Glashütte original

[leica]

Hallo zusammen,
ich habe aus einem Nachlaß eine Uhr bekommen, Typ" Glashütte-original-Spezimat".
Die Uhr soll 1994 gekauft worden sein und hat einen Glasboden.
Das Gehäuse und das Armband sind aus Stahl/Gold.
Leider läuft die Uhr nicht, der Rotor und die Krone drehen sich leicht, das Werk wird wohl nicht aufgezogen.
Wer kann mir einen Tipp geben, ob sich eine Reparatur lohnt, bzw. wer solche Rep. preiswert durchführt?
Gruß
Jürgen

 

[olderich]

Hallo

Um 1994 herum wurde GO neu aufgebaut mit eigenen Werken, heute ist GO Haute Horlogerie.
Ob die gezeigte Uhr schon zur "modernen" G O gehört, weiss ich nicht.
Ciao olderich

 

[zivilcourage]

Ich bin ziemlich sicher, dass es sich beim Werk um ein 10-30, Dreiviertelplatine, nette Details, handelt.
Nach der Wende wurde noch oft ein 2824-2 montiert, das 10-30 jedoch war das erste, selbst entwickelte Werk.

 

[mrbike]

Ja, das ist ein GUB 10-30, es gibt dazu auch einen thread hier: Glashütte Original Spezimat Kal. 10-30 – (Neu)beginn des Luxus - Revision und Vorstellung

Einen Uhrmacher zu finden, der das revisioniert, dürfte nicht leicht fallen. Man könnte sich direkt an Glashütte Original wenden, die sind sehr freundlich, dort würde - falls überhaupt möglich - allerdings die Reparatur/Revision gemessen am Wert der Uhr ziemlich teuer werden. Man muss da gewiss mit Kosten von einigen Hundert Euro rechnen, je nachdem, welche Ersatzteile nötig sind, und was zu machen ist, früher gab es bei GO aber auch Servicepauschalen, die gemessen am Wettbewerb recht moderat gewesen sind.

Suche nach einem freien Uhrmacher, der das Kaliber kennt/kann, Ersatzteile hat, verfügbar und noch nicht in Rente ist? Das ist dann die Nadel im Heuhaufen, und es heißt auch längst nicht, dass dann das Ergebnis zwingend perfekt sein muss.

Lohnen? Lohnen wird sich eine Reparatur immer, wenn Du die Uhr behalten möchtest, sei es nur als Erinnerung oder zum Tragen, heute vielleicht eher für eine Dame. Oder auch für einen Verkauf im revisionierten Zustand, denn im aktuellen Zustand ist sie kaum etwas wert. Erwarte aber auch im revisionierten Zustand keine Reichtümer beim Verkauf, besonders gefragt sind die Modelle wegen der Optik heute nicht mehr. Technisch ist es allerdings aufgrund des ersten "Nachwende-Manufakturkalibers" für Liebhaber sehr interessant ...

 

[Mueller27]

Lohnen? Lohnen wird sich eine Reparatur immer, wenn Du die Uhr behalten möchtest, sei es nur als Erinnerung oder zum Tragen. Oder auch für einen Verkauf, denn in diesem Zustand ist sie fast nichts wert. Erwarte aber auch im revisionierten Zustand keine Reichtümer beim Verkauf, besonders gefragt sind die Modelle aufgrund der Optik heute nicht mehr.

Ergänzend noch die Frage: Wie groß ist denn die Uhr?
Wenn es eine Damengröße - also wenger als 35mm im Durchmesser (ohne Krone) ist - dann geht die Nachfrage im Markt leider gegen Null.

P.S.
Oder eben - und die Größenangabe bewusst weglassen - bei Ebay einstellen.
Mit einem schön schwurbeligen Text von wegen "Luxus" und "Exklusiv" geht da immer was.

 

[mrbike]

Ergänzend noch die Frage: Wie groß ist denn die Uhr?
Wenn es eine Damengröße - also wenger als 35mm im Durchmesser (ohne Krone) ist - dann geht die Nachfrage im Markt leider gegen Null.

33-34 mm vielleicht, wenn man sich das Werk im Vergleich anschaut. Das wird heute kaum ein Herr mehr ans Handgelenk schnallen und verkauft sich in bicolor nur über den Preis.

Aber es kommt alles wieder. Selbst die Horror-Brillenmode der 1980er hat uns inzwischen wieder ereilt, es ist alles nur eine Frage der Zeit ... ob man aber so lange warten will/kann, bis DAS wieder in ist ... bicolor und <35mm ist schon arg speziell und aus der Zeit gefallen. Wobei ich Leute kenne, die sowas noch tragen.

 

[Der Motor]

Alles kommt wieder? Ja, für gewöhnlich. Aber bei dem klassischen verquollenen 90ger-Jahre-Design sehe ich trotzdem schwarz. Das wird nix mehr. Wenn kein emotionaler Wert dran hängt: weg damit, so wie sie ist. Wenn emotionaler Wert dran hängt: defekt einlagern.

 

[Tucano950]

Ich bin ziemlich sicher, dass es sich beim Werk um ein 10-30, Dreiviertelplatine, nette Details, handelt.
Nach der Wende wurde noch oft ein 2824-2 montiert, das 10-30 jedoch war das erste, selbst entwickelte Werk.

Alles richtig! 10-30 Entwicklung startete noch vor der Wende und wurde später durch das Chronographen-Kaliber 10-60 ergänzt. Diese wurden auch für Union-Uhren verwendet. Die Weiterentwicklung war dass das heute noch verwendete Kaliber 39. Mit diesem gelangte man dann endgültig in die moderne, sehr exklusive Manufakturwerk-Liga mit wenigen Playern weltweit, davon drei, vier in Deutschland.