Eine technische Frage zu Automatik-Werken

Diskutiere Eine technische Frage zu Automatik-Werken im Uhrencafé Forum im Bereich Uhren-Forum; Hallo, da ich mich noch nicht so gut auskenne,habe ich mal eine Frage an die Experten in diesem Forum: Ist es sehr schlimm,wenn ein...
  • Eine technische Frage zu Automatik-Werken Beitrag #1
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Phil

Gast
Hallo,
da ich mich noch nicht so gut auskenne,habe ich mal eine Frage an die Experten in diesem Forum:
Ist es sehr schlimm,wenn ein Automatikwerk zum Stillstand kommt und ich das Uhrwerk erst wieder nach mehreren Tagen/Monaten/ oder sogar Jahren aufziehe?Oder macht das dem Automatik-Werk nichts aus?Denn wenn ich Automatik-Uhren sammeln möchte(und das habe ich vor),müsste ich mir eventuell ja für jede Uhr einen Uhrenbeweger kaufen,wenn es schädlich wäre(Verharzung des Öls=starke Beeinträchtigung der Ganggenauigkeit?),die Uhr zum Stehen kommen zu lassen.
Danke im Voraus :-)
Philip
 
  • Eine technische Frage zu Automatik-Werken Beitrag #2
Axel66

Axel66

Dabei seit
16.01.2006
Beiträge
2.387
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Luxemburg
Hallo Philip,

das verharzen ist ein altes Problem aus einer Zeit, als die Öle noch nicht so gut entwickelt waren.
Was heute noch auftreten kann, ist daß das Schmiermittel nach einiger Zeit (da denke ich sprechen wir aber schon fast in der Dimension Jahre) nicht mehr immer dort ist wo es hingehört und sich die Uhr dann erst wieder "einlaufen" muß (ist jetzt aber eine reine Mutmaßung). Ich persönlich sammle erst seit weniger als 2 Jahren, habe daher noch keine eigenen Langzeiterfahrungen. Meiner meinung nach schadet es nichts eine Automatik alle paar Wochen mal in die Hand zu nehmen und anlaufen zu lassen. Ich gehöre hingegen nicht zu den Befürwortern von Uhrenbewegern, da die Uhren darauf meiner Ansicht nach schneller verschleißen, da sie ja ständig laufen. Hat man aber Uhren, die man sowieso in kurzen abständen so wechselt, daß die Uhr nach ein paar Tage wieder am Handgelenk ist, spricht allerdings nichts dagegen aus Bequemlichkeitsgründen auf einen Uhrenbeweger zurückzugreifen.

So she ich zumindest die Sache, bin aber anderweitigen Argumenten durchaus offen.

Gruß,

Axel
 
  • Eine technische Frage zu Automatik-Werken Beitrag #3
Junnghannz

Junnghannz

Dabei seit
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3.568
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Hallo Phil!

Hochwertige, moderne Uhrwerke sind so konstruiert, daß sie sehr lange halten können - entsprechende Wartung vorausgesetzt!

Das Liegenlassen schadet in keinem Fall, da bei Nichtbetrieb logischerweise auch kein Verschleiß durch Abrieb o. ä. mit der Zeit entstehen kann.

Unabhängig davon kann es sein, daß das Schmiermittel nach einigen Jahren seinen Zweck nicht mehr erfüllt und an den entsprechenden Stellen im Uhrwerk, gegebenenfalls nach einer Reinigung, erneut eingebracht werden muß. Das geschieht normalerweise bei einem Inspektionstermin.

Durch das ständige Laufenlassen einer Uhr, vielleicht mit Hilfe eines Uhrenbewegers, kann das Altern des Schmiermittels nicht verhindert werden; stattdessen erhöht sich bloß der Verschleiß, wie Axel66 bereits richtigerweise festgestellt hat.

Ein Uhrenbeweger ist vielleicht sinnvoll, wie Axel66 ebenfalls schon angemerkt hat, wenn man mehrere Uhren als Alltagsuhren einsetzt und keine Lust hat, sie ständig neu zu stellen. Auch bei sehr aufwendigen Uhren mit bestimmten Komplikationen (z. B. ewiger Kalender) kann der Einsatz eines Uhrenbewegers sinnvoll sein.

Im Zweifelsfalle gilt die Regel: Wo sich nichts bewegt, da gibt es auch keinen Verschleiß (höchstens Materialalterung)!


Viele Grüße

Wolfgang
 
  • Eine technische Frage zu Automatik-Werken Beitrag #4
P

Phil

Gast
Hallo Axel66,hallo Junghannz,
vielen Dank für eure schnellen Antworten.
Mensch,da bin ich ja beruhigt.Dann brauche ich meine Le Locle ja auch nicht jeden Abend in den Uhrenbeweger stecken,wie ich es bisher gemacht habe.Trage die Uhr z.Z. eh jeden Tag.
Vielen Dank nochmal!
 
  • Eine technische Frage zu Automatik-Werken Beitrag #5
eastwest

eastwest

Dabei seit
29.12.2005
Beiträge
6.067
Laufen oder Stehen?

Leider geistert durch die Uhrenszene immer noch der Dummspruch "Wer rastet, der rostet". Dieser Spruch soll wohl bei der Überwindung natürlicher menschlicher Faulheit helfen - für Uhren ist er einfach Quatsch.
Was sich bewegt, das verschleißt, und das gilt gleichermaßen für die Lager und die Triebfeder (siehe Federbruch). Bei regelmäßiger Wartung halten Uhren zwar fast ewig, aber wenn sie kühl und trocken stehen, eben noch ewiger.
Aber für einen Sammler stellt sich die Frage eigentlich gar nicht. Hat man mehrere Uhren, und schleppt nicht ständig alle an Gelenken und in Taschen mit sich herum, so läuft die einzelne ohnehin nur selten mal ein paar Tage. Immer vorausgesetzt, daß man seine Uhren nicht vergammeln läßt, spielt also Verschleiß keine nennenswerte Rolle.

Einkopiert von dieser informativen Homepage:

http://www.ranfft.de/uhr/info.html

Gruß, eastwest
 
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