Also mal grundsätzlich:
Welche Glasarten gibt es? Bei Uhren genau eine, nämlich MINERALGLAS.
Wer dessen Eigenschaften kennenlernen will, darf sich gerne an einer Fensterglasscheibe vergreifen, denn genau von diesem Material reden wir.
Es ist das bruchgefährdetste von allen möglichen Varianten. Auch mit der höchsten Splitterneigung, hat aber die besten optischen Eigenschaften.
Dann gibt es gehärtetes Mineralglas. Dieser Vorgang ist ein chemischer und erzeugt eine -relativ- kratzunempfindliche Schicht. Alle anderen Eigenschaften bleiben erhalten. Seiko nennt sowas "Hardlex".
Die weichste Variante ist Plexiglas, was auch kein Glas ist, sondern Kunststoff. Hier gibt es teils unterschiedliche Zusammensetzungen und Beschichtungsverfahren, um es etwas härter zu machen. Es verhält sich so, wie die alten Handy-Displays. Also leicht zu zerkratzen, aber auch zu polieren. Es splittert eigentlich nicht, kann aber brechen, ist aber grundsätzlich sehr elastisch, springt eher aus dem Gehäuse, als dass es bricht.
Dann kommt Saphirglas, was auch kein Glas ist.
Dieses ist das widerstandsfähigste gegen Zerkratzen, und auch -relativ- bruchfest mit geringer Splitterneigung (bröselt eher, hält aber oft trotz Bruch kompakt zusammen, ähnlich wie Sicherheitsglas beim Auto). Hat aber schlechte optische Eigenschaften, weshalb es ohne Vergütung eigentlich nicht verbaut werden sollte.
Um es noch stabiler zu machen, kann man es einseitig gewölbt (plankonvex) ausführen (ähnlich einer Linse), was einen "Linseneffekt" erzeugt, also eine optische Verzerrung, vor allem in der seitlichen Ansicht.
Deutlich besser (und teurer) ist ein beidseitig gewölbtes Glas, also in "bogenform", für die Optiker unter uns nennt sich das Meniskus.
Dann gibt es noch Gläser, die in mehreren Radien geschliffen sind, was besonders teuer, aber auch optisch von Vorteil ist.
Bei den Vergütungen selbst gibt es unterschiedlichste Varianten, von denen die "farblose" im Regelfall die beste, aufwändigste und teuerste ist.