
clocktime
Themenstarter
- Dabei seit
- 18.05.2018
- Beiträge
- 10.702
- Nummer bestätigt
Kurze Vorstellung einer Guess Classica, die relativ selten zu sein scheint und eher als Mode-Marke durchgeht.
Wir schreiben das Jahr 2019. Corona? Kannte man zu diesem Zeitpunkt höchstens als (mexikanisches) Bier oder als lateinische/italienische/spanische Übersetzung für "Krone".
Damals war ich noch nicht wirklich Uhren-infiziert. Schon da hatte ich meist geschaut, dass die Uhren ein vernünftiges Kaliber haben, aber gleichzeitig nicht zu teuer waren. Eine Longines Conquest hatte in der Zwischenzeit den Weg zu mir gefunden. Sie war zu dem Zeitpunkt die teuerste Uhr, die ich besass.
Was macht man(n), wenn der Uhrenfimmel langsam einsetzt? Richtig, man begibt sich in "Gefahr" und guckt sich diverse Websites der Händler an, was die so anbieten. Markenbekanntheit spielten nur bedingt eine Rolle, sofern das verbaute Kaliber von einem renommierten Hersteller stammte und der Preis im Rahmen blieb. Dabei bin ich auf eine Guess Classica gestossen, die mir trotz des etwas eigenwilligen ZBs und der etwas kurzen Zeiger gut gefiel. Verschraubte Krone, 10ATM WaDi, klang alles soweit gut. Allerdings - einen fast vierstelligen Betrag für diese (eigentlich Mode-)Marke zu zahlen, das ging mir nicht in den Kopf. Also habe ich die Uhr erstmal wieder aus den Augen verloren. Irgendwann tauchte die Uhr bei den Sonderangeboten für 50% des ursprünglichen Preises auf. Da war es wieder, das "Muss-Haben-Gefühl".
Also bin ich bei der nächsten Filiale vorbeigelaufen, als ich mal wieder in der Stadt war. Die hatten die Uhr leider nicht oder nicht mehr da. Auf der Website war die Uhr ab dieser Zeit immer verfügbar. Die Uhr interessierte mich, aber direkt auf der Website bestellen wollte ich sie dann doch nicht. Also bin ich ab und zu beim Geschäft vorbeigegangen. Irgendwann war die Uhr tatsächlich in der Auslage. Dann bin ich reingegangen, habe sie mir angeschaut - und mitgenommen.
Zu dem Zeitpunkt glaubte ich noch, dass ein ETA 2824-2 darin ticke. Im Lauf der Zeit habe ich dann festgestellt, dass es sich um ein Sellita SW200 handeln muss. Offenbar wurde je nach Verfügbarkeit auch Sellita verbaut, vor allen, nachdem ETA nicht mehr an Drittfirmen lieferte. Die Finissierung wirkt nicht so toll, vor allem der Aufzugsrotor ist etwas unsauber ausgeführt. Das fällt aber nur unter der Lupe auf. Glück gehabt, denn wenn ich da schon gewusst hätte, dass in der Uhr Sellita tickt, hätte ich sie womöglich nicht gekauft. Heute hingegen bin ich von ETA und Sellita überzeugt.
Die Ganggenauigkeit schien gut, aber ich hatte es nicht lange ausprobiert, weil durch die einsetzende Uhrensucht zuviele Uhren in relativ kurzer Zeit kamen. Ausserdem war ich eigentlich voll auf blaue ZB fixiert. Diese Uhr hat "nur" blaue Zeiger. Inzwischen hat sich die extensive Sammelleidenschaft etwas gelegt. Ausserdem trage ich mittlerweile zwischendurch auch gern Uhren mit silbernem oder schwarzem ZB. Dann schaue ich in die Boxen und überlege mir, welche Uhr mir gerade passt. Ein Aspekt dabei ist auch die Grösse der Uhr.
Mit der Uhrengrösse ist das aber so eine Sache. Wenn ich anhand meines HGUs von 18,5cm rechne:
18,5*2,3=42,5 -> mittlerer Uhrendurchmesser 42,5mm
Also, 42,5mm +/- 2mm ergibt für mich einen theoretischen Wohlfühlrahmen von 40mm bis 44mm. Praktisch ist mir mit einer Uhr mit 39mm auch noch wohl, während 38mm die untere Grenze ist (eine Certina). Am anderen Ende der Skala mit 44mm habe ich ebenfalls einige Uhren, die mir passen, sogar eine mit 46mm, aber auf Dauer bequem ist sie irgendwie nicht. Ich tendiere eher zur unteren Hälfte des Wohlfühlrahmens.
Die Guess Classica kommt mir optisch nicht wie 44mm-Uhr vor, was vielleicht an der Gehäusekante unterhalb der Lünette liegt. Jedenfalls hatte ich vor ca. einer Woche - am 15.05.2022 - die Guess Classica zum Tragen ausgewählt. Die Uhr trägt sich mit ihren 44mm erstaunlich angenehm und locker. Das könnte auch der flachen Höhe von 11mm geschuldet sein. Nach einer Woche lief die Uhr mit +10s gegenüber der Referenzuhr (Quarz), was für eine nicht COSC-zertifizierte Uhr ein sehr guter Wert ist.
Daten:
Gehäuse und Band: Edelstahl
Verschraubte Krone
Saphirglas
WaDi: 10ATM
Kaliber: Sellita SW200
Glasboden
Durchmesser: 44mm
Höhe: 11mm
Gangreserve: 38h
Und nun noch ein paar Bilder, von denen einige schon im Langträger-Faden sind.
Rückseite:
...und eine schöne Faltschliesse:
Das Band neigt übrigens kaum zum Zerkratzen.
Wir schreiben das Jahr 2019. Corona? Kannte man zu diesem Zeitpunkt höchstens als (mexikanisches) Bier oder als lateinische/italienische/spanische Übersetzung für "Krone".
Damals war ich noch nicht wirklich Uhren-infiziert. Schon da hatte ich meist geschaut, dass die Uhren ein vernünftiges Kaliber haben, aber gleichzeitig nicht zu teuer waren. Eine Longines Conquest hatte in der Zwischenzeit den Weg zu mir gefunden. Sie war zu dem Zeitpunkt die teuerste Uhr, die ich besass.
Was macht man(n), wenn der Uhrenfimmel langsam einsetzt? Richtig, man begibt sich in "Gefahr" und guckt sich diverse Websites der Händler an, was die so anbieten. Markenbekanntheit spielten nur bedingt eine Rolle, sofern das verbaute Kaliber von einem renommierten Hersteller stammte und der Preis im Rahmen blieb. Dabei bin ich auf eine Guess Classica gestossen, die mir trotz des etwas eigenwilligen ZBs und der etwas kurzen Zeiger gut gefiel. Verschraubte Krone, 10ATM WaDi, klang alles soweit gut. Allerdings - einen fast vierstelligen Betrag für diese (eigentlich Mode-)Marke zu zahlen, das ging mir nicht in den Kopf. Also habe ich die Uhr erstmal wieder aus den Augen verloren. Irgendwann tauchte die Uhr bei den Sonderangeboten für 50% des ursprünglichen Preises auf. Da war es wieder, das "Muss-Haben-Gefühl".
Also bin ich bei der nächsten Filiale vorbeigelaufen, als ich mal wieder in der Stadt war. Die hatten die Uhr leider nicht oder nicht mehr da. Auf der Website war die Uhr ab dieser Zeit immer verfügbar. Die Uhr interessierte mich, aber direkt auf der Website bestellen wollte ich sie dann doch nicht. Also bin ich ab und zu beim Geschäft vorbeigegangen. Irgendwann war die Uhr tatsächlich in der Auslage. Dann bin ich reingegangen, habe sie mir angeschaut - und mitgenommen.
Zu dem Zeitpunkt glaubte ich noch, dass ein ETA 2824-2 darin ticke. Im Lauf der Zeit habe ich dann festgestellt, dass es sich um ein Sellita SW200 handeln muss. Offenbar wurde je nach Verfügbarkeit auch Sellita verbaut, vor allen, nachdem ETA nicht mehr an Drittfirmen lieferte. Die Finissierung wirkt nicht so toll, vor allem der Aufzugsrotor ist etwas unsauber ausgeführt. Das fällt aber nur unter der Lupe auf. Glück gehabt, denn wenn ich da schon gewusst hätte, dass in der Uhr Sellita tickt, hätte ich sie womöglich nicht gekauft. Heute hingegen bin ich von ETA und Sellita überzeugt.
Die Ganggenauigkeit schien gut, aber ich hatte es nicht lange ausprobiert, weil durch die einsetzende Uhrensucht zuviele Uhren in relativ kurzer Zeit kamen. Ausserdem war ich eigentlich voll auf blaue ZB fixiert. Diese Uhr hat "nur" blaue Zeiger. Inzwischen hat sich die extensive Sammelleidenschaft etwas gelegt. Ausserdem trage ich mittlerweile zwischendurch auch gern Uhren mit silbernem oder schwarzem ZB. Dann schaue ich in die Boxen und überlege mir, welche Uhr mir gerade passt. Ein Aspekt dabei ist auch die Grösse der Uhr.
Mit der Uhrengrösse ist das aber so eine Sache. Wenn ich anhand meines HGUs von 18,5cm rechne:
18,5*2,3=42,5 -> mittlerer Uhrendurchmesser 42,5mm
Also, 42,5mm +/- 2mm ergibt für mich einen theoretischen Wohlfühlrahmen von 40mm bis 44mm. Praktisch ist mir mit einer Uhr mit 39mm auch noch wohl, während 38mm die untere Grenze ist (eine Certina). Am anderen Ende der Skala mit 44mm habe ich ebenfalls einige Uhren, die mir passen, sogar eine mit 46mm, aber auf Dauer bequem ist sie irgendwie nicht. Ich tendiere eher zur unteren Hälfte des Wohlfühlrahmens.
Die Guess Classica kommt mir optisch nicht wie 44mm-Uhr vor, was vielleicht an der Gehäusekante unterhalb der Lünette liegt. Jedenfalls hatte ich vor ca. einer Woche - am 15.05.2022 - die Guess Classica zum Tragen ausgewählt. Die Uhr trägt sich mit ihren 44mm erstaunlich angenehm und locker. Das könnte auch der flachen Höhe von 11mm geschuldet sein. Nach einer Woche lief die Uhr mit +10s gegenüber der Referenzuhr (Quarz), was für eine nicht COSC-zertifizierte Uhr ein sehr guter Wert ist.
Daten:
Gehäuse und Band: Edelstahl
Verschraubte Krone
Saphirglas
WaDi: 10ATM
Kaliber: Sellita SW200
Glasboden
Durchmesser: 44mm
Höhe: 11mm
Gangreserve: 38h
Und nun noch ein paar Bilder, von denen einige schon im Langträger-Faden sind.
Rückseite:
...und eine schöne Faltschliesse:
Das Band neigt übrigens kaum zum Zerkratzen.