
freemind1
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Die Heuer Carrera Referenz 1153s ist meines Erachtens nach ein zeitloser und wunderschöner Chronograph, dessen neuere Interpretationen noch immer einen großen Teil des aktuellen TAG Heuer Kataloges ausfüllen. Doch die Carrera 1153s ist mehr als eine schöne Uhr, sie steht für mindestens zwei außergewöhnliche Geschichten, die ich dem geneigten Leser nicht vorenthalten möchte.
Wer sich mit der Geschichte dieser Ikone bereits auskennt, darf natürlich gern zur Vorstellung der meiner Referenz 1153s nach unten scrollen.
Die Heuer Carrera wurde beim Rennsport erdacht, für den Rennsport entwickelt und war letztlich selber Teil eines Rennens, als es um die Entwicklung des ersten automatischen Chronographen ging.
Fangen wir mit der Entwicklung der Carrera Modellreihe an, welche im Jahr 1963 mit einem Besuch von Jack Heuer, dem Urenkel des Firmengründers Edouard Heuer, beim 12 Stunden Rennen von Sebring begann.
Zu jener Zeit sind die für Ferrari antretenden Brüder Ricardo und Pedro Rodriguez die Stars der hiesigen Rennsportszene. Die damals als größte Rennfahrer aller Zeiten verehrten Brüder reisen auch mit ihren Eltern an und Jack Heuer kommt mit Vater und Mutter Rodriguez ins Gespräch. Die beiden schwärmen natürlich von der Leistung ihrer Söhne, aber sie erzählen vor allem vom berühmtesten Rennen ihres Landes, der Carrera PanAmericana. Jack Heuer ließ sich von der Begeisterung anscheinend anstecken, denn dieses Gespräch blieb nicht ohne Folgen. Da das letzte legendäre Rennen bereits vor einigen Jahren (1954) ausgetragen wurde, ließ er es wieder aufleben, indem er seinem nächsten Chronographen den Namen „Carrera“ gab.
Nach der Reise sicherte er sich umgehend die Rechte, um die Uhr entsprechend zu benennen. Fast zur gleichen Zeit erwarb auch Porsche die Namensrechte für deren Sportwagen und somit entstanden innerhalb kurzer Zeit zwei „Carreras“, die für ihre jeweiligen Firmen einen wichtigen, vielleicht sogar entscheidenden Teil des Erfolges ausmachen sollten.
Die erste Heuer Carrera verfügte über ein Stahlgehäuse mit 36 Millimetern Durchmesser und dem heute sehr begehrten Valjoux-72-Uhrwerk. Aufgrund ihres 12-Stunden-Messers auf der Sechs-Uhr-Position wurde sie als „Carrera-12“ bekannt und damals für unter 100 Dollar angeboten. Ähnlich wie der erste Porsche Carrera machte auch die Heuer Carrera durch deren Beliebtheit einen rasanten Wertzuwachs durch. Gute Originalmodelle werden heute für fünfstellige Summen gehandelt!

Die neue Uhr von Jack Heuer schlug in der Rennsportszene ein wie eine Bombe, denn schon bald hatten nicht nur professionelle Rennfahrer, sondern auch zahllose automobilbegeisterte Amateure eine Carrera am Handgelenk.
Die Modellpalette wurde kontinuierlich ausgebaut und so gab es bald neben den Chronographen auch simple Dreizeigermodelle bis hin zu Automatik-Chronographen mit Datumsanzeige - wie die hier vorgestellte Referenz 1153s. Die Grundidee blieb aber stets eine funktionale Einsatzuhr für den Rennsport und den Automobilisten.
Die Carrera wurde bis in die 80er Jahre produziert und von zahlreichen Rennsport-Legenden wie Bruce McLaren, Jo Siffert, Ayrton Senna, Niki Lauda und Clay Regazzoni getragen. Das Team um Niki Lauda bekam damals eine goldene Version der Referenz 1153, wie zahlreiche Bilder belegen. Bedingt durch die Quarzkrise gab es eine länger andauernde Pause bei der Produktion der Carrera und erst 1998 entschied sich die zu dem Zeitpunkt umbenannte Firma TAG Heuer die Carrera abermals aufleben zu lassen.
Die zweite Geschichte neben der Entstehung der Carrera dreht sich um die Entwicklung des ersten automatischen Chronographen Kalibers, welches in einem Rennen von drei Konkurrenten endete, dessen Finale 1969 ausgetragen wurde.
Anfang der 60er Jahre kam bei den Uhrenkäufern der Wunsch auf, nicht nur drei Zeiger Modelle mit automatischem Antrieb zu versehen, sondern auch Chronographen dieses Feature zukommen zu lassen. Damals begannen drei Hersteller damit, einen automatischen Chronographen zu entwickeln und zur Marktreife zu bringen. Hierbei handelte es sich um den recht kleinen Hersteller Zenith, dem Großserienproduzenten Seiko, sowie einem Konglomerat aus Heuer, Breitling, Hamilton, Buren, sowie Dubois-Depraz.
Die drei Hersteller bedienten sich dabei sehr unterschiedlicher Konzepte. Zenith arbeitete an einem vollintegrierten Chronographen mit 5hz Technologie und drei Totalisatoren, Seiko entwickelte einen integrierten Schaltradchronographen mit 30min Zähler ohne laufende Sekunde und das Konsortium um Heuer nutzte ein Burenkaliber mit Microrotor sowie einem Chronographen Modul von Dubois-Depraz.
Die Geschichte dieses Rennens ist häufig und hinlänglich beschrieben, eine interessante historische Auflistung gibt es z.b. hier.
50th Year of the Automatic Chronograph: Who Came First? - Revolution/

Die drei Kontrahenten: Die Zenith El Primero, Seiko 6139 "Pogue", Heuer Carrera
Doch wer war nun letztlich als erster im Ziel, und konnte den Sieg heimtragen? Im Prinzip haben alle gewonnen, nämlich abhängig von der Definition um den ersten automatischen Chronographen. Zenith stellte am 10.Januar 1969 mit dem "El Primero" den ersten Prototypen vor und wird damit für viele als Gewinner des Rennens angesehen. Allerdings kamen erst im Oktober 1969 die ersten Exemplare in die Geschäfte, der Weg von den Prototypen zur Produktion gestaltete sich anscheinend langwierig.
Auf der anderen Seite schaffte es das Konglomerat um Heuer im März auf der Baselworld 10 funktionierende Prototypen vorzustellen. Im August konnte man dann die Uhren mit dem sogenannten Kaliber 11 auch im Laden erwerben. Seiko dagegen hielt sich bedeckt und deren Marketingabteilung war 1969 wahrscheinlich eher damit beschäftigt, sich auf die Astron, der weltweit ersten Quarzuhr, vorzubereiten. Dennoch konnte man in Japan bereits im Mai 1969 erste Exemplare eines automatischen Chronographen erwerben, welche mit dem Werk 6139 ausgestattet waren.
Ungleich einem eindeutigen Rennausgang mit Fotofinish können sich in diesem Falle alle drei Hersteller als Sieger des Rennens fühlen. Klar ist, dass die Entwicklung des automatischen Chronographen auch heute noch ein Meilenstein der Uhren Geschichte ist, da es sich um eine der am schwierigsten zu realisierenden Uhren Komplikationen handelt.
Bei dem Kaliber 11/12/15, welches von Heuer ab 1969 in den Carrera Modellen verwendet wurde, handelt es sich wie bereits erwähnt um einen sogenannten „Modulchrono“, in dem ein Chronographen Modul von Dubois-Depraz mit einem Basiskaliber von Buren kombiniert wurde. Aufgrund der limitierten Entwicklungszeit gab es zu Beginn einige Probleme, mit denen das Entwicklerteam kämpfen musste. Der Geschichte nach lief der erste offiziell produzierte Chronograph nur wenige Stunden. Dieser wurde am 3. März 1969 im Rahmen einer Pressekonferenz in New York verlost, doch der neue Besitzer musste schon nach wenigen Stunden des Betriebes die Uhr reparieren lassen. Im Laufe der nächsten Monate und Jahre entwickelte Heuer nach dem Kaliber 11 das Kaliber 11-I, und anschließend das Kaliber 12 mit einigen signifikanten Verbesserungen. Das letzte produzierte Kaliber 15 fiel dann leider bereits dem Sparzwang zum Opfer, mit einigen Einschränkungen bei der Wahl verwendeter Technologien. In der hier vorgestellten Heuer 1153 ist das Kaliber 12 verbaut, welches aus meiner Sicht das beste von allen drei Werken (Kaliber 11, 12, 15) darstellt. Die Begründung für diese These findet sich in einer sehr ausführlichen Schilderung der Buren Kaliber unter Comparison of Chronomatic Movements

Die Heuer 1153 in der Werbung
Unabhängig von den beiden interessanten Geschichten um die Heuer Carrera 1153, hat mich vor allem immer wieder die zeitlose Optik dieses Carrera Modells fasziniert. Die symmetrische Anordnung der beiden Totalisatoren mit dem Datum auf 6 Uhr in Verbindung mit der sportlichen Optik waren für mich immer der Inbegriff der Racing Uhr. Bereits vor einigen Jahren war ich kurz davor, eine Heuer Carrera zu erwerben. Damals schreckte mich jedoch die Bauhöhe und das relativ kleine Gehäuse von 38mm ab. Wie sich später herausstellte, wurde an dem besagten Exemplar jedoch ein besonders hohes Glas eingebaut, welches das Profil der Carrera unproportional erscheinen ließ.
Die hier vorgestellte Carrera stammt aus dem Jahr 1974 und in ihr tickt das Kaliber 12, welches man sehr einfach an der goldfarbenen Platine erkennen kann. Die Uhr wurde vollständig gereinigt, ansonsten ist das Gehäuse und das Zifferblatt unbehandelt geblieben.
Das montierte Stahlband bedarf wahrscheinlich noch einer Überarbeitung, aus optischen Gründen habe ich der Carrera ein passendes Racing Band mit einer original Heuer Schließe gegönnt.
Mit einem Gehäusedurchmesser von nur 38mm komme ich sehr gut zurecht, hiermit wird auch der Vintage Charakter der Uhr betont. Das Werk tickt äußerst genau mit nur 2 Sekunden Vorlauf am Tag bei einer Amplitude von beachtlichen 300 Grad. Ich hoffe also, dass mir die Heuer noch einige Jahre Freude bereiten wird, bevor sie wieder zum nächsten Service muss.
Technische Daten:
Referenz: Heuer 1153s (silber)
Gehäuse: Edelstahl, Durchmesser 38mm, Dicke ca. 14mm, Bandanstoß 20mm
Werk: Kaliber 12 automatischer Chronograph mit Microrotor, Datumsanzeige, 12h und 30min Totalisatoren
Glas: Acryl
Band: Stahlband mit verstellbarer (!) Schließe
Nach dem diesmal etwas längeren Text hier einige Impressionen der Heuer Carrera Referenz 1153s:





Das Kaliber 12



Einen Rotor sucht man vergebens, der Microrotor versteckt sich unter dem Modul


Hier das Werk in seiner vollen Pracht!

Der "arme" Verwandte aus dem Hause Zodiac - auch hier ist das Kaliber 12 verbaut!






Danke fürs Reinschauen!
Wer sich mit der Geschichte dieser Ikone bereits auskennt, darf natürlich gern zur Vorstellung der meiner Referenz 1153s nach unten scrollen.
Die Heuer Carrera wurde beim Rennsport erdacht, für den Rennsport entwickelt und war letztlich selber Teil eines Rennens, als es um die Entwicklung des ersten automatischen Chronographen ging.
Fangen wir mit der Entwicklung der Carrera Modellreihe an, welche im Jahr 1963 mit einem Besuch von Jack Heuer, dem Urenkel des Firmengründers Edouard Heuer, beim 12 Stunden Rennen von Sebring begann.
Zu jener Zeit sind die für Ferrari antretenden Brüder Ricardo und Pedro Rodriguez die Stars der hiesigen Rennsportszene. Die damals als größte Rennfahrer aller Zeiten verehrten Brüder reisen auch mit ihren Eltern an und Jack Heuer kommt mit Vater und Mutter Rodriguez ins Gespräch. Die beiden schwärmen natürlich von der Leistung ihrer Söhne, aber sie erzählen vor allem vom berühmtesten Rennen ihres Landes, der Carrera PanAmericana. Jack Heuer ließ sich von der Begeisterung anscheinend anstecken, denn dieses Gespräch blieb nicht ohne Folgen. Da das letzte legendäre Rennen bereits vor einigen Jahren (1954) ausgetragen wurde, ließ er es wieder aufleben, indem er seinem nächsten Chronographen den Namen „Carrera“ gab.
Nach der Reise sicherte er sich umgehend die Rechte, um die Uhr entsprechend zu benennen. Fast zur gleichen Zeit erwarb auch Porsche die Namensrechte für deren Sportwagen und somit entstanden innerhalb kurzer Zeit zwei „Carreras“, die für ihre jeweiligen Firmen einen wichtigen, vielleicht sogar entscheidenden Teil des Erfolges ausmachen sollten.
Die erste Heuer Carrera verfügte über ein Stahlgehäuse mit 36 Millimetern Durchmesser und dem heute sehr begehrten Valjoux-72-Uhrwerk. Aufgrund ihres 12-Stunden-Messers auf der Sechs-Uhr-Position wurde sie als „Carrera-12“ bekannt und damals für unter 100 Dollar angeboten. Ähnlich wie der erste Porsche Carrera machte auch die Heuer Carrera durch deren Beliebtheit einen rasanten Wertzuwachs durch. Gute Originalmodelle werden heute für fünfstellige Summen gehandelt!

Die neue Uhr von Jack Heuer schlug in der Rennsportszene ein wie eine Bombe, denn schon bald hatten nicht nur professionelle Rennfahrer, sondern auch zahllose automobilbegeisterte Amateure eine Carrera am Handgelenk.
Die Modellpalette wurde kontinuierlich ausgebaut und so gab es bald neben den Chronographen auch simple Dreizeigermodelle bis hin zu Automatik-Chronographen mit Datumsanzeige - wie die hier vorgestellte Referenz 1153s. Die Grundidee blieb aber stets eine funktionale Einsatzuhr für den Rennsport und den Automobilisten.
Die Carrera wurde bis in die 80er Jahre produziert und von zahlreichen Rennsport-Legenden wie Bruce McLaren, Jo Siffert, Ayrton Senna, Niki Lauda und Clay Regazzoni getragen. Das Team um Niki Lauda bekam damals eine goldene Version der Referenz 1153, wie zahlreiche Bilder belegen. Bedingt durch die Quarzkrise gab es eine länger andauernde Pause bei der Produktion der Carrera und erst 1998 entschied sich die zu dem Zeitpunkt umbenannte Firma TAG Heuer die Carrera abermals aufleben zu lassen.
Die zweite Geschichte neben der Entstehung der Carrera dreht sich um die Entwicklung des ersten automatischen Chronographen Kalibers, welches in einem Rennen von drei Konkurrenten endete, dessen Finale 1969 ausgetragen wurde.
Anfang der 60er Jahre kam bei den Uhrenkäufern der Wunsch auf, nicht nur drei Zeiger Modelle mit automatischem Antrieb zu versehen, sondern auch Chronographen dieses Feature zukommen zu lassen. Damals begannen drei Hersteller damit, einen automatischen Chronographen zu entwickeln und zur Marktreife zu bringen. Hierbei handelte es sich um den recht kleinen Hersteller Zenith, dem Großserienproduzenten Seiko, sowie einem Konglomerat aus Heuer, Breitling, Hamilton, Buren, sowie Dubois-Depraz.
Die drei Hersteller bedienten sich dabei sehr unterschiedlicher Konzepte. Zenith arbeitete an einem vollintegrierten Chronographen mit 5hz Technologie und drei Totalisatoren, Seiko entwickelte einen integrierten Schaltradchronographen mit 30min Zähler ohne laufende Sekunde und das Konsortium um Heuer nutzte ein Burenkaliber mit Microrotor sowie einem Chronographen Modul von Dubois-Depraz.
Die Geschichte dieses Rennens ist häufig und hinlänglich beschrieben, eine interessante historische Auflistung gibt es z.b. hier.
50th Year of the Automatic Chronograph: Who Came First? - Revolution/

Die drei Kontrahenten: Die Zenith El Primero, Seiko 6139 "Pogue", Heuer Carrera
Doch wer war nun letztlich als erster im Ziel, und konnte den Sieg heimtragen? Im Prinzip haben alle gewonnen, nämlich abhängig von der Definition um den ersten automatischen Chronographen. Zenith stellte am 10.Januar 1969 mit dem "El Primero" den ersten Prototypen vor und wird damit für viele als Gewinner des Rennens angesehen. Allerdings kamen erst im Oktober 1969 die ersten Exemplare in die Geschäfte, der Weg von den Prototypen zur Produktion gestaltete sich anscheinend langwierig.
Auf der anderen Seite schaffte es das Konglomerat um Heuer im März auf der Baselworld 10 funktionierende Prototypen vorzustellen. Im August konnte man dann die Uhren mit dem sogenannten Kaliber 11 auch im Laden erwerben. Seiko dagegen hielt sich bedeckt und deren Marketingabteilung war 1969 wahrscheinlich eher damit beschäftigt, sich auf die Astron, der weltweit ersten Quarzuhr, vorzubereiten. Dennoch konnte man in Japan bereits im Mai 1969 erste Exemplare eines automatischen Chronographen erwerben, welche mit dem Werk 6139 ausgestattet waren.
Ungleich einem eindeutigen Rennausgang mit Fotofinish können sich in diesem Falle alle drei Hersteller als Sieger des Rennens fühlen. Klar ist, dass die Entwicklung des automatischen Chronographen auch heute noch ein Meilenstein der Uhren Geschichte ist, da es sich um eine der am schwierigsten zu realisierenden Uhren Komplikationen handelt.
Bei dem Kaliber 11/12/15, welches von Heuer ab 1969 in den Carrera Modellen verwendet wurde, handelt es sich wie bereits erwähnt um einen sogenannten „Modulchrono“, in dem ein Chronographen Modul von Dubois-Depraz mit einem Basiskaliber von Buren kombiniert wurde. Aufgrund der limitierten Entwicklungszeit gab es zu Beginn einige Probleme, mit denen das Entwicklerteam kämpfen musste. Der Geschichte nach lief der erste offiziell produzierte Chronograph nur wenige Stunden. Dieser wurde am 3. März 1969 im Rahmen einer Pressekonferenz in New York verlost, doch der neue Besitzer musste schon nach wenigen Stunden des Betriebes die Uhr reparieren lassen. Im Laufe der nächsten Monate und Jahre entwickelte Heuer nach dem Kaliber 11 das Kaliber 11-I, und anschließend das Kaliber 12 mit einigen signifikanten Verbesserungen. Das letzte produzierte Kaliber 15 fiel dann leider bereits dem Sparzwang zum Opfer, mit einigen Einschränkungen bei der Wahl verwendeter Technologien. In der hier vorgestellten Heuer 1153 ist das Kaliber 12 verbaut, welches aus meiner Sicht das beste von allen drei Werken (Kaliber 11, 12, 15) darstellt. Die Begründung für diese These findet sich in einer sehr ausführlichen Schilderung der Buren Kaliber unter Comparison of Chronomatic Movements

Die Heuer 1153 in der Werbung
Unabhängig von den beiden interessanten Geschichten um die Heuer Carrera 1153, hat mich vor allem immer wieder die zeitlose Optik dieses Carrera Modells fasziniert. Die symmetrische Anordnung der beiden Totalisatoren mit dem Datum auf 6 Uhr in Verbindung mit der sportlichen Optik waren für mich immer der Inbegriff der Racing Uhr. Bereits vor einigen Jahren war ich kurz davor, eine Heuer Carrera zu erwerben. Damals schreckte mich jedoch die Bauhöhe und das relativ kleine Gehäuse von 38mm ab. Wie sich später herausstellte, wurde an dem besagten Exemplar jedoch ein besonders hohes Glas eingebaut, welches das Profil der Carrera unproportional erscheinen ließ.
Die hier vorgestellte Carrera stammt aus dem Jahr 1974 und in ihr tickt das Kaliber 12, welches man sehr einfach an der goldfarbenen Platine erkennen kann. Die Uhr wurde vollständig gereinigt, ansonsten ist das Gehäuse und das Zifferblatt unbehandelt geblieben.
Das montierte Stahlband bedarf wahrscheinlich noch einer Überarbeitung, aus optischen Gründen habe ich der Carrera ein passendes Racing Band mit einer original Heuer Schließe gegönnt.
Mit einem Gehäusedurchmesser von nur 38mm komme ich sehr gut zurecht, hiermit wird auch der Vintage Charakter der Uhr betont. Das Werk tickt äußerst genau mit nur 2 Sekunden Vorlauf am Tag bei einer Amplitude von beachtlichen 300 Grad. Ich hoffe also, dass mir die Heuer noch einige Jahre Freude bereiten wird, bevor sie wieder zum nächsten Service muss.
Technische Daten:
Referenz: Heuer 1153s (silber)
Gehäuse: Edelstahl, Durchmesser 38mm, Dicke ca. 14mm, Bandanstoß 20mm
Werk: Kaliber 12 automatischer Chronograph mit Microrotor, Datumsanzeige, 12h und 30min Totalisatoren
Glas: Acryl
Band: Stahlband mit verstellbarer (!) Schließe
Nach dem diesmal etwas längeren Text hier einige Impressionen der Heuer Carrera Referenz 1153s:





Das Kaliber 12



Einen Rotor sucht man vergebens, der Microrotor versteckt sich unter dem Modul


Hier das Werk in seiner vollen Pracht!

Der "arme" Verwandte aus dem Hause Zodiac - auch hier ist das Kaliber 12 verbaut!






Danke fürs Reinschauen!
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