
39 mm
Themenstarter
Kleinstbeträge.
Was bekommt man heute schon für einen Euro? Für eine Butterbrezel langt es in vielen der Bäckerfilialen in unserer Gegend nicht, ohne den horizontalen Schnitt durch die handgeflochtene Backware und den Auftrag tierischen Fettes kommt es schon eher hin, beim Discounter mit Selbstbedienung können es auch mal zwei Brötchen werden. Ein- und Zwei-Centmünzen könnten gar nach einem jüngst gerüchteweise bekannt gewordenen Plan der Europäischen Kommission womöglich abgeschafft werden. Für diese kupferummantelten Metallscheiben bekommt man ohnehin nichts.
Es gibt Bereiche in machen Innenstädten, da werden für den Euro grad mal 15 Minuten Parkzeit zugestanden. Mal überdacht, mal unter freiem Himmel.
Hasse ma nen Euro?
Diesen Satz hat man vielleicht vor 10 oder 15 Jahren auf einschlägigen Plätzen und in schienengebundenen öffentlichen Verkehrsmitteln in deutschen Großstädten gehört. Einem wirklich bedürftigen Menschen, der bei Null Grad auf einem Stück Wellpappe in einer Fußgängerzone mit einem Pappbecher vor sich sitzt, 50 Cent oder einen Euro zu geben, bewirkt wenig, das rentiert sich nur, wenn es genügend oft passiert. Ausnahme wäre vielleicht eine geschnorrte Zigarette, bei einem Preis von 7€ für eine Zwanzigerpackung kommt man auf 35 cent pro Stück und so ein Räucherstäbchen kann immerhin einige Minuten Genuss bescheren. Selbstdrehen ist übrigens deutlich günstiger. Als gesund gilt beides nicht.
Jenseits des Bezahlens mit Metall.
Anders sieht es mit den niedrigwertigen Varianten von Geldscheinen aus, grün und rötlich gefärbt. Damit lassen sich ein Döner mit Getränk oder ein Menü bei einer Fastfoodkette finanzieren. Nicht für jeden ein kulinarisches Highlight, machen aber satt und liefern ordentlich Kalorien. Es ist eben alles eine Frage der Prioritäten.
In dem Restaurant im Nachbarort, das seit Jahrzehnten einen Michelinstern hat, kostet das dreigängige Menü am Abend 69 € und ist ein sehr lohnenswertes Erlebnis, die Flasche Wasser einen Zehner. Legt man Wert auf drei Sterne und sehr gepflegtes Ambiente, können schon um die 200 € für die Basisvariante der Verköstigung fällig werden, Spielraum aufwärts ist vorhanden. Gratifikation für den aufmerksamen Service des an Zahl reichen Personals – auf jeden Fall zweistellig. Plus Anfahrt und ggf. Übernachtung, denn so etwas findet man eben nicht an jeder Ecke. Michelin verleiht übrigens bei drei Sternen das Prädikat „eine Reise wert“.
Egal ob Gegenstände, Dienstleistungen oder eine Verbindung beider, es gibt eine weite Spanne von Preisen und Qualitäten in der Welt des 21. Jahrhunderts. So schön, luxuriös oder übertrieben der Gegenwert im mittleren und oberen Preisbereich sein mag, so interessant können Erfahrungen sein, die man in den unteren Regionen machen kann. Den Blickwinkel sowohl nach oben als auch nach unten zu erweitern gibt mir ein Gefühl von Freiheit und liefert wichtige Erkenntnisse über die Welt, in der wir uns bewegen.
Bestandteile.
Modelbezeichnung ist laut gedrücktem Bodendeckel G0042, ebenso ist dort "stainless steel" vermerkt, was sich vermutlich auf das Gehäuse bezieht, an dem zwecks Befestigung am Handgelenk ein schmaler Streifen aus filigran ineinander verschränkten Metallelementen befestigt ist. Sichtbar sind ein Zifferblatt und drei Zeiger zum Anzeigen der Uhrzeit. Unter dem Zifferblatt arbeitet ein Uhrwerk und an der Seite findet sich eine Krone. Ach ja, eine Glasscheibe schützt Zeiger und Zifferblatt vor mechanischen Einflüssen und erlaubt freien Durchblick. Alle Kriterien erfüllt um sie als Zeitmesser zu qualifizieren. Handgelenksfreundlich sind die Abmessungen: 38 mm und 9 mm. Die Angabe "Japan Quartz" weckt leise Skepsis in mir.
Muss alles sofort funktionieren?
Das Einstellen der Uhrzeit mancher günstiger Quarzwerke aus dem Reich der Mitte erfordert ein ordentliches Maß an Gelassenheit, auch dieses hier trainiert in dieser Disziplin. Wie vorsichtig man auch zu Werke geht, fast immer springt der Minutenzeiger im Bereich von mehreren der aufgedruckten Minutenindizes hin und her, wenn man die Krone hineindrückt. Perfektion oder Toleranz, wer es genau haben möchte, braucht schon buddhistische Gemütsqualitäten, bis es passt. Immerhin läuft der Quarzer dann lange Zeit ziemlich genau – bis zur nächsten Geduldsübung, typischerweise bei der zweimaljährlichen Umstellung zwischen Normal- und Sommerzeit.
Völlig problemlos und gut anschmiegsam ist das Armband, die Schliesse rastet vertrauenerweckend ein, verfügt gar über einen Sicherungsbügel, der einen versehentlichen Sturz oder gar Verlust des asiatischen Schmuckstückes zuverlässig verhindert. 3 ATM werden angegeben, da bereits drei Wochen nach Lieferung ein Batteriewechsel anstand, kann ich sagen: weder im Bereich der Krone / Welle noch am Rückdeckel befinden sich irgendwelche Gummiteile, die man als Dichtung bezeichnen könnte.
Fazit.
Knapp über einen Zehner hat die Uhr gekostet. Versand aus China samt drei Wochen Wartezeit inklusive. Allein das Band für sich genommen ist ganz ordentlich und würde den Preis fast schon rechtfertigen. Darf man darüber hinaus überhaupt noch etwas erwarten? Das Gehäuse ist recht gut gearbeitet, Zeiger und Zifferblatt sind in Ordnung. Für ein besseres Herz der Uhr hätte ich gerne nochmal den Kaufpreis draufgelegt. Schade, dass hier am wesentlichen zu sehr gespart wurde.
Wenn ich mir mal wieder einen Dönerteller genehmige, werde ich diese Uhr tragen. Am liebsten esse ich übrigens Hähnchendöner.





Was bekommt man heute schon für einen Euro? Für eine Butterbrezel langt es in vielen der Bäckerfilialen in unserer Gegend nicht, ohne den horizontalen Schnitt durch die handgeflochtene Backware und den Auftrag tierischen Fettes kommt es schon eher hin, beim Discounter mit Selbstbedienung können es auch mal zwei Brötchen werden. Ein- und Zwei-Centmünzen könnten gar nach einem jüngst gerüchteweise bekannt gewordenen Plan der Europäischen Kommission womöglich abgeschafft werden. Für diese kupferummantelten Metallscheiben bekommt man ohnehin nichts.
Es gibt Bereiche in machen Innenstädten, da werden für den Euro grad mal 15 Minuten Parkzeit zugestanden. Mal überdacht, mal unter freiem Himmel.
Hasse ma nen Euro?
Diesen Satz hat man vielleicht vor 10 oder 15 Jahren auf einschlägigen Plätzen und in schienengebundenen öffentlichen Verkehrsmitteln in deutschen Großstädten gehört. Einem wirklich bedürftigen Menschen, der bei Null Grad auf einem Stück Wellpappe in einer Fußgängerzone mit einem Pappbecher vor sich sitzt, 50 Cent oder einen Euro zu geben, bewirkt wenig, das rentiert sich nur, wenn es genügend oft passiert. Ausnahme wäre vielleicht eine geschnorrte Zigarette, bei einem Preis von 7€ für eine Zwanzigerpackung kommt man auf 35 cent pro Stück und so ein Räucherstäbchen kann immerhin einige Minuten Genuss bescheren. Selbstdrehen ist übrigens deutlich günstiger. Als gesund gilt beides nicht.
Jenseits des Bezahlens mit Metall.
Anders sieht es mit den niedrigwertigen Varianten von Geldscheinen aus, grün und rötlich gefärbt. Damit lassen sich ein Döner mit Getränk oder ein Menü bei einer Fastfoodkette finanzieren. Nicht für jeden ein kulinarisches Highlight, machen aber satt und liefern ordentlich Kalorien. Es ist eben alles eine Frage der Prioritäten.
In dem Restaurant im Nachbarort, das seit Jahrzehnten einen Michelinstern hat, kostet das dreigängige Menü am Abend 69 € und ist ein sehr lohnenswertes Erlebnis, die Flasche Wasser einen Zehner. Legt man Wert auf drei Sterne und sehr gepflegtes Ambiente, können schon um die 200 € für die Basisvariante der Verköstigung fällig werden, Spielraum aufwärts ist vorhanden. Gratifikation für den aufmerksamen Service des an Zahl reichen Personals – auf jeden Fall zweistellig. Plus Anfahrt und ggf. Übernachtung, denn so etwas findet man eben nicht an jeder Ecke. Michelin verleiht übrigens bei drei Sternen das Prädikat „eine Reise wert“.
Egal ob Gegenstände, Dienstleistungen oder eine Verbindung beider, es gibt eine weite Spanne von Preisen und Qualitäten in der Welt des 21. Jahrhunderts. So schön, luxuriös oder übertrieben der Gegenwert im mittleren und oberen Preisbereich sein mag, so interessant können Erfahrungen sein, die man in den unteren Regionen machen kann. Den Blickwinkel sowohl nach oben als auch nach unten zu erweitern gibt mir ein Gefühl von Freiheit und liefert wichtige Erkenntnisse über die Welt, in der wir uns bewegen.
Bestandteile.
Modelbezeichnung ist laut gedrücktem Bodendeckel G0042, ebenso ist dort "stainless steel" vermerkt, was sich vermutlich auf das Gehäuse bezieht, an dem zwecks Befestigung am Handgelenk ein schmaler Streifen aus filigran ineinander verschränkten Metallelementen befestigt ist. Sichtbar sind ein Zifferblatt und drei Zeiger zum Anzeigen der Uhrzeit. Unter dem Zifferblatt arbeitet ein Uhrwerk und an der Seite findet sich eine Krone. Ach ja, eine Glasscheibe schützt Zeiger und Zifferblatt vor mechanischen Einflüssen und erlaubt freien Durchblick. Alle Kriterien erfüllt um sie als Zeitmesser zu qualifizieren. Handgelenksfreundlich sind die Abmessungen: 38 mm und 9 mm. Die Angabe "Japan Quartz" weckt leise Skepsis in mir.
Muss alles sofort funktionieren?
Das Einstellen der Uhrzeit mancher günstiger Quarzwerke aus dem Reich der Mitte erfordert ein ordentliches Maß an Gelassenheit, auch dieses hier trainiert in dieser Disziplin. Wie vorsichtig man auch zu Werke geht, fast immer springt der Minutenzeiger im Bereich von mehreren der aufgedruckten Minutenindizes hin und her, wenn man die Krone hineindrückt. Perfektion oder Toleranz, wer es genau haben möchte, braucht schon buddhistische Gemütsqualitäten, bis es passt. Immerhin läuft der Quarzer dann lange Zeit ziemlich genau – bis zur nächsten Geduldsübung, typischerweise bei der zweimaljährlichen Umstellung zwischen Normal- und Sommerzeit.
Völlig problemlos und gut anschmiegsam ist das Armband, die Schliesse rastet vertrauenerweckend ein, verfügt gar über einen Sicherungsbügel, der einen versehentlichen Sturz oder gar Verlust des asiatischen Schmuckstückes zuverlässig verhindert. 3 ATM werden angegeben, da bereits drei Wochen nach Lieferung ein Batteriewechsel anstand, kann ich sagen: weder im Bereich der Krone / Welle noch am Rückdeckel befinden sich irgendwelche Gummiteile, die man als Dichtung bezeichnen könnte.
Fazit.
Knapp über einen Zehner hat die Uhr gekostet. Versand aus China samt drei Wochen Wartezeit inklusive. Allein das Band für sich genommen ist ganz ordentlich und würde den Preis fast schon rechtfertigen. Darf man darüber hinaus überhaupt noch etwas erwarten? Das Gehäuse ist recht gut gearbeitet, Zeiger und Zifferblatt sind in Ordnung. Für ein besseres Herz der Uhr hätte ich gerne nochmal den Kaufpreis draufgelegt. Schade, dass hier am wesentlichen zu sehr gespart wurde.
Wenn ich mir mal wieder einen Dönerteller genehmige, werde ich diese Uhr tragen. Am liebsten esse ich übrigens Hähnchendöner.





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