Labrador
Themenstarter
Es war jetzt lange Zeit etwas still um mich geworden, was nicht mit plötzlich abfallender Interessenlage gegenüber Uhren zu tun hat, sondern eher meiner sehr knapp bemessenen Freizeit geschuldet ist. Nun aber doch mal wieder ein Bericht aus meiner Werkstatt.
Es geht um das äußerst seltene Kaliber 418-1 von FHF. Ein guter Freund hat es mir zur Revision anvertraut, an der ich euch Teil haben lassen möchte. Über das 418-1 sind im Internet so gut wie keine Informationen zu finden, selbst bei Ranfft habe ich es nicht gefunden...
Die Uhr selbst ist auf dem Zifferblatt und Gehäuse mit FHF signiert, was für FHF sehr ungewöhnlich ist, da es sich um einen reinen Rohwerkezulieferer handelt. Es besteht der Verdacht, dass es sich bei der Uhr um einen Prototypen oder zumindest um ein Exemplar einer Testserie handelt. Vielleicht weiß von euch jemand mehr dazu?
Hier erst einmal ein Bild vom Blatt:
Und hier der Gehäuseboden, der auch FHF signiert ist:
Wie gut zu erkennen ist, befindet sich die Uhr im nahezu ungetragenen Zustand - freut mich, da das wesentlich weniger Arbeit mit sich bringt
.
Zwischen Zifferblatt und Werk befindet sich ein Distanzring, der dafür sorgt, dass sich die Scheiben frei unter dem Blatt bewegen können.
Unter dem Zifferblatt befinden sich die Datums- und die Wochentagsscheibe. Die Wochentagsscheibe wird von einer kleinen Sprengfeder gehalten.
Auf diesem Bild habe ich sie gelöst:
Ein Blick durch die Lupe - sie ist recht zierlich und hat im Zweifel bestimmt erstaunlich gute Flugeigenschaften.
Unter der Wochentagsscheibe sitzt eine auf Hochglanz polierte Datumsbrücke, die keinerlei lose eingesetzte Federn hat.
Hier ein Blick von unten: Alles ist sehr glatt und servicefreundlich aufgebaut.
Bevor ich die andere Seite der Uhr zerlege, noch ein Blick auf die Oberseite der Grundplatine.
Eine Vorliebe zu Sprengfedern bei den Entwicklern ist nicht auszuschließen - auch bei der Befestigung der Schwungmasse sitzt eine speziell geformte Sprendfeder.
Auffällig ist auch die recht massiv ausgefallene Schwungmassenachse. Das ist gut, da hier beim Tragen mitunter hohe Kräfte wirken.
Die Automatik ist als Modul konstruiert, was (wie z.B. auch beim ETA) die Servicefreundlichkeit erhöht.
Beim Betrachten des Moduls von unten fällt auf, dass die Schwungmassenachse gleichzeitig als Brücke für einige Räder und Schaltklinken gedacht ist. Das spart Bauhöhe und ist eine elegante Lösung.
Hier ein Foto vom Werk mit ausgebauter Automatik und Unruh.
Die Brücke des Ankers ist kreisförmig ausgebildet und hat an der Innenseite die Anschlagpunkte für den Anker. Somit entfallen die Bregrenzungsstifte in der Grundplatine.
Auch beim Gesperr für das Sperrad hat man die Konstruktion sinnvoll vereinfacht: Die Sperrfeder ist gleichzeitig auch der Sperrkegel!
Das hat Werk (wie viele andere moderne Werke auch) kein zentrales Minutenrad mehr. Hier ein Einblick von der Seite - das zentral angeordnete Rad ist das Sekundenrad.
Die Räder des 418-1 sind stahlfarben und nicht wie sonst üblich aus Messing.
Dies ist nun der aktuelle Stand: Die Uhr habe ich weitgehend zerlegt und sie wird im nächsten Schritt gereinigt. Ich gehe nicht davon aus, dass es irgenwo Verschleißerscheinungen zu finden gibt.
Wenn ich wieder etwas Zeit finde geht es wieder ein Stückchen weiter.
Viele Grüße
Jörn (Labrador)
Es geht um das äußerst seltene Kaliber 418-1 von FHF. Ein guter Freund hat es mir zur Revision anvertraut, an der ich euch Teil haben lassen möchte. Über das 418-1 sind im Internet so gut wie keine Informationen zu finden, selbst bei Ranfft habe ich es nicht gefunden...
Die Uhr selbst ist auf dem Zifferblatt und Gehäuse mit FHF signiert, was für FHF sehr ungewöhnlich ist, da es sich um einen reinen Rohwerkezulieferer handelt. Es besteht der Verdacht, dass es sich bei der Uhr um einen Prototypen oder zumindest um ein Exemplar einer Testserie handelt. Vielleicht weiß von euch jemand mehr dazu?
Hier erst einmal ein Bild vom Blatt:
Und hier der Gehäuseboden, der auch FHF signiert ist:
Wie gut zu erkennen ist, befindet sich die Uhr im nahezu ungetragenen Zustand - freut mich, da das wesentlich weniger Arbeit mit sich bringt

Zwischen Zifferblatt und Werk befindet sich ein Distanzring, der dafür sorgt, dass sich die Scheiben frei unter dem Blatt bewegen können.
Unter dem Zifferblatt befinden sich die Datums- und die Wochentagsscheibe. Die Wochentagsscheibe wird von einer kleinen Sprengfeder gehalten.
Auf diesem Bild habe ich sie gelöst:
Ein Blick durch die Lupe - sie ist recht zierlich und hat im Zweifel bestimmt erstaunlich gute Flugeigenschaften.
Unter der Wochentagsscheibe sitzt eine auf Hochglanz polierte Datumsbrücke, die keinerlei lose eingesetzte Federn hat.
Hier ein Blick von unten: Alles ist sehr glatt und servicefreundlich aufgebaut.
Bevor ich die andere Seite der Uhr zerlege, noch ein Blick auf die Oberseite der Grundplatine.
Eine Vorliebe zu Sprengfedern bei den Entwicklern ist nicht auszuschließen - auch bei der Befestigung der Schwungmasse sitzt eine speziell geformte Sprendfeder.
Auffällig ist auch die recht massiv ausgefallene Schwungmassenachse. Das ist gut, da hier beim Tragen mitunter hohe Kräfte wirken.
Die Automatik ist als Modul konstruiert, was (wie z.B. auch beim ETA) die Servicefreundlichkeit erhöht.
Beim Betrachten des Moduls von unten fällt auf, dass die Schwungmassenachse gleichzeitig als Brücke für einige Räder und Schaltklinken gedacht ist. Das spart Bauhöhe und ist eine elegante Lösung.
Hier ein Foto vom Werk mit ausgebauter Automatik und Unruh.
Die Brücke des Ankers ist kreisförmig ausgebildet und hat an der Innenseite die Anschlagpunkte für den Anker. Somit entfallen die Bregrenzungsstifte in der Grundplatine.
Auch beim Gesperr für das Sperrad hat man die Konstruktion sinnvoll vereinfacht: Die Sperrfeder ist gleichzeitig auch der Sperrkegel!
Das hat Werk (wie viele andere moderne Werke auch) kein zentrales Minutenrad mehr. Hier ein Einblick von der Seite - das zentral angeordnete Rad ist das Sekundenrad.
Die Räder des 418-1 sind stahlfarben und nicht wie sonst üblich aus Messing.
Dies ist nun der aktuelle Stand: Die Uhr habe ich weitgehend zerlegt und sie wird im nächsten Schritt gereinigt. Ich gehe nicht davon aus, dass es irgenwo Verschleißerscheinungen zu finden gibt.
Wenn ich wieder etwas Zeit finde geht es wieder ein Stückchen weiter.
Viele Grüße
Jörn (Labrador)
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