
ChrisChris
Themenstarter
- Dabei seit
- 06.04.2013
- Beiträge
- 509
Es gibt hier im Uhrforum nur relativ wenige Themen, bei denen man schon von Beginn an weiß, wie sie verlaufen werden, weil sie regelmäßig Glaubenskriege auslösen. Steinhart-Threads (wobei sich das mittlerweile glücklicherweise sogar etwas beruhigt hat), Wasserdichtigkeit (“Die Druckspitzen, Leute! Die DRUCKSPITZEN! Ich wasche nicht mal die Hände, wenn ich keine Uhr trage, die mindestens bis 1000 Meter Wassertiefe verträgt!!!”) - und Uhrenbeweger.
Die Gegner lehnen sie als “Verschleißmaschinen” ab, die Befürworter genießen den Komfort, ihre Uhren nicht immer aufziehen und neu stellen zu müssen.
Zu letzterer Kategorie gehöre ich, seit ich mechanische Uhren für mich entdeckt habe. Aus mehreren Gründen:
Darauf gestoßen, dass es so etwas wie Uhrenbeweger überhaupt gibt, bin ich 2013, nachdem sich zu meiner Omega auch meine erste Steinhart gesellt hat und ich mich dagegen entschieden habe, es Diego Maradona gleichzutun und zwei Uhren gleichzeitig zu tragen.
Gelandet bin ich bei meiner Suche erst mal - logisch - bei Amazon, wo es besonders im zweistelligen Euro-Bereich eine nahezu unüberschaubare Menge an Bewegern gibt. Also habe ich mir irgendeinen mit halbwegs brauchbaren Bewertungen zugelegt. 70 Euro, Platz für zwei Uhren, feinstes Plastik - aber egal. Er tat, wofür ich ihn gekauft habe. Bis er nach etwa zehn Monaten das Zeitliche segnete. Also nahm ich die Garantie in Anspruch und bekam ein neues Gerät - das diesmal sogar knapp zwei Jahre hielt.
Der nächste - ein anderes Modell, allerdings in der gleichen Preisklasse - war bereits nach einem halben Jahr kaputt. Der Händler bewies bei meiner Reklamation besonderen Humor, indem er mir mitteilte, er könne mir ja einen Austauschmotor schicken, damit ich den Beweger selbst reparieren kann. Dass das Gerät an keiner Stelle zu öffnen war (ein Plastikwürfel eben), schien ihm nicht bewusst zu sein. Also Beschwerde an Amazon, neues Exemplar bekommen - und so ging das Jahr für Jahr.
Und jetzt hatte ich einfach keine Lust mehr. Und so dachte ich mir: Hey, es ist an sich schon völlig irrational, so viel Geld für Uhren auszugeben, dann kommt es darauf auch nicht mehr an. Also begann ich, mich mal in höheren Preisklassen umzusehen - und da stößt man relativ schnell auf die Beweger von Modalo. Schön, hochwertig - und im Gegensatz zu Konkurrenten wie Buben & Zörweg, die natürlich noch einmal in einer ganz anderen Liga spielen, für Normalsterbliche noch erschwinglich und zumindest einigermaßen mit dem Gewissen zu vereinbaren. Also schob ich den kurzen Gedanken “Alter, bist Du eigentlich völlig bescheuert?” zur Seite und entschied mich für ein Exemplar der Baureihe Ambiente. Ausschlaggebend war neben der Optik einfach die Tatsache, dass sich jeder Uhrenplatz separat ansteuern lässt. Am Samstag habe ich den Beweger bestellt, heute kam er an. Und ich freue mich - mit Verlaub - wie Sau.
Ich hatte ein wenig Zweifel, ob ein solches Gerät den Versand unbeschadet überstehen würde, doch durch das Matrjoschka-Prinzip (Karton im Karton, zusammen mit jeder Menge Styropor) waren diese Zweifel glücklicherweise unbegründet.


Betrieben wird das Gerät mit einem USB-Kabel, für das Modalo gleich mal die gängigsten Adapter mitliefert:

Der Beweger selbst hat mich direkt beim Auspacken begeistert. Wenn man mal eine Weile mit diesen billigen Plastikdingern hantiert hat, die ich bisher hatte, ist es einfach schon mal etwas ganz anderes, einen so schweren und massiven Würfel (Gewicht: 4,35 Kilo) auszupacken. Doch lassen wir Bilder sprechen:


Die Tür schließt übrigens nicht ganz. Somit wird es nicht zu vermeiden sein, das Gerät auch innen mal abzustauben:

Dazu kommt, dass die Tür magnetisch schließt - und das auch relativ fest. An sich ist das ja gut, gleichzeitig bedeutet es aber auch, dass sich der Beweger trotz seines Gewichts etwas verschiebt, wenn man zum Öffnen einfach am Griff der Tür zieht, ohne mit der anderen Hand irgendwo am Gerät ein wenig gegenzuhalten. Das heißt, dass auch Fingerabdrücke auf der Hochglanz-Lackierung unvermeidlich sind. Aber irgendwas ist ja immer.
Gleiches gilt für das Herausziehen der Halter:

Die Auflageflächen für die Uhr und die Schließe sind übrigens gepolstert, so dass man sich da auch wirklich nichts verkratzt.
Etwas gestutzt habe ich zunächst beim Versuch, meine Uhren auf die Halter zu setzen, denn Modalo wirbt damit, dass selbst Uhren mit einer Armbandlänge von 15 cm passen. Ich habe einen HGU von etwa 17,5 cm, schaffte es aber beim ersten Versuch nicht, meine Uhren auf die Halter zu setzen - die Bänder waren einfach zu kurz. Doch da konnte die Anleitung Abhilfe schaffen: Die Auflagefläche für die Schließe lässt sich abnehmen, so dass auch meine Uhren problemlos auf die Halter passten. Diese darunter liegende Auflagefläche ist ebenfalls gepolstert:

Et voilà (da hatte ich die Uhren allerdings noch nicht gestellt):

Und so sieht das alles mit geschlossener Tür aus. Was ich übrigens besonders schön finde: Während der Pausen bleiben die Uhren immer senkrecht ausgerichtet, hängen also nicht im wahrsten Sinne des Wortes auf halb acht.

Der Beweger fühlt sich unglaublich hochwertig an. Schon alleine die Drehregler für die einzelnen Uhrenplätze erinnern an hochwertige Hi-Fi-Utensilien und rasten auf den verschiedenen Positionen satt ein. Derer gibt es fünf:
Nun haben wir also ein neues Schmuckstück im Wohnzimmer:

Und sobald sich die Corona-Situation wieder normalisiert und wir wieder Leute einladen können, freue ich mich auf die fassungslosen Gesichter. Und Fragen wie die meines Schwagers, der angesichts eines meiner alten Uhrenbeweger mal völlig erstaunt fragte: "Wieso fahren Deine Uhren denn im Kreis? Ist das sowas wie eine Waschmaschine?"
Die Gegner lehnen sie als “Verschleißmaschinen” ab, die Befürworter genießen den Komfort, ihre Uhren nicht immer aufziehen und neu stellen zu müssen.
Zu letzterer Kategorie gehöre ich, seit ich mechanische Uhren für mich entdeckt habe. Aus mehreren Gründen:
- Ich habe einfach absolut keine Lust, meine Uhren jedes Mal neu zu stellen, wenn ich sie tragen will
- Ich bin Perfektionist und HASSE es, wenn der Minutenzeiger die Indizes nicht trifft, weswegen ich beim Stellen einer Uhr auch mal 3-4 Anläufe nehme, bis das wirklich passt
- Ich bin gerne spontan und wähle die Uhr passend zu der Kleidung aus, die ich trage (die ich wiederum ebenfalls normalerweise spontan auswähle)
Darauf gestoßen, dass es so etwas wie Uhrenbeweger überhaupt gibt, bin ich 2013, nachdem sich zu meiner Omega auch meine erste Steinhart gesellt hat und ich mich dagegen entschieden habe, es Diego Maradona gleichzutun und zwei Uhren gleichzeitig zu tragen.
Gelandet bin ich bei meiner Suche erst mal - logisch - bei Amazon, wo es besonders im zweistelligen Euro-Bereich eine nahezu unüberschaubare Menge an Bewegern gibt. Also habe ich mir irgendeinen mit halbwegs brauchbaren Bewertungen zugelegt. 70 Euro, Platz für zwei Uhren, feinstes Plastik - aber egal. Er tat, wofür ich ihn gekauft habe. Bis er nach etwa zehn Monaten das Zeitliche segnete. Also nahm ich die Garantie in Anspruch und bekam ein neues Gerät - das diesmal sogar knapp zwei Jahre hielt.
Der nächste - ein anderes Modell, allerdings in der gleichen Preisklasse - war bereits nach einem halben Jahr kaputt. Der Händler bewies bei meiner Reklamation besonderen Humor, indem er mir mitteilte, er könne mir ja einen Austauschmotor schicken, damit ich den Beweger selbst reparieren kann. Dass das Gerät an keiner Stelle zu öffnen war (ein Plastikwürfel eben), schien ihm nicht bewusst zu sein. Also Beschwerde an Amazon, neues Exemplar bekommen - und so ging das Jahr für Jahr.
Und jetzt hatte ich einfach keine Lust mehr. Und so dachte ich mir: Hey, es ist an sich schon völlig irrational, so viel Geld für Uhren auszugeben, dann kommt es darauf auch nicht mehr an. Also begann ich, mich mal in höheren Preisklassen umzusehen - und da stößt man relativ schnell auf die Beweger von Modalo. Schön, hochwertig - und im Gegensatz zu Konkurrenten wie Buben & Zörweg, die natürlich noch einmal in einer ganz anderen Liga spielen, für Normalsterbliche noch erschwinglich und zumindest einigermaßen mit dem Gewissen zu vereinbaren. Also schob ich den kurzen Gedanken “Alter, bist Du eigentlich völlig bescheuert?” zur Seite und entschied mich für ein Exemplar der Baureihe Ambiente. Ausschlaggebend war neben der Optik einfach die Tatsache, dass sich jeder Uhrenplatz separat ansteuern lässt. Am Samstag habe ich den Beweger bestellt, heute kam er an. Und ich freue mich - mit Verlaub - wie Sau.
Ich hatte ein wenig Zweifel, ob ein solches Gerät den Versand unbeschadet überstehen würde, doch durch das Matrjoschka-Prinzip (Karton im Karton, zusammen mit jeder Menge Styropor) waren diese Zweifel glücklicherweise unbegründet.


Betrieben wird das Gerät mit einem USB-Kabel, für das Modalo gleich mal die gängigsten Adapter mitliefert:

Der Beweger selbst hat mich direkt beim Auspacken begeistert. Wenn man mal eine Weile mit diesen billigen Plastikdingern hantiert hat, die ich bisher hatte, ist es einfach schon mal etwas ganz anderes, einen so schweren und massiven Würfel (Gewicht: 4,35 Kilo) auszupacken. Doch lassen wir Bilder sprechen:


Die Tür schließt übrigens nicht ganz. Somit wird es nicht zu vermeiden sein, das Gerät auch innen mal abzustauben:

Dazu kommt, dass die Tür magnetisch schließt - und das auch relativ fest. An sich ist das ja gut, gleichzeitig bedeutet es aber auch, dass sich der Beweger trotz seines Gewichts etwas verschiebt, wenn man zum Öffnen einfach am Griff der Tür zieht, ohne mit der anderen Hand irgendwo am Gerät ein wenig gegenzuhalten. Das heißt, dass auch Fingerabdrücke auf der Hochglanz-Lackierung unvermeidlich sind. Aber irgendwas ist ja immer.

Gleiches gilt für das Herausziehen der Halter:

Die Auflageflächen für die Uhr und die Schließe sind übrigens gepolstert, so dass man sich da auch wirklich nichts verkratzt.
Etwas gestutzt habe ich zunächst beim Versuch, meine Uhren auf die Halter zu setzen, denn Modalo wirbt damit, dass selbst Uhren mit einer Armbandlänge von 15 cm passen. Ich habe einen HGU von etwa 17,5 cm, schaffte es aber beim ersten Versuch nicht, meine Uhren auf die Halter zu setzen - die Bänder waren einfach zu kurz. Doch da konnte die Anleitung Abhilfe schaffen: Die Auflagefläche für die Schließe lässt sich abnehmen, so dass auch meine Uhren problemlos auf die Halter passten. Diese darunter liegende Auflagefläche ist ebenfalls gepolstert:

Et voilà (da hatte ich die Uhren allerdings noch nicht gestellt):

Und so sieht das alles mit geschlossener Tür aus. Was ich übrigens besonders schön finde: Während der Pausen bleiben die Uhren immer senkrecht ausgerichtet, hängen also nicht im wahrsten Sinne des Wortes auf halb acht.

Der Beweger fühlt sich unglaublich hochwertig an. Schon alleine die Drehregler für die einzelnen Uhrenplätze erinnern an hochwertige Hi-Fi-Utensilien und rasten auf den verschiedenen Positionen satt ein. Derer gibt es fünf:
- Aus
- Linksdrehung (900 Umdrehungen am Tag)
- Rechtsdrehung (900 Umdrehungen am Tag)
- Alternierend, also mit Wechsel der Drehrichtung (1700 Umdrehungen am Tag)
- Alternierend, also mit Wechsel der Drehrichtung (900 Umdrehungen am Tag)
Nun haben wir also ein neues Schmuckstück im Wohnzimmer:

Und sobald sich die Corona-Situation wieder normalisiert und wir wieder Leute einladen können, freue ich mich auf die fassungslosen Gesichter. Und Fragen wie die meines Schwagers, der angesichts eines meiner alten Uhrenbeweger mal völlig erstaunt fragte: "Wieso fahren Deine Uhren denn im Kreis? Ist das sowas wie eine Waschmaschine?"
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