
Der Stromer
Themenstarter
Diese Uhr – ich wollte da erst gar nicht dran gehen – landete doch auf meinem Tisch. Aber von Vorn:
Eine Bekannte aus meiner alten Heimat rief mich an und fragte, ob ich mich noch mit Uhren beschäftigte. Meine Antwort war Ja, aber… Sie hat mich nicht Weitersprechen lassen und gleich mit Ihrer Uhr angefangen. Die wäre jetzt seit gut 2 Jahren bei einem Uhrmacher gewesen. Ohne irgendeinen Fortschritt und der Mann würde Sie immer vertrösten. Jetzt habe Sie die Uhr wieder zu Hause. Ob Sie mir die mal schicken könnte?
Dermaßen „gedrängt“ akzeptierte ich etwas sprachlos.
Einige Tage später rings the Postman twice und überreicht mir ein Paket in dem es ganz verdächtig nach Glas klappert. Der Postmensch war schon wieder weg, ich konnte gar nicht so schnell gucken! Na gut. Paket aufgemacht und gleich obendrauf eine Plastiktüte mit Scherben. Darunter vergammeltes Holz, noch eine Tüte mit abgeplatztem Furnier und dann ein Zeigerpaar auf Wellenstummel und zu guter Letzt eine Uhr; Oder besser, dass was mal eine Uhr gewesen sein soll. Ich habe dann erstmal alles sortiert und sondiert, was da so zum Vorschein kam. Dann die Bekannte angerufen und gefragt, was ich damit anfangen soll. Ganz ehrlich: Ich war angefressen!

Na also gut. Sie erklärte mir, dass diese Uhr ein Erbstück ist und Sie es unbedingt wieder instand gesetzt haben wolle. Das gläserne Zifferblatt habe Sie schon anfertigen lassen, mir aber das kaputte mit in das Paket gelegt, damit ich sehen kann, wie das ausgesehen habe. Der Sockel habe auch so ca. 5 cm hoch mal für längere Zeit im Wasser (Keller) gestanden. Ich war einigermaßen sprachlos, was eigentlich recht selten ist. Sie nahm das als Zustimmung und freute sich am Telefon so sehr, dass ich die Uhr wieder zum Zeigen der Zeit bringen würde, dass ich nur noch ja murmeln konnte.
Hier nun das Schadensausmaß:
Sockel in Einzelteilen und das Furnier ab. Da musste ein Fachmann dran. Nach Befragung des Örtlichen in der Nachbarstadt eine Schreinerei gefunden. Der Boss würde es machen.

Zeigerwelle sauber an der vorderen Platine abgeschert. Mich an den Uhrmacher Wibmer aus Oberösterreich erinnert: Er kann das machen.

Uhrmachermeister Wibmer hat gute Arbeit geleistet. Die Welle passte auf anhieb!

...und das Zeigerpaar, das so im Karton lag...

Magnetspule durch Wasser verreckt; Das kann ich machen. Ebenso das Reinigen, Ölen und Justieren.
Eine alte original-Batterie Junghans ATO war auch noch im Batteriehalter vorhanden. Einen Adapter für eine LR14 gab es in der Bucht.

Nachdem also die wichtigsten Beschaffungsprobleme positiv geklärt waren, die Bekannte angeschrieben und einen KV übermittelt. Ich hoffte eigentlich immer noch im Stillen, das der Kelch an mir vorüberziehen würde. Denkste! Hoch erfreut stimmt Sie der Reparatur zu.
Also dann. Frohgemut ans Werk
. Unmögliches wird sofort erledigt, Wunder dauern etwas länger. Und das hier viel länger!
Die Einzelteile vom Sockel zur Schreinerei gebracht und um Rückruf gebeten, wenn es fertig ist. Die gebrochene Welle zum Uhrmachermeister Wibmer nach Oberösterreich geschickt. Den Rest komplett zerlegt und ab ins US-Bad. Dann das allgemein ach so beliebte Polieren und Versiegeln. Montage und so war kein großes Problem.

Die Spule neu wickeln war auch in 3 Stunden erledigt. Ebenso die Justage der Kontakte. Und dann bewegte sich das Pendel dieser ATO-Tischuhr das erste Mal seit Äonen wieder durch die Kraft aus der Batterie.
Einiges Gehirnschmalz forderte mir dann noch das Zeigerwerk ab. Alle Teile außer den Zeigern waren verschwunden oder durch nicht zu diesem Werk gehörende ersetzt worden. Ich hatte so das Gefühl, dass mein Vorgänger, als die Besitzerin die Uhr abholte, mal eben so ein paar Teile aus der Grabbelkiste genommen und dem Uhrwerk beigefügt hat. Es passte kaum etwas. Der Minutenzeiger hatte ein Spiel auf dem Rohr, da hätte Thor noch seinen Hammer durch werfen können! Aber gut. Letztendlich ist jetzt alles zusammen und kann sich – da bin ich mir sicher – wieder sehen lassen.

Nur eine Träne: Bei diesen Uhren war es möglich, die Zeiger über einen Knopf im Ziffernblatt zu stellen, damit man nicht immer das Gehäuse abnehmen musste. Na ja. Das Loch ist zwar da, wo dieser Knopf hätte durch die Scheibe gehen können, aber Mittig ist es nicht! Diesen Stellknopf brauchte ich nicht machen
.

Die Kontaktzeit mit dem Oszillographen eingestellt.
Und so sieht diese olle Junghans ATO-Tischuhr jetzt wieder aus. Die Besitzerin wird hoffentlich ebenso zufrieden sein, wie ich.

Eine Bekannte aus meiner alten Heimat rief mich an und fragte, ob ich mich noch mit Uhren beschäftigte. Meine Antwort war Ja, aber… Sie hat mich nicht Weitersprechen lassen und gleich mit Ihrer Uhr angefangen. Die wäre jetzt seit gut 2 Jahren bei einem Uhrmacher gewesen. Ohne irgendeinen Fortschritt und der Mann würde Sie immer vertrösten. Jetzt habe Sie die Uhr wieder zu Hause. Ob Sie mir die mal schicken könnte?
Dermaßen „gedrängt“ akzeptierte ich etwas sprachlos.
Einige Tage später rings the Postman twice und überreicht mir ein Paket in dem es ganz verdächtig nach Glas klappert. Der Postmensch war schon wieder weg, ich konnte gar nicht so schnell gucken! Na gut. Paket aufgemacht und gleich obendrauf eine Plastiktüte mit Scherben. Darunter vergammeltes Holz, noch eine Tüte mit abgeplatztem Furnier und dann ein Zeigerpaar auf Wellenstummel und zu guter Letzt eine Uhr; Oder besser, dass was mal eine Uhr gewesen sein soll. Ich habe dann erstmal alles sortiert und sondiert, was da so zum Vorschein kam. Dann die Bekannte angerufen und gefragt, was ich damit anfangen soll. Ganz ehrlich: Ich war angefressen!

Na also gut. Sie erklärte mir, dass diese Uhr ein Erbstück ist und Sie es unbedingt wieder instand gesetzt haben wolle. Das gläserne Zifferblatt habe Sie schon anfertigen lassen, mir aber das kaputte mit in das Paket gelegt, damit ich sehen kann, wie das ausgesehen habe. Der Sockel habe auch so ca. 5 cm hoch mal für längere Zeit im Wasser (Keller) gestanden. Ich war einigermaßen sprachlos, was eigentlich recht selten ist. Sie nahm das als Zustimmung und freute sich am Telefon so sehr, dass ich die Uhr wieder zum Zeigen der Zeit bringen würde, dass ich nur noch ja murmeln konnte.
Hier nun das Schadensausmaß:
Sockel in Einzelteilen und das Furnier ab. Da musste ein Fachmann dran. Nach Befragung des Örtlichen in der Nachbarstadt eine Schreinerei gefunden. Der Boss würde es machen.

Zeigerwelle sauber an der vorderen Platine abgeschert. Mich an den Uhrmacher Wibmer aus Oberösterreich erinnert: Er kann das machen.

Uhrmachermeister Wibmer hat gute Arbeit geleistet. Die Welle passte auf anhieb!

...und das Zeigerpaar, das so im Karton lag...

Magnetspule durch Wasser verreckt; Das kann ich machen. Ebenso das Reinigen, Ölen und Justieren.
Eine alte original-Batterie Junghans ATO war auch noch im Batteriehalter vorhanden. Einen Adapter für eine LR14 gab es in der Bucht.

Nachdem also die wichtigsten Beschaffungsprobleme positiv geklärt waren, die Bekannte angeschrieben und einen KV übermittelt. Ich hoffte eigentlich immer noch im Stillen, das der Kelch an mir vorüberziehen würde. Denkste! Hoch erfreut stimmt Sie der Reparatur zu.
Also dann. Frohgemut ans Werk

Die Einzelteile vom Sockel zur Schreinerei gebracht und um Rückruf gebeten, wenn es fertig ist. Die gebrochene Welle zum Uhrmachermeister Wibmer nach Oberösterreich geschickt. Den Rest komplett zerlegt und ab ins US-Bad. Dann das allgemein ach so beliebte Polieren und Versiegeln. Montage und so war kein großes Problem.

Die Spule neu wickeln war auch in 3 Stunden erledigt. Ebenso die Justage der Kontakte. Und dann bewegte sich das Pendel dieser ATO-Tischuhr das erste Mal seit Äonen wieder durch die Kraft aus der Batterie.
Einiges Gehirnschmalz forderte mir dann noch das Zeigerwerk ab. Alle Teile außer den Zeigern waren verschwunden oder durch nicht zu diesem Werk gehörende ersetzt worden. Ich hatte so das Gefühl, dass mein Vorgänger, als die Besitzerin die Uhr abholte, mal eben so ein paar Teile aus der Grabbelkiste genommen und dem Uhrwerk beigefügt hat. Es passte kaum etwas. Der Minutenzeiger hatte ein Spiel auf dem Rohr, da hätte Thor noch seinen Hammer durch werfen können! Aber gut. Letztendlich ist jetzt alles zusammen und kann sich – da bin ich mir sicher – wieder sehen lassen.

Nur eine Träne: Bei diesen Uhren war es möglich, die Zeiger über einen Knopf im Ziffernblatt zu stellen, damit man nicht immer das Gehäuse abnehmen musste. Na ja. Das Loch ist zwar da, wo dieser Knopf hätte durch die Scheibe gehen können, aber Mittig ist es nicht! Diesen Stellknopf brauchte ich nicht machen


Die Kontaktzeit mit dem Oszillographen eingestellt.
Und so sieht diese olle Junghans ATO-Tischuhr jetzt wieder aus. Die Besitzerin wird hoffentlich ebenso zufrieden sein, wie ich.
