
F.Antl
Themenstarter
Liebe Freunde der gepflegten Uhrenobsession,
nun, da ich schon einige Monate hier im Forum angemeldet bin, ist es an der Zeit mit einer eigenen Uhrenvorstellung einen gebührenden Einstand in der Gemeinde zu feiern. Ich habe hin und her überlegt, welche Uhr dafür geeignet sein könnte und habe mich schließlich dafür entschieden, ein Teil vorzustellen, welches lt. Suchfunktion hier bislang noch nicht am Radar war, nämlich eine Seiko SSA061.
Zuerst aber ein paar Worte zu mir: Bereits im Vorschulalter hatte ich eine gewisse Faszination für Uhren jedweder Art entwickelt und so war für meine Verwandten rasch klar, dass irgendwann auch eine entsprechende Sammelaktivität folgen würde. (Das zweite potenzielle Sammelgebiet im Kindesalter waren übrigens Seifen und im Nachhinein bin ich sehr froh, dabei nicht hängengeblieben zu sein…
) Über die nächsten gut 25 Jahre hinweg hat mich eine ganze Reihe an Uhren, sowohl mechanisch als auch quarzgesteuert, begleitet, der absolute Uhrenwahn war aber noch nicht ausgebrochen. Dann stieß ich eher beiläufig auf dieses Forum und das Interesse stieg weiter an, bislang unbekannte Marken wurden entdeckt, die Grundsteine des heutigen Sammlungsbestands gelegt und ich las ein paar Jahre sporadisch mit. Anfang dieses Jahres schließlich gab ich mir einen Ruck und meldete mich hier an und dieses Ereignis markierte das definitive Ende der Inkubationszeit
. Seither ist es mir nicht mehr möglich die offensichtlichen Symptome des Uhrenwahns vor meinem engeren Umfeld zu verheimlichen, glücklicherweise stoße ich damit jedoch (noch?) nicht unbedingt auf Verständnis, wohl aber auf jede Menge Toleranz, wofür ich sehr dankbar bin
.
Nun aber endlich zu der vorgestellten Uhr und unserer „Geschichte“: Die Inspiration dafür hat mich in Form der Heritage Chronos von Tudor getroffen, an denen mich (neben der an sich schon sehr schönen Uhr) v.a. die perfekt passende Farbkombination aus Zifferblatt, Lünette und Textilband beeindruckt hat. Das hat bei mir regen Appetit nach ebenso einer Kombination ausgelöst, wobei ich allerdings bis dato keinerlei Erfahrungen mit Natobändern hatte und für mich erst einmal herausfinden wollte, ob diese in der Praxis überhaupt für mich geeignet seien (so hatte ich etwa Bedenken hinsichtlich der Wertigkeit dieser Bänder sowie v.a. bezüglich der am Band resultierenden Höhe der Uhr-Band-Kombination). Und weil ich bei Uhrenexperimenten nicht sonderlich scheu bin, habe ich mich entschlossen, selber eine originelle Combo zusammenzustellen. Dann habe ich noch im Durchzugsbänder-Thread hier im Forum gestöbert und wurde dort optisch in meiner Idee bestärkt
. So bin ich dann in den Weiten des www auf die Seiko 5 SSA061 aus der Superior-Serie gestoßen, welche ich über die japanische Amazon-Version erwerben konnte (dabei habe ich gleich noch den Auslandsversanddienst Tenso kennenlernen dürfen, klappt eigentlich tadellos, allein die Anmeldung ist ein wenig aufwändig). Dazu habe ich mich für ein Natoband aus Singapur entschieden. Das Risiko, dass die beiden farblich nicht so richtig miteinander harmonieren würden, war zwar durchaus gegeben – ich kannte beide ja ausschließlich von Bildern und konnte deren Farbechtheit allenfalls erahnen –, dafür war der finanzielle Einsatz sehr überschaubar.
Bevor es die Fotos gibt, noch ein paar technische Daten zur Uhr:



Ein näherer Blick auf's Werk:

Die schön gestalteten Zifferblätter:

Und schließlich noch ein paar Bilder im für die nächste Jahreszeit hoffentlich natürlicheren Habitat einer solchen Sommeruhr:



Sowie der obligatorische Wristshot, auf dem die Uhr allerdings größer rüberkommt als sie ist, und die Nachtansicht:


Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit meiner Zusammenstellung von Uhr und Band. Der positive Eindruck resultiert dabei imho nicht zuletzt daraus, weil es diesmal nicht das unbedingte Haben-Wollen war, das mich zum Kauf getrieben hat, sondern ich die Uhr-Band-Kombination einfach mal so nebenbei ausprobieren wollte und nun feststelle, dass beide Komponenten sehr gut miteinander harmonieren. (So passen nicht nur die Blau- und Rottöne gut zueinander, sondern das wirklich schöne und dank der beiden unterschiedlichen Schliffe hochwertig daherkommende silberne Zifferblatt, welches im www selten als solches zu erkennen ist, passt auch hervorragend zu den silbergrauen Streifen am Armband.) Und das gewählte Natoband versprüht mit seinen klassisch-sportlichen Farben durchaus auch einen gewissen Retro-Charme, was mir, wo ich doch erst kürzlich mein Vintage-Interesse entdeckt habe, ebenfalls gut ins Konzept passt. Ich kann mir folglich gut vorstellen, dass sich die Uhr in den Sommermonaten zu einem unverhofften „hidden champion“ in meiner Sammlung entwickeln wird, also dem (Uhren-)boxenluder, das den anderen bei der täglichen Trageentscheidung unerwartet oft das Nachsehen lässt
.
Abschließend sollen bei so viel Licht, dem Anspruch einer ordentlichen Vorstellung entsprechend, aber auch die Schattenseiten angesprochen werden. Schade finde ich die bloß einfache 24-Stunden-Anzeige, welche nicht individuell eingestellt werden kann und ich meine auch, dass die Zeiger noch etwas präziser gesetzt sein könnten (eine Abweichung ist allerdings nur für sehr gründliche Betrachter und auch nicht in jeder Stellung der vollen Stunde im Ausmaß von vielleicht einer Minute zu erkennen). Zudem wäre bläuliche Leuchtmasse gegenüber der grünlichen imho stimmiger. Insgesamt ist das aber ein fast schon unnötiges Jammern auf hohem Niveau
.
Ganz zum Schluss habe ich noch für alle, die an dieser Uhr Geschmack finden, einen Tipp, verbunden mit einer Frage an die Seiko-Experten hier im Forum: Mir ist aufgefallen, dass es diese Uhr auch mit der Bezeichnung SARZ021 gibt (z.B. bei Seiya), der einzige für mich erkennbare Unterschied zwischen jener und der hier vorgestellten ist, dass bei der SARZ021 der Aufdruck „100M“ auf dem ZB weggelassen wurde. Hingegen unterscheiden sich die Preise beider Uhren erheblich (die SARZ021 kostet rd. JPY 12.000,- mehr). Vielleicht liegt es ja daran, dass ich die SSA061 als Reimport-Modell gekauft habe, aber eventuell weiß jemand von Euch mehr zu den (zumindest mich etwas verwirrenden
) Seiko-eigenen Referenzbezeichnungen.
Ich hoffe jedenfalls, es hat Euch gefallen!
Grüße,
F.Antl
nun, da ich schon einige Monate hier im Forum angemeldet bin, ist es an der Zeit mit einer eigenen Uhrenvorstellung einen gebührenden Einstand in der Gemeinde zu feiern. Ich habe hin und her überlegt, welche Uhr dafür geeignet sein könnte und habe mich schließlich dafür entschieden, ein Teil vorzustellen, welches lt. Suchfunktion hier bislang noch nicht am Radar war, nämlich eine Seiko SSA061.
Zuerst aber ein paar Worte zu mir: Bereits im Vorschulalter hatte ich eine gewisse Faszination für Uhren jedweder Art entwickelt und so war für meine Verwandten rasch klar, dass irgendwann auch eine entsprechende Sammelaktivität folgen würde. (Das zweite potenzielle Sammelgebiet im Kindesalter waren übrigens Seifen und im Nachhinein bin ich sehr froh, dabei nicht hängengeblieben zu sein…



Nun aber endlich zu der vorgestellten Uhr und unserer „Geschichte“: Die Inspiration dafür hat mich in Form der Heritage Chronos von Tudor getroffen, an denen mich (neben der an sich schon sehr schönen Uhr) v.a. die perfekt passende Farbkombination aus Zifferblatt, Lünette und Textilband beeindruckt hat. Das hat bei mir regen Appetit nach ebenso einer Kombination ausgelöst, wobei ich allerdings bis dato keinerlei Erfahrungen mit Natobändern hatte und für mich erst einmal herausfinden wollte, ob diese in der Praxis überhaupt für mich geeignet seien (so hatte ich etwa Bedenken hinsichtlich der Wertigkeit dieser Bänder sowie v.a. bezüglich der am Band resultierenden Höhe der Uhr-Band-Kombination). Und weil ich bei Uhrenexperimenten nicht sonderlich scheu bin, habe ich mich entschlossen, selber eine originelle Combo zusammenzustellen. Dann habe ich noch im Durchzugsbänder-Thread hier im Forum gestöbert und wurde dort optisch in meiner Idee bestärkt

Bevor es die Fotos gibt, noch ein paar technische Daten zur Uhr:
- Modell Seiko SSA061J1 (Made-in-Japan-Version)
- Seiko Automatik-Werk Kaliber 4R37A, 24 Jewels (mit Handaufzug und Sekundenstopp)
- Edelstahlgehäuse gebürstet mit hochglanzpolierten Flanken
- Edelstahlarmband (etwas klapprig, erscheint mir aber massiv zu sein – da ich hier aber meine persönliche Uhr vorstellen möchte, gehört das von mir sofort entfernte Armband nicht zu dieser Vorstellung)
- Datum zwischen 3 und 4 Uhr
- 24-Stunden-Anzeige knapp über 9 Uhr, es handelt sich hierbei nicht um eine vollwertige GMT-Funktion, sondern im Wesentlichen um eine Vormittags-/Nachmittagsanzeige
- Zifferblatt mit Sonnenschliff, Hilfszifferblatt mit Azuré-Schliff
- Hardlex-Glas
- Krone auf 2 Uhr nicht, Boden jedoch sehr wohl verschraubt mit freiem Blick auf das Werk
- 10 Bar wasserdicht
- antimagnetisch (JIS level-1 standard)
- LumiBrite auf Stunden- und Minutenzeiger sowie Indices
- Durchmesser ca. 41,5mm ohne, ca. 43mm mit gedrückter Krone
- Gehäusehöhe/-dicke ca. 12mm, die sich noch dazu sehr dezent am Handgelenk geben, was sich für meine Tragezwecke mit Natoband als sehr vorteilhaft erweist



Ein näherer Blick auf's Werk:

Die schön gestalteten Zifferblätter:

Und schließlich noch ein paar Bilder im für die nächste Jahreszeit hoffentlich natürlicheren Habitat einer solchen Sommeruhr:



Sowie der obligatorische Wristshot, auf dem die Uhr allerdings größer rüberkommt als sie ist, und die Nachtansicht:


Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit meiner Zusammenstellung von Uhr und Band. Der positive Eindruck resultiert dabei imho nicht zuletzt daraus, weil es diesmal nicht das unbedingte Haben-Wollen war, das mich zum Kauf getrieben hat, sondern ich die Uhr-Band-Kombination einfach mal so nebenbei ausprobieren wollte und nun feststelle, dass beide Komponenten sehr gut miteinander harmonieren. (So passen nicht nur die Blau- und Rottöne gut zueinander, sondern das wirklich schöne und dank der beiden unterschiedlichen Schliffe hochwertig daherkommende silberne Zifferblatt, welches im www selten als solches zu erkennen ist, passt auch hervorragend zu den silbergrauen Streifen am Armband.) Und das gewählte Natoband versprüht mit seinen klassisch-sportlichen Farben durchaus auch einen gewissen Retro-Charme, was mir, wo ich doch erst kürzlich mein Vintage-Interesse entdeckt habe, ebenfalls gut ins Konzept passt. Ich kann mir folglich gut vorstellen, dass sich die Uhr in den Sommermonaten zu einem unverhofften „hidden champion“ in meiner Sammlung entwickeln wird, also dem (Uhren-)boxenluder, das den anderen bei der täglichen Trageentscheidung unerwartet oft das Nachsehen lässt

Abschließend sollen bei so viel Licht, dem Anspruch einer ordentlichen Vorstellung entsprechend, aber auch die Schattenseiten angesprochen werden. Schade finde ich die bloß einfache 24-Stunden-Anzeige, welche nicht individuell eingestellt werden kann und ich meine auch, dass die Zeiger noch etwas präziser gesetzt sein könnten (eine Abweichung ist allerdings nur für sehr gründliche Betrachter und auch nicht in jeder Stellung der vollen Stunde im Ausmaß von vielleicht einer Minute zu erkennen). Zudem wäre bläuliche Leuchtmasse gegenüber der grünlichen imho stimmiger. Insgesamt ist das aber ein fast schon unnötiges Jammern auf hohem Niveau

Ganz zum Schluss habe ich noch für alle, die an dieser Uhr Geschmack finden, einen Tipp, verbunden mit einer Frage an die Seiko-Experten hier im Forum: Mir ist aufgefallen, dass es diese Uhr auch mit der Bezeichnung SARZ021 gibt (z.B. bei Seiya), der einzige für mich erkennbare Unterschied zwischen jener und der hier vorgestellten ist, dass bei der SARZ021 der Aufdruck „100M“ auf dem ZB weggelassen wurde. Hingegen unterscheiden sich die Preise beider Uhren erheblich (die SARZ021 kostet rd. JPY 12.000,- mehr). Vielleicht liegt es ja daran, dass ich die SSA061 als Reimport-Modell gekauft habe, aber eventuell weiß jemand von Euch mehr zu den (zumindest mich etwas verwirrenden

Ich hoffe jedenfalls, es hat Euch gefallen!
Grüße,
F.Antl