Goldene Taschenuhr ohne Informationen

Kurzer · 08.02.2023

Ich habe mein ursprüngliches Thema mit hochauflösenden Bildern versehen. Bis jetzt habe ich noch niemanden gefunden, der mir Auskunft geben kann.
Ich habe eine Alte, vielleicht sehr alte Taschenuhr von meiner Tante geschenkt bekommen. Es ist eine goldenen Uhr (18K). Im hinteren Deckel ist eine weitere Punze, die auf die Schweiz hinweisen könnte.
Leider finden sich auf dem Uhrwerk und dem Zifferblatt keine Hinweise auf den Hersteller. Das war früher, vor 1900 wohl auch nicht üblich. Auch das Gehäuse gibt keine Hinweise. Ich habe eine gravierte Nummer entdeckt, die sowohl auf der Innenseite des Deckels wie auch auf dem Staubdeckel zu finden ist. Zusätzlich habe ich Wahrscheinlich eine Reparaturnummer gefunden. Auf dem Uhrwerk selber habe ich nichts gefunden. Auf der Innenseite des Staubdeckels ist noch ein weiterer Stempel, den ich aber nicht einmal im Hochauflösenden Foto deuten kann. Weitere Punzen sind unter dem Aufzugrad und auf dem Bügel. Alles für einen Leihen schwer zu deuten. Ich bin für jeden Hinweis, auch jede Vermutung dankbar. Vielleicht helfen euch die neuen Fotos von der Uhr weiter.

Badener · 08.02.2023

Das, was zu sehen ist, hast du wohl schon alles richtig gedeutet. Die Punze unter K18 ist der Kopf der Helvetia, der Schweizer Kontrollstempel für 750er Gold (ab 1882). Die rote 12 auf dem Zifferblatt war zwischen 1915 und 1925 sehr beliebt.

Das Werk ist ein Zylinderwerk mit 10 Steinen, Kronenaufzug mit Drücker zum Zeigerstellen und einer eher ungewöhnlicher Brückenform. Es könnte dieses Werk mit der Nr. 185 von Hänni aus Court in der Schweiz sein, vom dem ich leider nur ein sehr schlechtes Bild aus dem Schweizer Handelsamtsblatt von 1908 habe:

Die 185 war keine offizielle Kaliberbezeichnung, sondern eine sog. Modell-Nummer, die der Registrierung der Bauform diente.

Kurzer · 09.02.2023

Wurden nach 1900 noch Zylinderwerke gebaut? ich dachte das war mit der Ankerhemmung vorbei.

monozelle · 09.02.2023

Interessante Frage eigentlich. Wann war Schluss mit der Zylinderhemmung? Bei Ranfft habe ich grade mal gewühlt, da finden sich Zylindergänge, die bis in die 40er Jahre datiert sind, wie dieses Kienzle 11-41.

Zylinderhemmungen sind einfacher aufgebaut und damals, als die Uhrmacher das Know-How und entsprechend große Ersatzteillager hatten, konnte man bei gebrochenem Unruhzapfen die Tampons ziemlich flott tauschen. Ich hab irgendwo eine Anekdote gelesen, dass die Kunden damals auf ihre Uhren im Vorzimmer warten konnten. Zu dieser Zeit machte die Technik noch Sinn.