
Osyrys
Themenstarter
Kapitel I: Einführung
Seid gegrüßt ihr Zeigerfetischisten, Kaliberanbeter und Lünettendreher,
meine letzte Uhrenvorstellung ist schon ein Weilchen her und soweit ich nichts übersehen habe, so wurden zwar schon etliche Breitling Avenger II Uhren hier vorgestellt, doch diese Ausführung wohl zum ersten Mal. An meine letzte Uhrenvorstellung wird sich evtl. noch der eine oder andere erinnern. Im Grunde war es eine Trilogie, denn es waren 3 Vorstellungen von drei Uhren deren Anschaffung mehr als 15 Jahre auseinander lag und dennoch alle durch eine Geschichte verbunden waren! Falls der eine oder andere daran interessiert sein sollte, so kann er hier zumindest den 1ten Teil lesen. Da findet ihr auch mehr Informationen zu meiner Person und wie ich so „ticke“!
Am gleichen Tag zwei mal verliebt - "Macht es Sinn" 144 St Sa?
Der Weg zu der hier vorgestellten Uhr war ebenfalls „etwas“ unkonventionell und mit dieser Vorstellung möchte ich euch daran teilhaben lassen. Wer mich kennt, der weiss, dass ich mich nicht kurz fassen kann und wenn er mag, so kann er gleich zu den Bildern springen, doch davon gibt es auch genügend im Netz zu finden.
Doch lasst uns nun beginnen. Bei der erwähnten Trilogie damals handelte es sich um zwei Uhren von Sinn. Einmal diese wunderschöne Sinn 144 St Sa die mein Leben komplett auf den Kopf gestellt hat:
Und dann diese Sinn 903 St Black Edition:
Kapitel II: Problem
Die Firma Sinn zog mich immer weiter in ihren Bann und ich weiss nicht wie ich es beschreiben soll, doch egal welche Uhr ich mir von einem anderen Hersteller angeschaut habe, so gab es immer wieder mal paar Uhren die ich ganz „nett“ fand, doch ein „Haben-Will-Gefühl“ war kaum vorhanden. Als eine sehr technisch versierte Person haben mich wahrscheinlich in erster Linie die unterschiedlichen technischen Ansätze bei Sinn fasziniert, jetzt mal davon abgesehen, in wie weit diese „sinn“voll sind oder nicht. Sei es die Oberflächenhärtung durch Tegimentierung, die AR-Trockenhaltetechnik, die schmierstofffreie Ankerhämmung bei der DIAPAL-Technik oder die verspiegelungsfreie Ablesbarkeit bei der HYDRO-Technik, nur um ein paar zu nennen.
In zweiter Linie ist es das Design der Sinn-Uhren und einfach die Tatsache, dass sich die Modelreihen im Aussehen komplett unterscheiden, jedoch am Ende, jeder dieser Uhren als Sinn-Uhr erkennbar ist. So ist es nicht überraschend, dass mein persönlicher Wunschzettel für die nächsten Uhrenanschaffungen wie folgt aussah:
- Sinn 9052 (Finanzplatzuhr)
- Sinn U1 SE (Taucheruhr)
- Sinn Jagduhr 3006
- Sinn U2C (Limitierte Taucheruhr)
- Sinn 958 (Doppelchrono mit Schleppzeiger)
Ich bin nahezu mehrmals täglich hier im Uhrenforum und lese mit großer Bewunderung die Neuigkeiten und die Uhrenvorstellungen. Würde es diese Vielfalt an Uhren nicht geben (so dachte ich mir), wäre jeder so (abartig) wie ich, so würde es dieses wunderbare Forum wahrscheinlich gar nicht geben! Bin ich vielleicht krank? Sollte ich mich medizinisch untersuchen lassen? Fehlt mir ein Gen oder der „Sinn“ (ohhh NEIN….wieder dieses Wort) um auch andere Hersteller interessant zu finden?
Das war der Punkt, an dem ich mir sagte, dass eine Therapie unumgänglich ist! Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, ob das heilbar ist oder nicht? Ich sagte mir einfach. Sollte die Therapie nichts nutzen und ich nach dieser Therapie weiterhin andere Uhrenhersteller als nicht „sinn“-voll ansehen, dann hätte ich zumindest die Diagnose, dass ich im wahrsten „Sinn“e des Wortes von Sinn“en bin!
Der Ansatz für die Therapie sollte wie folgt aussehen. Bei den Sinn-Uhren reicht mir meist ein kurzer Blick auf ein bestimmtes Model und ich bin verliebt….für IMMER! Fragt nicht, es ist einfach so. Tatsächlich verspürte ich dieses Gefühl, das eine oder andere Mal auch bei paar Modellen anderer Hersteller, welches sich aber sehr schnell wieder legte. Ich sagte zu mir selbst, dass eventuell der Funke einfach etwas größer werden muss, um etwas in mir auszulösen, wo ich von mir selbst noch nicht weiss, dass es vorhanden ist. Die Idee war einige Uhren zu holen, die ich mir gerne angeschaut habe und evtl. dadurch das Interesse an einer Modellreihe bzw. an einem Hersteller zu finden. Dass man durch diese Herangehensweise sehr viel Geld verbrennen könnte, vor allem in meinem speziellen Fall, war mir klar und so entschied ich mich dafür, dass ich mir in größeren zeitlichen Abständen Hommagen von diesen Uhren hole, dich mich in irgendeiner Weise in der Vergangenheit doch angesprochen bzw. mir bei Freunden und Arbeitskollegen gefallen haben. Zwischen den Anschaffungen habe ich mich dann mit der gesamten Angebotspalette, sowie mit der Historie des Herstellers beschäftigt und habe mir die Originale bei den Konzis in Deutschland bzw. während meiner Geschäftsreisen im Ausland angeschaut. Sollte der Funke rüber springen, so wäre ich auch bereit gewesen eine höhere Summe auszugeben (für Gebrauchte Modelle bin ich ebenfalls offen) oder ich könnte mit ruhigen Gewissen meine Sinn-Sammlung vervollständigen.
Kandidat 1: Rolex Submariner bzw. Rolex Sea Dweller
Ein ehemaliger Arbeitskollege hatte mal eine Sub, welche damals jedoch bei der Anprobe an meinem Arm aufgrund der Größe sehr unvorteilhaft aussah. Unter 41mm trage ich nichts. Ich fühle mich einfach nicht wohl damit. Manche mögen sagen, dass ist alles nur Einstellungssache und früher waren die Uhren auch alle kleiner. Ja früher hat man auch Karottenhosen und Vokuhila-Frisuren getragen. Heute gibt es so geile Hipster-Typen mit Bärten, die Hochwasserhosen mit Mokassins an den Füßen ohne Socken tragen….auch daran soll man sich angeblich gewöhnen können! Nee….nein Danke!

Also back to topic. Es gibt ja auch noch die Sea Dweller, welche zwar auf ihre Art komplett anders ist, aber doch das Design der Submariner in gewisser Weise verkörpert.
Dazu sollte dieses Model von Pagani Design in 43mm als Testobjekt dienen:
Ich bin sonst nicht der große Fan von Bicolor-Uhren, doch ich wollte ja neue Ansätze ausprobieren und aus diesem Grund bestellte ich die Uhr noch ein zweites Mal in Bicolor!
Kadidat 2: Tag Heuer Aquaracer
Bei dieser Uhr hat mich in der Vergangenheit das eckige Design der Lünette angesprochen und auf der anderen Seite, wer möchte nicht die Messias-Uhr schlechthin tragen…….ich sage nur…….Jesus => Wasserläufer => Aquaracer……ok ok, ich weiss, der war sehr flach.
Dazu sollte dieses Model von Bersigar als Testobjekt dienen:
Kandidat 3: Audemars Piguet Royal Oak in Bicolor
Im Grunde eine weitere Ikone in der Uhrenwelt. Hier wollte ich das komplett andere Design ausprobieren, da ich auch in der Vergangenheit immer wieder bei diesen Uhren meinen Blick riskiert habe.
Dazu sollte ein Model von Didun als Testobjekt dienen:
Kandidat 4: Seiko Presage Cocktail
Beim Teil 3 von meiner damaligen Uhrenvorstellungs-Trilogie habe ich die Seiko Arctura Kinetic SNL003 vorgestellt, welche mich in den vielen Jahren nie im Stich gelassen hat. Das Design der Presage Cocktail hat mich hier im Uhrenforum auch immer angesprochen und so wollte ich dies mal bei mir austesten.
Dazu sollte ebenfalls ein Model von Pagani Design als Testobjekt dienen:
Um das alles hier etwas abzukürzen, so gab es noch weitere Hommagen von Rolex, sowie von einer Panerei Luminor Chrono Monopulsante und von Omega.
Kapitel IV: Zwischenfazit
Ich habe es wirklich versucht und bei jedem der genannten Kandidaten, auch als ich dann die Originale mal ausprobieren und anlegen konnte habe ich mich selbst gefragt, wie es mir gehen würde, wenn ich dieses Model jetzt mit nach Hause nehme? Doch da war einfach gar nichts, keine Begeisterung, keine Freude. Meist schon in den Tagen bzw. Wochen davor, schwindete die anfängliche Begeisterung allmählich, so dass die Anprobe des Originals nur noch eine pro forma Sache war und das Ergebnis meist schon fest stand.
Das Modell welches mich noch am längsten fasziniert hat (nahezu 6 Wochen) war die Tag Heuer Aquaracer, doch es war gleichzeitig auch das Modell, an dem ich mich am meisten satt gesehen habe und welches nach der 6 Woche, so gut wie gar nicht mehr an mein Handgelenk geschafft hat.
Ich möchte meinerseits an dieser Stelle noch mal betonen, dass mir bewusst ist, dass es sich hier teilweise um Ikonen der einzelnen Uhrenhersteller handelt, welche die Design auch vieler anderer Hersteller in den letzten Jahrzehnten im großen Umfang beeinflusst haben, doch das einzige was am Ende zählt (zumindest für mich) ist die Tatsache, ob eine Uhr den Träger emotional oder auf einer andere Art berührt und das war nun mal bei mir leider nicht der Fall.
Erste Schnelldiagnose:
Der Patient ist unheilbar. Es gibt wahrscheinlich kein Gegenmittel gegen den „CHRO-SINN 19“-Virus und ich wäre gut beraten, wenn ich die Zeit „sinn“-voll nutze und mich nur noch den Sinn-Uhren widme.
Kapitel V: Heilungsprozess
Diese Vorstellung hier würde es jedoch nicht geben, wenn die Geschichte tatsächlich so ausgegangen wäre. Als ich nach Sea Dweller Homagen gesucht habe, so war einer der ersten Treffen Pagani Design und hier kamen natürlich auch alle anderen Uhren, welche der Hersteller anbietet, zum Vorschein. Dabei gab es eine Uhr, die ich nicht wirklich kannte und ich nicht mal wusste, dass es sich um eine Hommage handelt. In den Bewertungen der Uhr habe ich dann natürlich schnell den Bezug zur Breitling Avenger Blackbird gefunden. Der Grund wieso ich die Uhr selbst nicht zuordnen konnte war schlicht der, dass mich Breitling nie wirklich angesprochen hat und ich auch die Auslagen in den Schaufenstern in den letzten Jahren meist schnell überflogen habe. Es gab vor zwei Jahren eine kleine Berührung mit dem Hersteller. Einer meiner Arbeitskollegen hatte eine Breitling Navitimer an, welche mir ebenfalls irgendwie gefallen hat, wobei ich überhaupt kein Freund von Bi-Coloren Uhrenblättern bin. Nach einer kurzen Recherche über die Breitling Navitimer, samt der Info über 3bar Wadi, war die Uhr eigentlich sofort raus (fragt nicht, ist für mich einfach ein Kriterium). Zusätzlich stieß ich natürlich auf die Geschichte von Sinn und das Modell Sinn 903 St Black Edition. Das konnte einfach kein Zufall sein?! Es war eine Sinn! Die gab es auch mit komplett schwarzen Blatt! Sie hatte 10bar Wadi! Das musste eine Schicksalsfügung sein! Nach paar Monaten Onlinesuche konnte ich damals ein nahezu ungetragenes Modell erwerben. Das Interesse an Breitling ist jedoch ab diesem Zeitpunkt irgendwie komplett erloschen.
Doch zurück zu meiner Hommage der Breitling Avenger Blackbird, welches als Testkandidat dienen sollte.
Ich kann mich noch genau an den Tag erinnern, als sie ankam. Ich öffnete im Wohnzimmer die Box und dann diese Uhr bzw. dieses brachial, martialische Design live zu sehen ist noch mal etwas komplett anderes.
Ich legte die Uhr um und dann passierte es……!!!
Schaut ihr DC oder Marvel Filme bzw wisst ihr was eine Superheldenlandung ist? Für diejenigen, die gerade keine Bilder vor dem geistigen Auge haben.
(Meine) Definition einer Superheldenlandung:
Der Superheld springt von einem hoch gelegen Punkt herunter bzw. landet nach seinem Flug auf dem Untergrund. Dabei geht er durch die Wucht auf ein Knie, während er seinen linken und rechten Arm zu Seite spreizt um den Aufprall auf dem Untergrund besser abzufangen. Die Aufprallenergie führt zur Entstehung einer Druckwelle, welche sich in der Luft und im Boden, vom Superhelden als Epizentrum, radial von ihm ausbreitet. Anschließend erhebt er sich langsam und majestätisch, während sein Cape über den Boden schleift und schaut nun in der aufgerichteten Position auf seine Uhr! (Ok, bei der einen oder anderen Sache bin ich mir etwas unsicher…..nicht alle Superhelden tragen zum Beispiel ein Cape!

Ich wünschte, als ich die Uhr angelegt habe, dass meine Frau das mit dem Handy gefilmt hätte, denn ich bin mir zu 100% sicher, dass es sich GENAU SO, wie gerade beschreiben zugetragen hat. Nachdem ich mich kurz von dem Schock der Druckwelle erholt habe, kam mir tatsächlich der Gedanke, ob ich schnell ins Bad laufen soll, um im Spiegel zu überprüfen, ob ich mich durch das Anlegen der Uhr in ein großes grünes Monster verwandelt habe?!
So langsam wurde mir so einiges klar. Manche Hersteller färben das Blatt grün oder die Lünette schwarz-blau und dadurch bekommen die Uhren Spitznamen bekannter Superhelden. Breitling geht hier seinen eigenen Weg und erschafft ein Design, welches den Träger einer solchen Waffe, von einer normalen Uhr kann hier nicht mehr die Rede sein, zum Superhelden macht!
Diese überschüssige Energie, welche durch meinen Körper verlief, musste schnell abgebaut werden, um niemanden in meiner Nähe, zum Beispiel mit meinen Wimpernschlag zu erschlagen. Da nicht gerade ein Grizzly in der Nähe war, dem ich den Kopf abbeißen konnte oder paar Eisenbahnschienen, die ich mit meinen bloßen Händen zu Stahlkugeln formen konnte, so blieb ganz logisch nur noch eine Sache übrig! Ich setzte mich an meinen Rechner und verwendete diese ganze Energie für die Suche nach nahegelegenen Breitling-Konzis!
Ich schaute sofort, welche Varianten es hier von der Breitling Avenger in Schwarz gibt und so wurde ich auch auf die Hurricane Chronos aufmerksam. Zusätzlich sollte sich herausstellen, dass die schwarzen Varianten, zumindest war es noch letztes Jahr der Fall, entweder aus Titan oder gar aus dem noch leichteren Material, welches sich Breitlight nannte, bestanden. Obwohl ich bereits kein Fan von Titan bin, so bin ich bereits in der gleichen Woche, an einem Samstag zur Breitling Boutique nach Frankfurt gefahren, um mir die Modele anzuschauen und mal die Haptik der Breitlight-Varianten zu begutachten. Es war ein verregnetes Wochenende, so dass sehr wenig los gewesen ist und ich das Glück hatte alleine in der Boutique zu sein. Bereits vor dem Betreten der Boutique sah ich die Hurricane Chronos im Schaufenster und mir wurde klar, dass ein Chrono wohl das primäre Ziel sein wird.
Nach dem Betreten des Ladens erklärte ich dem Verkäufer mein Anliegen und dass ich mir gerne den Avenger Hurricane Chrono in 45mm anschauen möchte. Er bat mich Platz zu nehmen und während er diesen aus der Vitrine holte, klingelte im Laden das Telefon. Schnell legte er die Uhr vor mir auf dem Tisch ab, entschuldigte sich und sagte, dass er kurz ans Telefon gehen muss und ich mir die Uhr bereits anschauen kann. Ich war von dem Erscheinungsbild einfach nur überwältigt. Das war keine Uhr! Das war der Uhr gewordene Northrop B-2 stealth Bomber und durch die Verwendung von Breitlight, habe ich bis dato noch nie eine solche Oberfläche bei einer Uhr gesehen!
Der Zauber war jedoch genau so schnell vorbei, wie er gekommen ist und zwar als ich die Uhr dann tatsächlich vom Tisch nahm und beim Anlegen das Gefühl bekam, dass es sich dabei um die Hello Kitty Uhr meiner Tochter handelt!
An dieser Stelle möchte ich einen weisen Mann zitieren:
„Falls ein Gegenstand eine solch geringe Masse hat, dass es selbst unter Ausschluss des Luftwiderstandes, beim freien Fall ein längere Zeit für den Fall, als ein Apfel aus gleicher Höhe, benötigt, dann wurden entweder die physikalischen Gesetze außer Kraft gesetzt oder der Gegenstand hat keinen Wert.“
Issac Newton (um 2020 n. Chr)
Ihr müsst wissen, der Issac wohnt zwei Straßen weiter von mir (echt ein netter Kerl) und ich kenne ihn jetzt schon seit über 30 Jahren. Er hat die größte Apfelbaumplantage im ganzen Umkreis und wenn sich jemand damit auskennt, dann wohl er!
Ok Jungs, bitte nicht übel nehmen. Man kann wahrscheinlich zwischen den Zeilen „bisschen“ heraus lesen, dass ich nicht gerade der größte Fan, von leichten Werkstoffen bin…vor allem bei diesem Uhrenmodel! Man kann nicht eine brachiale Uhr im Bomber- bzw Leopardpanzer-Look designen und diese dann aus „Plastik“ fertigen lassen! Ich muss jedoch eingestehen, dass falls einer tatsächlich ein Fan leichter Werkstoffe ist, dann ist er mit diesem Material perfekt bedient. Es hat natürlich auch weitere Vorteile. Dadurch, dass dieses Material komplett durchschwärzt ist, so bleibt der Look selbst dann erhalten, wenn man über die Zeit Kratzer bzw Dellen rein macht.
Mit meiner Meinung bin ich aber wohl nicht alleine gewesen, denn das Breitlight Material wurde mittlerweile wieder aus dem Breitling-Angebot heraus genommen. Irgendwo habe ich gelesen, dass der restliche Bestand vom Breitlight-Material an andere Firmen verkauft wurde und nun dort zum Einsatz kommt. Soweit ich mich erinnern kann, waren die Hauptabnehmer Lego, Playmobil und Duplo. (Ich weiss, ich bei ein schrecklicher Mensch, ich lande in der Hölle und werde hier durch euch gesteinigt…..doch ich kann gegen meine Natur einfach nicht ankämpfen….ich bin so schwach, also bitte habt Erbarmen mit mir!).
Der Verkäufer war noch am Telefon und ich habe mich ausgiebig mit der Uhr und dem Material auseinander gesetzt. Als diese 15 Sekunden vorbei waren (ich kam nur langsam hoch, weil zwischen Tisch und Sitzbank sehr wenig Platz war) wollte ich mir die anderen Uhren in den Vitrinen, welche ich nur auf den Bildern im Netz sah, mal live anschauen. Der Blick blieb sofort auf dem Breitling Super Avenger II Chrono stehen. Es war in etwa eine ähnliche Erfahrung wie vor paar Tagen zu Hause, als ich das erste Mal eine Uhr in diesem Design anlegte, doch irgendwie noch intensiver. Die Uhr war zwar nicht mehr Schwarz, sondern war in polierten Stahl, doch sie hat weiterhin dieses brachiale, martialische Erscheinungsbild und zusätzlich strahlte sie auch noch eine Art von majestätischer Eleganz aus. Just in time beendete der Verkäufer sein Telefonat, so dass ich ihm sagen konnte, dass nachdem ich mich nun ausgiebig mit der Breitlight Variante „auseinander gesetzt“ habe (im wahrsten Sinne des Wortes), dass ich mir gerne den Super Avenger II Chrono anschauen würde. Es war wie Liebe auf den ersten Blick und als ich die Uhr dann auch noch in die Hand nahm und sich dadurch das Fundament unter meinen Füssen, aufgrund der enormen Masseerhöhung, zu verdichten schien, so bin ich mir zwar heute leicht unsicher, doch ich glaube, dass damals eine Glücksträne meine Backe herunter gekullert ist.
Es hätte alles so perfekt sein können, doch beim Anlegen stellte ich sofort fest, dass die Uhr bei meinen nicht gerade zierlichen 19cm HGU zu groß für mich ist. Ich habe bis dahin nicht direkt nach diesen Modellen gesucht, doch ich wusste, dass ich auf der Breitling Seite gelesen habe, dass es auch kleinere Varianten von den Chronos gibt. Es gab leider tatsächlich, keine dieser kleineren Varianten in Stahl in der Breitling Boutique zu damaligen Zeitpunkt. Selten in meinen Leben hatte ich dieses Gefühl, wo Freude und Leid so nah bei einander lagen. Ich verließ die Boutique und machte mich auf den nach Hause weg. Hier machte ich mich online auf die Suche und konnte sehr schnell herausfinden, dass die Anzahl der Modelle in diesem Design (Avenger, Avenger II, Skyland etc) zum Glück sehr überschaubar war. Nach dem ich alle 253.765 Modelle gefunden habe (ja, es könnte sein, dass ich das eine oder andere übersehen habe) ist meine Wahl erst mal auf die neue Kern-Modelle gefallen und es sollte ein Avenger Chronograph 43 (Prio 2) bzw. 45 (Prio 1) werden. Zusätzlich habe ich auch das ältere Modell und zwar den Avenger II Chrono (43mm) aus der Pre-Kern-Ära notiert, doch zu damaligen Zeitpunkt hatte dieses Modell nur Prio 3 für mich.
Die neuen Modelle konnte man kaum irgendwo mal live begutachten, doch knapp 2 Monate später hatte ich das Glück und konnte diese mal anprobieren. Ich war begeistert und es stellte sich auch heraus, dass die Größe in 43mm perfekt für mich ist und deutlich besser am meinen Arm harmoniert. Es hat nicht viel gefehlt und ich wäre mit dieser Uhr nach Hause gegangen. Als die Wahl jedoch auf die 43mm Variante fiel, eigentlich mein Wunschkandidat mit Prio 2, so beschloss ich, dass ich unbedingt auch den Avenger II Chrono in 43mm mal live sehen und anlegen muss bevor die endgültige Entscheidung fallen wird. In den nächsten Monaten habe ich mich bei Wempe, in der Breitling Boutique und bei allen möglichen Breitling Konzis in näherer Umgebung auf eine Benachrichtigungsliste setzen lassen, dass wenn dieses Modell wieder im Laden verfügbar ist, dass ich angerufen werde.
Was in den nächsten Wochen los war, das muss ich hier im Forum niemanden erzählen, denn die meisten kennen das Gefühl nur allzu gut. 99% meiner Gedanken haben sich nur mit dieser Uhr beschäftigt und mein Tagesablauf sah so aus, dass das Erste was ich nach dem Aufstehen gemacht habe, war die Onlinesuche nach weiteren Bildern, Videos und Erfahrungsberichten. Das passierte natürlich auch in der Mittagspause und nach dem Feierabend bzw. vor dem Schlafen gehen. Ich kannte natürlich auch das gesamte Angebot weltweit bei chronext, chrono24, Ebay, Ebay-Kleinanzeigen etc. von diesem Modell. Ich habe auch nichts gegen gebrauchte Uhren, doch hier wollte ich, dass falls es sich um kein nagelneues Modell handelt, dass die Uhr im perfekten Zustand bzw. ungetragen ist. Wochen, Monate vergingen und es kam immer noch kein Rückruf von einem Konzi. So habe ich selbst überall noch mal angerufen und nach dem Status gefragt, doch ich bekam überall die gleiche Antwort, dass sobald das Modell im Haus ist, ich informiert werde. Ich muss sagen, dass ich zu diesem Zeitpunkt durch die ganze Recherche so mit der Uhr vertraut wurde, dass sich diese in meine Pupille eingebrannt war und obwohl ich sie noch nicht live gesehen habe oder vielleicht auch deswegen war die Unsicherheit umso größer ob das alte oder neue Modell die richtige Wahl für mich ist!
Das neue Jahr hat bereits angefangen und es sind weitere Monate vergangen und dann passierte alles ganz schnell. Es war ein Freitag und ich durchsuchte wieder die Uhrenplattformen und schaute ob es irgendwelche neuen Angebote gibt. Bei chrono24 gab es tatsächlich ein Angebot von IKAN-Watches in Hamburg von einem Modell des Avenger II Chronos im neuwertigen Zustand (sehr detailierte Bilder vom Gehäuse, Band und Schließe zeigten nahezu kaum erkennbare Gebrauchsspuren). Ich rief im Geschäft an und hatte eine sehr nette Unterhaltung mit dem Geschäftsführer, der mir den tadellosen Zustand der Uhr bestätigt hat und meinte, dass die Spuren, welche auf den detaillierten Bildern zu sehen sind, sonst nicht sichtbar sind. Ich wollte eine Nacht drüber schlafen. Am nächsten Tag, sind wir nach Weiterstadt zum Segmüller gefahren, da wir nach neuen Badmöbeln schauen wollten. Eigentlich hat nur meine Frau geschaut und ich war nur physisch anwesend, denn meine Gedanken waren die ganze Zeit bei der Uhr in Hamburg. Nach knapp 20 Minuten sagte meine Frau, dass das keinen Sinn hat, weil sie mich schon zwei Mal was gefragt hat und ich nicht reagiere. Ich sage euch, die Frauen bilden sich manchmal Sachen ein, welche gar nicht so stattgefunden haben, denn ich habe eine intuitive Antwort „Ja, natürlich mein Schatz“ gegeben, welche ihr jedoch auf ihre Frage, ob mir das Design mit den hochglänzenden grauen oder mit der beigen Oberfläche besser gefällt, wohl nicht wirklich gereicht hat.
So sind wir spontan zum Loop5 (großes Einkaufszentrum) gefahren, welches gerade über die Autobahnbrücke, auf der anderen Autobahnseite der A5 liegt. Ich dachte mir, dass ich dort im Spielzeuggeschäft schauen kann, was man so neues aus Breitlight bei Lego kaufen kann und es gibt auch den einen oder anderen Juweilier, wo man mal gucken könnte. Wir laufen nun am Schaufenster vom Juweilier Tüchel vorbei und ohne jegliche Erwartungshaltung sehe ich die Uhr in der Ausstellung auf die ich seit Monaten warte, um sie endlich mal live zu sehen! Schon davor war mir eigentlich klar, dass ich nach dem sehr netten Gespräch die Uhr bei IKAN (Blindkauf hin oder her) wohl kaufen werde, doch als ich die Präsenz dieser Uhr in Natur gesehen habe…..ahhh unbeschreiblich dieses Gefühl, welches zwischen Schmetterlingen im Bauch, Panik, einer Art von Angst und gleichzeitiger großer Freude lag. Ich habe den Kauf bei IKAN noch getätigt, bevor wir Loop5 verlassen haben.
Der ein oder andere wird dennoch wissen wollen, was nun die Beweggründe gewesen sind, wieso ich mich für das Pre-Kern-Modell entschieden habe und nicht für das aktuelle.
Am Ende waren die folgenden Punkte für mich für den Kauf des alten Models ausschlaggebend:
1. Band und Gehäuse
Das polierte Band und Gehäuse (vor allem in dieser Verarbeitungsqualität) wirken einfach extrem edel beim alten Modell, wohingegen das neue Modell komplett satiniert ist.
Klar ist das Geschmackssache, doch dieses bisschen mehr Eleganz hat mich total angesprochen. Wie sich später herausstellen solle, harmoniert das alte Modell genau so hervorragend mit dem Breitling-Kalbslederarmband bzw. für mich kommt die Uhr sogar a Leder mehr zur Geltung, weil der Blick nicht so stark durch das Stahlarmband abgelenkt wird.
2. Die Umrandung der Totis
Beim alten Modell sind die Totis umrandet, was beim neuen Modell fehlt. Dies ist sehr dezent umgesetzt und wirkt ebenfalls sehr elegant, ohne die Ablesbarkeit zu beeinträchtigen.
3. Die Lünette
Ich hätte nicht gedacht, denn erst hat mich die etwas abgespeckte Lünette des neuen Modells mehr angesprochen (Wegfall der Zahlen und nur noch Striche), doch im Vergleich hat es für mich doch etwas stimmiger beim alten Modell mit den Zahlen ausgesehen.
4. Applikationen
Die roten Applikationen auf dem Blatt beim alten Modell (oberer Toti, Sekundenzeiger etc.). Dadurch bekommt der Chrono zusätzlich auch noch eine etwas mehr sportliche Note für mich. Das neue Model, zumindest die 43mm Variante ist komplett in Schwarz gehalten, was sehr elegant wirkt und tatsächlich ist die Ablesbarkeit genial, doch diese kleinen Details wollte ich nicht missen.
Der Sonntag und auch der Montag waren mit Abstand die längsten Tage meines Lebens, denn wenn eine Entscheidung erst mal gefallen ist, dann wird das Wort Geduld in meinem Speicher automatisch abgelöscht. Am Dienstagmorgen war es dann soweit und die Aufregung, als ich das Paket entgegen nahm, war unbeschreiblich. Den Rest könnt ihr euch denken, denn ich bin mir sicher, dass es euch ähnlich ergeht, wenn ihr endlich das Objekt eurer Begierde in den Händen haltet und ich glaube auch, dass ich euch jetzt genügend mit de Infos zur Beschaffung gequält habe.
Kommen wir nun zu den technischen Daten derr Uhr (hauptsächlich von der Herstellerseite übernommen). Das Gewicht auf der Herstellerseite ist mit 200g ohne Armband angegeben was jedoch falsch ist, denn die Angabe bezieht sich auf das Gewicht mit Armband. Auf das Gramm genau wiegt nämlich meine Uhr exakt 200g mit Armband bei knapp 19cm HGU.
Werk:
- Kaliber Breitling 13 (Basis Valjoux 7750)
- Aufzug Mechanisch, Automatikaufzug (Kupplungsaufzug)
- Gangreserve ca.48 Stunden
- Chronograf ¼-Sekunde, 30 Minuten, 12 Stunden
- Halbschwingungen 28 800 a/h (4Hz)
- Höhe des Uhrwerks 7,9mm
- Durchmesser des Werks 30mm
- Anzahl der Steine/Rubine 25
- Stoppeinrichtung Nockenschaltwerk
- Stoßsicherung Incabloc
- Unruh Glucydur
- Zugfeder Nivaflex
- Kalender Fenster in Zifferblatt
- Material Stahl
- Gehäuseboden Verschraubt
- Wasserdichtigkeit bis 300m
- Lünette Einseitig drehbar, mit Sperre
- Krone Verschraubt, mit zwei Dichtungen
- Glas Bombiertes Saphirglas, beidseitig entspiegelt
- Durchmesser 43mm
- Höhe 16,50mm
- Horn zu Horn 53mm
- Gewicht 117,05g (ohne Armband), 129g (mit Lederband, Dornschließe), 200g (mit Stahlarmband)
- Zwischenhörner 22/20 mm
Beim Breitlingkaliber 13 handelt es sich um die Chronometre Variante, welche sich doch deutlich vom Standardwerk unterscheidet. Die Standard Variante in „Elaboré“-Ausführung ist zum Beispiel im Vergleich zu den beiden anderen Stufen mit einer Etachoc Stoßsicherung ausgestattet, die eine Glucydur-Unruh verwendet. Die anderen beiden Qualitätsstufen vom Valjoux 7750 Uhrwerk sind mit Incabloc Stoßsicherungen ausgestattet, die mit einem Nivarox Anker und einem Ankerrad operieren. In den zwei höheren Qualitätsstufen erfolgt eine Regelierung in 5 Stufen und nicht in 3 Stufen wie bei der Standardvariante. Des Weiteren bezieht zwar Breitling weiterhin die Komponenten des Werkes wie den Unruhring, die Spirale, etc vom ETA, doch die Komponenten werden bei Breitling mit höherqualitativen Metalllegierungen behandelt, was sich auf die physikalischen Eigenschaften wie Reibwert etc auswirkt und positiv auf das Gangverhalten auswirkt. Die Hemmung (Ankerrad und Ankerwelle) stammen ebenfalls direkt vom Breitling. Die neuen bzw überarbeiteten Uhrwerke werden am Ende bei Breitling reguliert und feinabgestimmt, damit sie die COSC- Genauigkeitsanforderungen erfüllen.
Hierbei handelt es sich um Informationen, welche ich von unterschiedlichen Online-Seiten zusammen getragen habe. Falls etwas davon nicht 100% korrekt sein sollte, dann bitte ich euch um um Hinweise, damit ich die Informationen entsprechend korrigieren kann.
Kapitel VI: Entstehungsprozess der Fotos
Viele werden sich nun denken, endlich haben sie es überstanden und es kommen nun die Fotos. Da zu meinen Uhren-Hobby, sowohl das HiFi als auch die Fotografie (was jedoch im letzten Jahr komplett unter ging) gehört und ich auch weiss, dass es hier im Forum sehr viele User gibt, welche ebenfalls die Fotografie als Hobby mit mir teilen, so möchte ich auch an dieser Stelle etwas zur Entstehungsgeschichte der Bilder sagen.
Wie ihr in meinen Zeilen hoffentlich heraus lesen könnt, ist die Begeisterung für diese Uhr unheimlich groß. Ich habe damit beschlossen, nach sehr langer Zeit mal wieder meine digitale Spiegelreflexkamera heraus zu holen und diese anstelle des Handys für die Erstellung der Fotos zu nutzen. Es war mir auch sehr wichtig, nicht einfach sterile Fotos von einem Breitling Avenger II Chrono zu machen, sondern es sollte sich um Fotos von MEINEN Breitling Avenger II Chrono handeln. Ich habe bewusst mehrere Monate gewartet bis ich diese Vorstellung hier schreibe und wollte, dass die ersten durch MICH erfolgten Gebrauchsspurren auf der Uhr mit abgelichtet werden. Alles andere hätte für mich keinen „Sinn“ (so schließt sich der Kreis) gemacht. Bei einer Uhr ist es wie mit dem Lebenspartner. Man liebt die Person nicht trotz seiner kleinen Fehler sondern oft wegen dieser kleinen Fehler, die sie/ihn einzigartig machen. Ich kenne jeden kleinen Kratzer an der Uhr und weiss genau in welcher Lebenssituation mir dies passiert ist. Ich sehe diese kleinen Fehler nicht als Makel, sondern könnte bereits jetzt diese Uhr aus 1000 weiteren erkennen und wüsste, dass dieses eine Modell mir bzw. zu mir gehört. Für das Shooting habe ich die Uhr auch nicht perfekt mit dem Micorfasertuch poliert, sondern bin so drüber gegangen, wie ich das auch nach dem Ablegen und auch vor dem Ablegen mache. Dies nur als Info, falls sich der eine oder andere Fragen sollte, wieso ich mir hier nicht mehr Mühe gemacht habe. Die Mühe habe ich mir an anderen Stellen gemacht und zwar bei den Überlegungen wie ich die Uhr ablichte. Man kann eine Person bzw. einen Gegenstand der einem sehr wichtig ist einfach fotografieren, doch für mich ist es wichtig, dass man bei Personen auch die Seele bzw. bei Uhren auch den Charakter einer Uhr mit einfängt.
Was will er damit sagen, fragt ihr euch wahrscheinlich.
Ich sprach davon, dass ich von der Verarbeitungsqualität und der Eleganz der Uhr bzw. der Linienführung/Design begeistert bin. Um dies einzufangen, habe ich mich dazu entschlossen, dass ich spiegelnde Oberflächen verwenden werde (jedoch keine Spiegel, damit der Blick auf dem Hauptmotiv bleibt). Dadurch bekommt man gleichzeitig einen Blick aus zwei unterschiedlichen Blickwinkeln auf ein Motiv zum gleichen Zeitpunkt. Der Nachteil ist natürlich, dass falls es Verarbeitungsmängel gibt, diese durch eine günstige Position der Kamera nicht direkt am Hauptmotiv erkennbar sind, doch spätestens die Mängel in der Spiegelung sichtbar werden. Hier wollte ich die hervorragende Verarbeitung der Uhr aus unterschiedlichen Blickwinkeln einfangen, wie ich es schon bei den Sinn-Uhren mal gemacht habe.
Des Weiteren sprach ich von dieser brachial martialischen Umsetzung der Uhr. Ein solches Design konnte ich bei keinem anderen Hersteller finden. Hier spreche ich nicht unbedingt von der Einzigartigkeit, sondern einfach davon, dass Breitling es wagt Designs anzubieten, welche nicht unbedingt gefällig oder besser ausgedrückt nicht für die breite Masse gedacht sind (selbst auf die Gefahr hin, dass die verkauften Stückzahlen natürlich auch niedriger ausfallen könnten). Wenn ich hier noch mal das Design mit den Uhren anderer Hersteller bzw. mit den hier vorgestellten Hommagen vergleiche, so gehen die anderen Hersteller zwar auch immer kleine Risiken/Experimente beim Design ein, doch am Ende versucht man doch eine möglichst große Masse an Kunden anzusprechen (was natürlich überhaupt nicht zu beanstanden ist, ganz im Gegenteil!).
Bei Breitling allerdings, vor allem bei der Avenger Reihe, könnte ich mir einen in leicht abgewandelter Form, bekannten Werbe-Slogan vorstellen, der lautet: „Ist die Uhr zu stark, dann bist du zu schwach!“ Anders ausgedrückt, wenn dir das Design nicht gefällt, dann liegt es nicht an der Uhr, sondern du bist „noch nicht“ soweit, um diese tragen zu können.
Wenn man sich das Modell genau anschaut, dann erkennt man auch sehr gut wie sich der Name „Avenger“ im Design wiederspiegelt. Die vier Lünettenreiter auf der 3, 6, 9 und 12Uhr Position, sind mit der Lünette verschraubt und ragen deutlich höher als diese hervor. Sie thronen regelrecht als Schutz oberhalb der Lünette. Falls man irgendwo an der Wand entlangschrammen sollte, so dienen die Reiter als Schutz und können entsprechend getauscht werden, ohne gleich die gesamte Lünette tauschen zu müssen. Schaut man noch genauer hin und betrachtet die Uhr von der Seite, so sieht man, dass die Reiter über den äußeren Ring, welches das Saphirglas umschließt, etwa in einem Abstand von ca. 1/3mm sowohl über den Ring, als auch noch als Schutz über das Saphirglas drüber „wachen“. Weitere sehr schöne Details sind zum Beispiel auch bei den Drückern zu finden. Die Chrono-Drücker sind durch zwei Zylinder geschützt. Hier sitzt in einem unteren breiteren Zylinder ein schmalerer Zylinder dessen Ende wie die Mauer einer Burg, mit Ausschnitten für die Kanonen, umgesetzt ist, um alles was sich innerhalb dieser Mauer (der Drücker selbst) befindet zu schützen/verteidigen. Die Enden der Drücker sind zusätzlich mit dem gestanzten Gittermuster (oft auch als Waffelmuster benannt) versehen, was bezüglich der Bedienung dieser, ein Abrutschen der Finger reduziert und dadurch zusätzlich auch das Avenger-Design unterstrichen wird. Dies setzt sich im Design der Krone, sowie vom Leuchtpunkt auf der 12-Uhr Position der Lünette, welcher durch ein Saphirglas geschützt wird fort und man könnte hier mit jedem Teil der Uhr einfach so weitermachen.
Ich habe mich mit diversen Herstellern ausgiebig befasst und ich schaue sehr gerne genau hin, doch diese Liebe zum Detail bei allen Teilen einer Uhr konnte ich woanders nicht in dieser Form wieder finden wie bei Breitling. Doch zurück zu den Fotos. Wie oben schon geschrieben war es mir wichtig, die Charakterzüge dieser Uhr einzufangen. Ich wusste, dass ich dies nur mit der richtigen Perspektive erreichen kann und auf eine Draufsicht verzichten muss. Fotografiert man etwas aus der Vogelperspektive bzw von Oben herab, so reduziert man sehr schnell das Motiv nur auf einen Gebrauchsgegenstand. Die Idee war hauptsächlich mit einer Seitenansicht zu arbeiten, was sich in sehr niedrigen Aufnahmewinkeln widerspiegeln sollte, um eine Sicht „auf Augenhöhe“ zu generieren. Dadurch sollte das dominante Design besser eingefangen werden.
Der letzte Punkt sollte sich als schwierigster Punkt erweisen, denn ich wollte auf irgendeine Weise die Emotionen/Bilder einfangen, welche bei mir im Kopf entstehen, wenn ich die Uhr anlege bzw. betrachte. Wenn ich die Breitling Avenger II anschaue, so sehe ich einerseits dieses massive, martialische Design, aber ebenfalls die bereits erwähnte fast schon majestätische/royale Eleganz. Ich assoziiere automatisch parallelen zu Werbeplakaten von Rolls Royce oder Bentley, auf denen ein gigantischer massiver Kühlergrill zu sehen ist, aber durch die offenen Türen auch die Liebe zum Detail bei der Inneneinrichtung und die hervorragende Verarbeitungsqualität zu sehen sind. Hier habe ich mir über eine Woche lang Gedanken gemacht, wie ich das auf Bildern präsentieren kann und zum Schluss wusste ich, dass ich das hauptsächlich mit der Wahl der Lichtfarbe und durch Akzente aus Licht und Schatten realisieren kann. Mir war es wichtig, dass ich außer der Uhr keine anderen Gegenstände im Bild platzieren wollte, damit der Hauptblick stets bei der Uhr bleibt und durch nichts abgelenkt wird.
Für den Hinter- und Untergrund nutzte ich zwei schwarze Glasböden von den Regalen auf denen sonst die Barbies meiner Frau ausgestellt sind (ja, sie sammelt Barbies, doch mehr Infos dazu findet ihr ebenfalls in meiner ersten Uhrenvorstellung). Den einen Boden nutzte ich, wie gesagt als Untergrund und den zweiten als Hintergrund, welcher senkrecht dahinter stand und jeweils links und rechts durch zwei volle Tetrapacks mit Milch in Position gehalten wurde

Nun habt ihr auch diesen Teil überstanden. Einige der Fotos habe ich im Breitling-Thread vor Kurzem, jedoch noch unbearbeiteter Form schon gezeigt, doch nun hier die finalen Ergebnisse:
Gleich geht es mit Bildern weiter!
Zuletzt bearbeitet: