
0din
Themenstarter
Hallo,
vorweg: Ich bin Student, die Uhrmacherei ist ein Hobby, in das ich mich neben dem Studium einarbeite, also bin ich absolut kein Experte und über noch so jeden unbedeutenden Tipp dankbar. Und ich entschuldige mich schon mal für potentiell dämliche Fragen.
Ich habe vor einiger Zeit günstig eine Elgin A11 bekommen, das ist eine sehr kleine (und trotzdem männliche
) Fliegeruhr der US Luftwaffe aus dem zweiten Weltkrieg. Das Zifferblatt und die Zeigersind in wunderschönem Zustand, das Glas ist verkratzt, das Gehäuse (vechromtes/vernickeltes Messing) ist in bemitleidenswertem Zustand. Als ich sie bekam lief sie etwa doppelt so schnell wie sie laufen sollte, nachdem ich sie mit einem China-Entmagnetisierer (die blaue Box) behandelt habe, lief sie wieder ziemlich genau.
Nun gibt es (neben dem Gehäuse) zwei Hauptprobleme:
1. Das Elgin 539 Werk sollte über einen Sekundenstopp verfügen, also sobald man die Krone zieht, sollte die Unruh durch einen kleinen Hebel angehalten werden. Früher haben Uhrmacher, wenn sie die Aufzugwelle getauscht haben, diesen Hebel wohl entfernt, weil eine nicht originale Welle wohl zu kurz war, und den Hebel nicht von der Uhruh weggedrückt hat, wenn die Krone nicht gezogen war. Nun habe ich Tage das Netz durchforstet, auf der Suche nach diesem winzigen Hebel, aber ohne Erfolg.
-> Hat jemand hier eventuell einen passenden Ersatz?
-> Wäre es eventuell mit vertretbarem Aufwand möglich das Teil zu ersetzen?
2. Viel wichtiger: Das Werk läuft erst richtig, aber nach einer Zeit kleben wieder zwei bis drei Windungen der Unruh zusammen, also muss ich die Uhr zerlegen und reinigen.
->Die Uhr hat keine Stoßsicherung, also muss ich das Spiralklötzchen lösen, die Uhruh+Feder ausbauen und komme erst dann an den von unten verschrauben Deckstein, oder?
->Kann ich die Unruhfeder ins US-Bad schmeißen (kleines, schwaches Discountermodell)? Bei Aufzugsfedern rät man ja davon ab...
->Ich nutze Isopropylalk. im US-Bad für Platinen, Zahnräder etc, alles ohne Schellack eben, und Reinigungsbenzin für den Rest. Stehen euch "richtigen Uhrmachern" dabei die Haare sehr zu Berge oder ist das noch verkraftbar?
->Die Ölgeber (Horotec, 4x, Alugriff in Sw,Bl,Gr,Rt) kommen in verschiedenen Größen, da es nur winzige Mengen braucht, nehme ich hier den Schwarzen, oder? Und auf die nachlaufende Ankerpalette gerade so viel, dass etwa 1/3 bedeckt ist?
Um das Gehäuse kümmere ich mich, sobald ich mir einen Glasheber leisten kann. Oder würdet ihr eine Presse empfehlen?
Das Zifferblatt und die Zeiger sind wie zu erwarten mit Radium bestückt, obwohl die Uhr (durch das Gehäuse) nicht strahlt, was sehr seltsam ist, zumindest nicht, wenn mein Chemiker-Kumpel das mit seinem prof. Geigerzähler nachmisst. Trotzdem gehe ich da von Radium aus. Reicht es, wenn ich das Zifferblatt und die Zeiger draußen (de)montiere, nur mit Handschuhen arbeite und die US-Lösung danach entsorge? Oder sollte ich sämtliche arbeiten draußen im Garten mit Mund-Nasen-Schutz durchführen?
Also das Zifferblatt ist nicht zerbröselt, kann ich davon ausgehen, dass trotzdem jede Menge giftige strahlende Stäube im Werk rumfliegen?
Vielleicht könnt ihr mich ja ein wenig erleuchten, danke schon mal!
(Das nächste Projekt wird dann meine Zlatoust CHS191zu überholen, sobald die Ersatzteile da sind. Ja, ich trage das Teil wirklich...
)
vorweg: Ich bin Student, die Uhrmacherei ist ein Hobby, in das ich mich neben dem Studium einarbeite, also bin ich absolut kein Experte und über noch so jeden unbedeutenden Tipp dankbar. Und ich entschuldige mich schon mal für potentiell dämliche Fragen.
Ich habe vor einiger Zeit günstig eine Elgin A11 bekommen, das ist eine sehr kleine (und trotzdem männliche

Nun gibt es (neben dem Gehäuse) zwei Hauptprobleme:
1. Das Elgin 539 Werk sollte über einen Sekundenstopp verfügen, also sobald man die Krone zieht, sollte die Unruh durch einen kleinen Hebel angehalten werden. Früher haben Uhrmacher, wenn sie die Aufzugwelle getauscht haben, diesen Hebel wohl entfernt, weil eine nicht originale Welle wohl zu kurz war, und den Hebel nicht von der Uhruh weggedrückt hat, wenn die Krone nicht gezogen war. Nun habe ich Tage das Netz durchforstet, auf der Suche nach diesem winzigen Hebel, aber ohne Erfolg.
-> Hat jemand hier eventuell einen passenden Ersatz?
-> Wäre es eventuell mit vertretbarem Aufwand möglich das Teil zu ersetzen?
2. Viel wichtiger: Das Werk läuft erst richtig, aber nach einer Zeit kleben wieder zwei bis drei Windungen der Unruh zusammen, also muss ich die Uhr zerlegen und reinigen.
->Die Uhr hat keine Stoßsicherung, also muss ich das Spiralklötzchen lösen, die Uhruh+Feder ausbauen und komme erst dann an den von unten verschrauben Deckstein, oder?
->Kann ich die Unruhfeder ins US-Bad schmeißen (kleines, schwaches Discountermodell)? Bei Aufzugsfedern rät man ja davon ab...
->Ich nutze Isopropylalk. im US-Bad für Platinen, Zahnräder etc, alles ohne Schellack eben, und Reinigungsbenzin für den Rest. Stehen euch "richtigen Uhrmachern" dabei die Haare sehr zu Berge oder ist das noch verkraftbar?
->Die Ölgeber (Horotec, 4x, Alugriff in Sw,Bl,Gr,Rt) kommen in verschiedenen Größen, da es nur winzige Mengen braucht, nehme ich hier den Schwarzen, oder? Und auf die nachlaufende Ankerpalette gerade so viel, dass etwa 1/3 bedeckt ist?
Um das Gehäuse kümmere ich mich, sobald ich mir einen Glasheber leisten kann. Oder würdet ihr eine Presse empfehlen?
Das Zifferblatt und die Zeiger sind wie zu erwarten mit Radium bestückt, obwohl die Uhr (durch das Gehäuse) nicht strahlt, was sehr seltsam ist, zumindest nicht, wenn mein Chemiker-Kumpel das mit seinem prof. Geigerzähler nachmisst. Trotzdem gehe ich da von Radium aus. Reicht es, wenn ich das Zifferblatt und die Zeiger draußen (de)montiere, nur mit Handschuhen arbeite und die US-Lösung danach entsorge? Oder sollte ich sämtliche arbeiten draußen im Garten mit Mund-Nasen-Schutz durchführen?
Also das Zifferblatt ist nicht zerbröselt, kann ich davon ausgehen, dass trotzdem jede Menge giftige strahlende Stäube im Werk rumfliegen?
Vielleicht könnt ihr mich ja ein wenig erleuchten, danke schon mal!
(Das nächste Projekt wird dann meine Zlatoust CHS191zu überholen, sobald die Ersatzteile da sind. Ja, ich trage das Teil wirklich...
