
Mr-No
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Der Tick mit der Welt - Nachrichten welt_print - Kultur - WELT ONLINE
Zitat :
"Obwohl die etablierten Schweizer Uhrenfirmen nach wie vor einen Großteil des Marktes für sich beanspruchen, ist es nicht zu übersehen, dass die deutsche Uhrmacherkunst wieder sehr beliebt ist. Bei Auktionen stehen besonders die heimischen Luxusuhren hoch im Kurs, es werden oft Ergebnisse erzielt, die die Taxen weit übertreffen. Im Dorotheum wurde Ende 2009 eine 18karätige Glashütte Original PanoReserve versteigert, deren Schätzung zwischen 5 bis 8000 Euro lag - erst bei 13 700 Euro fiel der Hammer. Selbst im Internet werden Uhren aus Glashütte im fünfstelligen Bereich verkauft, so ging unlängst eine A. Lange & Söhne, Modell Lange 1 Luminous, online für 11 000 Euro über den virtuellen Tresen.
Im Glanze der großen Uhrmachermanufakturen in Glashütte haben sich mittlerweile 11 Firmen im Zentrum der Uhrmacherei angesiedelt. Darunter auch Nomos Glashütte, von Roland Schwertner kurz nach der Wende, Anfang der 1990er Jahre, gegründet. Mit Nomos fing der Düsseldorfer ganz klein an, als Unternehmen ohne Telefonanschluss, mit viel Idealismus und wenig Geld. Drei Mitarbeiter produzierten in den Privaträumen anfangs vier Modelle. Erst Jahre später wurde aus dem Unternehmen eine Manufaktur und damit konnte auch das begehrte Logo Glashütte aus Zifferblatt, denn hierfür muss mindestens die Hälfte des Wertes den ein Uhrwerk hat, in Glashütte hergestellt sein. Im Jahre 2001 erhält Nomos für einen eigenen Datumsmechanismus ein Patent, kurz darauf ein weiteres für eine eigene Gangreservenanzeige.
Jetzt drückt der Newcomer in Glashütte richtig aufs Pedal: In direkter Nachbarschaft zu "Glashütte Original" wird der ehemalige Bahnhof zur Firmenzentrale umfunktioniert, rund 80 Mitarbeiter sind nunmehr beschäftigt, die Nomos-Klassiker sind zum Verkaufsschlager geworden. Kürzlich, am 31. Mai, präsentierte Nomos nun eine Weltzeituhr: es gibt nunmehr den Tangomat GMT sowie die Zürich Weltzeit mit zweiter Zeitzone. Das sind Uhren für Weltenbummler, für Dienstreisende - polyglotte Menschen eben, die immer wissen wollen, wie spät es zu Hause ist.
Dafür haben die neuen Uhren eine Anzeige, die unbeirrt die Heimatzeit anzeigt, mit einer kleinen Extrascheibe auf Drei. Eine Erfolgsstory wie aus dem Bilderbuch - made in Germany, viel Handarbeit gepaart mit einem sicheren Gespür für Trend. Das Geheimrezept mag neben den Glashütter Dreiviertelplatinen wohl auch im Design liegen, in Anlehnung an das Bauhaus sind alle Nomos Uhren geradlinig, schlicht, ohne Schnickschnack - so wenig Drumherum trauen sich nur wenige Marken.
Zudem hält sich der Preis in Grenzen, die beiden Weltzeituhren kosten jeweils um die 3000 Euro. Fast alle Uhren sind unisex, lediglich eine Serie der farbigen Tetra Uhren ist den Damen vorbehalten, zeitgemäß mit klangvollen Namen wie Tausendschön, Männertreu oder aber Hasenohr, von 1000 Euro an.
Das Konzept scheint aufzugehen, man plant einen Flagshipstore in Zürich zu eröffnen und wagt sich damit gewissermaßen in der Höhle des Löwen. Glashütte goes Zürich - selbstredend wird man Nomos Glashütte nicht auf der Bahnhofstraße finden, sondern in einem neuen hippen Viertel, in welchem vor allem jüngere Schweizer zu shoppen pflegen. Auch hier ist die Nachfrage groß und den Eidgenossen darf man zutrauen, sehr genau zu wissen, was gut ist."
Grüße
Norbert aus DA
Zitat :
"Obwohl die etablierten Schweizer Uhrenfirmen nach wie vor einen Großteil des Marktes für sich beanspruchen, ist es nicht zu übersehen, dass die deutsche Uhrmacherkunst wieder sehr beliebt ist. Bei Auktionen stehen besonders die heimischen Luxusuhren hoch im Kurs, es werden oft Ergebnisse erzielt, die die Taxen weit übertreffen. Im Dorotheum wurde Ende 2009 eine 18karätige Glashütte Original PanoReserve versteigert, deren Schätzung zwischen 5 bis 8000 Euro lag - erst bei 13 700 Euro fiel der Hammer. Selbst im Internet werden Uhren aus Glashütte im fünfstelligen Bereich verkauft, so ging unlängst eine A. Lange & Söhne, Modell Lange 1 Luminous, online für 11 000 Euro über den virtuellen Tresen.
Im Glanze der großen Uhrmachermanufakturen in Glashütte haben sich mittlerweile 11 Firmen im Zentrum der Uhrmacherei angesiedelt. Darunter auch Nomos Glashütte, von Roland Schwertner kurz nach der Wende, Anfang der 1990er Jahre, gegründet. Mit Nomos fing der Düsseldorfer ganz klein an, als Unternehmen ohne Telefonanschluss, mit viel Idealismus und wenig Geld. Drei Mitarbeiter produzierten in den Privaträumen anfangs vier Modelle. Erst Jahre später wurde aus dem Unternehmen eine Manufaktur und damit konnte auch das begehrte Logo Glashütte aus Zifferblatt, denn hierfür muss mindestens die Hälfte des Wertes den ein Uhrwerk hat, in Glashütte hergestellt sein. Im Jahre 2001 erhält Nomos für einen eigenen Datumsmechanismus ein Patent, kurz darauf ein weiteres für eine eigene Gangreservenanzeige.
Jetzt drückt der Newcomer in Glashütte richtig aufs Pedal: In direkter Nachbarschaft zu "Glashütte Original" wird der ehemalige Bahnhof zur Firmenzentrale umfunktioniert, rund 80 Mitarbeiter sind nunmehr beschäftigt, die Nomos-Klassiker sind zum Verkaufsschlager geworden. Kürzlich, am 31. Mai, präsentierte Nomos nun eine Weltzeituhr: es gibt nunmehr den Tangomat GMT sowie die Zürich Weltzeit mit zweiter Zeitzone. Das sind Uhren für Weltenbummler, für Dienstreisende - polyglotte Menschen eben, die immer wissen wollen, wie spät es zu Hause ist.
Dafür haben die neuen Uhren eine Anzeige, die unbeirrt die Heimatzeit anzeigt, mit einer kleinen Extrascheibe auf Drei. Eine Erfolgsstory wie aus dem Bilderbuch - made in Germany, viel Handarbeit gepaart mit einem sicheren Gespür für Trend. Das Geheimrezept mag neben den Glashütter Dreiviertelplatinen wohl auch im Design liegen, in Anlehnung an das Bauhaus sind alle Nomos Uhren geradlinig, schlicht, ohne Schnickschnack - so wenig Drumherum trauen sich nur wenige Marken.
Zudem hält sich der Preis in Grenzen, die beiden Weltzeituhren kosten jeweils um die 3000 Euro. Fast alle Uhren sind unisex, lediglich eine Serie der farbigen Tetra Uhren ist den Damen vorbehalten, zeitgemäß mit klangvollen Namen wie Tausendschön, Männertreu oder aber Hasenohr, von 1000 Euro an.
Das Konzept scheint aufzugehen, man plant einen Flagshipstore in Zürich zu eröffnen und wagt sich damit gewissermaßen in der Höhle des Löwen. Glashütte goes Zürich - selbstredend wird man Nomos Glashütte nicht auf der Bahnhofstraße finden, sondern in einem neuen hippen Viertel, in welchem vor allem jüngere Schweizer zu shoppen pflegen. Auch hier ist die Nachfrage groß und den Eidgenossen darf man zutrauen, sehr genau zu wissen, was gut ist."
Grüße
Norbert aus DA