
jd17
Themenstarter
- Dabei seit
- 13.06.2012
- Beiträge
- 823
Ich weiß was ihr denkt…
Was ist das denn jetzt schon wieder für ein konstruierter Stuss-Titel?
Kann ich verstehen.
Der Titel fasst aber im Grunde ganz gut meine Gedanken beim Kauf dieser (seltenen) Uhr zusammen, also hole ich mal ein wenig aus.
Die Geschichte beginnt eigentlich 2012.
In diesem Jahr habe ich mich im Uhrforum angemeldet, weil ich mir eine Uhr kaufen wollte.
Leider habe ich mich damals wenig mit der Technik bzw. Hardware auseinandergesetzt - ich wollte nur eines: ein grau-rotes Zifferblatt.
Die Begeisterung für diese Farbkombination habe ich schon sehr lange. Ich glaube, dass der Ursprung dafür ein Graupapagei ist, den ich schon in meiner Kindheit bewundert habe.
Quelle: Wikipedia
Einer meiner Freunde von damals hatte so einen schönen Vogel zu Hause in einem riesigen, nahezu raumfüllenden Käfig. Im Nachhinein war dieser Käfig sicher dennoch viel zu klein für das Tier, aber das ist eine Diskussion, die hier nicht geöffnet werden muss…
Jedenfalls löst diese simple Farbkombination etwas in mir aus.
Ich finde grau und rot zusammen einfach schön. Seit ich mich erinnern kann ist das so und wird sich bestimmt auch nicht mehr ändern.
Kleidung, Autos, Uhren usw. - überall freue ich mich über eine geschickte Kombination der beiden Farben. In der Regel natürlich durch viel (dunkel)grau und dezente, rote Akzente.
Für mich ist das auch eine Art Bestätigung natürlicher Ästhetik. Was die Natur vormacht, ist in der Regel eben auch nicht verkehrt - und der Graupapagei ist so ein Beispiel.
Aber zurück zum Uhrenkauf 2012.
Mir war der Hersteller völlig gleich (gut, das ist heute eigentlich auch noch so), aber leider hatte auch alles andere Nachsehen.
Z.B. wusste ich damals zwar, dass mechanische Uhren existieren, in meiner Unwissenheit habe ich diese aber als grundsätzlich zu teuer bzw. Luxus in eine Schublade gesteckt und mich nicht wirklich damit auseinandergesetzt.
Natürlich habe ich dann entsprechend eine Quartz-Uhr gekauft. Das ist nichts schlimmes, ich habe nichts gegen Quartz… aber heute ist meine Begeisterung für die Mechanik so groß, dass es eine batteriebetriebene Uhr schwer hat und sehr überzeugende, andere Argumente bereithalten müsste - z.B. die herrliche, fließende Sekunde einer Stimmgabeluhr.
Letztlich habe ich mich dann für eine TW Steel TW902R entschieden.
Schon damals störte mich eigentlich die riesige U-Boot Krone, aber ich habe darüber hinweggesehen - sie wurde als “notwendiges Übel” akzeptiert, weil mir das Zifferblatt so gut gefiel.
Auch heute mag ich die farbliche Kompromisslosigkeit des Zifferblatts noch.
Allerdings hört es da auch schon auf...
- Die Krone finde ich mittlerweile einfach abstoßend.
- Das Zifferblatt ist zwar farblich schön, aber es hat quasi keine Tiefe, keine Dreidimensionalität.
- Auch die Panerai-angelehnten Elemente gefallen mir nicht - vor allem die Ziffern. Wenn sie wenigstens als Sandwich ausgeführt worden wären…
- Die Uhr hat ein Quartzwerk.
- Die Verarbeitung der hässlichen Krone (Gewinde, Beschichtung) ist mäßig.
- Die Uhr ist mit 45mm zwar nicht riesig, aber dennoch etwas zu groß.
Es stand also seit geraumer Zeit fest, dass Ersatz her musste.
Voraussetzung: grau-rotes Zifferblatt, aber auch der Rest sollte diesmal stimmen.
Um so eine Uhr zu finden, habe ich sehr lange recherchiert - alle Herstellerseiten durchwühlt, die ich kenne. Nicht wenige...
Letztlich landet man doch öfter bei den “Klassikern”, als man denkt.
In diesem Fall: Seiko!
Jetzt komme ich endlich zum “Familienteil” der Geschichte…
Wenn man die Seiko-Homepage besucht, lachen einen 5 große Serien an:
Quelle: Seiko.de
Das Objekt der Vorstellung gehört natürlich zu keiner dieser Familien.
Ahh aber es gibt doch noch Seiko 5, eine klassische Seiko Linie!
Nein, hier ist sie auch nicht zu Hause...
Diver? Natürlich nicht…
Chronograf? Seiko hat ja fast aufgehört, mechanische Chronos anzubieten...
Worauf ich hinaus möchte: Wer diese Uhr kauft, muss danach gesucht haben. Seiko macht es einem auf jeden Fall nicht leicht. Bei Orient ist das ähnlich, darüber habe ich mich in einer anderen Vorstellung schon ausgelassen…
Der Weg zu dieser Uhr alles andere als intuitiv:
Kollektionen /
Ist doch leicht zu finden - oder?
Die SSA381K1 hat also keine Familie oder Bezeichnung.
Ihr Name ist:
Automatik.
Quelle: Seiko.de
Sehr einfallsreich.
Ich weiß natürlich, dass das bei Seiko die Regel ist. Die anderen Uhren haben aber wenigstens eine Familienzugehörigkeit und man findet sie darüber relativ leicht.
Ich habe es aber dennoch geschafft sie auszugraben und bin auch ein bisschen stolz darauf.
Im Forum habe ich die Uhr noch kein zweites Mal gesehen, was man natürlich einerseits auf nicht-Gefallen von euch schieben kann. Andererseits glaube ich aber, dass diese Tatsache meinen Punkt weiter oben bestätigt. Wer nicht genau danach sucht, stößt nicht auf diese Uhr (oder andere Modelle, die ähnlich "leicht" zu finden sind).
Nun aber genug Geschwafel.
Ich finde die Uhr richtig cool und außergewöhnlich.
Natürlich sind meine Hauptkriterien (grau-rot, mechanisches Uhrwerk) erfüllt, aber es geht weit darüber hinaus.
Weiter oben habe ich ja schon über Dreidimensionalität des Zifferblattes gesprochen, bzw. den Mangel solcher.
Bei der SSA381 ist das genaue Gegenteil der Fall. Das Zifferblatt bietet eine sehr schöne optische Tiefe. Die Rehaut ist wie eine Art “Tribüne” in einem Stadion, die nur von den Indizes unterbrochen wird. Letztere heben sich durch die Unterbrechung dieser Schräge sehr schön hervor.
Das eigentliche Zifferblatt hat eine Struktur, die weitere Tiefe erzeugt. Das Muster erinnert ein wenig an Kohlefasergewebe, was natürlich den sportlichen Charakter der Uhr unterstreicht. Der Seiko-Schriftzug ist schön appliziert und es gibt ein Datum in passender Farbe (schwarz) - beides gefällt mir gut.
Die 24h-Komplikation sieht man eher selten, aber ich finde sie macht sich sehr gut auf diesem sportlichen Zifferblatt. Dadurch wird eine Assoziation zu Instrumenten in (sportlichen) Autos geweckt.
Die Schriftart der Minuten vor den Indizes erinnert zudem sicher nicht zufällig ein wenig an die der Porsche Design Uhren.
Die Krone hat diesmal genau die richtige Größe - wen wundert es.
Sie wurde gerändelt, was ebenfalls gut zur sportlichen Optik passt und sie außerdem sehr griffig macht.
Das Gehäuse hat eine schöne, stimmige Form.
Mir gefallen allerdings die Stege und der Übergang zum schlichten Metallband besonders gut.
Bei einigen Uhren wirkt das Metallband für mich “angesetzter”, hier scheint aber alles wie aus einem Guss.
Auch wenn beim besten Willen nichts besonderes, mag ich die Seiko 4R3x Werke. Die Kombination aus Zuverlässigkeit, Handaufzug und Sekundenstopp zum niedrigen Preis funktioniert einfach.
Wenn ich mich richtig erinnere, läuft das 4R37 hier ca. 8-10s zu schnell.
Nicht toll, aber sicher nicht tragisch.
Man kann auch bei dieser Uhr einen Blick auf das schlichte Werk werfen und hier hat sich für mich eine Auffälligkeit offenbart: Ich habe zum ersten Mal eine silber polierte Unruh gesehen. Grau oder schwarz ist mir zwar schon untergekommen, aber silber noch nicht.
Vielleicht sollte alles an der Uhr maximal sportlich/technisch/metallisch sein und da passten goldene Werksteile nicht ins Bild? Wer weiß.
Auf jeden Fall ist mir auch bei diesem simplen Werk der Glasboden lieber als ein Stahlboden. Ich weiß, dass die Meinungen hier auseinander gehen...
Wie bei Seiko üblich, ist das Lume sehr gut. Viel mehr muss man dazu nicht sagen.
Außer den großen Zeigern ist nur noch die 12 Uhr Markierung luminiert - für meine Bedürfnisse reicht das.
Natürlich gibt es bei einer Uhr mit so attraktivem Preis auch Kritik.
Es sind alles Dinge, über die ich hinwegsehe, aber sie müssen gesagt werden.
- Das Band neigt zum quietschen. Zwar nicht wenn die Uhr am Handgelenk ist, aber etwas ärgerlich ist es trotzdem. Ich glaube, dass die Verstiftung Schuld hat. Statt Hülsen, wie ich sie z.B. in der Samurai habe, hat Seiko hier kleine Federn zur Fixierung verwendet.
- Das Zifferblatt ist unterhalb der Rehaut scheinbar von einem Chromring umrahmt. Es ist wohl gewollt, aber ich fände es stimmiger ohne diesen Ring, weil er bei Betrachtung unter flachem Winkel eher störend wirkt.
- Ich habe kein Problem mit Hardlex, aber eine Uhr mit so “tiefem” Zifferblatt hätte eine Entspiegelung, zumindest innen, verdient. Außerdem ist das Glas ganz am Rand stark gewölbt und dann auf das Gehäuse aufgesetzt worden. Sicher baut die Uhr auch unter Anderem deswegen relativ hoch (14,5mm).
- Leider auch nicht ganz unüblich bei Seiko in den letzten Jahren: Die Rehaut sitzt nicht ganz perfekt im Verhältnis zum Zifferblatt. Es ist in diesem Fall jammern auf hohem Niveau, aber trotzdem schade, weil unnötig.
- Nochmal eine Frage des persönlichen Geschmacks: Die Seiten von Gehäuse und Band sind durchgehend poliert. Bei einer derart sportlichen Uhr hätte ich eine gebürstete Oberfläche bevorzugt.
Ich würde mich freuen, wenn der ein- oder andere auch Gefallen an dieser Uhr findet.
Meines Erachtens hat sie etwas mehr Aufmerksamkeit verdient.
Was ist das denn jetzt schon wieder für ein konstruierter Stuss-Titel?
Kann ich verstehen.
Der Titel fasst aber im Grunde ganz gut meine Gedanken beim Kauf dieser (seltenen) Uhr zusammen, also hole ich mal ein wenig aus.

Die Geschichte beginnt eigentlich 2012.
In diesem Jahr habe ich mich im Uhrforum angemeldet, weil ich mir eine Uhr kaufen wollte.
Leider habe ich mich damals wenig mit der Technik bzw. Hardware auseinandergesetzt - ich wollte nur eines: ein grau-rotes Zifferblatt.
Die Begeisterung für diese Farbkombination habe ich schon sehr lange. Ich glaube, dass der Ursprung dafür ein Graupapagei ist, den ich schon in meiner Kindheit bewundert habe.
Quelle: Wikipedia
Einer meiner Freunde von damals hatte so einen schönen Vogel zu Hause in einem riesigen, nahezu raumfüllenden Käfig. Im Nachhinein war dieser Käfig sicher dennoch viel zu klein für das Tier, aber das ist eine Diskussion, die hier nicht geöffnet werden muss…
Jedenfalls löst diese simple Farbkombination etwas in mir aus.
Ich finde grau und rot zusammen einfach schön. Seit ich mich erinnern kann ist das so und wird sich bestimmt auch nicht mehr ändern.

Kleidung, Autos, Uhren usw. - überall freue ich mich über eine geschickte Kombination der beiden Farben. In der Regel natürlich durch viel (dunkel)grau und dezente, rote Akzente.
Für mich ist das auch eine Art Bestätigung natürlicher Ästhetik. Was die Natur vormacht, ist in der Regel eben auch nicht verkehrt - und der Graupapagei ist so ein Beispiel.
Aber zurück zum Uhrenkauf 2012.
Mir war der Hersteller völlig gleich (gut, das ist heute eigentlich auch noch so), aber leider hatte auch alles andere Nachsehen.
Z.B. wusste ich damals zwar, dass mechanische Uhren existieren, in meiner Unwissenheit habe ich diese aber als grundsätzlich zu teuer bzw. Luxus in eine Schublade gesteckt und mich nicht wirklich damit auseinandergesetzt.
Natürlich habe ich dann entsprechend eine Quartz-Uhr gekauft. Das ist nichts schlimmes, ich habe nichts gegen Quartz… aber heute ist meine Begeisterung für die Mechanik so groß, dass es eine batteriebetriebene Uhr schwer hat und sehr überzeugende, andere Argumente bereithalten müsste - z.B. die herrliche, fließende Sekunde einer Stimmgabeluhr.

Letztlich habe ich mich dann für eine TW Steel TW902R entschieden.
Schon damals störte mich eigentlich die riesige U-Boot Krone, aber ich habe darüber hinweggesehen - sie wurde als “notwendiges Übel” akzeptiert, weil mir das Zifferblatt so gut gefiel.
Auch heute mag ich die farbliche Kompromisslosigkeit des Zifferblatts noch.
Allerdings hört es da auch schon auf...
- Die Krone finde ich mittlerweile einfach abstoßend.
- Das Zifferblatt ist zwar farblich schön, aber es hat quasi keine Tiefe, keine Dreidimensionalität.
- Auch die Panerai-angelehnten Elemente gefallen mir nicht - vor allem die Ziffern. Wenn sie wenigstens als Sandwich ausgeführt worden wären…
- Die Uhr hat ein Quartzwerk.
- Die Verarbeitung der hässlichen Krone (Gewinde, Beschichtung) ist mäßig.
- Die Uhr ist mit 45mm zwar nicht riesig, aber dennoch etwas zu groß.
Es stand also seit geraumer Zeit fest, dass Ersatz her musste.
Voraussetzung: grau-rotes Zifferblatt, aber auch der Rest sollte diesmal stimmen.

Um so eine Uhr zu finden, habe ich sehr lange recherchiert - alle Herstellerseiten durchwühlt, die ich kenne. Nicht wenige...
Letztlich landet man doch öfter bei den “Klassikern”, als man denkt.
In diesem Fall: Seiko!
Jetzt komme ich endlich zum “Familienteil” der Geschichte…
Wenn man die Seiko-Homepage besucht, lachen einen 5 große Serien an:
Quelle: Seiko.de
Das Objekt der Vorstellung gehört natürlich zu keiner dieser Familien.
Ahh aber es gibt doch noch Seiko 5, eine klassische Seiko Linie!
Nein, hier ist sie auch nicht zu Hause...
Diver? Natürlich nicht…
Chronograf? Seiko hat ja fast aufgehört, mechanische Chronos anzubieten...
Worauf ich hinaus möchte: Wer diese Uhr kauft, muss danach gesucht haben. Seiko macht es einem auf jeden Fall nicht leicht. Bei Orient ist das ähnlich, darüber habe ich mich in einer anderen Vorstellung schon ausgelassen…

Der Weg zu dieser Uhr alles andere als intuitiv:
Kollektionen /
Weitere Modelle /
Automatik Herren /
Weitere Modelle /
Seite 2.
Ist doch leicht zu finden - oder?

Die SSA381K1 hat also keine Familie oder Bezeichnung.
Ihr Name ist:
Automatik.
Quelle: Seiko.de
Sehr einfallsreich.
Ich weiß natürlich, dass das bei Seiko die Regel ist. Die anderen Uhren haben aber wenigstens eine Familienzugehörigkeit und man findet sie darüber relativ leicht.
Ich habe es aber dennoch geschafft sie auszugraben und bin auch ein bisschen stolz darauf.

Im Forum habe ich die Uhr noch kein zweites Mal gesehen, was man natürlich einerseits auf nicht-Gefallen von euch schieben kann. Andererseits glaube ich aber, dass diese Tatsache meinen Punkt weiter oben bestätigt. Wer nicht genau danach sucht, stößt nicht auf diese Uhr (oder andere Modelle, die ähnlich "leicht" zu finden sind).
Nun aber genug Geschwafel.
Ich finde die Uhr richtig cool und außergewöhnlich.
Natürlich sind meine Hauptkriterien (grau-rot, mechanisches Uhrwerk) erfüllt, aber es geht weit darüber hinaus.
Weiter oben habe ich ja schon über Dreidimensionalität des Zifferblattes gesprochen, bzw. den Mangel solcher.
Bei der SSA381 ist das genaue Gegenteil der Fall. Das Zifferblatt bietet eine sehr schöne optische Tiefe. Die Rehaut ist wie eine Art “Tribüne” in einem Stadion, die nur von den Indizes unterbrochen wird. Letztere heben sich durch die Unterbrechung dieser Schräge sehr schön hervor.
Das eigentliche Zifferblatt hat eine Struktur, die weitere Tiefe erzeugt. Das Muster erinnert ein wenig an Kohlefasergewebe, was natürlich den sportlichen Charakter der Uhr unterstreicht. Der Seiko-Schriftzug ist schön appliziert und es gibt ein Datum in passender Farbe (schwarz) - beides gefällt mir gut.
Die 24h-Komplikation sieht man eher selten, aber ich finde sie macht sich sehr gut auf diesem sportlichen Zifferblatt. Dadurch wird eine Assoziation zu Instrumenten in (sportlichen) Autos geweckt.

Die Schriftart der Minuten vor den Indizes erinnert zudem sicher nicht zufällig ein wenig an die der Porsche Design Uhren.
Die Krone hat diesmal genau die richtige Größe - wen wundert es.

Sie wurde gerändelt, was ebenfalls gut zur sportlichen Optik passt und sie außerdem sehr griffig macht.
Das Gehäuse hat eine schöne, stimmige Form.
Mir gefallen allerdings die Stege und der Übergang zum schlichten Metallband besonders gut.
Bei einigen Uhren wirkt das Metallband für mich “angesetzter”, hier scheint aber alles wie aus einem Guss.
Auch wenn beim besten Willen nichts besonderes, mag ich die Seiko 4R3x Werke. Die Kombination aus Zuverlässigkeit, Handaufzug und Sekundenstopp zum niedrigen Preis funktioniert einfach.
Wenn ich mich richtig erinnere, läuft das 4R37 hier ca. 8-10s zu schnell.
Nicht toll, aber sicher nicht tragisch.

Man kann auch bei dieser Uhr einen Blick auf das schlichte Werk werfen und hier hat sich für mich eine Auffälligkeit offenbart: Ich habe zum ersten Mal eine silber polierte Unruh gesehen. Grau oder schwarz ist mir zwar schon untergekommen, aber silber noch nicht.
Vielleicht sollte alles an der Uhr maximal sportlich/technisch/metallisch sein und da passten goldene Werksteile nicht ins Bild? Wer weiß.
Auf jeden Fall ist mir auch bei diesem simplen Werk der Glasboden lieber als ein Stahlboden. Ich weiß, dass die Meinungen hier auseinander gehen...
Wie bei Seiko üblich, ist das Lume sehr gut. Viel mehr muss man dazu nicht sagen.
Außer den großen Zeigern ist nur noch die 12 Uhr Markierung luminiert - für meine Bedürfnisse reicht das.

Natürlich gibt es bei einer Uhr mit so attraktivem Preis auch Kritik.
Es sind alles Dinge, über die ich hinwegsehe, aber sie müssen gesagt werden.

- Das Band neigt zum quietschen. Zwar nicht wenn die Uhr am Handgelenk ist, aber etwas ärgerlich ist es trotzdem. Ich glaube, dass die Verstiftung Schuld hat. Statt Hülsen, wie ich sie z.B. in der Samurai habe, hat Seiko hier kleine Federn zur Fixierung verwendet.
- Das Zifferblatt ist unterhalb der Rehaut scheinbar von einem Chromring umrahmt. Es ist wohl gewollt, aber ich fände es stimmiger ohne diesen Ring, weil er bei Betrachtung unter flachem Winkel eher störend wirkt.
- Ich habe kein Problem mit Hardlex, aber eine Uhr mit so “tiefem” Zifferblatt hätte eine Entspiegelung, zumindest innen, verdient. Außerdem ist das Glas ganz am Rand stark gewölbt und dann auf das Gehäuse aufgesetzt worden. Sicher baut die Uhr auch unter Anderem deswegen relativ hoch (14,5mm).
- Leider auch nicht ganz unüblich bei Seiko in den letzten Jahren: Die Rehaut sitzt nicht ganz perfekt im Verhältnis zum Zifferblatt. Es ist in diesem Fall jammern auf hohem Niveau, aber trotzdem schade, weil unnötig.
- Nochmal eine Frage des persönlichen Geschmacks: Die Seiten von Gehäuse und Band sind durchgehend poliert. Bei einer derart sportlichen Uhr hätte ich eine gebürstete Oberfläche bevorzugt.
Ich würde mich freuen, wenn der ein- oder andere auch Gefallen an dieser Uhr findet.
Meines Erachtens hat sie etwas mehr Aufmerksamkeit verdient.

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