Ziemlich genau drei Jahre und eine Pandemie später ist die Uhr immer noch bei mir, seit rund 12 Monaten 24/7 am Arm, und es ist Zeit für ein kleines Update.
Inzwischen haben wir beide wieder Einiges erlebt, wie die einzige Reise im Pandemiejahr 1...

(Tour durch Slowenien)
...zwei weitere Motorrad-Offroad-Rallyes in Bosnien und Kroatien...
...und erste Segelschritte auf eigene Faust und mit eigenem Boot...
Aber weder das ruppige Geschüttel im steinigen kroatischen Gelände noch Meerwasser vor Korfu hat den EZM 3 weiter beeindruckt. Um ihn aus dem Tritt zu bringen, brauchte es schon meine morgendliche Tollpatschigkeit, durch die die Uhr aus 1,5m auf den Badezimmerfliesen landete. Zwar lief das Werk weiter, von innen war aber ein Klappergeräusch zu hören.
Da das - natürlich - kurz vorm Urlaub passierte, brachte ich die Uhr zu Robin Israel statt Sinn, wohl wissend, das mich das die Schutzgasfüllung kosten würde. Einige Tage später konnte ich sie mit neuem Rotorlager und einreguliert (nötig, da die Unruh im Schutzgas langsamer schwingt) abholen.

(Das beschädigte Rotorlager)
Im Urlaub kam es dann nochmal zu einem Schock, als plötzlich die Lünette fehlte! Nach kurzem Nachdenken fiel mir ein, dass ich beim Tauchen einem Tigerhai ins Maul gegriffen und dabei gegen seine Zähne gehauen hatte. Oder war es doch beim Ausladen des Einkaufswagens passiert, als ich schwungvoll an dessen Rand hängengeblieben war? Die Erklärung folgte zwei Tage danach, als nicht der Hai, sondern eine Kassiererin anrief und mir sagte, sie habe so ein komisches Teil gefunden, wie ich es vermisse. Mit wenigen Handgriffen war die Lünette wieder montiert und der Urlaub gerettet.
Inzwischen ist die Uhr fünf Jahre alt. Die Amplitude ist mit 280° immer noch richtig gut, und auch der Rest hat die schonungslose Behandlung locker weggesteckt. Die äußere Entspiegelung zeigt je nach Lichteinfall zahlreiche winzige Macken, ein paar finden sich auch auf dem Alu-Inlay des Drehrings. Insgesamt nix Wildes, zumal die Uhr öfter in Motorräumen steckte. Die durch Perlstrahlen verdichtete Oberfläche des Gehäuses ist immer noch weitgehend makellos.
Würde ich diese Uhr wieder kaufen? Unbedingt! Sie hat allen anderen Uhren, sogar der altgedienten 103, ziemlich den Rang abgelaufen. Weil sie sich kaum spürbar trägt und mit ihrem Magnetschutz und den sehr leuchtstarken Zeigern ein perfekter Alltagsbegleiter ist, der am Stahl oder Leder sogar Smart-casual-Kleidung beherrscht.
Könnte man sie verbessern? Auf jeden Fall! Mit durchbohrten Hörnern und einem größeren Bohrungsdurchmesser, der robustere Stege zulässt. Mit einem "unverlierbaren Drehring", wie Sinn die mit Schrauben gesicherten Lünetten nennt. Und mit einer weniger starken Feder im Kronentubus, die das Verschrauben der (signierten) Krone erleichtert. Alles in allem also eher Kleinigkeiten.
Auf die nächsten fünf Jahre...
Pitt