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lunetterie hanseder
Gast
Hallo Uhrensammler!
ich bin mehr zufällig im Internet auf das Forum gestoßen und habe dort einiges zum Thema "lapidieren" gelesen. Da ich mich seit Jahren mit dem Thema praktisch und theoretisch beschäftige, denke ich, es gibt hier einiges an Informationsbedarf und das eine oder andere sollte auch richtig gestellt werden:
Das Lapidieren die bei weitem exateste und schonenste Methode bestimme Flächen an Armbanduhrengehäusen wieder in den Neuzustand zurückzuversetzen.
In der Uhrenindustrie, also in Manufakturen und Gehäusefabriken war der Lapideur sogar lange Zeit ein Ausbildungsberuf, heute kommt das Lapidieren noch in Gehäusefabriken zum Einsatz und man bezeichnet diese Tätigkeit neudeutsch als Finishing. Hier werden die Gehäuse allerdings mit der Lapidiermaschine nur sehr fein vorgeschliffen, die entgülitge Hochglanzpolitur wird dann mit einem handels-üblichen "Wappel" angefertig, was sich bei sehr genauer Betrachtung von neuen Gehäusen auch an den Kanten erkennen lässt.
Zum Lapidieren benötigt man eine Lapidiermaschine und sogenannte Pinolen, mit denen die Gehäuse zum Einen gehalten und zum Anderen in mehreren Achsen dreh- und schwenkbar an die die Schleifteller herangeführt werden um beispielsweise auch Sonnen- oder Rundschliffe anbringen zu können. Diese Maschinen werden auf dem Markt nicht mehr angeboten, dementsprechend selten gibt es Betriebe, zumeist Uhrenrestaurationen, die diesen Service anbieten.
Gelesen habe ich auch, das der eine oder andere mit dem Ergebnis des Lapidierens nicht ganz so zufrieden war. An dieser Stelle möchte ich eine Lanze für diejenigen Uhrmacher brechen, die einen Lapidierservice anbieten: Es wäre nämlich schade wenn eine dereart interessante wie alte Handwerkskunst aussterben würde. Wenn das Ergebnis vielleicht manchmal nicht hundertprozentig ist, so hat dies zwei einfache Gründe:
Neben dem umfangreichen Arbeitsmaterial, wie Maschinen, Halterungen und verschiedenster Schleifmittel, benötigt ein Lapideur vor allen Dingen eines: Übung ohne Ende! Allein das An- und Absetzen der Pinole zum Schleifteller erfordert eine Menge Erfahrung und Feingefühl. Wer nur ab und an ein Gehäuse lapidiert, kann mit dem Ergebnis eines erfahrenen Lapideurs zumeist nicht mithalten.
Wie man sieht, könnte dieses Thema ganze Bücher füllen, aber vielleicht hier noch ein Paar Informationen zu mir:
Ich beschäftige mich seit mehreren Jahren mit dem Lapidieren, das nötige Equipment habe ich aus einer Betriebsauflösung erstanden. Was die Praxis anbelangt, so lapidierte ich mehrere hundert Gehäuserohlinge die ebenfalls aus der Konkursmasse stammten. Dabei konnte ich die verschiedensten Techniken erlernen und einüben. Die Ergebnisse bei den ersten "echten" Gehäuseaufarbeitungen waren derart verblüffend, dass selbst erfahrende Uhrmacher die Gehäuse nicht als alt oder neu definieren konnten.
Zur Zeit verlege ich den Standort meiner "Lunetterie" und werde erst im Septemper wieder lapidieren können. Sie können sich aber auch jetzt schon mit mir in Vebindung setzten, unter der Bedingung sie bringen Zeit bis etwa Ende des Jahres mit!
Übrigens suche ich immer alte Edelstahlgehäuse die nicht mehr benötigt werden für die Anfertigung von Schleifmustern, also wenn sie aus ihrem Fundus etwas entbehren können, einfach bei mir melden!
Viele Grüße
Karl-Heinz Hanseder
ich bin mehr zufällig im Internet auf das Forum gestoßen und habe dort einiges zum Thema "lapidieren" gelesen. Da ich mich seit Jahren mit dem Thema praktisch und theoretisch beschäftige, denke ich, es gibt hier einiges an Informationsbedarf und das eine oder andere sollte auch richtig gestellt werden:
Das Lapidieren die bei weitem exateste und schonenste Methode bestimme Flächen an Armbanduhrengehäusen wieder in den Neuzustand zurückzuversetzen.
In der Uhrenindustrie, also in Manufakturen und Gehäusefabriken war der Lapideur sogar lange Zeit ein Ausbildungsberuf, heute kommt das Lapidieren noch in Gehäusefabriken zum Einsatz und man bezeichnet diese Tätigkeit neudeutsch als Finishing. Hier werden die Gehäuse allerdings mit der Lapidiermaschine nur sehr fein vorgeschliffen, die entgülitge Hochglanzpolitur wird dann mit einem handels-üblichen "Wappel" angefertig, was sich bei sehr genauer Betrachtung von neuen Gehäusen auch an den Kanten erkennen lässt.
Zum Lapidieren benötigt man eine Lapidiermaschine und sogenannte Pinolen, mit denen die Gehäuse zum Einen gehalten und zum Anderen in mehreren Achsen dreh- und schwenkbar an die die Schleifteller herangeführt werden um beispielsweise auch Sonnen- oder Rundschliffe anbringen zu können. Diese Maschinen werden auf dem Markt nicht mehr angeboten, dementsprechend selten gibt es Betriebe, zumeist Uhrenrestaurationen, die diesen Service anbieten.
Gelesen habe ich auch, das der eine oder andere mit dem Ergebnis des Lapidierens nicht ganz so zufrieden war. An dieser Stelle möchte ich eine Lanze für diejenigen Uhrmacher brechen, die einen Lapidierservice anbieten: Es wäre nämlich schade wenn eine dereart interessante wie alte Handwerkskunst aussterben würde. Wenn das Ergebnis vielleicht manchmal nicht hundertprozentig ist, so hat dies zwei einfache Gründe:
Neben dem umfangreichen Arbeitsmaterial, wie Maschinen, Halterungen und verschiedenster Schleifmittel, benötigt ein Lapideur vor allen Dingen eines: Übung ohne Ende! Allein das An- und Absetzen der Pinole zum Schleifteller erfordert eine Menge Erfahrung und Feingefühl. Wer nur ab und an ein Gehäuse lapidiert, kann mit dem Ergebnis eines erfahrenen Lapideurs zumeist nicht mithalten.
Wie man sieht, könnte dieses Thema ganze Bücher füllen, aber vielleicht hier noch ein Paar Informationen zu mir:
Ich beschäftige mich seit mehreren Jahren mit dem Lapidieren, das nötige Equipment habe ich aus einer Betriebsauflösung erstanden. Was die Praxis anbelangt, so lapidierte ich mehrere hundert Gehäuserohlinge die ebenfalls aus der Konkursmasse stammten. Dabei konnte ich die verschiedensten Techniken erlernen und einüben. Die Ergebnisse bei den ersten "echten" Gehäuseaufarbeitungen waren derart verblüffend, dass selbst erfahrende Uhrmacher die Gehäuse nicht als alt oder neu definieren konnten.
Zur Zeit verlege ich den Standort meiner "Lunetterie" und werde erst im Septemper wieder lapidieren können. Sie können sich aber auch jetzt schon mit mir in Vebindung setzten, unter der Bedingung sie bringen Zeit bis etwa Ende des Jahres mit!
Übrigens suche ich immer alte Edelstahlgehäuse die nicht mehr benötigt werden für die Anfertigung von Schleifmustern, also wenn sie aus ihrem Fundus etwas entbehren können, einfach bei mir melden!
Viele Grüße
Karl-Heinz Hanseder