüngere Comtoise aus eBay, die nun seit kurzer Zeit gemütlich bei mir tickt. Gegensätziche Enden der Skala: Unsere alten Spindeln, die sich wohl damals nur sehr gut betuchte Menschen leisten konnten, so wie Dein Uhrenkäufer aus Greenwich, oder möglicherweise irgendwer aus einer böhmischen Glasmacherdynastie aus meinen frühen Vorfahren, der sich "meine" geerbte Spindel geleistet hat, und bei der Comtoise, die damals schon "Massenware", die Brot- und Butteruhren fürs Haus gewesen waren, vielleicht sogar ein einfacher Bauer, wo die Comtoise in reichlicher Hörweite um den Hof allen, die dort gearbeitet haben, die Stunde geschlagen hatte (24/7/365, mit Repetition...)

lG Matthias
 
  • Mozart, Schiller, Goethe und ein silberner Zeitmesser - Spindel-Taschenuhr von J. Bamsted aus dem Jahr 1767 Beitrag #18
Riesenkrake

Riesenkrake

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Eine unheimlich interessante und sehr schön geschriebene Vorstellung! Vielen Dank dafür!
 
  • Mozart, Schiller, Goethe und ein silberner Zeitmesser - Spindel-Taschenuhr von J. Bamsted aus dem Jahr 1767 Beitrag #19
ANTARES1958

ANTARES1958

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Grandiose Vorstellung! Was für eine Lektüre! Vielen herzlichen Dank dafür!
 
  • Mozart, Schiller, Goethe und ein silberner Zeitmesser - Spindel-Taschenuhr von J. Bamsted aus dem Jahr 1767 Beitrag #20
blade_runner

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Mozart, Schiller, Goethe und ein silberner Zeitmesser - Spindel-Taschenuhr von J. Bamsted aus dem Jahr 1767

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