
Dr._G.
Themenstarter
Hallo liebes Uhrforum.
Nachdem ich bei meiner Uhrenvorstellungs-Premiere die letzte Uhr vor Beginn meiner Uhrenbegeisterung (meine letzte "Modeuhr", LINK) vorgestellt hatte, will ich euch nun meine erste "richtige" Uhr vorstellen.
Vorab einige Punkte: mein Plan ist meine Uhren ab der ersten Vorstellung in chronologischer Reihenfolge vorzustellen. Dabei nehme ich es allerdings nicht zu genau. D.h. ich behalte es mir vor die für mich interessanten Uhren zuerst vorzustellen, andere Uhren ggf. wegzulassen. Sollten also irgendwann jemandem Plausibilitäts-Probleme auffallen, bitte ich darüber hinwegzusehen. Ganz nach Mark Twain: "I never let the truth get in the way of a good story".
So ist die hier vorgestellte Uhr eigentlich nicht meine erste "richtige" Uhr, und nicht die chronologisch nächste nach der zuletzt vorgestellten. Beide Punkte erfüllt eine Seiko 5 Atlas, zu der ich allerdings keine richtige Beziehung aufgebaut habe und sie darum, zumindest aktuell, nicht vorstellen will. Natürlich sind aber alle Gegebenheiten zur hier vorgestellten Uhr wahr und so passiert.
Die Vorgeschichte zur Uhr
Die hier vorgestellte Davosa Argonautic Chrono verbinde ich, wie viele meiner Uhren, mit einem besonderen privaten Ereignis, vgl. meine letzte Vorstellung.
Die Uhr habe ich 2018 gekauft. Auch dieses Mal war es wieder im Urlaub, diesmal aber der erste Urlaub mit Kind. Diesmal nicht in Florida, sondern am Bodensee. Gekauft nicht im Miami, sondern in Friedrichshafen.
Nun aber genug der Vergleiche zur letzten Vorstellung.
Der besondere Platz der Uhr im meiner Sammlung rührt daher, dass ich sie immer mit meinem ersten Kind in Verbindung bringe. Zur Geburt selbst hatte ich mir keine Uhr gegönnt. Zudem war es ein sehr schöner Urlaub im neuen Lebensabschnitt, mit perfektem Wetter.
Außerdem hat ich diese Uhr bei mir die Sucht nach mechanischen Uhren erst so richtig ausgelöst.
Was mir auffiel: am Bodensee gibt es viele Uhrengeschäfte, die sehr gut mit Divern ausgestattet sind. Vielleicht liegt das aufgrund des Sees nahe, es kam mir jedenfalls damals so vor. Da ich Diver bevorzuge, blieb ich also an jedem Schaufenster stehen und studierte die Auslage.
Im Fokus lag damals eigentlich eher etwas günstiges mechanisches von Seiko oder Citizen zum Einstieg. Es wurde dann aber doch teurer, ihr kennt das sicher, ich mittlerweile definitiv.
Der Ablauf des Kaufes war wie folgt: Mal an den Arm anlegen kostet ja nichts... Im Vergleich mit den ebenfalls anprobierten Citizen- und Seiko-Modellen war die Davosa natürlich ein anderes Kaliber, sowohl vom Gewicht (mit Stahlband), als auch von der Anmutung. Das Urteil meiner Frau fiel ebenfalls pro Davosa aus, die Auswahl war also gefällt. Bei einer Bedenkpause mit Kaffee wurden natürlich Uhrforum und Internet gecheckt. Zwar geteilte Meinungen zur Marke Davosa selbst, an der Qualität aber wohl nichts auszusetzen. Also wieder ab zum Konzi, Uhr nochmals genau angeschaut, gekauft und gleich angelegt. Die Uhr selbst war eine vom Konzi in Zahlung genommene aus 2011, also gebraucht, wodurch sich die Kosten deutlich unter dem Neupreis lagen.
Was mich damals fasziniert hat, besonders als relativer Frischling im Bereich mechanische Uhren, war die Chronographen-Funktion mechanisch in einer Armbanduhr umgesetzt zu haben. Ich spiele immer noch gerne damit herum und mir gefällt das Chrono-Layout sehr. Wirklich sinnvoll nutzen tue ich die Stoppfunktion zwar nicht, aber bekanntlich ist haben ka immer besser als brauchen... Zudem braucht natürlich niemand überhaupt eine mechanische Uhr oder eine Uhr über sagen wir mal 20€. Aber das ist ein anderes Thema.
Zur Uhr selbst
Die Uhr, ein Davosa Argonautic Chronograph, ist ein eher moderner, sportlicher Tool-Diver in Stahl mit schwarzem Ziffernblatt und schwarzer Keramik-Lünette mit gelben Akzenten.
Das Design der Davosa Argonautic gefällt mir sehr gut und ist, entgegen vieler Davosa Modelle, recht eigenständig. Neu erfunden wird das Diver-Rad natürlich nicht, aber dann hätte sie mir vermutlich auch nicht gefallen. Auf jeden Fall ist es keine 1:1 "Hommage" wie viele Modelle des Herstellers.
Mein Modell wird so anscheinend nicht mehr produziert, den Argonautic Chrono gibt es wohl nur noch in der Lumis-Variante mit Tritium-Röhrchen. Bei diesen Modellen gefällt mir allerdings insbesondere die Zeigerform überhaupt nicht, so dass es Zufall war über die gebrauchte im Schaufenster zu stolpern.
Die Farbkombination meiner Argonautic gefällt mir sehr gut, ich bleibe immer wieder an gelb-schwarzen Divern hängen und muss mich daran erinnern, das ich diese Kombo schon habe.
Das gelb ist recht dezent eingesetzt: die Indizes der Lünette bis 15 min sind gelb, zudem sind Zeiger und die 5 min Indizes mit gelb umrahmt.
Die Argonautic ist ein Tool-Diver und mit ihrer Höhe von gut 17mm recht präsent am Arm. Für diese Uhrenkategorie ist das für mich allerdings kein Problem.
Die Uhr wirkt wertig, alles ist korrekt ausgerichtet. Das Gehäuse ist satiniert ohne besondere Finessen, an einigen Stellen könnten Kanten etwas weniger scharf sein, insbesondere an der Innenseite der Hörner. An meinem Arm trägt sie sich trotzdem sehr bequem, die Kanten der Hörner stören am Arm nicht. Das original Stahlband ist ebenfalls satiniert, die Bandanstösse massiv.
Die Lünette ist griffig, lässt sich leicht drehen und rastet sauber mit 120 Klicks. Das Rasten könnte vielleicht etwas satter/ präziser sein, es fühlt sich aber trotzdem für mich gut an und insbesondere das Geräusch gefällt mir sehr gut: es klingt schön "mechanisch/ metallisch" (blöde Beschreibung, ich weiß...) und erinnert mich mit seine klicken an einen Safe im Film. Mir gefällt es besser als z.B. bei meiner Oris Aquis oder Seiko Sumo.
Krone und Drücker sind verschraubt und lassen sich gut bedienen. Die Krone findet beim Verschrauben zuverlässig das Gewinde, einzig ein wenig zu viel Druck nach innen ist beim Verschrauben nötig.
Eine Eigenheit des verbauten Valjoux 7750 ist wohl der Freilauf des Rotors. Ich bin kein Experte für Werke, fall ich hier etwas falsch wiedergebe, korrigiert mich gerne. An die Auswirkung erinnere ich mich noch gut und daran als ich das Phänomen zum ersten mal "bemerkte". Ich schüttle mein Handgelenk gerne mit einer kleinen Rotationsbewegung wenn meine Uhr am Arm "klebt". Das scheint die Richtung des Freilaufes beim 7750 zu sein. Ich saß also im Auto, und schüttelte das Handgelenk: ohne damit zu rechnen nahm ich danach eine Vibration am Arm wahr, verbunden mit dem zugehörigen Geräusch. Kurz dachte ich die Uhr explodiert gleich... Zum Glück half das Uhrforum: dieses Eigenleben sei beim Valjoux 7750 wohl normal. Seitdem habe ich die Eigenheit Vibration plus Geräusch schätzen, sogar fast lieben gelernt: diese Uhr lebt definitiv.
Einige negative Punkte zur Uhr gibt es allerdings auch. Da ich sowieso kein Fan davon bin alles positiv darzustellen, bitteschön.
Die Lume ist nicht (mehr?) besonders gut. Weder besonders hell noch lang anhaltend. Man muss schon einige Zeit in der Sonne sein, damit etwas im dunkeln leuchtet. Definitiv kein vergleich mit meinen restlichen Divern. Ob das schon immer so war oder im Laufe der Zeit nachlässt weiß ich nicht. Der Punkt ist keine Beeinträchtigung im täglichen Gebrauch, aber wenn eine Uhr "professional Diver" sein will, sollte sie den dunklen Raum auch erhellen.
Die Gangenauigkeit der Uhr ist mit ca. 25-30 s/d im Minus nicht optimal, dafür aber sehr konstant. Da ich meine Uhren aber meist nur einen Tag trage und stets etwas vorstelle spielt es für mich keine praktische Rolle. Man muss bedenken, die Uhr war beim Kauf ca. 7 Jahre alt.
Als ich die Uhr relativ neu hatte und noch weniger Wissen zum Thema, hatte ich mal in Stuttgart bei einem größeren Händler nachgefragt was man machen könnte. Die meinten, ohne die Uhr anzuschauen, es wäre eine Revision fällig, da die Uhr sonst bald stehen bleibt würde... Das hat mich abgeschreckt, da sie die Uhr zu Davosa geschickt hätten und dafür nahezu den (monetäten) Restwert der Uhr aufgerufen haben.
Zum Glück habe ich es nicht machen lassen. Seitdem läuft die Uhr unverändert im Minus. Sollte es in Zukunft notwendig sein, werde ich sicher eine Revision machen lassen, aber dann bei einem Uhrmacher meines Vertrauens.
Was mir ebenfalls nicht so gut gefallen hat, war das Stahlband. Es passte für mich nicht an diese sportliche Uhr, ich bin allerdings bei Divern auch kein besonderer Freund von Stahlbänder. Konkret gefiel mir die Struktur der Bandanstösse nicht, sowie die billig wirkende Blechschliesse ohne manuelle Feinverstellung (also direkt am Arm verstellbar). Metallbänder muss ich aber während des Tragens verstellen können, da sich mein Handgelenksumfang über den Tag scheinbar zu stark verändert. Sonst sitzt das Band entweder zu locker oder zu eng, je nach Tageszeit. In der Davosa Preisklasse muss man hier sicher Kompromisse eingehen.
Als Abhilfe habe ich mir zunächst online ein originales Davosa Rubberband geholt und wurde enttäuscht. Das Positive war, dass es nach Vanille roch. Allerdings war es alles andere als angenehm zu tragen: es war sehr dick und extrem unflexibel, was sich mit der Zeit auch nicht gebessert hat. Zudem wirkte die Carbonfaser-Struktur billig. Als Folge kam die Uhr nur noch selten an den Arm.
Irgendwann sah ich im kleinen Schmuckgeschäft bei uns im Ort ein Uhrenarmband in schwarz mit gelben Akzenten. Beim nächsten Mal bin ich mit der Davosa vorbei und siehe da: die Gelbtöne passten perfekt zusammen! Seitdem ist das Band an der Uhr und ich trage sie wieder regelmäßig. Diese Kombination könnt ihr in den Bildern unten bewundern. Das Band ist ein Hirsch Performance Ayrton mit in Carbonfaser-Optik strukturiertem Leder auf der Außenseite und gelbem Kautschuk auf der Innenseite. Es trägt sich trotz der Dicke sehr weich und angenehm und aufgrund der strukturierten Innenseite und Lochung schwitze ich auch bei warmem Wetter nicht übermäßig. Auch hier kein Vergleich zum originalen Davosa Rubber. Trotz Leder-Außenseite ist das Band wasserresistent, also für Sauna und sogar zum Tauchen geeignet (nicht dass es für mich nötig wäre).
Es gibt auch Varianten mit zusätzlich gelben Nähten, aber ich bin der Meinung das wäre zuviel des Guten. Durch die seitliche Einfassung des Leders ist genügend gelb am Band zu sehen und auch die Carbonfaser-Struktur ist dezent und sieht wertig aus. Wieder kein Vergleich zum original Davosa Rubber.
Seitdem habe ich Hirsch Performance Bänder an mehreren Uhren und bin begeistert.
Durch die geraden Bandanstösse wirken Uhr und Band wie eine Einheit, was für mich den sportlichen Charakter unterstreicht. Aufgrund der Bauhöhe und der heruntergezogenen Hörner sieht die Seitenansicht auf die Bandanstösse etwas komisch aus, man muss aber schon direkt von der Seite schauen, aus anderen Blickwinkeln fällt es nicht so sehr auf. Ich denke das ist bei jeder vergleichbaren Uhr genauso.
Alles in allem ist die Davosa Argonautic Chrono, kombiniert mit dem Hirsch Performance Band meine sportliche, mechanische Taucheruhr die für mich zu nahezu allen Gelegenheiten tragbar ist. Sowohl im Büro, als auch in der Freizeit. Dazu kommt natürlich die emotionale Verbindung der Uhr zu meinem ersten Kind und dem Urlaub in dem ich sie gekauft habe.
Zudem hat ich diese Uhr bei mir die Sucht nach mechanischen Uhren erst so richtig ausbrechen lassen. Danach ging es Schlag auf Schlag mit den Uhren.
Technische Daten
Name: Davosa Argonautic Chronograph
Referenz: 6567-7750.S
Werk: Valjoux 7750
Durchmesser: 43 mm (ohne Krone)
Höhe: 17mm
WaDi: 300m
Krone und Drücker verschraubt
Lünette: einseitig drehbar, Keramik
Gehäuseboden: Edelstahl, verschraubt
Gehäuse: Edelstahl, satiniert
Glas: Saphir, entspiegelt
Funktionen: Chronograph, Datum, Heliumventil
Ich hoffe euch hat die Vorstellung gefallen.
Beste Grüße,
Jan
So nach dem ganzen Text lasse ich nun Bilder sprechen:


Gesamtansicht
Wrist Shots

Seitenansicht auf den geraden Bandanstoss.
Lume Shot
Rückseite
Nachdem ich bei meiner Uhrenvorstellungs-Premiere die letzte Uhr vor Beginn meiner Uhrenbegeisterung (meine letzte "Modeuhr", LINK) vorgestellt hatte, will ich euch nun meine erste "richtige" Uhr vorstellen.
Vorab einige Punkte: mein Plan ist meine Uhren ab der ersten Vorstellung in chronologischer Reihenfolge vorzustellen. Dabei nehme ich es allerdings nicht zu genau. D.h. ich behalte es mir vor die für mich interessanten Uhren zuerst vorzustellen, andere Uhren ggf. wegzulassen. Sollten also irgendwann jemandem Plausibilitäts-Probleme auffallen, bitte ich darüber hinwegzusehen. Ganz nach Mark Twain: "I never let the truth get in the way of a good story".
So ist die hier vorgestellte Uhr eigentlich nicht meine erste "richtige" Uhr, und nicht die chronologisch nächste nach der zuletzt vorgestellten. Beide Punkte erfüllt eine Seiko 5 Atlas, zu der ich allerdings keine richtige Beziehung aufgebaut habe und sie darum, zumindest aktuell, nicht vorstellen will. Natürlich sind aber alle Gegebenheiten zur hier vorgestellten Uhr wahr und so passiert.
Die Vorgeschichte zur Uhr
Die hier vorgestellte Davosa Argonautic Chrono verbinde ich, wie viele meiner Uhren, mit einem besonderen privaten Ereignis, vgl. meine letzte Vorstellung.
Die Uhr habe ich 2018 gekauft. Auch dieses Mal war es wieder im Urlaub, diesmal aber der erste Urlaub mit Kind. Diesmal nicht in Florida, sondern am Bodensee. Gekauft nicht im Miami, sondern in Friedrichshafen.
Nun aber genug der Vergleiche zur letzten Vorstellung.
Der besondere Platz der Uhr im meiner Sammlung rührt daher, dass ich sie immer mit meinem ersten Kind in Verbindung bringe. Zur Geburt selbst hatte ich mir keine Uhr gegönnt. Zudem war es ein sehr schöner Urlaub im neuen Lebensabschnitt, mit perfektem Wetter.
Außerdem hat ich diese Uhr bei mir die Sucht nach mechanischen Uhren erst so richtig ausgelöst.
Was mir auffiel: am Bodensee gibt es viele Uhrengeschäfte, die sehr gut mit Divern ausgestattet sind. Vielleicht liegt das aufgrund des Sees nahe, es kam mir jedenfalls damals so vor. Da ich Diver bevorzuge, blieb ich also an jedem Schaufenster stehen und studierte die Auslage.
Im Fokus lag damals eigentlich eher etwas günstiges mechanisches von Seiko oder Citizen zum Einstieg. Es wurde dann aber doch teurer, ihr kennt das sicher, ich mittlerweile definitiv.
Der Ablauf des Kaufes war wie folgt: Mal an den Arm anlegen kostet ja nichts... Im Vergleich mit den ebenfalls anprobierten Citizen- und Seiko-Modellen war die Davosa natürlich ein anderes Kaliber, sowohl vom Gewicht (mit Stahlband), als auch von der Anmutung. Das Urteil meiner Frau fiel ebenfalls pro Davosa aus, die Auswahl war also gefällt. Bei einer Bedenkpause mit Kaffee wurden natürlich Uhrforum und Internet gecheckt. Zwar geteilte Meinungen zur Marke Davosa selbst, an der Qualität aber wohl nichts auszusetzen. Also wieder ab zum Konzi, Uhr nochmals genau angeschaut, gekauft und gleich angelegt. Die Uhr selbst war eine vom Konzi in Zahlung genommene aus 2011, also gebraucht, wodurch sich die Kosten deutlich unter dem Neupreis lagen.
Was mich damals fasziniert hat, besonders als relativer Frischling im Bereich mechanische Uhren, war die Chronographen-Funktion mechanisch in einer Armbanduhr umgesetzt zu haben. Ich spiele immer noch gerne damit herum und mir gefällt das Chrono-Layout sehr. Wirklich sinnvoll nutzen tue ich die Stoppfunktion zwar nicht, aber bekanntlich ist haben ka immer besser als brauchen... Zudem braucht natürlich niemand überhaupt eine mechanische Uhr oder eine Uhr über sagen wir mal 20€. Aber das ist ein anderes Thema.
Zur Uhr selbst
Die Uhr, ein Davosa Argonautic Chronograph, ist ein eher moderner, sportlicher Tool-Diver in Stahl mit schwarzem Ziffernblatt und schwarzer Keramik-Lünette mit gelben Akzenten.
Das Design der Davosa Argonautic gefällt mir sehr gut und ist, entgegen vieler Davosa Modelle, recht eigenständig. Neu erfunden wird das Diver-Rad natürlich nicht, aber dann hätte sie mir vermutlich auch nicht gefallen. Auf jeden Fall ist es keine 1:1 "Hommage" wie viele Modelle des Herstellers.
Mein Modell wird so anscheinend nicht mehr produziert, den Argonautic Chrono gibt es wohl nur noch in der Lumis-Variante mit Tritium-Röhrchen. Bei diesen Modellen gefällt mir allerdings insbesondere die Zeigerform überhaupt nicht, so dass es Zufall war über die gebrauchte im Schaufenster zu stolpern.
Die Farbkombination meiner Argonautic gefällt mir sehr gut, ich bleibe immer wieder an gelb-schwarzen Divern hängen und muss mich daran erinnern, das ich diese Kombo schon habe.
Das gelb ist recht dezent eingesetzt: die Indizes der Lünette bis 15 min sind gelb, zudem sind Zeiger und die 5 min Indizes mit gelb umrahmt.
Die Argonautic ist ein Tool-Diver und mit ihrer Höhe von gut 17mm recht präsent am Arm. Für diese Uhrenkategorie ist das für mich allerdings kein Problem.
Die Uhr wirkt wertig, alles ist korrekt ausgerichtet. Das Gehäuse ist satiniert ohne besondere Finessen, an einigen Stellen könnten Kanten etwas weniger scharf sein, insbesondere an der Innenseite der Hörner. An meinem Arm trägt sie sich trotzdem sehr bequem, die Kanten der Hörner stören am Arm nicht. Das original Stahlband ist ebenfalls satiniert, die Bandanstösse massiv.
Die Lünette ist griffig, lässt sich leicht drehen und rastet sauber mit 120 Klicks. Das Rasten könnte vielleicht etwas satter/ präziser sein, es fühlt sich aber trotzdem für mich gut an und insbesondere das Geräusch gefällt mir sehr gut: es klingt schön "mechanisch/ metallisch" (blöde Beschreibung, ich weiß...) und erinnert mich mit seine klicken an einen Safe im Film. Mir gefällt es besser als z.B. bei meiner Oris Aquis oder Seiko Sumo.
Krone und Drücker sind verschraubt und lassen sich gut bedienen. Die Krone findet beim Verschrauben zuverlässig das Gewinde, einzig ein wenig zu viel Druck nach innen ist beim Verschrauben nötig.
Eine Eigenheit des verbauten Valjoux 7750 ist wohl der Freilauf des Rotors. Ich bin kein Experte für Werke, fall ich hier etwas falsch wiedergebe, korrigiert mich gerne. An die Auswirkung erinnere ich mich noch gut und daran als ich das Phänomen zum ersten mal "bemerkte". Ich schüttle mein Handgelenk gerne mit einer kleinen Rotationsbewegung wenn meine Uhr am Arm "klebt". Das scheint die Richtung des Freilaufes beim 7750 zu sein. Ich saß also im Auto, und schüttelte das Handgelenk: ohne damit zu rechnen nahm ich danach eine Vibration am Arm wahr, verbunden mit dem zugehörigen Geräusch. Kurz dachte ich die Uhr explodiert gleich... Zum Glück half das Uhrforum: dieses Eigenleben sei beim Valjoux 7750 wohl normal. Seitdem habe ich die Eigenheit Vibration plus Geräusch schätzen, sogar fast lieben gelernt: diese Uhr lebt definitiv.
Einige negative Punkte zur Uhr gibt es allerdings auch. Da ich sowieso kein Fan davon bin alles positiv darzustellen, bitteschön.
Die Lume ist nicht (mehr?) besonders gut. Weder besonders hell noch lang anhaltend. Man muss schon einige Zeit in der Sonne sein, damit etwas im dunkeln leuchtet. Definitiv kein vergleich mit meinen restlichen Divern. Ob das schon immer so war oder im Laufe der Zeit nachlässt weiß ich nicht. Der Punkt ist keine Beeinträchtigung im täglichen Gebrauch, aber wenn eine Uhr "professional Diver" sein will, sollte sie den dunklen Raum auch erhellen.
Die Gangenauigkeit der Uhr ist mit ca. 25-30 s/d im Minus nicht optimal, dafür aber sehr konstant. Da ich meine Uhren aber meist nur einen Tag trage und stets etwas vorstelle spielt es für mich keine praktische Rolle. Man muss bedenken, die Uhr war beim Kauf ca. 7 Jahre alt.
Als ich die Uhr relativ neu hatte und noch weniger Wissen zum Thema, hatte ich mal in Stuttgart bei einem größeren Händler nachgefragt was man machen könnte. Die meinten, ohne die Uhr anzuschauen, es wäre eine Revision fällig, da die Uhr sonst bald stehen bleibt würde... Das hat mich abgeschreckt, da sie die Uhr zu Davosa geschickt hätten und dafür nahezu den (monetäten) Restwert der Uhr aufgerufen haben.
Zum Glück habe ich es nicht machen lassen. Seitdem läuft die Uhr unverändert im Minus. Sollte es in Zukunft notwendig sein, werde ich sicher eine Revision machen lassen, aber dann bei einem Uhrmacher meines Vertrauens.
Was mir ebenfalls nicht so gut gefallen hat, war das Stahlband. Es passte für mich nicht an diese sportliche Uhr, ich bin allerdings bei Divern auch kein besonderer Freund von Stahlbänder. Konkret gefiel mir die Struktur der Bandanstösse nicht, sowie die billig wirkende Blechschliesse ohne manuelle Feinverstellung (also direkt am Arm verstellbar). Metallbänder muss ich aber während des Tragens verstellen können, da sich mein Handgelenksumfang über den Tag scheinbar zu stark verändert. Sonst sitzt das Band entweder zu locker oder zu eng, je nach Tageszeit. In der Davosa Preisklasse muss man hier sicher Kompromisse eingehen.
Als Abhilfe habe ich mir zunächst online ein originales Davosa Rubberband geholt und wurde enttäuscht. Das Positive war, dass es nach Vanille roch. Allerdings war es alles andere als angenehm zu tragen: es war sehr dick und extrem unflexibel, was sich mit der Zeit auch nicht gebessert hat. Zudem wirkte die Carbonfaser-Struktur billig. Als Folge kam die Uhr nur noch selten an den Arm.
Irgendwann sah ich im kleinen Schmuckgeschäft bei uns im Ort ein Uhrenarmband in schwarz mit gelben Akzenten. Beim nächsten Mal bin ich mit der Davosa vorbei und siehe da: die Gelbtöne passten perfekt zusammen! Seitdem ist das Band an der Uhr und ich trage sie wieder regelmäßig. Diese Kombination könnt ihr in den Bildern unten bewundern. Das Band ist ein Hirsch Performance Ayrton mit in Carbonfaser-Optik strukturiertem Leder auf der Außenseite und gelbem Kautschuk auf der Innenseite. Es trägt sich trotz der Dicke sehr weich und angenehm und aufgrund der strukturierten Innenseite und Lochung schwitze ich auch bei warmem Wetter nicht übermäßig. Auch hier kein Vergleich zum originalen Davosa Rubber. Trotz Leder-Außenseite ist das Band wasserresistent, also für Sauna und sogar zum Tauchen geeignet (nicht dass es für mich nötig wäre).
Es gibt auch Varianten mit zusätzlich gelben Nähten, aber ich bin der Meinung das wäre zuviel des Guten. Durch die seitliche Einfassung des Leders ist genügend gelb am Band zu sehen und auch die Carbonfaser-Struktur ist dezent und sieht wertig aus. Wieder kein Vergleich zum original Davosa Rubber.
Seitdem habe ich Hirsch Performance Bänder an mehreren Uhren und bin begeistert.
Durch die geraden Bandanstösse wirken Uhr und Band wie eine Einheit, was für mich den sportlichen Charakter unterstreicht. Aufgrund der Bauhöhe und der heruntergezogenen Hörner sieht die Seitenansicht auf die Bandanstösse etwas komisch aus, man muss aber schon direkt von der Seite schauen, aus anderen Blickwinkeln fällt es nicht so sehr auf. Ich denke das ist bei jeder vergleichbaren Uhr genauso.
Alles in allem ist die Davosa Argonautic Chrono, kombiniert mit dem Hirsch Performance Band meine sportliche, mechanische Taucheruhr die für mich zu nahezu allen Gelegenheiten tragbar ist. Sowohl im Büro, als auch in der Freizeit. Dazu kommt natürlich die emotionale Verbindung der Uhr zu meinem ersten Kind und dem Urlaub in dem ich sie gekauft habe.
Zudem hat ich diese Uhr bei mir die Sucht nach mechanischen Uhren erst so richtig ausbrechen lassen. Danach ging es Schlag auf Schlag mit den Uhren.
Technische Daten
Name: Davosa Argonautic Chronograph
Referenz: 6567-7750.S
Werk: Valjoux 7750
Durchmesser: 43 mm (ohne Krone)
Höhe: 17mm
WaDi: 300m
Krone und Drücker verschraubt
Lünette: einseitig drehbar, Keramik
Gehäuseboden: Edelstahl, verschraubt
Gehäuse: Edelstahl, satiniert
Glas: Saphir, entspiegelt
Funktionen: Chronograph, Datum, Heliumventil
Ich hoffe euch hat die Vorstellung gefallen.
Beste Grüße,
Jan
So nach dem ganzen Text lasse ich nun Bilder sprechen:


Gesamtansicht
Wrist Shots

Seitenansicht auf den geraden Bandanstoss.
Lume Shot
Rückseite