
tobby_d
Themenstarter
Eigentlich wollte ich ja gar nicht sammeln...
Ich vermute, so könnten so einige Beiträge hier beginnen. Auch bei mir war es so. Seit einigen Jahren ist bei mir die Begeisterung für mechanische Uhren zwar entfacht, aber mit einer Skeleton Hamilton war ich recht lange zufrieden gestellt, und der Gedanke, mehrere Uhren zu besitzen und zu tragen, kam mir gar nicht in den Sinn - auch wenn ich zwischendurch schon mal vorsichtig u.a. Richtung Nomos schielte. Bis dann das Basteln anfing... Die ganze Geschichte hierzu habe ich aber bereits vorgestellt, und muss hier ja nicht wiederholt werden:
Unitas 6498 Umbau zur Armbanduhr: Mein Einstieg in die Welt des Uhrmachens
Bei dem einen Umbau blieb es nicht, und da sind auch noch andere Uhren entstanden, die mir persönlich nach wie vor richtig gut gefallen (ich bin ja für's Design auch selbst verantwortlich :P ). Auch diese Uhren werden sicherlich irgendwann nochmal ihren Weg hier ins Uhrenvorstellungs-Forum finden.
Durch die Umbau-Projekte habe ich natürlich auch sonst viel Zeit hier im Forum verbracht. Und klar: da bekommt man dann doch sehr viele schöne Uhren zu sehen. Und dann kommt doch mal irgendwann der Gedanke: "Ach, die ist ja schon auch echt schön...". Sehr elegant fand ich dann irgendwann die Hamilton Intra-Matic Chronographen Linie, auch weil sich ein Chronograph ja deutlich von meinen Unitas-Umbauten, und meiner Hamilton unterschied. Insgesamt hat sich eine Begeisterung für Pandas und Invers-Pandas eingeschlichen, die symmetrische funktionale Anordnung mag ich einfach. Übersichtlich, nicht überladen, aber trotzdem eben mit Chronographen-Komplikation. Eine neue Uhr Kaufen kam aber nicht in Frage - so groß war das Verlangen dann doch (noch) nicht.
Tja, parallel dazu wollte ich mich aber auch beim Werk-Zerlegen, und Wieder-auf-Vordermann-Bringen weiter entwickeln. Ich hatte jetzt schon so einige Werke zerlegt. Nach den großen Unitas-Traktoren kamen dann zunächst einige ETA-Werke. Als Übungsobjekte dienten dann Uhrwerke aus Damenuhren. Hier wurde es dann zwischenzeitlich richtig richtig klein:
Omega Kaliber 481, oder: Achtung, verschluckbare Kleinteile
Zwangsläufig war mittlerweile auch die ein oder andere kleine Reparatur dabei (s. dem Omega 481 oben...). Ein ausgebildeter Uhrmacher würde mir vehement widersprechen: aber ich fühlte mich bereit für eine nächste Stufe :P Ich hatte Lust, mir einen Chronographen von innen anzuschauen... Zunächst hatte ich an einen China-Chronographen gedacht, habe aber parallel auch etwas nach alten Valjoux 7733 Uhren Ausschau gehalten. Die Ersatzteillage ist gut: die 7733 sind noch schön groß, nicht zu komplex, man findet viele Infos im Netz - also beste Voraussetzungen.
Und dann ist es passiert. Auf Ebay habe ich diesen wunderschönen Dugena Chronographen gesehen, um den es in dieser Vorstellung geht. Ich war direkt in das Zifferblatt verliebt. Also: Nicht groß überlegt: angeklickt, geboten, Zuschlag bekommen. Und danach gesehen, dass er als defekt verkauft wird
Also habe ich die Herausforderung angenommen.
Das Werk hatte wirklich so einige Baustellen: fehlende Teile, verbogene Teile, abgebrochene Teile, eingedrückte Lager (s. Valjoux 7733: Exzenter locker). Für einen Profi vermutlich alles Alltag, aber ich hatte mir meinen ersten Chronographen eigentlich anders vorgestellt
Aber: er läuft wieder
Hier ist er:
Kurze Fakten:
Dugena Chronograph, knapp 50 Jahre alt
Uhrwerk: Valjoux 7733
schlanke 36mm Durchmesser
überschaubare, aber ausreichende 17 Steine
gemütliche, aber zuverlässige 18000 A/h
OK, auf dem Foto oben läuft er natürlich noch nicht
Aktuell sieht er zusammengesetzt und am Hirsch Rally Artisan wieder etwas tragbarer aus:
Ich habe dieses Modell bislang im Netz noch nirgendwo anders gefunden. Wenn jemand mehr Infos hierzu hat: gerne her damit! Die Optik der Indizes erinnert mich eher an Uhren aus den 50ern oder 60ern, als aus den 70er. Das Werk gab es aber erst ab 1969, und die vorliegende Werksausführung von 1971-1974 (bidfun-db Archiv: Uhrwerke: Valjoux 7733).
Was mag ich an diesem Chronographen insbesondere?
Aber was zeigt dieser Chronograph eigentlich alles an?
Ich vermute, so könnten so einige Beiträge hier beginnen. Auch bei mir war es so. Seit einigen Jahren ist bei mir die Begeisterung für mechanische Uhren zwar entfacht, aber mit einer Skeleton Hamilton war ich recht lange zufrieden gestellt, und der Gedanke, mehrere Uhren zu besitzen und zu tragen, kam mir gar nicht in den Sinn - auch wenn ich zwischendurch schon mal vorsichtig u.a. Richtung Nomos schielte. Bis dann das Basteln anfing... Die ganze Geschichte hierzu habe ich aber bereits vorgestellt, und muss hier ja nicht wiederholt werden:
Unitas 6498 Umbau zur Armbanduhr: Mein Einstieg in die Welt des Uhrmachens
Bei dem einen Umbau blieb es nicht, und da sind auch noch andere Uhren entstanden, die mir persönlich nach wie vor richtig gut gefallen (ich bin ja für's Design auch selbst verantwortlich :P ). Auch diese Uhren werden sicherlich irgendwann nochmal ihren Weg hier ins Uhrenvorstellungs-Forum finden.
Durch die Umbau-Projekte habe ich natürlich auch sonst viel Zeit hier im Forum verbracht. Und klar: da bekommt man dann doch sehr viele schöne Uhren zu sehen. Und dann kommt doch mal irgendwann der Gedanke: "Ach, die ist ja schon auch echt schön...". Sehr elegant fand ich dann irgendwann die Hamilton Intra-Matic Chronographen Linie, auch weil sich ein Chronograph ja deutlich von meinen Unitas-Umbauten, und meiner Hamilton unterschied. Insgesamt hat sich eine Begeisterung für Pandas und Invers-Pandas eingeschlichen, die symmetrische funktionale Anordnung mag ich einfach. Übersichtlich, nicht überladen, aber trotzdem eben mit Chronographen-Komplikation. Eine neue Uhr Kaufen kam aber nicht in Frage - so groß war das Verlangen dann doch (noch) nicht.
Tja, parallel dazu wollte ich mich aber auch beim Werk-Zerlegen, und Wieder-auf-Vordermann-Bringen weiter entwickeln. Ich hatte jetzt schon so einige Werke zerlegt. Nach den großen Unitas-Traktoren kamen dann zunächst einige ETA-Werke. Als Übungsobjekte dienten dann Uhrwerke aus Damenuhren. Hier wurde es dann zwischenzeitlich richtig richtig klein:
Omega Kaliber 481, oder: Achtung, verschluckbare Kleinteile
Zwangsläufig war mittlerweile auch die ein oder andere kleine Reparatur dabei (s. dem Omega 481 oben...). Ein ausgebildeter Uhrmacher würde mir vehement widersprechen: aber ich fühlte mich bereit für eine nächste Stufe :P Ich hatte Lust, mir einen Chronographen von innen anzuschauen... Zunächst hatte ich an einen China-Chronographen gedacht, habe aber parallel auch etwas nach alten Valjoux 7733 Uhren Ausschau gehalten. Die Ersatzteillage ist gut: die 7733 sind noch schön groß, nicht zu komplex, man findet viele Infos im Netz - also beste Voraussetzungen.
Und dann ist es passiert. Auf Ebay habe ich diesen wunderschönen Dugena Chronographen gesehen, um den es in dieser Vorstellung geht. Ich war direkt in das Zifferblatt verliebt. Also: Nicht groß überlegt: angeklickt, geboten, Zuschlag bekommen. Und danach gesehen, dass er als defekt verkauft wird

Das Werk hatte wirklich so einige Baustellen: fehlende Teile, verbogene Teile, abgebrochene Teile, eingedrückte Lager (s. Valjoux 7733: Exzenter locker). Für einen Profi vermutlich alles Alltag, aber ich hatte mir meinen ersten Chronographen eigentlich anders vorgestellt

Aber: er läuft wieder

Hier ist er:
Kurze Fakten:
Dugena Chronograph, knapp 50 Jahre alt
Uhrwerk: Valjoux 7733
schlanke 36mm Durchmesser
überschaubare, aber ausreichende 17 Steine
gemütliche, aber zuverlässige 18000 A/h
OK, auf dem Foto oben läuft er natürlich noch nicht

Aktuell sieht er zusammengesetzt und am Hirsch Rally Artisan wieder etwas tragbarer aus:
Ich habe dieses Modell bislang im Netz noch nirgendwo anders gefunden. Wenn jemand mehr Infos hierzu hat: gerne her damit! Die Optik der Indizes erinnert mich eher an Uhren aus den 50ern oder 60ern, als aus den 70er. Das Werk gab es aber erst ab 1969, und die vorliegende Werksausführung von 1971-1974 (bidfun-db Archiv: Uhrwerke: Valjoux 7733).
Was mag ich an diesem Chronographen insbesondere?
- Die arabischen Zahlen machen auch die Uhrzeit sehr schön lesbar, und haben noch einen besonderen Vintage-Charme
- Die roten Sekunden- und Minutenzeiger grenzen die Chronofunktion schön von der Uhrzeit (und der kleinen Sekunde ab)
- Der Sekundenzeiger ist auch mit Leuchtmasse hinterlegt: eine kleine Besonderheit, und irgendwie auch ein optisches Highlight
Aber was zeigt dieser Chronograph eigentlich alles an?
- Ganz außen: Tachymeter. Man startet und stoppt nach einer bekannten Maßeinheit (bspw. einem Kilometer) und kann dann außen ablesen, wie die durschnittliche Geschwindigkeit in diesem Zeitraum war. Funktionert auch bei anderen Einheiten: bspw. man misst einen Liter aus dem Wasserhahn ab und weiß anschließend, wie viele Liter pro Stunde aus dem Wasserhahn sprudeln.
- Stopp-Sekunden: sind klar
- Telemeter: neben den Stoppsekunden ist (über die gesamten 60s verteilt) eine Skala von 1 - 20 eingetragen. Hiermit können Entfernung durch den Unterschied zwischen einem optischen und einem akustischen Signal abgeschätzt werden. Beispiel Gewitter: Chronograph startet bei Lichtblitz und wird bei Donner angehalten. Die Schallgeschwindigkeit in Luft sind ~1234,8km/h ~= 0,343km/s => ca. alle 3 Sekunden ein Kilometer, dadurch die Einteilung in 1-20. Der ursprüngliche Grund für Telemeter-Skalen ist aber wohl eher die Messung von Entfernungen im Militär (Geräusch vs. Sicht der Detonation von Bomben etc...)
- Bei den Minuten gibt's noch extra lange Striche bei 3, 6 und 9. Hier wird es kompliziert. Eine gängige Erklärung: in den 50ern wurden internationale Telefonate und Ferngespräche im 3-Minuten-Takt abgerechnet. Die Markierungen sollten angeblich helfen, diese Taktung einzuhalten
(s. Sub dial with 3,6,9 markings on vintage chronograph watches). Allerdings vermute ich auch hier eher einen Ursprung irgendwo im Militär. Vielleicht hat jemand hier eine plausiblere Erklärung?