
xeper
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Liebe Therapiegruppe,
es war Ende der 90iger, als ich zum ersten Mal eine IWC in der Hand hatte. Ein Bekannter von meinem Vater hatte sich diesen Traum erfüllt: länger dafür gespart, Urlaub in der Schweiz gemacht und dort die Uhr gekauft. Es war eine IWC UTC Ref. 3251. Mit einer von Uhrmacherlegende Kurt Klaus clever entwickelten zweiten Zeitzone. Ich hatte mich damals zwar schon für Uhren interessiert, aber in einer ganz anderen Preisklasse. Also nur Lange & Co. Nein... natürlich nicht!
Sondern eher Casio & Seiko, die ich heute immer noch mag!
Die UTC hatte mich schwer beeindruckt! Ich kann mich noch gut an das erste Gefühl in der Hand erinnern: schön, schwer & hochwertig, aber trotzdem mit einem gepflegten Understatement. Seit dem ist für mich Flieger = IWC. Im Laufe der Jahre sind einige Flieger von IWC über mein Handgelenk geflogen. Zeitweise bestand fast meine komplette Sammlung aus den fliegenden Kameraden. 
Zur Geschichte von IWC findet man hier einen schönen Überblick:
Die Geschichte von IWC-Uhrmacherkunst | IWC Schaffhausen
Gründung 1868… die erste Fliegeruhr 1936… Start der Portugieser 1939… die erste große Fliegeruhr 1940… Kaliber von Pellaton 1946… die erste Damenuhr 1959… Start der Aquatimer 1967… der weltweit erste Chronograph in einem Titangehäuse 1980… die erste Uhr mit einem Keramikgehäuse 1986… die neue Big Pilot im Jahr 2002 usw.
Heute geht es um die Spitfire Ref. IW387902 in Bronze. Dieser schöne Chrono ist jetzt knapp 2 Jahre bei mir und gehört zum festen Bestand. Das ist bei mir eher selten.
Von daher wurde es mal Zeit für eine Vorstellung. 

Die technischen Daten:
Gehäuse:
Werk:
Eigenschaften:
Beim Thema Wasserdichtheit hat sich IWC schon immer etwas von den üblichen Angaben unterschieden. 3 bar reichen zum Schwimmen und 6 bar sogar für Wassersport und schnorcheln. Habe ich mit dieser Uhr zwar nicht vor, aber es ist gut zu wissen.

WASSERDICHTHEIT | IWC Schaffhausen
Vor dieser IWC hatte ich keine Uhr aus Bronze. Ich war mir auch nicht sicher, ob das etwas für mich ist? Die schnelle Patina-Entwicklung bei anderen Marken hatte mich immer davon abgehalten. Ich wollte keine Uhr, die nach zwei Wochen schon so aussieht, als hätte sie 2 Jahre im Meer gelegen.
Von daher war ich etwas skeptisch. Habe ich in ein paar Monaten anstatt einer netten Uhr einen Klumpen Grünspan am Handgelenk? Färbt das ab? Ist das dann noch schön oder kann das wieder weg?
So sah die Uhr am Anfang aus. Jungfräulich und golden.



Im Laufe der Zeit hatte sich eine interessante Patina entwickelt. Das ging schon nach ein paar Wochen los, aber langsamer als ich erwartet hatte. Das kann man bestimmt nicht verallgemeinern. Je nach Trageverhalten und Umgebung hätte bestimmt auch etwas anderes raus kommen können. Ich finde die Entwicklung auf jeden Fall klasse!


Ein anderer Flieger mag diesen Flieger anscheinen auch!





Das hier verbaute 69380 Kaliber lief bisher konstant ein paar Sekunden im Plus. Von mir aus hätte IWC auch weiterhin die modifizierten ETA´s verbauen können. Da immer mal wieder die Frage aufkommt, was und ob IWC überhaupt etwas mit den alten Werken gemacht hat, gibt es jetzt einen kleinen Exkurs. Vielleicht ist das für den ein oder anderen interessant. Im IWC-Forum hatte ein Mitarbeiter von IWC vor einigen Jahren mal folgende Infos veröffentlicht:
“IWC bezieht von ETA keine kompletten Werke, sondern nur die Grundplatinen und Brücken im Rohzustand, also nicht dekoriert, sowie die Räder. Die für die Funktion einer mechanischen Uhr wichtigsten Teile kauft IWC gesondert bei anderen Lieferanten ein. Es sind dies: die Zugfeder, das Ankerrad, die Federhaustrommel, der Anker, die Unruh mit Welle und Doppelrolle und die Spirale aus Nivarox. Was macht IWC mit mit den Bestandteilen? Alle Platinen und Brücken werden bei IWC graviert, dekoriert und vernickelt oder vergoldet. Platinen und Brücken für Basiswerke mit zusätzlichen Mechanismen, die von IWC entwickelt wurden, werden vor der Dekoration umgearbeitet. Bei allen Federhäusern wird das Höhenspiel des Federkerns eingestellt. Alle fertigen Federhäuser werden im Anschluss einzeln auf die Stärke der eingebauten Zugfeder und eine gleichmässige Kraftabgabe hin ausgemessen. Diese Messung wird protokolliert. IWC verwendet schwächere Zugfedern als die von ETA vorgegeben werden. Durch die strengen Montagevorgaben der IWC Produktion haben die IWC Kaliber geringere Reibungsverluste im Räderwerk und höhere Schwingungen der Unruh. Bei der Montage des Räderwerkes werden die Räder individuell und optimal zueinander eingestellt. Die Toleranzen für Höhenspiel, Eingriff und Flachlauf sind bei IWC wesentlich geringer als ETA dies zulässt. Jeder Anker wird jedem Uhrwerk individuell angepasst. Beim sogenannten Palettenschieber verwendet IWC Geräte mit einer Genauigkeit von 1 Tausendstel Millimeter. Bei den Unruhen werden alle Spiralen darauf überprüft ob sie richtig flach liegen, zentriert sind und ev. korrigiert. Dann wird die Endkurve gebogen und das Spiralklötzchen befestigt. Die Hemmung und die Unruh werden zueinander optimal eingestellt und reguliert. Nach der Montage lässt IWC die Werke 3 Wochen einlaufen. Dies ist notwendig um ein optimales Zusammenspiel aller Bestandteile und ein stabiles Gangverhalten zu erreichen. IWC bemüht sich in einem recht zeitaufwendigem Produktions- und Montageprozesses, aus einem an sich sehr robusten Basiswerk, ein Uhrwerk zu bauen, dass weniger Verschleiss hat und damit eine höhere Lebenserwartung besitzt und dabei gleichzeitig eine höhere Ganggenauigkeit aufweist. Die Reduzierung des Kraftbedarfs am Grundwerk hat es IWC letztendlich auch gestattet, sowohl einen Rattrapantemechanismus als auch den Mechanismus für den ewigen Kalender zu integrieren."
Die alten Werke sind bei mir alle perfekt und sehr genau gelaufen! Genauer als jede Rolex oder Omega Co-Axial. Auch genauer als die neuen IWC mit Manufakturkaliber, was ich irgendwie amüsant finde!
Jetzt aber wieder zur Spitfire in Bronze. Kann die also weg? Die Antwort dürfte klar sein. Natürlich nicht! Mir gefällt die Patina erstaunlich gut! Die Bronzelegierung von IWC könnte auch ohne gesundheitliche Risiken die Haut berühren. Trotzdem ist der Boden aus Titan. Wie üblich bei den neueren Modellen mit einem schön gravierten Flugzeug. Es gibt flachere Chronos. Auch bei IWC. Allerdings hat diese Variante noch einen Innengehäuse aus Weicheisen und ist für mich damit ein Flieger alter Schule. Eine nette Reminiszenz an vergangene Zeiten. Von so etwas lebt die halbe Uhrenindustrie!
Am Trageverhalten gibt es nichts auszusetzen. Flieger und Taucheruhren können für meinen Geschmack gerne etwas größer sein. Ich mag die Optik der IWC am Arm!
Und neben Kaffeetassen! 




Fazit: Eine typische IWC. Ein Flieger alter Schule und in Bronze etwas besonders. Ich bin auf die weitere Entwicklung der Patina gespannt!
Danke für Eure Aufmerksamkeit! Jetzt knattere ich mit meiner Spitfire dem Sonnenuntergang entgegen!



es war Ende der 90iger, als ich zum ersten Mal eine IWC in der Hand hatte. Ein Bekannter von meinem Vater hatte sich diesen Traum erfüllt: länger dafür gespart, Urlaub in der Schweiz gemacht und dort die Uhr gekauft. Es war eine IWC UTC Ref. 3251. Mit einer von Uhrmacherlegende Kurt Klaus clever entwickelten zweiten Zeitzone. Ich hatte mich damals zwar schon für Uhren interessiert, aber in einer ganz anderen Preisklasse. Also nur Lange & Co. Nein... natürlich nicht!



Zur Geschichte von IWC findet man hier einen schönen Überblick:
Die Geschichte von IWC-Uhrmacherkunst | IWC Schaffhausen
Gründung 1868… die erste Fliegeruhr 1936… Start der Portugieser 1939… die erste große Fliegeruhr 1940… Kaliber von Pellaton 1946… die erste Damenuhr 1959… Start der Aquatimer 1967… der weltweit erste Chronograph in einem Titangehäuse 1980… die erste Uhr mit einem Keramikgehäuse 1986… die neue Big Pilot im Jahr 2002 usw.
Heute geht es um die Spitfire Ref. IW387902 in Bronze. Dieser schöne Chrono ist jetzt knapp 2 Jahre bei mir und gehört zum festen Bestand. Das ist bei mir eher selten.



Die technischen Daten:
Gehäuse:
- Bronze
- Durchmesser 41.0 mm
- Höhe 15.3 mm
- Verschraubte Krone
- Wasserdichtheit 6 bar
Werk:
- 69380 Kaliber
- IWC-Manufakturwerk
- Automatikaufzug
- 46 Stunden Gangreserve
- Frequenz 28800.0 VPH (4.0 Hz)
- 231 Komponenten
- 33 Steine
- Genfer Streifen, Perlage
Eigenschaften:
- Stoppfunktion Stunde, Minute und Sekunde
- Weicheisen-Innengehäuse zum Schutz gegen Magnetfeldstrahlung
- Datums- und Wochentagsanzeige
- Saphirglas widersteht Druckabfall
- Saphirglas, gewölbt, beidseitig entspiegelt
- Kleine Sekunde mit Stoppvorrichtung
Beim Thema Wasserdichtheit hat sich IWC schon immer etwas von den üblichen Angaben unterschieden. 3 bar reichen zum Schwimmen und 6 bar sogar für Wassersport und schnorcheln. Habe ich mit dieser Uhr zwar nicht vor, aber es ist gut zu wissen.


WASSERDICHTHEIT | IWC Schaffhausen
Vor dieser IWC hatte ich keine Uhr aus Bronze. Ich war mir auch nicht sicher, ob das etwas für mich ist? Die schnelle Patina-Entwicklung bei anderen Marken hatte mich immer davon abgehalten. Ich wollte keine Uhr, die nach zwei Wochen schon so aussieht, als hätte sie 2 Jahre im Meer gelegen.

So sah die Uhr am Anfang aus. Jungfräulich und golden.




Im Laufe der Zeit hatte sich eine interessante Patina entwickelt. Das ging schon nach ein paar Wochen los, aber langsamer als ich erwartet hatte. Das kann man bestimmt nicht verallgemeinern. Je nach Trageverhalten und Umgebung hätte bestimmt auch etwas anderes raus kommen können. Ich finde die Entwicklung auf jeden Fall klasse!



Ein anderer Flieger mag diesen Flieger anscheinen auch!






Das hier verbaute 69380 Kaliber lief bisher konstant ein paar Sekunden im Plus. Von mir aus hätte IWC auch weiterhin die modifizierten ETA´s verbauen können. Da immer mal wieder die Frage aufkommt, was und ob IWC überhaupt etwas mit den alten Werken gemacht hat, gibt es jetzt einen kleinen Exkurs. Vielleicht ist das für den ein oder anderen interessant. Im IWC-Forum hatte ein Mitarbeiter von IWC vor einigen Jahren mal folgende Infos veröffentlicht:
“IWC bezieht von ETA keine kompletten Werke, sondern nur die Grundplatinen und Brücken im Rohzustand, also nicht dekoriert, sowie die Räder. Die für die Funktion einer mechanischen Uhr wichtigsten Teile kauft IWC gesondert bei anderen Lieferanten ein. Es sind dies: die Zugfeder, das Ankerrad, die Federhaustrommel, der Anker, die Unruh mit Welle und Doppelrolle und die Spirale aus Nivarox. Was macht IWC mit mit den Bestandteilen? Alle Platinen und Brücken werden bei IWC graviert, dekoriert und vernickelt oder vergoldet. Platinen und Brücken für Basiswerke mit zusätzlichen Mechanismen, die von IWC entwickelt wurden, werden vor der Dekoration umgearbeitet. Bei allen Federhäusern wird das Höhenspiel des Federkerns eingestellt. Alle fertigen Federhäuser werden im Anschluss einzeln auf die Stärke der eingebauten Zugfeder und eine gleichmässige Kraftabgabe hin ausgemessen. Diese Messung wird protokolliert. IWC verwendet schwächere Zugfedern als die von ETA vorgegeben werden. Durch die strengen Montagevorgaben der IWC Produktion haben die IWC Kaliber geringere Reibungsverluste im Räderwerk und höhere Schwingungen der Unruh. Bei der Montage des Räderwerkes werden die Räder individuell und optimal zueinander eingestellt. Die Toleranzen für Höhenspiel, Eingriff und Flachlauf sind bei IWC wesentlich geringer als ETA dies zulässt. Jeder Anker wird jedem Uhrwerk individuell angepasst. Beim sogenannten Palettenschieber verwendet IWC Geräte mit einer Genauigkeit von 1 Tausendstel Millimeter. Bei den Unruhen werden alle Spiralen darauf überprüft ob sie richtig flach liegen, zentriert sind und ev. korrigiert. Dann wird die Endkurve gebogen und das Spiralklötzchen befestigt. Die Hemmung und die Unruh werden zueinander optimal eingestellt und reguliert. Nach der Montage lässt IWC die Werke 3 Wochen einlaufen. Dies ist notwendig um ein optimales Zusammenspiel aller Bestandteile und ein stabiles Gangverhalten zu erreichen. IWC bemüht sich in einem recht zeitaufwendigem Produktions- und Montageprozesses, aus einem an sich sehr robusten Basiswerk, ein Uhrwerk zu bauen, dass weniger Verschleiss hat und damit eine höhere Lebenserwartung besitzt und dabei gleichzeitig eine höhere Ganggenauigkeit aufweist. Die Reduzierung des Kraftbedarfs am Grundwerk hat es IWC letztendlich auch gestattet, sowohl einen Rattrapantemechanismus als auch den Mechanismus für den ewigen Kalender zu integrieren."
Die alten Werke sind bei mir alle perfekt und sehr genau gelaufen! Genauer als jede Rolex oder Omega Co-Axial. Auch genauer als die neuen IWC mit Manufakturkaliber, was ich irgendwie amüsant finde!

Jetzt aber wieder zur Spitfire in Bronze. Kann die also weg? Die Antwort dürfte klar sein. Natürlich nicht! Mir gefällt die Patina erstaunlich gut! Die Bronzelegierung von IWC könnte auch ohne gesundheitliche Risiken die Haut berühren. Trotzdem ist der Boden aus Titan. Wie üblich bei den neueren Modellen mit einem schön gravierten Flugzeug. Es gibt flachere Chronos. Auch bei IWC. Allerdings hat diese Variante noch einen Innengehäuse aus Weicheisen und ist für mich damit ein Flieger alter Schule. Eine nette Reminiszenz an vergangene Zeiten. Von so etwas lebt die halbe Uhrenindustrie!







Fazit: Eine typische IWC. Ein Flieger alter Schule und in Bronze etwas besonders. Ich bin auf die weitere Entwicklung der Patina gespannt!
Danke für Eure Aufmerksamkeit! Jetzt knattere ich mit meiner Spitfire dem Sonnenuntergang entgegen!




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