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Gast110610
Gast
Das ist eine Redensart, die fröhliche Unbekümmertheit ebenso signalisiert wie eine unverbindliche Beliebigkeit, die es sich erlauben kann, über alles Mögliches, ohne gedankliche Verbindlichkeit reden zu können. Das lockert auch ein wenig über den Ernst des Alltags hinweg. Ich zitiere Konrad Paul Liessmann von der „Neue Zürcher Zeitung“: Wer über Gott und die Welt spricht, löst keine Probleme, entschärft keine Konflikte und beugt sich nicht den Vorgaben der herrschenden Diskurse. Wer über Gott und die Welt zu spricht, nimmt sich die Freiheit, auch einmal über jene Fragen zu sprechen, deren Erörterung entweder als wenig zielführend oder als unpassend empfunden wird.
Wer über Gott und die Welt spricht, spricht manchmal buchstäblich über alles und nichts.
@ Also, es ist schon erstaunlich was man so zu hören bekommt: "Meine Standuhr ist schon über 20 Jahre alt und war noch nie beim Uhrmacher". Ja, voller Stolz wird das erzählt, ohne zu wissen, dass es eigentlich bereits "fünf vor zwölf" ist um nicht zu sagen, fast zu spät um eine normale Wartung vorzunehmen. Mit der Zeit trocknet das beste Uhrenoel aus. Eine zähe Masse bleibt übrig aus Staub und sonstigen Schmutzpartikel die eine ausreichende Schmierung nicht mehr gewährleistet. Auch wenn die Uhr nicht gerade stehen bleibt und dennoch einige Zeit weiter läuft, laufen die Lager trocken und die zähe Masse wirkt sich dann wie ein Schmirgel aus, indem die Lager zu groß und je nach Druck oval werden. Die Zahnräder werden dadurch nicht mehr in der richtigen Position geführt und verursachen wiederum Verschleiß. Die Uhr bleibt dann letzten Endes stehen schon weil sich die Achsenabstände des Zahneingriffs verändert haben. Die Folge sind dann meist teure Reparaturen bei denen nicht nur die Lager ersetzt werden müssen, sondern das ganze Uhrwerk neu justiert werden muss.
Es ist deshalb ratsam, schon beim Neukauf die Kunden mit einem "Beipackzettel" darauf aufmerksam zu machen, dass in etwa alle 8-10 Jahre ein Service empfohlen wird, der wird dann meistens mit dem Garantieschein aufbewahrt.
@ Als Uhrmacher ist mir verschiedentlich aufgefallen, wie gewisse Leute unwissend oder bewusst einen denkbar schlechten Service beim Batteriewechsel von Armbanduhren vornehmen.
Vor kurzem wurde ich auch Zeuge, wie eine „Uhrenfachangestellte“ in einem Warenhaus in Chur an einer Damenuhr den Batteriewechsel ausführte und daraufhin die Kundin mit der Hiobsbotschaft überraschte: “Leider liegt es nicht an der Batterie, sondern die Uhr ist defekt!“.
Wer aber in diesem Moment die Uhr blockiert hat, ist die „Uhrenfachangestellte“ selbst.
Das beobachte ich nicht zum ersten Mal, dass der Gehäuseboden, ohne vorher zu reinigen, geöffnet wird. Dann wird die Batterie ersetzt, Gehäuseboden, wenn möglich ohne Dichtungswechsel wieder montiert. Fertig!
Der sauberste Mensch hat am Gehäusebodenrand Schmutzrückstände und bereits beim Öffnen haben wir Schmutzpartikel im Uhrwerk.
Ich behaupte mal, jeder gelernte Uhrmacher ersetzt alle Dichtungen inkl. auch die von der Krone sowie wenn vorhanden auch die der Drücker.
Die Dichtungen unterstehen auch einem Alterungsprozess.
Dann mit Silikon den Gehäuseboden leicht einfetten und mit richtigem Werkzeug schließen und schlussendlich auf Wasserdichtigkeit prüfen. Voila.
Das erlebt ein Uhrmacher auch immer wieder, dass eine Batterie ausgelaufen ist.
Ich hatte schon sehr teure Uhren, bei denen das Werk und sogar das Gehäuse von der Säure angegriffen waren. Das sind dann meistens Totalschäden.
Wenn man eine Quarzuhr für längere Zeit versorgen will, niemals die Krone herausziehen, wie das unsachlich empfohlen wird, sondern die Batterie muss entfernt werden!
Nur das Problem ist, das kann man praktisch nicht selbst vornehmen; wie oben erwähnt, sollte man auch dies von einer Fachperson machen lassen.
Einen solchen Service wird meistens im Uhrenfachgeschäft gratis angeboten.
Meine Empfehlung; bei teuren Uhren den Batteriewechsel nur und ausschließlich durch autorisierte Händler vornehmen lassen!
@
Ich habe erst vor kurzem eine Tudor/Rolex Armbanduhr (Rotor Self Winding) von einem lieben Freund erhalten zum Batteriewechsel. Da kann man sich manchmal schon Fragen, haben denn diese Leute wirklich keine Ahnung, was sie am Handgelenk tragen? Also die Uhr hat Wasser abbekommen, obwohl die Uhr eine Krone zum einschrauben hat und dadurch garantiert Wasserdicht ist. Aber man muss halt eben auch die Krone verschrauben.
Es ist immer das gleiche, da kauft man Wasserdichte Uhren, zumindest steht das auf dem Garantieschein und kaum ist die Garantie abgelaufen hat man schon ein Problem. Denn meistens dringt Wasser bei der Aufzugswelle; resp. bei der Krone ein, (die Krone ist oft der Schwachpunkt da die Welle direkt ins Uhrwerk führt) oder bei den Drücker da die Dichtungen in der Zwischenzeit spröde oder zu weich geworden sind. Die Dichtungen werden mit der Zeit beeinflusst von Kosmetika, Bodylotion, Parfum usw. und unterstehen einem Alterungsprozess. Selten dringt Wasser beim Gehäuseboden ein. Kaum eine andere technische Angabe bei Armbanduhren erzeugt so viel Verwirrung wie diejenige zur Wasserdichtigkeit, weil 30 Meter Wasserdichtigkeit einer Uhr eben nicht bedeuten, dass man mit dieser dann auch bis zu 30 Metern abtauchen kann. Eine umgangssprachlich "wasserdichte" Armbanduhr ist daher nie komplett dicht, sondern entsprechend ihrer Bauweise und nach einem definierten Prüfverfahren mehr oder weniger vor Wassereinbruch geschützt. Für den Alltag bedeutet dies, dass bei unsachgemäßer Behandlung durchaus Wasser in die Uhr eindringen kann. Manche Uhren sind nur spritzwasserdicht, dh. sie überstehen einiger Sekunden einer Pfütze oder Regen. Der Zusammenhang zwischen Druckfestigkeit und entsprechender Wasserdichtigkeit ist vielen Kunden jedoch unklar! Erst vor kurzem habe ich in einer Zeitung gelesen und folgerichtig bezeichnet ein Urteil des Oberlandesgerichts in Frankfurt die Angabe des Prüfdrucks in Metern als "bewusst irreführende Werbeaussage, welche nicht erlaubt ist. Stattdessen ist zum Bsp. die Angabe >wasserdicht bis drei bar< zu verwenden. Aber eben; welcher unbedarfte Kunde kann sich unter drei bar Wasserdichtheit mehr vorstellen als unter 30 Metern? Andersherum gedacht könnten jedoch unkommentierte 30 Meter Wasserdichtigkeit zum ungewollten Wassereinbruch führen, während drei bar Druckfestigkeit doch zumindest die Frage nach der Bedeutung aufwirft. Wer sagt mir zBsp. dass man in 30m tiefem Wasser wirklich auch drei bar hat? Soviel ich weiß herrschen eigentlich schon in 20 Metern Wassertiefe drei bar! Wasserdichtigkeit ist auch keine bleibende Eigenschaft; man sollte deshalb regelmäßig die Uhr auf Wasserdichtigkeit prüfen lassen. Also ich habe mich mal schlau gemacht; Hand auf's Herz; welcher unbedarfte Kunde kann sich unter drei bar Wasserdichtheit mehr vorstellen als unter 30 Metern?
Warum dann dennoch die häufig gemachte Wasserdichtheitsangabe von 30 Metern, mit welcher der Prüfdruck von drei bar oft fälschlich umschrieben wird? Vielleicht, weil wir uns alltagsbedingt darunter mehr vorstellen können als unter drei bar? 30 Meter Entfernung, 30 Meter Höhe, unter Umständen auch 30 Meter Wassertiefe! Aber wo herrschen drei bar Druck? Schiebt man eine Luftpumpe zusammen, so erzeugt man ungefähr drei bis vier bar Druck und mit 3,5 bar ist ein Fahrradreifen dann auch gut gefüllt. In einem Autoreifen herrscht im Schnitt ein Druck von 2,5 bar und damit ein absoluter Druck von 3,5 bar, rechnet man das eine Bar mit ein, welches an der Erdoberfläche herrscht. So gesehen sind wir bei drei bar Druck in 30 Meter tiefem Wasser ebenfalls auf dem Holzweg!
Da Wasser fast nicht komprimierbar ist, verstärkt sich der Wasserdruck pro zehn Meter um ein bar. Wobei wir nun beim Zusammenhang zwischen Druck und Wasser oder auch Tauchtiefe sind. In zehn Metern Wassertiefe herrscht also ein Druck von einem bar. Was wiederum auch nicht ganz richtig ist. Zu dem Wasserdruck von einem bar addiert sich nämlich noch der Luftdruck von etwa einem bar an der Wasseroberfläche. In zehn Metern Wassertiefe ist daher bereits ein Druck von rund zwei bar vorhanden, in 20 Metern Tiefe ein Druck von drei bar, in 30 Metern vier bar, in 100 Metern 11 bar und in 1000 Metern, eine Tiefe , in die zBsp. noch Wale tauchen können bei 101 bar.
Dann gibt es ein Uhren festgeschriebenes Prüfverfahren das simuliert wird: Dabei wird die Uhr in ein Druckgefäß mit Wasser gegeben, in dem innerhalb von einer Minute ein Überdruck von zwei bar angelegt und fünf Minuten gehalten wird. Hält die Uhr dabei dicht, darf sie die Bezeichnung "Wasserdicht" tragen und ist für den allgemeinen täglichen Gebrauch bestimmt, darf aber nicht - und das stellt die Prüfung wohl auch klart heraus - unter hohem Wasserdruck verwendet werden.
Uhren, die als "Wasserdicht" bezeichnet werden und eine zusätzliche und höhere Angabe des Drucks haben, müssen widerstandsfähig gegenüber Eintauchen und heftiges Bewegen in Wasser, beispielsweise Baden oder auch Schwimmen, sein. Die Wasserdichtheitsprüfung schreibt hier vor, die angegebenen Drücke als Prüfdrücke anzulegen. Das heisst, ist eine Uhr mit fünf bar Wasserdichtheit angegeben, so muss sie fünf Minuten lang in Wasser dem entsprechenden Druck von fünf bar standhalten.
So funktioniert die Kondenswasser Prüfung:
Die Dichtheit des Gehäuses wird nach dem Test - und das trifft übrigens für alle Versionen zu - durch eine Kondenswasserprüfung kontrolliert. Dabei wird die Uhr auf einer Heizplatte auf 40 bis 45° Celsius erwärmt. Anschliessend wird ein Wassertropfen oder ein Quadratzentimeter grosses Stück feuchten Filzes von etwa 18 bis 25° Celsius auf das Deckglas gebracht. Zeigt sich nach etwa einer Minute ein Kondenswasser Niederschlag auf der Innenseite des Glases, so ist auf ein undichtes Gehäuse zu schliessen.
Prüftechnisch sehr viel weiter als die DIN 8310 geht die DIN 8306 für Taucheruhren. Sie regelt die Norm für Uhren, die als Taucheruhren bezeichnet werden sollen und zwar hinsichtlich ihrer Konstruktion und einwandfreien Funktion, von der unter Umständen das Leben eines Tauchers abhängen kann.
Für die Prüfungen hinsichtlich Wasserdichtheit beziehungsweise Druckfestigkeit besagt die DIN 8306, dass eine Taucheruhr nur dann als solche bezeichnet werden darf, wenn sie unter dem vom Hersteller angegebenen Nenndruck 20 Minuten lang ihre Funktionssicherheit bewiesen hat. das Heisst, während dieser Belastung nicht stehen geblieben ist. Danach muss ihr Gehäuse eine weitere Stunde lang der 1,25-fachen Belastung standhalten.
Bei aller Theorie sollte man sich als Faustregel einprägen: Mit einer Uhr ab 20 bar Druckfestigkeit, was wie etwa den Druckverhältnissen in 200 Meter tiefem Wasser entspricht, kann man unbesorgt Tauchen gehen, wenn man einmal davon ausgeht, dass der durchschnittliche Sporttaucher maximal 30 bis 40 Meter in die Tiefe geht. Den Sprung ins Wasser und heftigen Schwimmbewegungen sollte ein 20 bar druckfestes Gehäuse widerstehen können. Bis zu zehn bar druckfeste Uhren eignen sich zum Schwimmen. Besser nur baden geht man mit einer bis zu fünf bar druckfesten Uhr. Duschen ist mit ihr ebenso erlaubt und alles, was darunterliegt, eignet sich bestenfalls zum Händewaschen und verträgt gelegentlich mal einen Regentropfen.
Ich persönlich trage zum Schwimmen immer meine Tudor mit verschraubbarer Krone…
@ Ich ertappe mich immer wieder, wenn ich so Leute anschaue, nach dem Allgemeinblick auf das Gepflegt sein ist der zweite Blick auf die Armbanduhr und dann auf die Schuhe…
Das hat vermutlich schon etwas mit dem Uhrmacher zu tun. Aber gleichwohl interessant; teure Uhr am Handgelenk und abgelaufene Latschen!?
Für Männer das einzig sichtbare und das richtig zur Schau stellen, nur müssen dann die Schuhen eben auch dazu passen.
Mann/Frau sollte aber auch gut abwägen, welcher Typ ist man, wie groß muss/darf dann die Uhr sein; Sportlich oder eher gut bürgerlich.
Allzu protzig bringt schnell das Gegenteil der gewünschten Reputation, dann hat der/die schon verloren ohne ein Wort zu sagen.
Nicht jedem steht eine solche Uhr am Handgelenk…
Am besten beraten ist man immer mit etwas Understatement.
Kenner erkennen das sofort, die Sympathie lässt grüßen…
@ Endlich habe ich die Kaminuhr vom Chefarzt; Spital Sta. Maria Val Müstair repariert und mir ist hörbar eine grosser Stein vom Herzen gefallen, dass die Uhr wieder tadellos läuft und ich wieder meinen gerechten Schlaf finde.
Die besagte Uhr war ein total Schaden. Das Uhrwerk mit schwerem Marmorsockel, insgesamt um die 25Kg. ist aus einem Meter Fallhöhe zu Boden, auf einen Steinboden gefallen!
Ein schwerer Gegenstand fällt im freien Fall auf den Boden; in einem solchen Fall lässt sich, je nach Bodenbeschaffenheit, mit etwas physikalischen Grundkenntnissen ca. die Aufprallkraft berechnen. Wenn man das rechnet (F=mvh=Kg m/s) also 25x4,5m/s= 112,5 Kg Aufprallkraft!
Wenn man sich Gedanken macht, welche Energie ein solcher Crash auszulösen vermag, wundert man sich nicht, dass mit dieser Wucht sämtliche Achsen gebrochen waren und andere Teile arg beschädigt wurden. Sogar ein Zahn vom Federhaus wurde beim Richten abgebrochen! Die Lücke wurde mit Hartlot gefüllt und ein neuer Zahn zugefeilt.
Jeder andere Uhrmacher hätte da mit Bestimmtheit, schon aus Kostengründen eine Absage erteilt!
Weil es ein Erbstück von der Mutter war, wollte er unbedingt, dass man diese Uhr wieder instand stellt. Das Uhrwerk wurde kompl. demontiert und Ultraschallgereinigt. Marmorsockel soweit es ging repariert sowie die Bronzestatue verleimt. Zum Uhrwerk selbst: Zapfen der Ankerwelle gebrochen, Zapfen Windfangwelle gebrochen, Zapfen Hebnägelradwelle gebrochen usw. Federwelle verbogen, Stoppstift Anlaufrad gebrochen, Schlaghammer völlig verbogen und angerissen; gerichtet und neu verlötet. Pendelführung gerichtet sowie Ankergabel. Ankerradwelle neu angefertigt. Anker (Hemmung) auf Steigrad neu eingestellt und justiert. Zeiger ersetzt, da defekt und Schlussendlich Schlagauslösung neu eingestellt und auf Ganggenauigkeit geprüft.
Die Uhr läuft wieder soweit tadellos; eigentlich nicht selbstverständlich, wenn man das schwer beschädigte Uhrwerk gesehen hat!
Arbeitszeit bei weitem über 2 Wochen…
Wenn man das anhand üblichem Stundentarif rechnet...
Ich habe dann die Revision für einen absoluten Freundschaftspreis ausgeführt und ich hatte schlussendlich selten so den Plausch, dass dieses Schmuckstück wieder zum Ticktackticketick... erweckt wurde!
(Mein persönlicher Kommentar dazu: Jeder vernünftige Mensch hätte das Uhrwerk durch ein neues ausgetauscht!)
Einzige Bedingung war: Sollte ich aus irgendwelchen Gründen im Spital Sta. Maria eingeliefert werden, so erwarte ich von Ihm, dass er mich genauso zusammenflickt, wie ich seine Uhr gemacht habe!
Ja, der liebe Doktor mit seiner Uhr ist bei mir in Granit gemeisselt.
Zum Schluss noch dies:
In bleibender Erinnerung:
@ Ich hatte vor geraumer Zeit eine für mich unmögliche Kuckucksuhr restauriert, die mich heute noch im Traum verfolgt!
Eigentlich hasse ich diese Kuckucks-Uhren, die sind vor lauter Kitsch so kompliziert in der Mechanik, dass ich jedes Mal froh bin, wenn ich diese Uhren abgeben kann. Der Verschleiß an Zeitaufwand ist enorm und schlussendlich kann man das nicht mal verrechnen. Widerwillig habe ich diese Uhr angenommen und zwar nur, weil sie der Priorin Domenica vom Kloster St. Johann in Müstair gehört; da konnte ich nicht nein sagen!
Zuerst wird das Fenster geöffnet, dann folgt der Vogel mit dem Kuckucksruf, begleitet mit Gongschlag, anschl. zwei Bayern, die mit ihrem Bierkrug im Takt mit dem Stundenschlag anstoßen, dann die Melodie ab einer Spiel-Walze, zugleich mit den tanzenden Leute auf dem Balkon, drei Pärchen die im Uhrzeigersinn, jedes Pärchen vereinzelt unabhängig voneinander kreisen und wie ich mich noch erinnern kann, noch ein Hochzeit-Paar in der Mitte, die im Gegenuhrzeigersinn auf einer separaten Scheibe tanzen, sowie das Mühlenrad das sich dreht! Schlussendlich noch der Glöckner, der jeweils nach dem letzten Gongschlag an einem Seil zieht und ein Glöckchen das Show ende anzeigt. Insgesamt 13 Funktionen!
Das alles muss synchron auf den Punkt genau ablaufen und dementsprechend auch eingestellt werden. Zum Verzweifeln!
Ich hatte den ganzen Ablauf mit Fotos dokumentiert, leider finde ich diese nicht mehr!
Die "normale" Kuckucksuhr, ist kein Problem, aber wenn solche total verbaute verrückte Kitsch-Uhren die gute Laune verderben, dann lieber Finger weg.
Seither habe ich eine Kuckuck-Allergie… Wenn ich nur schon den Kuckuck höre läuft es mir kalt den Rücken runter!
Es heißt nicht umsonst die Kuckucksuhr ist der Tod des Uhrmachers, da ist was Wahres dran, wie gesagt, wenn man die effektive Arbeitszeit verrechnen würde, könnte der Kunde mit Bestimmtheit eine neue kaufen!
Anbei noch das Dankes schreiben von meiner lieben Klosterfrau:
Stimà, char Giacumin,
welche Überraschung, Kaum war die Uhr in Ihren Händen, wurde sie auch schon repariert. Das ist aber rassig gegangen! Mit grossem Interesse habe ich Ihre verschiedenen Schritte bei der Reparatur gelesen und zuletzt lese ich noch , was alles gemacht werden musste… nochmals Staunen!
War ganz fasziniert über Ihr Können. Welche Präzision das da vorhanden sein muss. Welche Geduld!
Giacumin ist ein Mensch voller Initiative und Tatkraft.
Aber ganz zuletzt die Rechnung, das war noch die Spitze, Giacumin macht es gratis, weil es für das Kloster ist. Danke, Grazia fich, Dieu As paja!
Nun habe ich Sie auf meiner privaten Heiligenliste getan, an oberster Stelle. Der Heilige Giacumin, der Uhrenmacher, mein Lieblingheiliger!!!
Ich freue mich auf die kleine Schwarzwalduhr, welch ein Geschenk, und das grad auf Weihnachten!
Cordials salüds e grazia fich, Ticketicktack¹¹
sour Domenica
Mein Kommentar dazu...
In Zukunft dürft Ihr mich mit der Anrede „Eure Heiligkeit“ anschreiben. Seither trage ich nur noch Hut…
Spass beiseite, die Priorin Domenica ist so eine liebenswürdige humorvolle Klosterfrau; dazu kann ich nur sagen, Ihre Meinung zählt, nicht meine.
Cun blers salüds aus der Val Müstair.
Wer über Gott und die Welt spricht, spricht manchmal buchstäblich über alles und nichts.
@ Also, es ist schon erstaunlich was man so zu hören bekommt: "Meine Standuhr ist schon über 20 Jahre alt und war noch nie beim Uhrmacher". Ja, voller Stolz wird das erzählt, ohne zu wissen, dass es eigentlich bereits "fünf vor zwölf" ist um nicht zu sagen, fast zu spät um eine normale Wartung vorzunehmen. Mit der Zeit trocknet das beste Uhrenoel aus. Eine zähe Masse bleibt übrig aus Staub und sonstigen Schmutzpartikel die eine ausreichende Schmierung nicht mehr gewährleistet. Auch wenn die Uhr nicht gerade stehen bleibt und dennoch einige Zeit weiter läuft, laufen die Lager trocken und die zähe Masse wirkt sich dann wie ein Schmirgel aus, indem die Lager zu groß und je nach Druck oval werden. Die Zahnräder werden dadurch nicht mehr in der richtigen Position geführt und verursachen wiederum Verschleiß. Die Uhr bleibt dann letzten Endes stehen schon weil sich die Achsenabstände des Zahneingriffs verändert haben. Die Folge sind dann meist teure Reparaturen bei denen nicht nur die Lager ersetzt werden müssen, sondern das ganze Uhrwerk neu justiert werden muss.
Es ist deshalb ratsam, schon beim Neukauf die Kunden mit einem "Beipackzettel" darauf aufmerksam zu machen, dass in etwa alle 8-10 Jahre ein Service empfohlen wird, der wird dann meistens mit dem Garantieschein aufbewahrt.
@ Als Uhrmacher ist mir verschiedentlich aufgefallen, wie gewisse Leute unwissend oder bewusst einen denkbar schlechten Service beim Batteriewechsel von Armbanduhren vornehmen.
Vor kurzem wurde ich auch Zeuge, wie eine „Uhrenfachangestellte“ in einem Warenhaus in Chur an einer Damenuhr den Batteriewechsel ausführte und daraufhin die Kundin mit der Hiobsbotschaft überraschte: “Leider liegt es nicht an der Batterie, sondern die Uhr ist defekt!“.
Wer aber in diesem Moment die Uhr blockiert hat, ist die „Uhrenfachangestellte“ selbst.
Das beobachte ich nicht zum ersten Mal, dass der Gehäuseboden, ohne vorher zu reinigen, geöffnet wird. Dann wird die Batterie ersetzt, Gehäuseboden, wenn möglich ohne Dichtungswechsel wieder montiert. Fertig!
Der sauberste Mensch hat am Gehäusebodenrand Schmutzrückstände und bereits beim Öffnen haben wir Schmutzpartikel im Uhrwerk.
Ich behaupte mal, jeder gelernte Uhrmacher ersetzt alle Dichtungen inkl. auch die von der Krone sowie wenn vorhanden auch die der Drücker.
Die Dichtungen unterstehen auch einem Alterungsprozess.
Dann mit Silikon den Gehäuseboden leicht einfetten und mit richtigem Werkzeug schließen und schlussendlich auf Wasserdichtigkeit prüfen. Voila.
Das erlebt ein Uhrmacher auch immer wieder, dass eine Batterie ausgelaufen ist.
Ich hatte schon sehr teure Uhren, bei denen das Werk und sogar das Gehäuse von der Säure angegriffen waren. Das sind dann meistens Totalschäden.
Wenn man eine Quarzuhr für längere Zeit versorgen will, niemals die Krone herausziehen, wie das unsachlich empfohlen wird, sondern die Batterie muss entfernt werden!
Nur das Problem ist, das kann man praktisch nicht selbst vornehmen; wie oben erwähnt, sollte man auch dies von einer Fachperson machen lassen.
Einen solchen Service wird meistens im Uhrenfachgeschäft gratis angeboten.
Meine Empfehlung; bei teuren Uhren den Batteriewechsel nur und ausschließlich durch autorisierte Händler vornehmen lassen!
@
Ich habe erst vor kurzem eine Tudor/Rolex Armbanduhr (Rotor Self Winding) von einem lieben Freund erhalten zum Batteriewechsel. Da kann man sich manchmal schon Fragen, haben denn diese Leute wirklich keine Ahnung, was sie am Handgelenk tragen? Also die Uhr hat Wasser abbekommen, obwohl die Uhr eine Krone zum einschrauben hat und dadurch garantiert Wasserdicht ist. Aber man muss halt eben auch die Krone verschrauben.
Es ist immer das gleiche, da kauft man Wasserdichte Uhren, zumindest steht das auf dem Garantieschein und kaum ist die Garantie abgelaufen hat man schon ein Problem. Denn meistens dringt Wasser bei der Aufzugswelle; resp. bei der Krone ein, (die Krone ist oft der Schwachpunkt da die Welle direkt ins Uhrwerk führt) oder bei den Drücker da die Dichtungen in der Zwischenzeit spröde oder zu weich geworden sind. Die Dichtungen werden mit der Zeit beeinflusst von Kosmetika, Bodylotion, Parfum usw. und unterstehen einem Alterungsprozess. Selten dringt Wasser beim Gehäuseboden ein. Kaum eine andere technische Angabe bei Armbanduhren erzeugt so viel Verwirrung wie diejenige zur Wasserdichtigkeit, weil 30 Meter Wasserdichtigkeit einer Uhr eben nicht bedeuten, dass man mit dieser dann auch bis zu 30 Metern abtauchen kann. Eine umgangssprachlich "wasserdichte" Armbanduhr ist daher nie komplett dicht, sondern entsprechend ihrer Bauweise und nach einem definierten Prüfverfahren mehr oder weniger vor Wassereinbruch geschützt. Für den Alltag bedeutet dies, dass bei unsachgemäßer Behandlung durchaus Wasser in die Uhr eindringen kann. Manche Uhren sind nur spritzwasserdicht, dh. sie überstehen einiger Sekunden einer Pfütze oder Regen. Der Zusammenhang zwischen Druckfestigkeit und entsprechender Wasserdichtigkeit ist vielen Kunden jedoch unklar! Erst vor kurzem habe ich in einer Zeitung gelesen und folgerichtig bezeichnet ein Urteil des Oberlandesgerichts in Frankfurt die Angabe des Prüfdrucks in Metern als "bewusst irreführende Werbeaussage, welche nicht erlaubt ist. Stattdessen ist zum Bsp. die Angabe >wasserdicht bis drei bar< zu verwenden. Aber eben; welcher unbedarfte Kunde kann sich unter drei bar Wasserdichtheit mehr vorstellen als unter 30 Metern? Andersherum gedacht könnten jedoch unkommentierte 30 Meter Wasserdichtigkeit zum ungewollten Wassereinbruch führen, während drei bar Druckfestigkeit doch zumindest die Frage nach der Bedeutung aufwirft. Wer sagt mir zBsp. dass man in 30m tiefem Wasser wirklich auch drei bar hat? Soviel ich weiß herrschen eigentlich schon in 20 Metern Wassertiefe drei bar! Wasserdichtigkeit ist auch keine bleibende Eigenschaft; man sollte deshalb regelmäßig die Uhr auf Wasserdichtigkeit prüfen lassen. Also ich habe mich mal schlau gemacht; Hand auf's Herz; welcher unbedarfte Kunde kann sich unter drei bar Wasserdichtheit mehr vorstellen als unter 30 Metern?
Warum dann dennoch die häufig gemachte Wasserdichtheitsangabe von 30 Metern, mit welcher der Prüfdruck von drei bar oft fälschlich umschrieben wird? Vielleicht, weil wir uns alltagsbedingt darunter mehr vorstellen können als unter drei bar? 30 Meter Entfernung, 30 Meter Höhe, unter Umständen auch 30 Meter Wassertiefe! Aber wo herrschen drei bar Druck? Schiebt man eine Luftpumpe zusammen, so erzeugt man ungefähr drei bis vier bar Druck und mit 3,5 bar ist ein Fahrradreifen dann auch gut gefüllt. In einem Autoreifen herrscht im Schnitt ein Druck von 2,5 bar und damit ein absoluter Druck von 3,5 bar, rechnet man das eine Bar mit ein, welches an der Erdoberfläche herrscht. So gesehen sind wir bei drei bar Druck in 30 Meter tiefem Wasser ebenfalls auf dem Holzweg!
Da Wasser fast nicht komprimierbar ist, verstärkt sich der Wasserdruck pro zehn Meter um ein bar. Wobei wir nun beim Zusammenhang zwischen Druck und Wasser oder auch Tauchtiefe sind. In zehn Metern Wassertiefe herrscht also ein Druck von einem bar. Was wiederum auch nicht ganz richtig ist. Zu dem Wasserdruck von einem bar addiert sich nämlich noch der Luftdruck von etwa einem bar an der Wasseroberfläche. In zehn Metern Wassertiefe ist daher bereits ein Druck von rund zwei bar vorhanden, in 20 Metern Tiefe ein Druck von drei bar, in 30 Metern vier bar, in 100 Metern 11 bar und in 1000 Metern, eine Tiefe , in die zBsp. noch Wale tauchen können bei 101 bar.
Dann gibt es ein Uhren festgeschriebenes Prüfverfahren das simuliert wird: Dabei wird die Uhr in ein Druckgefäß mit Wasser gegeben, in dem innerhalb von einer Minute ein Überdruck von zwei bar angelegt und fünf Minuten gehalten wird. Hält die Uhr dabei dicht, darf sie die Bezeichnung "Wasserdicht" tragen und ist für den allgemeinen täglichen Gebrauch bestimmt, darf aber nicht - und das stellt die Prüfung wohl auch klart heraus - unter hohem Wasserdruck verwendet werden.
Uhren, die als "Wasserdicht" bezeichnet werden und eine zusätzliche und höhere Angabe des Drucks haben, müssen widerstandsfähig gegenüber Eintauchen und heftiges Bewegen in Wasser, beispielsweise Baden oder auch Schwimmen, sein. Die Wasserdichtheitsprüfung schreibt hier vor, die angegebenen Drücke als Prüfdrücke anzulegen. Das heisst, ist eine Uhr mit fünf bar Wasserdichtheit angegeben, so muss sie fünf Minuten lang in Wasser dem entsprechenden Druck von fünf bar standhalten.
So funktioniert die Kondenswasser Prüfung:
Die Dichtheit des Gehäuses wird nach dem Test - und das trifft übrigens für alle Versionen zu - durch eine Kondenswasserprüfung kontrolliert. Dabei wird die Uhr auf einer Heizplatte auf 40 bis 45° Celsius erwärmt. Anschliessend wird ein Wassertropfen oder ein Quadratzentimeter grosses Stück feuchten Filzes von etwa 18 bis 25° Celsius auf das Deckglas gebracht. Zeigt sich nach etwa einer Minute ein Kondenswasser Niederschlag auf der Innenseite des Glases, so ist auf ein undichtes Gehäuse zu schliessen.
Prüftechnisch sehr viel weiter als die DIN 8310 geht die DIN 8306 für Taucheruhren. Sie regelt die Norm für Uhren, die als Taucheruhren bezeichnet werden sollen und zwar hinsichtlich ihrer Konstruktion und einwandfreien Funktion, von der unter Umständen das Leben eines Tauchers abhängen kann.
Für die Prüfungen hinsichtlich Wasserdichtheit beziehungsweise Druckfestigkeit besagt die DIN 8306, dass eine Taucheruhr nur dann als solche bezeichnet werden darf, wenn sie unter dem vom Hersteller angegebenen Nenndruck 20 Minuten lang ihre Funktionssicherheit bewiesen hat. das Heisst, während dieser Belastung nicht stehen geblieben ist. Danach muss ihr Gehäuse eine weitere Stunde lang der 1,25-fachen Belastung standhalten.
Bei aller Theorie sollte man sich als Faustregel einprägen: Mit einer Uhr ab 20 bar Druckfestigkeit, was wie etwa den Druckverhältnissen in 200 Meter tiefem Wasser entspricht, kann man unbesorgt Tauchen gehen, wenn man einmal davon ausgeht, dass der durchschnittliche Sporttaucher maximal 30 bis 40 Meter in die Tiefe geht. Den Sprung ins Wasser und heftigen Schwimmbewegungen sollte ein 20 bar druckfestes Gehäuse widerstehen können. Bis zu zehn bar druckfeste Uhren eignen sich zum Schwimmen. Besser nur baden geht man mit einer bis zu fünf bar druckfesten Uhr. Duschen ist mit ihr ebenso erlaubt und alles, was darunterliegt, eignet sich bestenfalls zum Händewaschen und verträgt gelegentlich mal einen Regentropfen.
Ich persönlich trage zum Schwimmen immer meine Tudor mit verschraubbarer Krone…
@ Ich ertappe mich immer wieder, wenn ich so Leute anschaue, nach dem Allgemeinblick auf das Gepflegt sein ist der zweite Blick auf die Armbanduhr und dann auf die Schuhe…
Das hat vermutlich schon etwas mit dem Uhrmacher zu tun. Aber gleichwohl interessant; teure Uhr am Handgelenk und abgelaufene Latschen!?
Für Männer das einzig sichtbare und das richtig zur Schau stellen, nur müssen dann die Schuhen eben auch dazu passen.
Mann/Frau sollte aber auch gut abwägen, welcher Typ ist man, wie groß muss/darf dann die Uhr sein; Sportlich oder eher gut bürgerlich.
Allzu protzig bringt schnell das Gegenteil der gewünschten Reputation, dann hat der/die schon verloren ohne ein Wort zu sagen.
Nicht jedem steht eine solche Uhr am Handgelenk…
Am besten beraten ist man immer mit etwas Understatement.
Kenner erkennen das sofort, die Sympathie lässt grüßen…
@ Endlich habe ich die Kaminuhr vom Chefarzt; Spital Sta. Maria Val Müstair repariert und mir ist hörbar eine grosser Stein vom Herzen gefallen, dass die Uhr wieder tadellos läuft und ich wieder meinen gerechten Schlaf finde.
Die besagte Uhr war ein total Schaden. Das Uhrwerk mit schwerem Marmorsockel, insgesamt um die 25Kg. ist aus einem Meter Fallhöhe zu Boden, auf einen Steinboden gefallen!
Ein schwerer Gegenstand fällt im freien Fall auf den Boden; in einem solchen Fall lässt sich, je nach Bodenbeschaffenheit, mit etwas physikalischen Grundkenntnissen ca. die Aufprallkraft berechnen. Wenn man das rechnet (F=mvh=Kg m/s) also 25x4,5m/s= 112,5 Kg Aufprallkraft!
Wenn man sich Gedanken macht, welche Energie ein solcher Crash auszulösen vermag, wundert man sich nicht, dass mit dieser Wucht sämtliche Achsen gebrochen waren und andere Teile arg beschädigt wurden. Sogar ein Zahn vom Federhaus wurde beim Richten abgebrochen! Die Lücke wurde mit Hartlot gefüllt und ein neuer Zahn zugefeilt.
Jeder andere Uhrmacher hätte da mit Bestimmtheit, schon aus Kostengründen eine Absage erteilt!
Weil es ein Erbstück von der Mutter war, wollte er unbedingt, dass man diese Uhr wieder instand stellt. Das Uhrwerk wurde kompl. demontiert und Ultraschallgereinigt. Marmorsockel soweit es ging repariert sowie die Bronzestatue verleimt. Zum Uhrwerk selbst: Zapfen der Ankerwelle gebrochen, Zapfen Windfangwelle gebrochen, Zapfen Hebnägelradwelle gebrochen usw. Federwelle verbogen, Stoppstift Anlaufrad gebrochen, Schlaghammer völlig verbogen und angerissen; gerichtet und neu verlötet. Pendelführung gerichtet sowie Ankergabel. Ankerradwelle neu angefertigt. Anker (Hemmung) auf Steigrad neu eingestellt und justiert. Zeiger ersetzt, da defekt und Schlussendlich Schlagauslösung neu eingestellt und auf Ganggenauigkeit geprüft.
Die Uhr läuft wieder soweit tadellos; eigentlich nicht selbstverständlich, wenn man das schwer beschädigte Uhrwerk gesehen hat!
Arbeitszeit bei weitem über 2 Wochen…
Wenn man das anhand üblichem Stundentarif rechnet...
Ich habe dann die Revision für einen absoluten Freundschaftspreis ausgeführt und ich hatte schlussendlich selten so den Plausch, dass dieses Schmuckstück wieder zum Ticktackticketick... erweckt wurde!
(Mein persönlicher Kommentar dazu: Jeder vernünftige Mensch hätte das Uhrwerk durch ein neues ausgetauscht!)
Einzige Bedingung war: Sollte ich aus irgendwelchen Gründen im Spital Sta. Maria eingeliefert werden, so erwarte ich von Ihm, dass er mich genauso zusammenflickt, wie ich seine Uhr gemacht habe!
Ja, der liebe Doktor mit seiner Uhr ist bei mir in Granit gemeisselt.
Zum Schluss noch dies:
In bleibender Erinnerung:
@ Ich hatte vor geraumer Zeit eine für mich unmögliche Kuckucksuhr restauriert, die mich heute noch im Traum verfolgt!
Eigentlich hasse ich diese Kuckucks-Uhren, die sind vor lauter Kitsch so kompliziert in der Mechanik, dass ich jedes Mal froh bin, wenn ich diese Uhren abgeben kann. Der Verschleiß an Zeitaufwand ist enorm und schlussendlich kann man das nicht mal verrechnen. Widerwillig habe ich diese Uhr angenommen und zwar nur, weil sie der Priorin Domenica vom Kloster St. Johann in Müstair gehört; da konnte ich nicht nein sagen!
Zuerst wird das Fenster geöffnet, dann folgt der Vogel mit dem Kuckucksruf, begleitet mit Gongschlag, anschl. zwei Bayern, die mit ihrem Bierkrug im Takt mit dem Stundenschlag anstoßen, dann die Melodie ab einer Spiel-Walze, zugleich mit den tanzenden Leute auf dem Balkon, drei Pärchen die im Uhrzeigersinn, jedes Pärchen vereinzelt unabhängig voneinander kreisen und wie ich mich noch erinnern kann, noch ein Hochzeit-Paar in der Mitte, die im Gegenuhrzeigersinn auf einer separaten Scheibe tanzen, sowie das Mühlenrad das sich dreht! Schlussendlich noch der Glöckner, der jeweils nach dem letzten Gongschlag an einem Seil zieht und ein Glöckchen das Show ende anzeigt. Insgesamt 13 Funktionen!
Das alles muss synchron auf den Punkt genau ablaufen und dementsprechend auch eingestellt werden. Zum Verzweifeln!
Ich hatte den ganzen Ablauf mit Fotos dokumentiert, leider finde ich diese nicht mehr!
Die "normale" Kuckucksuhr, ist kein Problem, aber wenn solche total verbaute verrückte Kitsch-Uhren die gute Laune verderben, dann lieber Finger weg.
Seither habe ich eine Kuckuck-Allergie… Wenn ich nur schon den Kuckuck höre läuft es mir kalt den Rücken runter!
Es heißt nicht umsonst die Kuckucksuhr ist der Tod des Uhrmachers, da ist was Wahres dran, wie gesagt, wenn man die effektive Arbeitszeit verrechnen würde, könnte der Kunde mit Bestimmtheit eine neue kaufen!
Anbei noch das Dankes schreiben von meiner lieben Klosterfrau:
Stimà, char Giacumin,
welche Überraschung, Kaum war die Uhr in Ihren Händen, wurde sie auch schon repariert. Das ist aber rassig gegangen! Mit grossem Interesse habe ich Ihre verschiedenen Schritte bei der Reparatur gelesen und zuletzt lese ich noch , was alles gemacht werden musste… nochmals Staunen!
War ganz fasziniert über Ihr Können. Welche Präzision das da vorhanden sein muss. Welche Geduld!
Giacumin ist ein Mensch voller Initiative und Tatkraft.
Aber ganz zuletzt die Rechnung, das war noch die Spitze, Giacumin macht es gratis, weil es für das Kloster ist. Danke, Grazia fich, Dieu As paja!
Nun habe ich Sie auf meiner privaten Heiligenliste getan, an oberster Stelle. Der Heilige Giacumin, der Uhrenmacher, mein Lieblingheiliger!!!
Ich freue mich auf die kleine Schwarzwalduhr, welch ein Geschenk, und das grad auf Weihnachten!
Cordials salüds e grazia fich, Ticketicktack¹¹
sour Domenica
Mein Kommentar dazu...
In Zukunft dürft Ihr mich mit der Anrede „Eure Heiligkeit“ anschreiben. Seither trage ich nur noch Hut…
Spass beiseite, die Priorin Domenica ist so eine liebenswürdige humorvolle Klosterfrau; dazu kann ich nur sagen, Ihre Meinung zählt, nicht meine.
Cun blers salüds aus der Val Müstair.
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