@Mergenhaler: Danke, wenn ich helfen kann, gerne.
@Dörthe: Liebe Dörthe, gern geschehen. Wenn ich mich recht erinnere bist du ja auch stolze Rolexträgerin.
@Philipp: Danke dir. Zapfen, die nicht einwandfrei sind machen irgendwann Probleme. Da muss bei einer gewissenhaften Revision darauf geachtet werden.
@Eros: Danke, es geht weiter - gleich...
@Joachim S.: Hallo Joachim, freut mich, wenn dir das gefällt - mir macht es ja auch Riesenspaß.
@Lexi: Ja, das alles zu fotografieren und zu kommentieren, dass es sich auch einigermaßen verständlich liest, macht schon einen gewissen Aufwand aus. Normalerweise gehen die Revisionen bei mir schneller...
Rolex wird oft auf sein Immage und sein Design reduziert. Das ist oberflächlich und falsch, da schon seit je her eine hervorragende Qualität und besondere konstruktive Merkmale den Ausschlag geben. Mit diesem Beitrag will ich auch versuchen, mit diesen dummen Vorurteilen gegenüber Rolex aufzuräumen.
Ich fürchte aus den Microstellaschräubchen wird diesmal nichts, da die Uhr nach erfolgter Revision in allen Lagen einen einwandfreies Gangbild auf der Zeitwaage hinterlässt. (So soll es ein.) Für eine rd. 40 Jahre alte Uhr ein Traumergebnis! Vielleicht zeige ich zum Schluss aber noch den speziellen Regulierschlüssel.
@estepam: Danke dir. Ich finde meine Werkstatt ist zunklein und eine chaotische Ansammlung von Werkzeugen und Ersatzteilen - zum Glück finde ich mich einigermaßen zurecht. Das Rote auf den Wechslerädern ist eine Eloxydschicht, die einerseits abnutzungsresistent sein soll und zum anderen den extrem leisen Aufzug fördern soll. Soweit ich weiß, haben Rolexwerke den leisesten Aufzug.
@reiners: Halle Rainer, danke dir - und das Kino ist frei von Eintritt.
@atSmeil: Hallo Dominik, danke dir, deinen Stoff sollst du gleich bekommen.
@Rocketman: Hallo Volker, bombierte Lagersteine sind schon recht selten zu finden und immer ein Zeichen für höchste Qualität. Ich freuen mich, dass ich euch das jetzt auch einmal zeigen kann. Die Brücken haben bei diesem Kaliber immer zwei Schrauben (Räderwerksbrücke und Federhausbrücke). Wenn die Automatik aufgesetzt wird, hält sie zusätzlich die beiden Brücken. Die Brückenschrauben schauen dabei durch den Rand der Automatikbrücke durch. Der Unruhkloben hat nur eine Schraube - aber das ist normal so. Die Schrauben der Automatikbrücke sind übrigens gebläut (wie bei ETA).
@RiGa: Lieber Richard, es feut mich sehr, wenn dir das alles so gut gefällt. Markenfixiertheit ist unerträglich einengend - da fühle ich mich nicht wohl. Im Wissen, dass es sowieso nicht die optimale Uhr für alle Fälle gibt, kann ich mich voll diesen verschiedenen Reizen hingeben, ohne an einen Hersteller gebunden zu sein. Und ist es nicht genau das, was uns hier zusammentreibt? Ich genieße den offenen Umgang mit Uhren jedweder Herkunft (egal wie teuer) hier im Uhrforum sehr und hoffe, dass uns allen diese Tugend erhalten bleibt. Ich danke dir für deine anerkennenden und netten Worte!
@Midnightowl: Hallo Udo, ich danke dir. Das mit deinem Fotobuch ist ok, solange es bei dir bleibt. Ich mache diese Dokumentationen exklusiv nur im Uhrforum und für deren Mitglieder, da ich mich hier sehr wohl fühle. Ich möchte dich bitten, keine Veröffentlichungen mit meinen Beiträgen zu starten.
@1980bari: Danke dir!
@estepam: Aber bitte nur für den eigenen Gebrauch. Das Endergebnis ist nah...
@hiltibrant: Danke dir. Du bist ja auch eine engagierter Uhrenschrauber und hast uns schon an vielen Erlebnissen Teil haben lassen. So kann ich hier doch auch mal etwas zurückgeben.
@falko: Hallo Gerd, danke dir. Du hast vollkommen Recht, der Lagerstein der Schwungmasse ist bombastisch. Auch meine ich, dass Rolex den leisten Aufzug der Welt baut. Die roten Wechsleräder tragen ihren Teil dazu bei und die Tatsache, dass die Schwungmasse nicht kugelgelagert ist. Auf die kleine Sprengfeder komme ich jetzt gleich zurück.
Und da habe wir auch schon den Einstieg. Die Teile der Automatik sind gereinigt. Die Räder sind noch ok und lassen einen weiteren Betrieb zu. Die Schwungmassenachse habe ich mit Fett versorgt und in ihren Lagerstein gesetzt. Hier ein Foto von der gelösten Sprengfeder, die zum Ausbau einfach herausgezogen und zum Einbau wieder in die Nut in der Schwungmassenwelle heringedrückt wird. Sie verhindert, dass sich die Schwungmasse aus dem Lager löst.
Und hier im eingesetzten Zustand:
Auf dem folgenden Foto ist eines der rot eloxierten Wechselräder zu sehen. Die zwei herausragenden Zähne gehören zum Sperrmechanismus, der den Rädern erlaubt nur in eine Richtung zu drehen.
Nach erfolgter Montage der Automatik, sieht das Werk wieder komplertt aus. Es läuft ganz hervorragend und schwingt seit gestern munter vor sich hin.
Auf diesem Foto ist gut zu erkennen, dass das Schwungmassenlager noch gut beieinander ist. Die schwere Masse am äußeren Rand des Gewichtes schwebt mit solidem Abstand über dem Uhrwerk. Bei stark verschlissenen Lagern setzt sie auch schon mal auf...
Zu guter letzt habe ich noch ein passendes Zifferblatt in grau montiert. Es lässt die Uhr etwas edler erschienen - finde ich.
Nun müssen wir uns noch um das Gehäuse kümmern. Es ist in einem recht guten Zustand und von groben Kratzern verschont geblieben. Das etwas rund geschliffene Glas soll ersetzt werden. Dazu habe ich das alte Glas mitsamt der Lunette entfernt. Am Gehäuseansatz findet sich der übliche Gammel...
Die heutigen und damaligen Gehäuse-Glas-Konstruktionen von Rolex arbeiten mit sogenannten Stülpgläsern (damals aus Kunststoff, heute mit Kunststoffdichtung und eingelegtem Saphirglas). Das Prinzip ist einfach aber auch genial: Das Kunststoffglas hat einen zylindrischen Rand, der genau auf den Ansatz am Gehäuse passt. Die Lunette (keineswegs Zierrat, wie oft angenommen) hat die Aufgabe, von außen den Glasrand fest an den Ansatz des Gehäuses zu pressen und somit eine zuverlässige Wasserdichtigkeit herzustellen.
Nun soll das Gehäuse aber auch wieder möglichst schön aussehen. Daher habe ich es ein wenig poliert. Ich hoffe, der Unterschied (links poliert, rechts Ursprungszustand) ist zu erkennen.
Auch der Gehäuseboden braucht eine kleine Auffrischung an der Drehbank. Hier noch mit dem Politurmittel für den schrägen Rand.
Weitere Beachtung sollten auch die Dichtungen bekommen. Auf diesem Foto habe ich die Bodendichtung in eine spezielle Box gelegt, in der die Dichtung mit Pflegesubstanzen versorgt wird. man verschließt sie und dreht die beiden Teile übereinander, so dass der Dichtungsring gleichmäßig benetzt wird.
Übrigens keine Rolextool, sondern von Citizen...
Dann habe ich das Werk wieder eingebaut und mit den Werkhalteschrauben - die zu diesen Zweck herausgedreht werden - fixiert.
Von vorne sieht sie jetzt so aus. Ich finde durch das graue Blatt hat sie sehr an Attraktivität gewonnen.
Hier noch ein Foto von der Seite - für meine Geschmack durch die wunderschönen Rundungen eine der reizvollsten Perspektiven.
Und hier von dem Bandanstoß her. Übrigens hat Rolex hier immer auf der einen Seite die Referenznummer und auf der anderen Seite die Individualnummer eingraviert. Ich habe schon Fälschungen gesehen, die auch dieses Merkmal hatten - also Vorsicht!
Das ist nun noch nicht das Ende dieser Dokumentation. Es fehlt noch die Montage des neuen Jubileebandes. Später mehr dazu.
Viele Grüße
Jörn (Labrador)