
jd17
Themenstarter
- Dabei seit
- 13.06.2012
- Beiträge
- 872
Ich oute mich hier jetzt ganz öffentlich und ohne mit wenig Scham:
Mir gefallen Taucheruhren (in der Regel) nicht.
Viele finde ich sogar geradezu hässlich.
Rolex Submariner? Hässlich.
Rolex Submariner Date? Noch schlimmer!
Tudor Black Bay? Wo ist der Unterschied zu obigen?!
Von den wenigen Teilnehmern, die trotz des Titels in diesen Thread gestolpert sind, verlassen ihn gerade 80%…
Seiko Sumo?
MM?
Tuna?
Turtle?
Pfui, alles nicht für mich.
...und da gehen weitere 15%...
Also schon mal vielen Dank an die 5% der ohnehin anfangs nur (optimistisch geschätzten) 20%, die trotz des Anti-Diver-Titels auf meine Vorstellung geklickt haben und nach diesem Bekenntnis geblieben sind!
Vielleicht könnt ihr mich verstehen und vielleicht ist diese Vorstellung etwas für euch!
Falls ich euch ebenfalls vergraule, bin ich wohl nicht mehr zu retten…
Ich fange aber mal von vorne an.
Skurrilerweise war meine allererste Uhr eine Taucheruhr - zumindest optisch (Drehlünette).
Wahrscheinlich hat sie aber auch einen nicht unerheblichen Teil der Schuld an meiner Abneigung, da ich sie eigentlich nie wirklich mochte.
Sie war ein Geschenk und wurde natürlich aus Höflichkeit getragen…
Aber mal ehrlich, welchem 10-Jährigen hätte man in den 90ern mit dieser Uhr einen Gefallen getan?
Poliertes Gehäuse + polierte Lünette, die Möchtegern-Rolex-Zeiger, das blaue Lederband…
All das schrie nicht gerade “cool”.
Damals gab es eigentlich nur einen coolen Uhrenhersteller: Casio.
Grundsätzlich ist es aber gar nicht so schlimm wie es in den ersten paar (bewusst provokanten) Sätzen klingt.
Z.B. finde ich, dass Drehlünetten eigentlich eine schöne Sache sind.
Nicht nur sind es praktische Eieruhren für den Alltag, das klick-klack klingt auch noch nett und bietet im Idealfall eine angenehme Haptik!
Oft stört mich aber z.B. die (übertriebene) Größe der Lünetten bzw. deren Größenverhältnis zum Rest der Uhr.
Pepsi? Gefällt mir nicht. Batman? Nicht viel besser. Coca-Cola? Nein danke.
Nun gut - ich beschreibe einige spezifische Lünetten mit einigen spezifischen Eigenheiten, die mir persönlich nicht passen.
Da sollten ja immer noch genug Optionen bleiben, die trotzdem ins Beuteschema passen!
Sagen wir mal, obige Kriterien eliminieren ca. 50% der Taucheruhren für mich.
Dann kommen wir zum nächsten Punkt: Indizes.
Das ist relativ einfach und vielleicht ahnt ihr es schon…
Was haben alle oben genannten Modelle gemein?
Richtig - runde Indizes.
Für mich ein absoluter Graus.
Das ist allerdings schon etwas problematischer als die Lünetten, denn hier fallen gut 80% aller Diver aus dem Schema.
Nicht verzagen, es bleiben ja noch 10%!
Leider sind Gehäuse bei Taucheruhren ebenfalls gern “speziell”, was es für mich nicht leichter macht.
Entweder sehr klobig oder etwas komisch geformt oder einfach langweilig (bzw. kopiert)…
Nach intensiver Recherche muss ich sagen, dass ich hier guten Gewissens wieder 50% eliminieren kann…
Eine Welt voller Uhren! 5% des Angebots an Taucheruhren muss doch reichen!
Wäre da nicht die Datumslupe…
Ich glaube keine der bisher beschriebenen Eigenheiten hasse ich so sehr wie eine Datumslupe.
Natürlich weiß ich, dass bei weitem keine 80% der Diver so eine Lupe haben, aber ich muss diese Zahl verwenden, damit meine höchst wissenschaftliche Rechnung aufgeht.
Ihr habt sicher Verständnis…
Es bleiben also gerade mal 1%! Das sind ja keine guten Aussichten!
Da Diver hier im Forum extrem beliebt sind, habe ich aber trotz dieser Aussichten keine Mühen gescheut und ungelogen viele Wochen, vielleicht sogar Monate recherchiert um herauszufinden, ob ich diesem Club (der Besitzer von Divern) nicht vielleicht doch beitreten kann.
Der Titel verrät ja längst einen glücklichen Ausgang, aber auch mal ehrlich - wie kaputt müsste ich sein, so einen Roman zu schreiben, nur um euch zu erzählen, was ich alles von Taucheruhren (nicht) halte!
Am Ende sind immerhin stolze 7 Uhren übrig geblieben, die mir durchaus gefallen:
Christopher Ward C65 Trident Diver:
C65 Trident Diver
Maen Hudson 42:
Hudson 42 Automatic Date - Midnight Blue
Mido Ocean Star:
Uhren herren : Ocean Star M026.430.11.041.00 sportuhr | Mido
Obris Morgan Infinity:
The Offical Website of Obris Morgan Timepieces - Infinity
Orient Mako:
ORIENT: Mechanical Sports Watch, Metal Strap - 44.5mm (EM75002D) | ORIENT Watch Global Site
Seiko Samurai:
Seiko.de SEIKO Prospex Automatik Diver's Herren Armbanduhren
Zelos Swordfish:
Swordfish 300m Diver Seiko NH35 Cobalt Blue
Für mich waren diese Modelle alle irgendwie interessant, aber ich habe nicht gewürfelt, sondern mich bewusst für die Samurai entschieden.
Kurzer Check zur Sicherheit:
Drehlünette:
Genau die richtige Größe, keine klebrigen Softdrinks und Möchtegern-Superhelden: check.
Indizes:
Nicht rund, sondern außergewöhnlich und kantig: check.
Gehäuse:
Nicht klobig, nicht langweilig, einfach stimmig: check.
Datumslupe:
Nicht vorhanden: check.
Alle 7 Uhren haben Pros und Kontras die ich abgewogen habe, aber die Samurai hatte zwei so große Pros, dass sie alles andere überstrahlt haben:
Gehäuse und Zifferblatt.
Ohne Übertreibung ist das Gehäuse der Seiko Samurai für mich eines der außergewöhnlichsten, stimmigsten und schönsten in der ganzen Uhrenwelt, die ich bisher zu Gesicht bekommen habe.
Dieses Gehäuse hat für mein Empfinden einfach keine Makel.
Es ist außergewöhnlich kantig, hat tolle Winkel, hält “lug to lug” verhältnismäßig kurz, sieht mit Metallband und Leder super aus und trägt sich auch noch sehr bequem.
Es ist weder rund noch eckig, es ist das beste aus beiden Welten.
Ich finde diesen Knick nach unten der Lugs einfach wunderschön.
Der Name soll zwar von der Ähnlichkeit zu Samurai-Rüstungen kommen, aber mich erinnert es viel eher an Origami - was ich sehr mag.
Selbst der Kronenschutz folgt der Origami-Linie ohne funktionell zu leiden - phantastisch!
Die Krone ist natürlich verschraubt, wie es sich bei einem echten Diver gehört.
Ein schönes und sogar ebenfalls außergewöhnliches, kantiges Gehäuse hat aber z.B. auch die Zelos.
Ich finde es zwar nicht so ganz schön wie das der Seiko, aber immerhin könnte man die Zelos bei diesem Argument ebenfalls erwägen...
Hier kommt das herrliche Zifferblatt der Seiko ins Spiel.
Die filigranen, dreidimensionalen Kästchen heben sich einfach von der Masse an glatten oder sunburst Zifferblättern positiv ab.
Man spricht ja gern auch von einer Waffelstruktur, aber egal wie es genannt wird - das Zifferblatt bekommt mehr Tiefe durch diesen Effekt und sieht für mich interessanter als die meisten aus.
Es ist geradezu eine Offenbarung!
Auch farblich gefällt mir die Origami-Samurai sehr, denn ich mag nicht, wenn das blau zu kräftig ist.
Die Uhr hat eher einen Navy-Farbton und dieser ändert sich auch schön mit unterschiedlichen Lichtquellen.
Das grau der ersten 15 Minuten auf der Lünette ist ein schöner, dezenter Akzent, der nicht so sehr ablenkt wie rot oder dergleichen.
Die Indizes sind appliziert und geben dadurch noch etwas mehr Tiefe.
Der Text auf dem Zifferblatt wurde direkt auf die Struktur gedruckt, was man bei genauer Betrachtung auch sieht. Allerdings ist die Ausführung sehr sauber und es fällt nie störend ins Auge.
Die vier “Kampfelemente” - Schild auf 12 Uhr, Pfeilspitze Stundenzeiger, Schwert Minute und Speer Sekundenzeiger waren mir gar nicht so wichtig.
Ich mag diese Elemente zwar, sie sind für mich aber nicht das Highlight der Uhr. Die originale Samurai kam schließlich auch ohne sie aus und ist trotzdem eine tolle Uhr.
Ehrlichgesagt ist mir der Stundenzeiger sogar etwas zu breit und kurz, aber dank der schönen Form kann ich darüber hinwegsehen.
Das 4R35 läuft gut, ca. 4s zu schnell.
Die Tsunami-Prägung auf dem Boden ist schön, wenn auch nichts besonderes in der Welt der Seiko Diver.
Seiko’s LumiBrite genießt ja nicht umsonst einen guten Ruf und in der Menge, in der es hier aufgeschmiert wurde, leuchtet es natürlich sehr hell.
Da erzähle ich aber wahrscheinlich niemandem etwas neues.
Wie auch bei meiner anderen Seiko und der Orient (Links zu Vorstellungen unten) ist das Preis/Leistungsverhältnis der Samurai sehr gut.
Ich würde es im Vergleich zu den beiden anderen sogar als noch etwas besser sehen.
Von den kleinen Makeln abgesehen (Kritik hierunter), fühlt sich die Uhr einfach sehr wertig an und muss sich kaum hinter deutlich teureren Modellen verstecken.
Das ist scheinbar einfach etwas, was die Japaner können - tolle Qualität bei geringem Preis.
Ich trage sie sehr gern und sie ist sicher die unkomplizierteste all meiner Uhren, was Kombinieren mit Kleidung etc. angeht.
Stahlband und dunkelblaues Zifferblatt gehen einfach immer.
Technische Daten der Samurai sind ja sicher den meisten bekannt, für alle anderen hier ein Link:
Seiko.de SEIKO Prospex Automatik Diver's Herren Armbanduhren
Keine Vorstellung ohne Kritik, also auch hier nicht…
- Die Drehlünette könnte griffiger sein und eindeutiger einrasten.
- Ich besitze zwei Seikos, bei beiden sitzt der Rehaut nicht perfekt. Auch hier ist es nur ein µ, aber trotzdem schade und unnötig.
- Der äußere Ring der Drehlünette ist poliert, hier hätte meines Erachtens eine gebürstete Oberfläche besser gepasst.
- Ich hätte mir auch bei der hier gezeigten SRPB49 einen farbigen Sekundenzeiger als kleinen Akzent gewünscht, wie ihn die anderen Samurai haben. Wahrscheinlich werde ich ihn nach Ablauf der Garantie gegen den roten, orangenen oder gelben tauschen lassen.


Anmerkung zum Schluss:
Ich hoffe allen ist klar, dass ich mit meinen Meinungen hier niemandem auf die Füße treten möchte.
Es sind eben nur Meinungen/Geschmäcker und ich bin auch froh darüber, dass die so weit auseinander gehen können.
Außerdem habe ich ja wie gesagt einiges bewusst überspitzt formuliert. Ich wäre der letzte, der solche Aussagen als Wertungen in anderen Threads verteilt.
Falls jemand Freude beim Lesen hatte, hier sind Links zu meinen anderen, bisherigen Vorstellungen:
2x Unitas 6497-1 leicht bekleidet: DONE Mechanica Squelette vs. Tissot T-Complication Squelette
Orient FFM03004B0 oder auch: Warum möchte Orient bloß keine Uhren verkaufen?
Ein sportlicher Graupapagei ohne Familie: Seiko SSA381K1
Mir gefallen Taucheruhren (in der Regel) nicht.
Viele finde ich sogar geradezu hässlich.
Rolex Submariner? Hässlich.
Rolex Submariner Date? Noch schlimmer!
Tudor Black Bay? Wo ist der Unterschied zu obigen?!
Von den wenigen Teilnehmern, die trotz des Titels in diesen Thread gestolpert sind, verlassen ihn gerade 80%…
Seiko Sumo?
MM?
Tuna?
Turtle?
Pfui, alles nicht für mich.
...und da gehen weitere 15%...
Also schon mal vielen Dank an die 5% der ohnehin anfangs nur (optimistisch geschätzten) 20%, die trotz des Anti-Diver-Titels auf meine Vorstellung geklickt haben und nach diesem Bekenntnis geblieben sind!

Vielleicht könnt ihr mich verstehen und vielleicht ist diese Vorstellung etwas für euch!
Falls ich euch ebenfalls vergraule, bin ich wohl nicht mehr zu retten…

Ich fange aber mal von vorne an.
Skurrilerweise war meine allererste Uhr eine Taucheruhr - zumindest optisch (Drehlünette).
Wahrscheinlich hat sie aber auch einen nicht unerheblichen Teil der Schuld an meiner Abneigung, da ich sie eigentlich nie wirklich mochte.
Sie war ein Geschenk und wurde natürlich aus Höflichkeit getragen…
Aber mal ehrlich, welchem 10-Jährigen hätte man in den 90ern mit dieser Uhr einen Gefallen getan?
Poliertes Gehäuse + polierte Lünette, die Möchtegern-Rolex-Zeiger, das blaue Lederband…
All das schrie nicht gerade “cool”.

Damals gab es eigentlich nur einen coolen Uhrenhersteller: Casio.
Grundsätzlich ist es aber gar nicht so schlimm wie es in den ersten paar (bewusst provokanten) Sätzen klingt.
Z.B. finde ich, dass Drehlünetten eigentlich eine schöne Sache sind.
Nicht nur sind es praktische Eieruhren für den Alltag, das klick-klack klingt auch noch nett und bietet im Idealfall eine angenehme Haptik!

Oft stört mich aber z.B. die (übertriebene) Größe der Lünetten bzw. deren Größenverhältnis zum Rest der Uhr.
Pepsi? Gefällt mir nicht. Batman? Nicht viel besser. Coca-Cola? Nein danke.
Nun gut - ich beschreibe einige spezifische Lünetten mit einigen spezifischen Eigenheiten, die mir persönlich nicht passen.
Da sollten ja immer noch genug Optionen bleiben, die trotzdem ins Beuteschema passen!

Sagen wir mal, obige Kriterien eliminieren ca. 50% der Taucheruhren für mich.
Dann kommen wir zum nächsten Punkt: Indizes.
Das ist relativ einfach und vielleicht ahnt ihr es schon…
Was haben alle oben genannten Modelle gemein?
Richtig - runde Indizes.
Für mich ein absoluter Graus.
Das ist allerdings schon etwas problematischer als die Lünetten, denn hier fallen gut 80% aller Diver aus dem Schema.
Nicht verzagen, es bleiben ja noch 10%!

Leider sind Gehäuse bei Taucheruhren ebenfalls gern “speziell”, was es für mich nicht leichter macht.
Entweder sehr klobig oder etwas komisch geformt oder einfach langweilig (bzw. kopiert)…
Nach intensiver Recherche muss ich sagen, dass ich hier guten Gewissens wieder 50% eliminieren kann…
Eine Welt voller Uhren! 5% des Angebots an Taucheruhren muss doch reichen!

Wäre da nicht die Datumslupe…
Ich glaube keine der bisher beschriebenen Eigenheiten hasse ich so sehr wie eine Datumslupe.
Natürlich weiß ich, dass bei weitem keine 80% der Diver so eine Lupe haben, aber ich muss diese Zahl verwenden, damit meine höchst wissenschaftliche Rechnung aufgeht.
Ihr habt sicher Verständnis…

Es bleiben also gerade mal 1%! Das sind ja keine guten Aussichten!
Da Diver hier im Forum extrem beliebt sind, habe ich aber trotz dieser Aussichten keine Mühen gescheut und ungelogen viele Wochen, vielleicht sogar Monate recherchiert um herauszufinden, ob ich diesem Club (der Besitzer von Divern) nicht vielleicht doch beitreten kann.
Der Titel verrät ja längst einen glücklichen Ausgang, aber auch mal ehrlich - wie kaputt müsste ich sein, so einen Roman zu schreiben, nur um euch zu erzählen, was ich alles von Taucheruhren (nicht) halte!

Am Ende sind immerhin stolze 7 Uhren übrig geblieben, die mir durchaus gefallen:
Christopher Ward C65 Trident Diver:
C65 Trident Diver
Maen Hudson 42:
Hudson 42 Automatic Date - Midnight Blue
Mido Ocean Star:
Uhren herren : Ocean Star M026.430.11.041.00 sportuhr | Mido
Obris Morgan Infinity:
The Offical Website of Obris Morgan Timepieces - Infinity
Orient Mako:
ORIENT: Mechanical Sports Watch, Metal Strap - 44.5mm (EM75002D) | ORIENT Watch Global Site
Seiko Samurai:
Seiko.de SEIKO Prospex Automatik Diver's Herren Armbanduhren
Zelos Swordfish:
Swordfish 300m Diver Seiko NH35 Cobalt Blue
Für mich waren diese Modelle alle irgendwie interessant, aber ich habe nicht gewürfelt, sondern mich bewusst für die Samurai entschieden.

Kurzer Check zur Sicherheit:
Drehlünette:
Genau die richtige Größe, keine klebrigen Softdrinks und Möchtegern-Superhelden: check.
Indizes:
Nicht rund, sondern außergewöhnlich und kantig: check.
Gehäuse:
Nicht klobig, nicht langweilig, einfach stimmig: check.
Datumslupe:
Nicht vorhanden: check.
Alle 7 Uhren haben Pros und Kontras die ich abgewogen habe, aber die Samurai hatte zwei so große Pros, dass sie alles andere überstrahlt haben:
Gehäuse und Zifferblatt.
Ohne Übertreibung ist das Gehäuse der Seiko Samurai für mich eines der außergewöhnlichsten, stimmigsten und schönsten in der ganzen Uhrenwelt, die ich bisher zu Gesicht bekommen habe.
Dieses Gehäuse hat für mein Empfinden einfach keine Makel.
Es ist außergewöhnlich kantig, hat tolle Winkel, hält “lug to lug” verhältnismäßig kurz, sieht mit Metallband und Leder super aus und trägt sich auch noch sehr bequem.

Es ist weder rund noch eckig, es ist das beste aus beiden Welten.
Ich finde diesen Knick nach unten der Lugs einfach wunderschön.

Der Name soll zwar von der Ähnlichkeit zu Samurai-Rüstungen kommen, aber mich erinnert es viel eher an Origami - was ich sehr mag.
Selbst der Kronenschutz folgt der Origami-Linie ohne funktionell zu leiden - phantastisch!
Die Krone ist natürlich verschraubt, wie es sich bei einem echten Diver gehört.
Ein schönes und sogar ebenfalls außergewöhnliches, kantiges Gehäuse hat aber z.B. auch die Zelos.
Ich finde es zwar nicht so ganz schön wie das der Seiko, aber immerhin könnte man die Zelos bei diesem Argument ebenfalls erwägen...
Hier kommt das herrliche Zifferblatt der Seiko ins Spiel.
Die filigranen, dreidimensionalen Kästchen heben sich einfach von der Masse an glatten oder sunburst Zifferblättern positiv ab.
Man spricht ja gern auch von einer Waffelstruktur, aber egal wie es genannt wird - das Zifferblatt bekommt mehr Tiefe durch diesen Effekt und sieht für mich interessanter als die meisten aus.
Es ist geradezu eine Offenbarung!

Auch farblich gefällt mir die Origami-Samurai sehr, denn ich mag nicht, wenn das blau zu kräftig ist.
Die Uhr hat eher einen Navy-Farbton und dieser ändert sich auch schön mit unterschiedlichen Lichtquellen.
Das grau der ersten 15 Minuten auf der Lünette ist ein schöner, dezenter Akzent, der nicht so sehr ablenkt wie rot oder dergleichen.
Die Indizes sind appliziert und geben dadurch noch etwas mehr Tiefe.
Der Text auf dem Zifferblatt wurde direkt auf die Struktur gedruckt, was man bei genauer Betrachtung auch sieht. Allerdings ist die Ausführung sehr sauber und es fällt nie störend ins Auge.
Die vier “Kampfelemente” - Schild auf 12 Uhr, Pfeilspitze Stundenzeiger, Schwert Minute und Speer Sekundenzeiger waren mir gar nicht so wichtig.
Ich mag diese Elemente zwar, sie sind für mich aber nicht das Highlight der Uhr. Die originale Samurai kam schließlich auch ohne sie aus und ist trotzdem eine tolle Uhr.
Ehrlichgesagt ist mir der Stundenzeiger sogar etwas zu breit und kurz, aber dank der schönen Form kann ich darüber hinwegsehen.

Das 4R35 läuft gut, ca. 4s zu schnell.
Die Tsunami-Prägung auf dem Boden ist schön, wenn auch nichts besonderes in der Welt der Seiko Diver.
Seiko’s LumiBrite genießt ja nicht umsonst einen guten Ruf und in der Menge, in der es hier aufgeschmiert wurde, leuchtet es natürlich sehr hell.
Da erzähle ich aber wahrscheinlich niemandem etwas neues.

Wie auch bei meiner anderen Seiko und der Orient (Links zu Vorstellungen unten) ist das Preis/Leistungsverhältnis der Samurai sehr gut.
Ich würde es im Vergleich zu den beiden anderen sogar als noch etwas besser sehen.
Von den kleinen Makeln abgesehen (Kritik hierunter), fühlt sich die Uhr einfach sehr wertig an und muss sich kaum hinter deutlich teureren Modellen verstecken.
Das ist scheinbar einfach etwas, was die Japaner können - tolle Qualität bei geringem Preis.
Ich trage sie sehr gern und sie ist sicher die unkomplizierteste all meiner Uhren, was Kombinieren mit Kleidung etc. angeht.
Stahlband und dunkelblaues Zifferblatt gehen einfach immer.

Technische Daten der Samurai sind ja sicher den meisten bekannt, für alle anderen hier ein Link:
Seiko.de SEIKO Prospex Automatik Diver's Herren Armbanduhren
Keine Vorstellung ohne Kritik, also auch hier nicht…
- Die Drehlünette könnte griffiger sein und eindeutiger einrasten.
- Ich besitze zwei Seikos, bei beiden sitzt der Rehaut nicht perfekt. Auch hier ist es nur ein µ, aber trotzdem schade und unnötig.
- Der äußere Ring der Drehlünette ist poliert, hier hätte meines Erachtens eine gebürstete Oberfläche besser gepasst.
- Ich hätte mir auch bei der hier gezeigten SRPB49 einen farbigen Sekundenzeiger als kleinen Akzent gewünscht, wie ihn die anderen Samurai haben. Wahrscheinlich werde ich ihn nach Ablauf der Garantie gegen den roten, orangenen oder gelben tauschen lassen.


Anmerkung zum Schluss:
Ich hoffe allen ist klar, dass ich mit meinen Meinungen hier niemandem auf die Füße treten möchte.

Es sind eben nur Meinungen/Geschmäcker und ich bin auch froh darüber, dass die so weit auseinander gehen können.
Außerdem habe ich ja wie gesagt einiges bewusst überspitzt formuliert. Ich wäre der letzte, der solche Aussagen als Wertungen in anderen Threads verteilt.

Falls jemand Freude beim Lesen hatte, hier sind Links zu meinen anderen, bisherigen Vorstellungen:
2x Unitas 6497-1 leicht bekleidet: DONE Mechanica Squelette vs. Tissot T-Complication Squelette
Orient FFM03004B0 oder auch: Warum möchte Orient bloß keine Uhren verkaufen?
Ein sportlicher Graupapagei ohne Familie: Seiko SSA381K1
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