
DRGM
Themenstarter
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- 25.03.2013
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- 786
Da will man EINMAL (!) eine ZentRa Quartz-Damenuhr kaufen – und was bekommt man?! Ein 50er Jahre Herren-Wecker mit mechanischem Werk, noch dazu Handaufzug.

Ernsthaft: es ist mir völlig schleierhaft, wie man eine solche Uhr als „Quartz-Damenuhr“ anbieten kann. Allerdings ist mir an der Uhr einiges schleierhaft, weshalb ich insbesondere die anwesenden und mitlesenden „Zentrianer“ um Mithilfe bitten muss.
Aber zunächst einmal zur Uhr. Die ist im Zustand „fünf Tage getragen, dann für Jahrzehnte weggelegt“. Die Vergoldung: perfekt erhalten. Das Band: m. E. das Originalband, mit allergeringsten Tragespuren. Schmutz: ebenfalls nicht vorhanden, nur zwischen den Bandanstößen allerkleinste Schmutzpartikel. Glas: ohne Kratzer. Insgesamt: nicht länger als fünf, vielleicht sieben Tage getragen. So sieht sie dann aus:




Auf dem Bodendeckel findet man neben den maschinell hergestellten Nummern
311101
10
noch die per Hand “gravierte“ Nummer
A3-3400

Normalerweise würde man jetzt denken: „Welcher Honk hat denn die Nummer da eingekratzt?“ Und man würde wohl ewig rätseln – wenn, ja wenn nicht mit der Uhr noch eine Schachtel und vor allem ein Garantieschein mitgeliefert worden wäre:


Der „Honk“ hieß also Paul Abel, betrieb (im Jahre 1961) seit 40 Jahren ein Uhren-Fachgeschäft in Eßlingen und schien sein eigenes Nummerierungssystem entwickelt zu haben.
An dem Garantieschein ist auch das Datum aufschlussreich: 24. 12. 1961 (was erstaunlicherweise ein Sonntag war). Weihnachtsgeschenke auf den letzten Drücker zu kaufen ist also kein Phänomen der Neuzeit… Vielleicht hat sich der Beschenkte nicht übermäßig über die Uhr gefreut und sie nach ein paar Anstandstagen zur Seite gelegt?
Kommen wir zum Innenleben. Dieses stellt sich als chronometerfähiges Peseux 320 dar:


Und nun die entscheidende Frage, die ich bislang nicht beantworten konnte: wer ist der Hersteller?
Dass dies ein Schweizer Hersteller sein muss, ist schon aufgrund der ZB- und Deckel-Beschriftung klar. Ansonsten: keinerlei Hinweise auf den Hersteller. Der Boden ist innen leider völlig blank:

Auf die Veranwortlichkeitsmarke „LC“ zwischen den Bandanstößen hilft nicht:

Denn „LC“ ist eine Marke von Louis Calame, einem reinen Gehäusehersteller und -vergolder:

Alle mir bislang bekannten 17 Schweizer Hersteller, welche ZentRa beliefert haben, scheinen auszuscheiden, da diese jeweils andere Referenznummernsysteme und Seriennummernbereiche verwendet zu haben scheinen.
Also, liebe ZentRa-Freunde: hat jemand eine Idee?[/]
Und noch eine Auffälligkeit: das ZentRa-Logo:

Hier ist mittig im Unterstrich ein Kreisring angeordnet. Taucht in dieser Form nur in mir bekannten ZentRa-Publikationen von 1959 auf. 1960 wurde schon wieder das normale ZentRa-Logo verwendet, also ohne den Kreisring.
So oder so: eine zeitlos schlichte Uhr, die auch am Handgelenk eine gute Figur macht:


Ernsthaft: es ist mir völlig schleierhaft, wie man eine solche Uhr als „Quartz-Damenuhr“ anbieten kann. Allerdings ist mir an der Uhr einiges schleierhaft, weshalb ich insbesondere die anwesenden und mitlesenden „Zentrianer“ um Mithilfe bitten muss.
Aber zunächst einmal zur Uhr. Die ist im Zustand „fünf Tage getragen, dann für Jahrzehnte weggelegt“. Die Vergoldung: perfekt erhalten. Das Band: m. E. das Originalband, mit allergeringsten Tragespuren. Schmutz: ebenfalls nicht vorhanden, nur zwischen den Bandanstößen allerkleinste Schmutzpartikel. Glas: ohne Kratzer. Insgesamt: nicht länger als fünf, vielleicht sieben Tage getragen. So sieht sie dann aus:




Auf dem Bodendeckel findet man neben den maschinell hergestellten Nummern
311101
10
noch die per Hand “gravierte“ Nummer
A3-3400

Normalerweise würde man jetzt denken: „Welcher Honk hat denn die Nummer da eingekratzt?“ Und man würde wohl ewig rätseln – wenn, ja wenn nicht mit der Uhr noch eine Schachtel und vor allem ein Garantieschein mitgeliefert worden wäre:


Der „Honk“ hieß also Paul Abel, betrieb (im Jahre 1961) seit 40 Jahren ein Uhren-Fachgeschäft in Eßlingen und schien sein eigenes Nummerierungssystem entwickelt zu haben.
An dem Garantieschein ist auch das Datum aufschlussreich: 24. 12. 1961 (was erstaunlicherweise ein Sonntag war). Weihnachtsgeschenke auf den letzten Drücker zu kaufen ist also kein Phänomen der Neuzeit… Vielleicht hat sich der Beschenkte nicht übermäßig über die Uhr gefreut und sie nach ein paar Anstandstagen zur Seite gelegt?
Kommen wir zum Innenleben. Dieses stellt sich als chronometerfähiges Peseux 320 dar:


Und nun die entscheidende Frage, die ich bislang nicht beantworten konnte: wer ist der Hersteller?
Dass dies ein Schweizer Hersteller sein muss, ist schon aufgrund der ZB- und Deckel-Beschriftung klar. Ansonsten: keinerlei Hinweise auf den Hersteller. Der Boden ist innen leider völlig blank:

Auf die Veranwortlichkeitsmarke „LC“ zwischen den Bandanstößen hilft nicht:

Denn „LC“ ist eine Marke von Louis Calame, einem reinen Gehäusehersteller und -vergolder:

Alle mir bislang bekannten 17 Schweizer Hersteller, welche ZentRa beliefert haben, scheinen auszuscheiden, da diese jeweils andere Referenznummernsysteme und Seriennummernbereiche verwendet zu haben scheinen.
Also, liebe ZentRa-Freunde: hat jemand eine Idee?[/]
Und noch eine Auffälligkeit: das ZentRa-Logo:

Hier ist mittig im Unterstrich ein Kreisring angeordnet. Taucht in dieser Form nur in mir bekannten ZentRa-Publikationen von 1959 auf. 1960 wurde schon wieder das normale ZentRa-Logo verwendet, also ohne den Kreisring.
So oder so: eine zeitlos schlichte Uhr, die auch am Handgelenk eine gute Figur macht:
