
McMoneysack91
Themenstarter
- Dabei seit
- 30.07.2018
- Beiträge
- 230
Liebe Freunde,
mich kitzelt der Gedanke schon länger, aber nun möchte ich dem Ganzen wirklich mal eine Chance geben. Als Uhrensammler (sowohl Quartz als auch mechanisch) möchte ich die Fertigkeit "erlernen" oder eher üben, eine Uhrenrevision selbst durchzuführen. Dabei will ich keineswegs unbedingt in der Lage sein, Flyback Chronographen und Tourbillons zu revidieren. Meine Sammlung besteht glücklicherweise aus sehr banalen Werken wie Seiko 7Sxx oder Miyota 82xx, Quartz 2-Zeigern etc. Okay, eine Poljot Columbus habe ich, aber die ist eher ein Sammlerstück denn ein daily wearer.
Hinweis: Ich erhebe nicht den Anspruch, kaputte Teile reparieren zu können (das geht ja schon und ist sehr aufwändig). Mir geht es lediglich um den "Service" also Säuberung und Erneuerung der Schmierung.
Ein Basisset an Werkzeug habe ich bereits. Es ist wirklich basic. Aber damit habe ich schon etliche Mods an meinen Seikos vorgenommen, Werke bis zur Datums und Tageswechslerscheibe auseinandergenommen und heile wieder zusammengebaut. Eine Zeitwaage ist ebenfalls vorhanden. Damit konnte ich so manches NH-Werk und ein Miyotawerk auf (fast) COSC Genauigkeit regulieren (-3 +7).
Auf YouTube gibt es einige sehr schöne Kanäle von Uhrmachern, die ihre Revisionen ungeschnitten in voller Dauer mit Kommentaren zeigen. Als die größte Hürde sehe ich momentan für mich, in der Lage zu sein, ein Werk wirklich bis auf die allerletzte Schraube zerlegen und wieder zusammensetzen zu können. Dazwischen erfolgt selbstverständlich die Reinigung und die Ölung.
Zum Zwecke, Uhrwerke einfach mal risikofrei kennenzulernen habe ich von etlichen Bekannten ihre Chinaticker zusammengesammelt (Tevise, Forsining, Jaragar etc.). Wenn da mal was schief geht, seis drum. Aber im Grunde sind das ja auch vollständige mechanische Werke und super geeignet zum Üben. Ich gehe dabei derzeit so vor, dass ich vor jedem einzelnen Schritt ein Foto des Werks mache, bevor ich ein Teil entferne. Anschließend lege ich das entfernte Teil auf eine chronologisch beschriftete Schablone aus Papier, welche für jedes Teil einen nummerierten Platz hat. So weiß ich später ganz genau in welcher Reihenfolge und wie rum und wohin dieses und jene Teil wieder hineingehört.
Bei der Ölung habe ich jedoch noch einige Fragen
1. Welche Öle MUSS man verwenden? Gibt es überhaupt ein MUSS? In den Videos sieht man alle möglichen Öle in unterschiedlichen Farben und anscheinend Viskositäten. Ich habe diese Öle mal gegooglet und manoman, günstig sind die nicht. Wenn ich mir da 5 verschiedene zulege, kann ich die Uhr auch gleich zur Revision geben. MUSS denn diese Diversität an unterschiedlichen Ölen sein? Oder ist das eher ein Perfektionismus der Uhrmacher (zugegeben, sie schraubten an Rolex und Breitlings herum). Gibt es vielleicht ein universelles Uhrwerköl für günstiges Geld, welches man einfach in ein genügsames Seiko 7Sxx Werk gibt? Vor allem dann, wenn man ja eh selbst aus Enthusiasmus in wenigen Jahren wieder ans Werk für einen Service geht? Somit besteht ja gar nicht SO eine große Anforderung an das Öl, jetzt irgendwie 10 Jahre durchzuhalten.
2. Wie steht es um analoge Quartzwerke? Ich frage deshalb, weil ich in einer PDF eines Uhrenölherstellers viele nützliche Tipps las zum Thema nicht zu viel nicht zu wenig, wohin genau, wohin auf keinen Fall und warum ja und warum nein. Dort stand zu meiner Überraschung, dass Quartzuhrwerke nicht geölt werden. Was genau war gemeint? Nicht müssen im Sinne von die schaffens auch ohne, aber schön wärs trotzdem? Oder auf keinen Fall sollen Quartzer geölt werden? Das ergibt sich mir nicht ganz. Es sind doch auch Lager, Achsen, Räder etc. Der Kanal WatchRepairChanel revidiert auch Quartzwerke und ölt die entsprechenden Achsen ebenfalls, wie bei mechanischen Uhren auch.
Generelle Frage
1. Wie gravierend ist es, eine Revision zu vernachlässigen? Von mancher Seite hört man Horrorstories, von anderer das Gegenteil. Manch einer sagt, überzieht man die Revision, schleifen sich die Teile im nu in Grund und Boden. Andere wiederum sagen, da passiert nichts und es ist nur Angstmache seitens der Hersteller, um laufende Kosten zu verursachen. Was stimmt? Ich kann mir nur schwer vorstellen, welche Kräfte in so einem Werk herrschen, wie stark die Reibung ist und wieviel da wirklich das Öl hilft. Schließlich ist es ja nicht so, wie bei einem Automotor wo man einfach mal zig Liter von oben reingießt und das Ding flutet. Hier werden mit einem Ölgeber feinste Pünktchen auf ausgesuchte Stellen gesetzt und gut ist. Aus dem obig genannten PDF-Artikel las ich sogar, dass die Zähne von Zahnrädern nicht geölt werden sollten, da hier die Gefahr der Staubanziehung groß ist. Na bitte, da wird sogar empfohlen, Metall auf Metall reiben zu lassen.
Bitte keine rote Schrift, dass ist den Mods vorbehalten
Tom-Wien
mich kitzelt der Gedanke schon länger, aber nun möchte ich dem Ganzen wirklich mal eine Chance geben. Als Uhrensammler (sowohl Quartz als auch mechanisch) möchte ich die Fertigkeit "erlernen" oder eher üben, eine Uhrenrevision selbst durchzuführen. Dabei will ich keineswegs unbedingt in der Lage sein, Flyback Chronographen und Tourbillons zu revidieren. Meine Sammlung besteht glücklicherweise aus sehr banalen Werken wie Seiko 7Sxx oder Miyota 82xx, Quartz 2-Zeigern etc. Okay, eine Poljot Columbus habe ich, aber die ist eher ein Sammlerstück denn ein daily wearer.
Hinweis: Ich erhebe nicht den Anspruch, kaputte Teile reparieren zu können (das geht ja schon und ist sehr aufwändig). Mir geht es lediglich um den "Service" also Säuberung und Erneuerung der Schmierung.
Ein Basisset an Werkzeug habe ich bereits. Es ist wirklich basic. Aber damit habe ich schon etliche Mods an meinen Seikos vorgenommen, Werke bis zur Datums und Tageswechslerscheibe auseinandergenommen und heile wieder zusammengebaut. Eine Zeitwaage ist ebenfalls vorhanden. Damit konnte ich so manches NH-Werk und ein Miyotawerk auf (fast) COSC Genauigkeit regulieren (-3 +7).
Auf YouTube gibt es einige sehr schöne Kanäle von Uhrmachern, die ihre Revisionen ungeschnitten in voller Dauer mit Kommentaren zeigen. Als die größte Hürde sehe ich momentan für mich, in der Lage zu sein, ein Werk wirklich bis auf die allerletzte Schraube zerlegen und wieder zusammensetzen zu können. Dazwischen erfolgt selbstverständlich die Reinigung und die Ölung.
Zum Zwecke, Uhrwerke einfach mal risikofrei kennenzulernen habe ich von etlichen Bekannten ihre Chinaticker zusammengesammelt (Tevise, Forsining, Jaragar etc.). Wenn da mal was schief geht, seis drum. Aber im Grunde sind das ja auch vollständige mechanische Werke und super geeignet zum Üben. Ich gehe dabei derzeit so vor, dass ich vor jedem einzelnen Schritt ein Foto des Werks mache, bevor ich ein Teil entferne. Anschließend lege ich das entfernte Teil auf eine chronologisch beschriftete Schablone aus Papier, welche für jedes Teil einen nummerierten Platz hat. So weiß ich später ganz genau in welcher Reihenfolge und wie rum und wohin dieses und jene Teil wieder hineingehört.
Bei der Ölung habe ich jedoch noch einige Fragen
1. Welche Öle MUSS man verwenden? Gibt es überhaupt ein MUSS? In den Videos sieht man alle möglichen Öle in unterschiedlichen Farben und anscheinend Viskositäten. Ich habe diese Öle mal gegooglet und manoman, günstig sind die nicht. Wenn ich mir da 5 verschiedene zulege, kann ich die Uhr auch gleich zur Revision geben. MUSS denn diese Diversität an unterschiedlichen Ölen sein? Oder ist das eher ein Perfektionismus der Uhrmacher (zugegeben, sie schraubten an Rolex und Breitlings herum). Gibt es vielleicht ein universelles Uhrwerköl für günstiges Geld, welches man einfach in ein genügsames Seiko 7Sxx Werk gibt? Vor allem dann, wenn man ja eh selbst aus Enthusiasmus in wenigen Jahren wieder ans Werk für einen Service geht? Somit besteht ja gar nicht SO eine große Anforderung an das Öl, jetzt irgendwie 10 Jahre durchzuhalten.
2. Wie steht es um analoge Quartzwerke? Ich frage deshalb, weil ich in einer PDF eines Uhrenölherstellers viele nützliche Tipps las zum Thema nicht zu viel nicht zu wenig, wohin genau, wohin auf keinen Fall und warum ja und warum nein. Dort stand zu meiner Überraschung, dass Quartzuhrwerke nicht geölt werden. Was genau war gemeint? Nicht müssen im Sinne von die schaffens auch ohne, aber schön wärs trotzdem? Oder auf keinen Fall sollen Quartzer geölt werden? Das ergibt sich mir nicht ganz. Es sind doch auch Lager, Achsen, Räder etc. Der Kanal WatchRepairChanel revidiert auch Quartzwerke und ölt die entsprechenden Achsen ebenfalls, wie bei mechanischen Uhren auch.
Generelle Frage
1. Wie gravierend ist es, eine Revision zu vernachlässigen? Von mancher Seite hört man Horrorstories, von anderer das Gegenteil. Manch einer sagt, überzieht man die Revision, schleifen sich die Teile im nu in Grund und Boden. Andere wiederum sagen, da passiert nichts und es ist nur Angstmache seitens der Hersteller, um laufende Kosten zu verursachen. Was stimmt? Ich kann mir nur schwer vorstellen, welche Kräfte in so einem Werk herrschen, wie stark die Reibung ist und wieviel da wirklich das Öl hilft. Schließlich ist es ja nicht so, wie bei einem Automotor wo man einfach mal zig Liter von oben reingießt und das Ding flutet. Hier werden mit einem Ölgeber feinste Pünktchen auf ausgesuchte Stellen gesetzt und gut ist. Aus dem obig genannten PDF-Artikel las ich sogar, dass die Zähne von Zahnrädern nicht geölt werden sollten, da hier die Gefahr der Staubanziehung groß ist. Na bitte, da wird sogar empfohlen, Metall auf Metall reiben zu lassen.
Bitte keine rote Schrift, dass ist den Mods vorbehalten
Tom-Wien
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