
Heinz aus HS
Themenstarter
Lieber Uhrengemeinde,
es ist ein Kreuz!
Als ich vor Jahren durch eine meiner Kolleginnen darauf angesprochen wurde, dass doch meine Garderobe immer ganz ordentlich und hochwertig sei, sie allerdings nicht verstehen könne, dass die Uhr die ich trage da einfach nicht ins Bild passe - es handelte sich um eine schon deutlich mit Gebrauchsspuren versehene Wenger Quarzuhr mit mattiertem Stahlband - hätte ich mir nicht träumen lassen, dass dadurch ein Prozess in Gang gesetzt wird, der mich noch Jahre später fast täglich dazu bringt hier bei den Uhrenverrückten mehrfach vorbei zu schauen.
Meine Beiträge hier im Forum halten sich zwar trotz der schon ein paar Jahre bestehenden Mitgliedschaft sehr in Grenzen, dennoch genieße ich (meistens) die Zeit hier beim Schmökern in den verschiedenen Foren, kann ich doch hier ausgiebig meiner Uhrenleidenschaft frönen.
Eines ist mir Laufe der letzten Jahre bewusst geworden, ich bin weder ein Impulskäufer noch bin ich jemand, der zum „Flippern“ neigt. Insofern ist meine kleine Sammlung nach und nach mit viel - teils vielleicht zu viel - hin und her überlegen langsam aber stetig gewachsen. Anfänglich dachte ich, ich muss jede Uhr haben die mir gefällt um so meinen „Neuuhrenbedarf“ gerecht zu werden. Inzwischen bin ich aber zu dem Schluss gekommen, dass ich längst nicht jede Uhr „brauche“ die mir gefällt. Ich habe einen Weg gefunden Uhren toll zu finden, sie zu bewundern und wertzuschätzen, ohne gleich einen Kaufreiz zu verspüren.
Für die Gestaltung der für mich optimalen Sammlung nehme ich mir einfach Zeit. Bevor ich etwas kaufe, wird über einen langen Zeitraum mit verschiedenen Optionen zur Sammlungsergänzung gedanklich gespielt und es dauert verdammt lange bis eine tatsächliche Kaufentscheidung getroffen wird.
Bild: entliehen bei Amazon.de
Im Falle des Jaeger-LeCoultre Polaris Chornographen, den ich Euch (unter anderem) heute vorstellen möchte, hat dieser Prozess deutlich über ein Jahr in Anspruch genommen. Ich weiß, einige werden denken „viel zu verkopft der Typ“, aber wie gesagt, für mich ist das der richtige Weg!
Auf dem Weg zur Polaris habe ich mit der Zenith Defy21 black ceramic, der Zenith Chronomaster 1969 helles Blatt (38mm), der Omega Speedmaster DSOTM black black, der Omeg PloProf 1200, der Girard Perregaux Laureato / Laureato Chrono blau und der JLC Reverso medium Duo Face immer wieder im Wechsel geliebäugelt.
Ihr seht, da ist keine Linie drin, die Uhren sind völlig unterschiedlich und man könnte denken, dass man diese Aufzählung nicht im Zusammenhang mit dem Uhrengeschmack EINER einzigen Person unter einen Hut bekommt.
Fakt ist, der Uhrengeschmack muss sich entwickeln und das tut er.
Keinesfalls möchte ich mich auf eine Art von Uhr oder eine Uhrenmarke festlegen. Der Reiz beim Thema Uhr besteht für mich eindeutig in der Vielfalt dessen, was das berühmt berüchtigte „Rabbithole“ so hergibt.
Also folge ich dem weißen Kaninchen!
Ich bin kein Schriftsteller und ich möchte auch nicht bei Adam und Eva anfangen bei der Vorstellung meiner Polaris. Es sei jedoch erwähnt, dass ich schon seit geraumer Zeit über eine Uhr dieser Marke als substanziellen Bestandteil meiner kleinen Sammlung nachdenke und mich für die Geschichte der „Grande Maison“ zunehmend begeistere.
In den letzten Wochen und Monaten vor meiner Kaufentscheidung habe ich immer wieder den JLC - Faden hier im Forum rauf und runter gelesen und mich dabei geradezu in die durch die Bank tollen Uhren dieser Marke verliebt.
JLC ist für mich Understatement pur und das liebe ich!
Warum ist es dann letztlich die Polaris geworden?
Das kann ich in der Tat nicht abschließend begründen - vielleicht noch am ehesten so:
„It speaks to me“!
Mich faszinieren an der Uhr sowohl das handwerklich perfekte Gehäusefinish, die wunderschönen Chronopusher die einen butterweichen Druckpunkt haben, als auch das so genial in verschiedenen Strukturen umgesetzte Zifferblatt, das in der blauen Variante der Uhr so wunderschön mit dem Licht spielt. Das Manufakturwerk, welches sich durch den Saphierglasboden herrlich bestaunen lässt und das schöne Gefühl, dem Werk über die Krone nach einer Zeit des Nichttragens wieder Leben einzuhauchen. Dieses Werk von Hand aufzuziehen ist wirklich einzigartig und ist mit nichts zu vergleichen was ich sonst in der Box habe.
Der Jaeger-LeCoultre Polaris Chronograph ist für mich ein absoluter Meilenstein in meiner nun rund 10 Jahre gewachsenen und andauernden Uhrenleidenschaft und ist auch rein monetär für mich in der Oberliga dessen, was ich (derzeit) bereit bin für eine Uhr auszugeben.
Ich habe die Uhr bei meinem Konzessionär vor Ort gekauft, da ich hier die Möglichkeit hatte die verschiedenen Modelle ausgiebig zu begutachten. Ich weiß, jetzt werden wieder einige sagen JLC Uhren kauft man gebraucht oder „grau“ - nein, gerade in diesen Zeiten ist es mir auch ein Anliegen den lokalen Handel, der mir die Möglichkeit bietet mein Hobby auch haptisch schon vor dem Kauf auszuleben zu unterstützen! Aber das macht eben jeder so wie er es für richtig hält.
Hier nun die Technischen Daten zur Uhr von der JLC-Homepage:
Hier noch einige Besonderheiten, die mir erwähnenswert scheinen:
Das Lederband ist mit einem Schnellwechselsystem ausgestattet, das den Bandwechsel sehr komfortabel und einfach macht. Auch die Demontage/Montage der Faltschließe ist denkbar einfach und im Handumdrehen erledigt.
Auf der Homepage von JLC gibt es als Bandalternative nur das Edelstahlband. Es passen aber auch die Kautschukbänder der Polaris Diver - für mich eine sehr angenehm zu tragende Alternative für heiße Sommertage, die ich auch optisch sehr gelungen finde.
Abschließend sei noch gesagt, dass sich die Uhr trotz des 42 mm Gehäusedurchmessers aufgrund der abfallenden Hörner, des moderaten Lug to Lug Maßes von 48 mm und einer Höhe von 11,9 mm ganz fantastisch ans Handgelenk schmiegt (bei mir ca. 18,5 cm HGU) und damit auch an schmale Handgelenke passen sollte.
So, genug der Worte, hier die Bilder zur Vorstellung…
STOPP!
An dieser Stelle muss ich kurz innehalten und den Faden nochmal neu aufnehmen.
Da ich schon vor Wochen angefangen habe diese Vorstellung zu schreiben, sie aber nie zu Ende gebracht habe, muss ich an dieser Stelle dem Beispiel von unserem geschätzten Forumskollegen @CFG folgen und ergänze mein Geschreibsel doch gleich noch mit der Vorstellung eines weiteren Meilensteins in meiner Sammlung!
ROLEX GMT Master II Ref. 126710BLRO aka PEPSI am Oysterband!
Nicht das die beiden Traumuhren nicht jeweils eine separate Vorstellung verdienst hätten, aber da geh’ ich jetzt mal den Weg des geringsten Widerstands und verbinde die beiden Meilensteine miteinander - ich bin nämlich faul!
Als am 07. April dieses Jahres die Rolex Neuheiten bei der Watches and Wonders vorgestellt wurden, habe ich das als Uhrenjunkie natürlich mit großem Interesse verfolgt. Die Hauptattraktionen Explorer/Explorer II und diverse Datejustvariationen haben mich allerdings nicht wirklich überzeugt, was ich jedoch bei genauerem Hingucken auf der Rolex Homepage fand, hat mich im nu begeistert - die GMT Master Pepsi nun auch am Oysterband!
Ganz entgegen meiner weiter oben beschriebenen Art, zu zögern, in mich zu gehen und alles zigmal abzuwägen erwischte ich mich verblüfft dabei, umgehend meinen Juwelier anzurufen und mich SOFORT! auf die Liste für die Uhr setzen zu lassen - was bin ich doch für ein verwegener und entschlusskräftiger Protagonist! Ich war selber zutiefst von meiner Spontanität überwältig, habe dann aber auch nicht feige zurückgezogen sonder durchgezogen - Lieferzeiten von mehreren Jahren sind ja bei den begehrten Sportmodellen mittlerweile an der Tagesordnung, somit also alles völlig entspannt!
Also erstmal abwarten und Tee trinken …
Ich hatte mental bereits diese Liste und die damit verbundene endlos lange Wartezeit wieder aus meinem Kopf verbannt und war gedanklich längst wieder dabei diverse Uhren die eventuell noch als Ergänzung meiner Sammlung in Frage kämen in den Gehirnwindungen meiner Zentraleinheit durch zu spielen. GO Pano, JLC Master Control Geographic, Omega Dark Side of the Moon, Bulgari Octo Finissimo oder doch ein Grand Seiko - ach, ich weiß es doch auch nicht.
Also einfach mal wieder zum Juwelier und sehen, fühlen, begrapschen und bei der Gelegenheit noch schnell die Wasserdichtigkeit meines Tool-Divers (NIVREL Deep Ocean) prüfen lassen und mal schüchtern nachfragen, ob ich denn auch wirklich auf der Liste für die GMT stehe und ob denn schon genaueres zum Liefertermin bekannt sei. Nein, das könne man mir nicht sagen, die Liste sei nun ohnehin geschlossen und wann man nun welche Modelle von Rolex „zugeteilt“ bekomme, das wisse man eben nicht! Egal, dann eben erstmal anderweitig weiterdenken…
Jetzt haltet Euch fest! Einen Werktag später, also quasi der Montag nach dem Freitag (ich merke gerade, der Samstag ist ja auch ein Werktag - egal!), erhielt ich zunächst drei im zeitlichen Abstand von ca. einer Stunde aufeinander folgende morgendliche Anrufe, die einerseits die Abholbereitschaft meiner Nivrel und zum anderen eine Nachfrage zu einem bestellten Federsteg für eine andere meiner Uhren zum Thema hatten - wurde alles geklärt!
Dann, am späten Nachmittag ein weiterer Anruf vom Juwelier - was denn jetzt noch!?
Ich: „Ja, Heinz hier …“
Sie: „Wie geht es Ihnen?“
Ich: „Bestens, danke. Und selber?“
Sie: „Sehr gut! Ich hätte da eine GMT blau/rot, war doch richtig, oder? Haben Sie denn noch Interesse?
Ich: …..
Ich: …..
Ich: Ähhh, klar doch!
Geduscht, abgetrocknet, geföhnt, rasiert, schnell was vernünftiges angezogen und ab zum Konzil!
Ich kann es noch gar nicht fassen und bin einfach happy. Da ist das Ding!
Vielen Dank für‘s Reinschauen, ich hoffe es hat ein wenig Spaß gemacht!
So, jetzt aber genug der Worte, hier also noch die technischen Daten zur Rolex (von der Rolex Homepage entliehen)
p.s.: sollten die Fotos einigermaßen gelungen sein, so liegt das ausschließlich an der verwendeten Kamera.
p.p.s.: von unmoralischen Angeboten bitte ich abzusehen! Die beiden bleiben schön bei mir! Ach, und bitte rockt mir die Vorstellung nicht mit Verfügbarkeitsdiskussionen!
Gruß Heinz
Los geht' mit der JLC:
... geht gleich weiter!