ETA 2836-2 wird schleichend langsamer

Diskutiere ETA 2836-2 wird schleichend langsamer im Uhrenwerkstatt Forum im Bereich Uhren-Forum; Hat der TS nur eine Uhr, wenn ja, kann er auch vom Smartphone die Uhrzeit ablesen, während die Uhr die Garantieabwicklung beim Hersteller...
  • ETA 2836-2 wird schleichend langsamer Beitrag #21
neset530d

neset530d

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Hat der TS nur eine Uhr, wenn ja, kann er auch vom Smartphone die Uhrzeit ablesen,
während die Uhr die Garantieabwicklung beim Hersteller genießt.
Sachen gibts im UF:hmm:
 
  • ETA 2836-2 wird schleichend langsamer Beitrag #22
chriswtal

chriswtal

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Spuren, die auf eine Öffnung der Uhr durch unauthorisierte Personen schließen lassen, sind sehr wohl ein Grund für den Hersteller, die freiwillige Garantie gem. seiner Garantiebedingungen auszuschließen.
 
  • ETA 2836-2 wird schleichend langsamer Beitrag #23
K

Klausuhr

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Das artet jetzt aus! Zusammengefasst würde ich dem TS raten, das Uhrwerk beim Fachmann sichten zu lassen bzw. auf der Waage testen zu lassen, denn der ständig steigende Nachgang ist nicht normal. Sollte kein offensichtlicher Fehler erkennbar sein, als Garantiefall über den Konzi ab damit zum Hersteller - und fertisch:ok: ....Ärgerlich ists allemal!
 
  • ETA 2836-2 wird schleichend langsamer Beitrag #24
P

pre-mastered

Gast
Das hat nichts mit Einlaufen zu tun. Ab zum Verkäufer damit. Das ist ein Garantiefall und Nachregulieren bringt nichts. Wären es am Anfang +3/Tag gewesen und nach 7 Monaten +1/Tag wäre es ein möglicher Einlaufeffekt. Aber nicht bei deinem Trend. COSC hin oder her. Lag die Uhr in der Auslage vor deinem Kauf? Ich würde hier beim Verkäufer Druck machen und mich nicht mit einem Einregulieren vertrösten lassen.

--- Nachträglich hinzugefügt ---

Lass sie doch einfach bei einem Uhrmacher nachregulieren, der macht das gratis oder für kleines Geld. Dazu musst nicht unbedingt zum Konzi.

Genau das würde ich eben nicht tun.
 
  • ETA 2836-2 wird schleichend langsamer Beitrag #25
B

Belleforet

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Ich bin begeistert über die rege Beteiligung hier - auch wenn es tatsächlich etwas ausartet ;-)

Wie schon gesagt ging es mir vor allem auch darum, ob ein solches Gangverhalten auf einen wie auch immer gearteten Defekt schließen lässt oder ob meine Uhr möglicherweise einfach ein bißchen länger braucht, um sich einzulaufen.
Diese Frage habt ihr mir ja eindeutig mit "ist nicht normal" beantwortet. Da mir einfach noch die Erfahrung in diesem Bereich fehlt, wollte ich Zweitmeinungen einholen, um mich nicht vom Konzi vertrösten zu lassen wenn ich hingehe.

Nachdem bis jetzt noch keiner geschrieben hat "kenn ich, ist das und das und vom Uhrmacher innerhalb von 10 Minuten behoben" ist für mich auch klar, dass vmtl. eine genauere Überprüfung unabdingbar ist. Diese werde ich selbstverständlich über die Garantie laufen lassen, da alles andere im Hinblick auf Garantieverlust (habe nicht nachgeschaut, gehe aber auch davon aus, dass sich in den Garantiebedingungen ein derartiger Ausschluss findet - wir reden ja nicht von Gewährleistung, sondern einer freiwilligen Zusatzleistung des Herstellers) und mögliche Kosten wenig Sinn macht. Es ist zwar ärgerlich, auf meine Lieblingsuhr verzichten zu müssen, aber Termine werde ich deswegen auch nicht verpassen ;-)
Insofern werde ich relativ exakt der letzten Empfehlung von Klausuhr folgen.

Und ja, die Uhr lag in der Auslage. Da sie allerdings noch mit Folie beklebt, unverkratzt und das letzte vorrätige Stück war, da Auslaufmodell, und zudem der Preis gepasst hat war das in Ordnung für mich.

Vielen Dank für eure Einschätzungen und Ratschläge, ich werde wie gesagt nächste Woche mal im Laden vorbeischauen und anschließend berichten.
 
  • ETA 2836-2 wird schleichend langsamer Beitrag #26
mombill

mombill

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Lieber TS,

ganz genau! Der beste Weg ist immer der direkte. Bei Zweifel an der Funktion bringt man die Ware immer dorthin zurück, wo man sie erworben hat. Fertig!

Kratzer oder andere Beschädigungen sind ein Fall für die Haftpflichtversicherung des ausführenden Handwerkers, haben aber mit der Garantie- und Gewährleistungsverpflichtung des Herstellers nichts zu tun. Gruß hermann
Genau, Hermann! Immer so viele Köche wie möglich am Brei teilhaben lassen :roll:
 
  • ETA 2836-2 wird schleichend langsamer Beitrag #27
hermannH

hermannH

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Spuren, die auf eine Öffnung der Uhr durch unauthorisierte Personen schließen lassen, sind sehr wohl ein Grund für den Hersteller, die freiwillige Garantie gem. seiner Garantiebedingungen auszuschließen.

Ich hoffe, du siehst einen Uhrmacher nicht als Nicht Autorisierte Person an?
Garantie (freiwillige Verpflichtung) und Gewährleistung sind verschiedene Paar Schuhe.
Uhrmacher müssen eine vom Gesetzgeber vorgeschriebene Ausbildung und sehr schwere Prüfungen ablegen. Diese Prüfungen sollen dafür sorgen, das der Uhrmacher alle Arbeiten sorgfältig und fachgerecht ausführen kann.
Das Märchen von den Herstellern das die Gewährleistung verfällt wenn kein unterbezahlter Konzernsklave die Uhr repariert, ist leider inzwischen weit verbreitet.
Ein von einem Uhrmacher durchgeführter Check mit eventueller Regulierung, nimmt den Hersteller keinesfalls aus der Verantwortung. Ist das Werk defekt, wird das der Uhrmacher feststellen und dem Kunden raten, die Gewährleistung einzufordern.

Außerdem geht es hier um eine simple Regulierung. Wäre ein grober Defekt diagnostiziert, sollte man die Uhr selbstverständlich zum Hersteller senden.

https://www.wko.at/Content.Node/Service/Wirtschaftsrecht-und-Gewerberecht/Allgemeines-Zivil--und-Vertragsrecht/Gewaehrleistung/Garantie/Schadensersatz/Haftung/Gewaehrleistung_-_Garantie_-_Schadenersatz_-_Produkthaftun.html

Gruß hermann

PS: Als Uhrmachermeister würde mich interessieren, auf Grund welcher fachlichen Messungen mittels Ferndiagnose solche sinngemäßen Prognosen wie:"Das ist nicht normal", oder "Da ist sicher mehr defekt" abgegeben werden können? Ich lerne immer gerne dazu!
 
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  • ETA 2836-2 wird schleichend langsamer Beitrag #28
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pre-mastered

Gast
Eine im Jahr 2016 gekaufte Uhr ab Qualitätsstufe ETA aufwärts einer schweizer, deutschen oder japanischen Marke darf nicht innert den ersten drei Jahren Dauerbetrieb um mehr als 3 - 5 Sekunden pro Tag verlieren (bei sachgemässer, gewaltfreier Handhabung). Wir sind im Jahr 2016. Eine mechanische Qualitätsuhr muss das leisten können und es macht mich als Kunde leicht sauer, wenn ich mit Regulierungsvorschlägen besänftigt werde.

@ TS: Wäre dein Modell noch fabrikneu erhältlich, würde ich knallhart auf einen Ersatz beharren. Du wirst vielleicht nicht damit durchkommen, aber zumindest ist es ein Signal. Eine neue Mido kann das besser! Während mehrerer Jahre.

Unabhängige Uhrmacher kommen bei Revisionen oder Reparaturen jenseits der Garantie ins Spiel. Nicht vorher. Meine Meinung. Aus reiner Endkundensicht.
 
  • ETA 2836-2 wird schleichend langsamer Beitrag #29
chriswtal

chriswtal

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Ich hoffe, du siehst einen Uhrmacher nicht als Nicht Autorisierte Person an?

Falls der Uhrmacher vom Hersteller nicht als solche "ernannt" oder zumindest geduldet wird, dann ja. Es geht hier nicht um Qualifikation, die ich einem ausgebildeten Uhrmacher nicht absprechen möchte.

Garantie (freiwillige Verpflichtung) und Gewährleistung sind verschiedene Paar Schuhe.

Eben. Daher ist es auch einfacher die Garantie einzuschränken bzw. auszuschließen.

Das Märchen von den Herstellern das die Gewährleistung verfällt wenn kein unterbezahlter Konzernsklave die Uhr repariert, ist leider inzwischen weit verbreitet.
Ein von einem Uhrmacher durchgeführter Check mit eventueller Regulierung, nimmt den Hersteller keinesfalls aus der Verantwortung. Ist das Werk defekt, wird das der Uhrmacher feststellen und dem Kunden raten, die Gewährleistung einzufordern.

Das ist soweit richtig. In der Praxis ist es für den Verbraucher jedoch leichter, sich auf die Garantie zu berufen - zumindest nach den ersten sechs Monaten. Abgesehen davon gilt der Anspruch aus Sachmängelhaftung gegen den Händler, der aus Garantie gegen den Hersteller.

PS: Als Uhrmachermeister würde mich interessieren, auf Grund welcher fachlichen Messungen mittels Ferndiagnose solche sinngemäßen Prognosen wie:"Das ist nicht normal", oder "Da ist sicher mehr defekt" abgegeben werden können? Ich lerne immer gerne dazu!

Gegenfrage: Wie ist es Dir mittels Ferndiagnose möglich zu wissen, dass es mit der Regulierung getan ist?

Bitte fühle Dich nicht angegriffen. Mich interessiert tatsächlich der technische Hintergrund der Diagnose! :-)
 
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  • ETA 2836-2 wird schleichend langsamer Beitrag #30
hermannH

hermannH

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Gegenfrage: Wie ist es Dir mittels Ferndiagnose möglich zu wissen, dass es mit der Regulierung getan ist?

Bitte fühle Dich nicht angegriffen. Mich interessiert tatsächlich der technische Hintergrund der Diagnose! :-)

Der Punkt ist nun aber folgender: Wenn ich den Gang in größeren Zeitabständen kontrolliere, meinetwegen jeweils am Monatsanfang, dann ist der Nachgang jedes mal merklich größer geworden. Inzwischen läuft sie mit etwa -12 Sekunden am Tag, ein Ende dieser "Verschlechterung" ist nicht in Sicht.

Zitat TE im Eingangsbeitrag

Hieraus lese ich, das der TE zum Schluss nur noch einmal im Monat den Gang auf Sichtung kontrolliert hat. Dann wagt er noch eine Prognose in die Zukunft.
Das sind einfach zu wenige und zu unsichere Daten meiner Ansicht nach, um Ferndiagnosen - die immer schwer sind - durchführen zu können.

Als Uhrmachermeister mit 40 Jahren Erfahrung gehe ich immer vom einfachsten anzunehmenden Fehler aus, was in diesem Fall eine Nachregulierung wäre. Dafür reicht es, die Uhr auf einer Zeitwaage zu messen. Dafür muss die Uhr nicht einmal geöffnet werden. Für alle die unter den Uhrmachern Gehäusebodenzerstörer vermuten. ;-)

Ist das Gangbild in Ordnung, ist der Fall ja klar und kann sehr schnell behoben werden. Ich persönlich verlange für das Einregulieren auf den Träger in meiner Werkstatt nichts. Aber selbst wenn, wie viel kosten 10 Min AZ? Und man hat einen direkten Ansprechpartner.

Wird die Uhr eingeschickt, fallen ja in der Regel auch Portokosten an.
Und immer wieder passiert es, das die Uhr nach dem Einschicken nicht die gewünschte Genauigkeit hat, wofür der ausführende Uhrmacher in der Hersteller Werkstatt nicht einmal was dafür kann. Pakete verschwinden außerdem und werden oft nicht sehr vorsichtig behandelt.

Aus diesem Grund habe ich dem TE einen Besuch beim Uhrmacher empfohlen, da das Einschicken meiner Ansicht nach, der schwerere und kompliziertere Weg ist.

Gruß hermann

PS: ich habe immer wieder Kunden, die ihre mechanischen Uhren sehr genau gehend haben wollen. Oft gelingt es mir beim Ersten mal, manchmal wird aber noch von Fall zu Fall ein bis zwei mal fein justiert. Schon aus dem Grund rate ich nicht zum Einschicken.
 
  • ETA 2836-2 wird schleichend langsamer Beitrag #31
chriswtal

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@hermannH Vielen Dank für die Erläuterung!

Hinsichtlich der Messung auf der Zeitwaage und auch der Sichtkontrolle des Uhrwerkes sowie der Regulierung gemäß den individuellen Tragegewohnheiten stimme ich Dir vorbehaltlos zu.

Portokosten für die Einsendung auf Garantie (und/oder Gewährleistung) entstehen jedoch allenfalls Hersteller und/oder Verkäufer.
Auch kann natürlich mal ein Paket mit Uhr verschwinden. Das halte ich, aus eigener Erfahrung, aber für so wahrscheinlich wie einen Raub/Diebstahl der Uhr aus dem Ladengeschäft des Uhrmachers. Zudem versenden größere Konzis i.d.R. per Wertversand.

Wie oben bereits gesagt, halte auch ich die Vorgehensweise "Hersteller/Konzi während der Garantiezeit und freier/lokaler Uhrmacher danach" für empfehlenswert. So ist der Endkunde auf der sicheren Seite und auch dem Uhrmacher macht keiner seinen Job streitig.

Nach dem kleinen Diskurs wünsche ich allen ein schönes Wochenende!
 
  • ETA 2836-2 wird schleichend langsamer Beitrag #32
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Belleforet

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Guten Morgen.

Ich habe mir die Garantiebedingungen von Mido mal angeschaut, da ist entgegen meiner Erwartung tatsächlich kein pauschaler Ausschluss der Garantie für den Fall, dass an der Uhr herumgeschraubt wird, enthalten. Entsprechende Spuren würden also "nur" unter Umständen dazu führen, dass Mido bestreiten würde, dass ein Fehler bereits bei Übergabe der Uhr durch den Händler vorgelegen hat und den Defekt auf die versuchte Reparatur schieben würde. Wie erfolgreich das wäre hängt dann wohl vom jeweiligen Fall ab. Insoweit hat Hermann jedenfalls nicht unrecht.

Zitat TE im Eingangsbeitrag

Hieraus lese ich, das der TE zum Schluss nur noch einmal im Monat den Gang auf Sichtung kontrolliert hat. Dann wagt er noch eine Prognose in die Zukunft.

Das stimmt so allerdings nicht ganz, aber vielleicht habe ich mich auch missverständlich ausgedrückt. Das mit dem "jeweils am Monatsanfang" im Eingangspost war zur Erklärung des Gangverhaltens gedacht und sollte verdeutlichen, dass die Uhr zwar so konstant läuft, dass sie bezogen auf den jeweiligen Vortag keine merkliche Veränderung aufweist, sich bezogen auf weiter zurückliegende Messungen (eben etwa ein Monat) der tägliche Nachgang aber wieder um 2 Sekunden vergrößert hat. Einen halben Monat später dann 3, einen ganzen Monat später 4 Sekunden. So in etwa lief das über die letzten Monate.
Derzeit messe ich zwar nicht mehr so oft absolut sekundengenau nach. Aber ich stelle meine Uhr immer so, dass sie etwas vorgeht, und stelle sie erneut, sobald sie anfängt nachzugehen. Um das festzustellen gleiche ich sie nahezu täglich mit dem Funkwecker ab, meistens morgens beim anlegen. Während ich sie noch vor wenigen Monaten immer 30 Sekunden vorgestellt habe und damit 1x die Woche stellen musste, bin ich zur Zeit dabei, sie 60 Sekunden vorzustellen und das alle fünf Tage.
Da traue ich mich dann durchaus, eine Tendenz abzulesen. Zukunftsprognosen wage ich auch nicht, sondern eine solche war Teil meiner sinngemäßen Frage "kann sich das noch von alleine stabilisieren?". Aber nachdem ich auf eine solche Stabilisierung seit etwa 4 Monaten warte - weil ich hier gelesen habe, dass die Uhr die ersten 2,3 Monate durchaus ein paar Sekunden verlieren kann - und sie nicht eintritt, ist für mich eben ein Ende dieser Negativentwicklung nicht in Sicht.

Es ging mir jetzt auch gar nicht um eine möglichst genaue Regulierung. Hierfür wäre ich auch zum Uhrmacher. Nur macht eine Einstellung nach meinem Trageverhalten auf meinetwegen +2 Sekunden für mich erst dann Sinn, wenn dieser Zustand dann länger als einen Monat Bestand hat. Davon gehe ich nach meinen bisherigen Beobachtungen ohne die Behebung eines wie auch immer gearteten Fehlers derzeit nicht aus.
 
  • ETA 2836-2 wird schleichend langsamer Beitrag #33
hiltibrant

hiltibrant

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Da "hilft" nur eines: die Gangabweichung der Uhr erst nach Ablauf der Garantie notieren und dann zu einem normalen UHrmacher gehen, damit MIDO außen vor bleibt 8-)
 
  • ETA 2836-2 wird schleichend langsamer Beitrag #34
10-nach-10

10-nach-10

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Ich hoffe, du siehst einen Uhrmacher nicht als Nicht Autorisierte Person an?
Garantie (freiwillige Verpflichtung) und Gewährleistung sind verschiedene Paar Schuhe.
Uhrmacher müssen eine vom Gesetzgeber vorgeschriebene Ausbildung und sehr schwere Prüfungen ablegen. Diese Prüfungen sollen dafür sorgen, das der Uhrmacher alle Arbeiten sorgfältig und fachgerecht ausführen kann.
Das Märchen von den Herstellern das die Gewährleistung verfällt wenn kein unterbezahlter Konzernsklave die Uhr repariert, ist leider inzwischen weit verbreitet.
Ein von einem Uhrmacher durchgeführter Check mit eventueller Regulierung, nimmt den Hersteller keinesfalls aus der Verantwortung. ...

Führst Du dann auch die Auseinandersetzung mit dem Gewährleistung-/Garantiegeber? Leider ist es nunmal so, daß sog. Fremdeingriffe zu Problemen bei der Durchsetzung von Ansprüchen führen können. Wobei "fremd" eben nicht - wie von Dir behauptet - fachfremd (nicht ausgebildet) bedeutet, sondern vom Konzessionsgeber nicht autorisiert. Ich weiß von einem Uhrmacher, der die Zulassung etlicher Marken hat und deswegen Gewährleistungs- und Garantiefälle abwickeln darf, daß er als allererstes seine dickste Lupe herausholt, um die Uhr darauf zu untersuchen, ob z.B. ein Gehäuseöffner am Boden seine Spuren hinterlassen hat. Warum tut er das wohl? Weil er nicht wissen kann, wer was im Inneren der Uhr angerichtet hat. Wenn er Spuren findet, dann hat der Kunde erstmal ein Problem.

Ich finde solche Ratschläge nicht sehr verantwortlich. Wenn in laufender Gewährleistungsfrist oder Garantiezeit ein Mangel sichtbar wird, gehört die Uhr zu dem, der dafür einzustehen hat. Und wenn der nicht spurt, hat man als Kunde rechtliche Möglichkeiten. Die wahrzunehmen, wird mindestens schwieriger, wenn nicht unmöglich, wenn man sich nicht an die Spielregeln hält. Zu einem Dritten zu gehen, kann man machen. Man sollte sich anschließend aber nicht wundern, wenn der Verkäufer oder Hersteller dann meutert.
 
  • ETA 2836-2 wird schleichend langsamer Beitrag #35
hermannH

hermannH

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Führst Du dann auch die Auseinandersetzung mit dem Gewährleistung-/Garantiegeber? Leider ist es nunmal so, daß sog. Fremdeingriffe zu Problemen bei der Durchsetzung von Ansprüchen führen können. Wobei "fremd" eben nicht - wie von Dir behauptet - fachfremd (nicht ausgebildet) bedeutet, sondern vom Konzessionsgeber nicht autorisiert. Ich weiß von einem Uhrmacher, der die Zulassung etlicher Marken hat und deswegen Gewährleistungs- und Garantiefälle abwickeln darf, daß er als allererstes seine dickste Lupe herausholt, um die Uhr darauf zu untersuchen, ob z.B. ein Gehäuseöffner am Boden seine Spuren hinterlassen hat. Warum tut er das wohl? Weil er nicht wissen kann, wer was im Inneren der Uhr angerichtet hat. Wenn er Spuren findet, dann hat der Kunde erstmal ein Problem.

Ich finde solche Ratschläge nicht sehr verantwortlich. Wenn in laufender Gewährleistungsfrist oder Garantiezeit ein Mangel sichtbar wird, gehört die Uhr zu dem, der dafür einzustehen hat. Und wenn der nicht spurt, hat man als Kunde rechtliche Möglichkeiten. Die wahrzunehmen, wird mindestens schwieriger, wenn nicht unmöglich, wenn man sich nicht an die Spielregeln hält. Zu einem Dritten zu gehen, kann man machen. Man sollte sich anschließend aber nicht wundern, wenn der Verkäufer oder Hersteller dann meutert.

Garantieleistungen sind prinzipiell freiwillig und meist mit Zusatzleistungen lockend.
Gewährleistungen sind gesetzlich verpflichtend und genau vorgeschrieben.

Beispiel: Wenn dir ein Kabel an der Batterie am Auto lose wird und ein "Markenfremder" Automechaniker die Motorhaube öffnet und das Kabel festmacht, kann es natürlich gegen die AGB´s - die auch die Garantieleistungen regeln - der Herstellers verstoßen. Verweigert der Hersteller danach bei einem anderen Mangel die Gewährleistung, wird er damit bei jedem Gericht abblitzen.

Noch was persönliches, man muss aufpassen, das man nicht zum "Konsumzombie" wird. Hersteller, Werbung und Markteinabteilungen arbeiten fleissig daran das wir alles glauben was uns gesagt wird. Immer nachsehen, was das Gesetzt dazu sagt. Man wird sich wundern, wie oft beide nicht übereinstimmen.

Und noch was, ein Gehäuseöffner wird zwangsweise Spuren am Gehäuseboden zurücklassen, die man mit der 10er Lupe entdecken kann. Gehäuseöffner und Werkzeuge sind immer härter als der Gehäuseboden.
Ausnahmen sind Gummistempel oder Plasikschutz an bestimmten Öffnungsstempeln. Aber die hat jeder Uhrmacher und gebraucht sie auch wenn er den entsprechenden Gehäusedeckel vorfindet.

Aber wie schon geschrieben, es bleibt dem Besitzer der Uhr überlassen wie er vorgehen möchte. Früher war das einfach, da ja fast jeder Juwelier seine eigene Werkstatt mit Uhrmacher hatte. Heute ist man oft gezwungen, ein zuschicken.
Aber mit Garantie oder Gewährleistungsverlust hat diese Entscheidung nichts zu tun, das will man uns nur glauben machen...

Gruß hermann
 
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  • ETA 2836-2 wird schleichend langsamer Beitrag #36
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Jan Stromberg

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Hallo Bellforet,

wenn ein ETA-Werk allmählich langsamer wird, so kannst Du davon ausgehen, dass es tatsächlich um eine Störung handelt. In meiner über 40 jährigen Hobby-Uhrenwerkstatt habe ich schon viele ETA-Werke-Uhren repariert. Erste mögliche Ursache, kann ein Fehler am Unruh-Lager sein. Nach meiner Meinung müsste das statt einer Incabloc, eine Novodiac-Stoßsicherung sein. Entweder hat sich eine Naße der Sicherungsfeder aus der Führung gelöst. Dies kann man aber nur sehr schwer sehen und ist zudem nur mit einem Spezialwerkszeug von "ETA" sicher wieder einzubauen. Zweite mögliche Ursache, könnte aus Versehen das Ankerklauen-Öl auf die Ankergabel an der Unruhseite, an die Lager gekommen sein. Das ist ein sehr zähes Öl, das in kleinsten Mengen auf die Hebesteine des Ankers aufgetragen wird. Auch habe ich schon Fehler am Rückerkloben gehabt. Dieser war nicht fest genug im Rücker eingespannt. Dadurch lief diese Uhr auch kontinuierlich langsamer. Dann auf einen Schlag wieder etwas schneller und wieder umgedreht. Da habe ich lange gesucht. Natürlich können es auch andere Störursachen sein.

Ich würde zum Händler gehen und das reklamieren. Angesichts dieses ETA-Kalibers, das mit einiger Sicherheit in einer hochwertgen Uhr sitzt, müsste der Händler das noch kostenlos reparieren, falls er eine Werkstatt hat, oder zu ETA schicken.

Gruß
Jan Stromberg
 
  • ETA 2836-2 wird schleichend langsamer Beitrag #37
hermannH

hermannH

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Hallo Bellforet,

wenn ein ETA-Werk allmählich langsamer wird, so kannst Du davon ausgehen, dass es tatsächlich um eine Störung handelt. In meiner über 40 jährigen Hobby-Uhrenwerkstatt habe ich schon viele ETA-Werke-Uhren repariert. Erste mögliche Ursache, kann ein Fehler am Unruh-Lager sein. Nach meiner Meinung müsste das statt einer Incabloc, eine Novodiac-Stoßsicherung sein. Entweder hat sich eine Naße der Sicherungsfeder aus der Führung gelöst. Dies kann man aber nur sehr schwer sehen und ist zudem nur mit einem Spezialwerkszeug von "ETA" sicher wieder einzubauen. Zweite mögliche Ursache, könnte aus Versehen das Ankerklauen-Öl auf die Ankergabel an der Unruhseite, an die Lager gekommen sein. Das ist ein sehr zähes Öl, das in kleinsten Mengen auf die Hebesteine des Ankers aufgetragen wird. Auch habe ich schon Fehler am Rückerkloben gehabt. Dieser war nicht fest genug im Rücker eingespannt. Dadurch lief diese Uhr auch kontinuierlich langsamer. Dann auf einen Schlag wieder etwas schneller und wieder umgedreht. Da habe ich lange gesucht. Natürlich können es auch andere Störursachen sein.

Ich würde zum Händler gehen und das reklamieren. Angesichts dieses ETA-Kalibers, das mit einiger Sicherheit in einer hochwertgen Uhr sitzt, müsste der Händler das noch kostenlos reparieren, falls er eine Werkstatt hat, oder zu ETA schicken.

Gruß
Jan Stromberg

Eine Anmerkung zum Öl:
Heute werden standardmäßig unter anderem Ankerpaletten mit Epilam versehen und dann mit einem Öl wie z.B. Moebius SYNT-A-LUBE 9010 geölt. Das Epilam verhindert das Fortlaufen des Öls zuverlässig. Zähere Öle (D5 z.B.), wobei ich nicht weiß wie du zäh definierst, wurden früher bei Schnellschwingern und auch gerne dem 7750er verwendet. Durch die Einführung von Epilam in den 90ern war das aber dann obsolet.

Gruß hermann
 
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